Kinder, Sport tut gut! - Chancen und Risiken -
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- Erna Dieter
- vor 6 Jahren
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1 Kinder, Sport tut gut! - Chancen und Risiken - Alexander Seeger Dipl.-Sportpädagoge
2 Bewegungsmangel, ein gesellschaftliches Problem! Sport im Kindes- und Jugendalter Methodik: Bewegungstagebuch über 7 Tage SchülerInnen im Alter 6-10 Jahre. (Bad Homburg)
3 Veränderungen in der Bewegungsaktivität: t: Zwei entgegen gesetzte Trends: Organisationsgrad von Kindern im Sport nimmt zu. körperliche-sportliche Aktivität in der Freizeit nimmt ab.
4 Veränderungen in der Energiebilanz: Sport im Kindes- und Jugendalter Energieverbrauch > < Nahrungsaufnahme < >
5 Symptome I: sitzende Beschäftigung durch elektronische Medien einseitige Stimulierung des Seh- und Hörsinns fehlendes Körper- u. Bewegungsgefühl Stresssymptome
6 Symptome II: Abnahme zwischenmenschlicher Kontakte Vereinzelung/Isolation Gewaltbereitschaft Einschränkung moralischer Urteilsbildung Handlungsstarre
7 Problemfelder: 60% Haltungsschwächen 30% Übergewicht 40% schwaches Herz-Kreislauf-System 40% Koordinationsprobleme 30% Verhaltensauffälligkeiten
8 Motorische Leistungsfähigkeit: sehr gut gut ausreichend befriedigend mangelhaft Ballprellen 0,0 14,7 26,5 32,4 26,5 Zielwerfen 6,3 22,8 33,3 23,5 14,0 Rumpfbeugen 4,0 27,8 30,5 24,8 12,9 Standhoch 9,7 19,7 32,8 24,1 13,7 Halten im Hang 5,7 13,5 31,3 36,0 13,5 Stufensteigen 2,0 7,4 42,8 30,8 17,1 WIAD 2000
9 ... und die Folgen: Verminderte motorische Leistungsfähigkeit Folge: Rückzug von Bewegungsaktivitäten Ungeschicklichkeit im Bewegungsverhalten Entwicklung unerwünschter Verhaltensweisen Ausgrenzung und Störung des Wohlbefindens
10 Wie helfen wir den Kindern?: Sport im Kindes- und Jugendalter Mögliche Gegenstrategien: Sinn-volle Erfahrungen ermöglichen Kinder den Spielraum überlassen das UNFERTIGE zulassen Bewegungsangebote vielseitig schaffen Bewegungsräume nutzen tägliche Bewegungszeit Info an die Eltern
11 Kinder sind Grenzgänger! nger! Im Wagen und Abwägen von Grenzen erforschen Kinder neugierig ihre Umwelt! Ziel: aus der Unsicherheit in die Sicherheit gelangen! Kinder müssen lernen auf sich selbst aufzupassen!
12 Mut tut gut! Sport im Kindes- und Jugendalter Jede bewältigte Risikosituation und jedes neue Wagnis führen zu einer Erfahrungserweiterung! Sicherheit beginnt im Kopf! Auf der Grundlage eigener Erfahrungen können Kinder neue Risikosituationen besser bewältigen! Kinder handeln somit in eigener Sicherheit und sichern sich selbst!
13 Fazit: Sport im Kindes- und Jugendalter Kinder haben sich verändert, weil sich ihre Welt verändert hat. Bewegungsangebote müssen sich verändern, weil sich die Kinder verändert haben.
14 Altersstufen: Vorschulalter (3-6) frühe Schulkindalter (6-8) späte Schulkindalter (9-11) erste puberale Phase (12-13) zweite puberale Phase (14-15)
15 Vorschulalter: goldene Alter der Kindheit Bewegungs-/Spieldrang ausgeprägte Neugier hohe Fabulierfreudigkeit affektive Lernbereitschaft
16 Vorschulalter: Konsequenzen für die Praxis: vielfältige Elementarübungen: laufen, springen, klettern, werfen, kriechen, schaukeln, rollen, stützen phantasievoll und variabel experimentieren lassen
17 Frühes Schulkindalter: ungestümes Bewegungsverhalten gute körperliche Voraussetzungen verbesserte Konzentrationsfähigkeit gute Differenzierungsfähigkeit ausgezeichnetes Lernalter aber: Bewegungen werden schnell vermischt
18 Frühes Schulkindalter: Konsequenzen für die Praxis: Schulungen der koordinativen Fähigkeiten Vermittlung von Basistechniken
19 Spätes Schulkindalter: beste Lernalter sehr gutes Last-Kraft-Verhältnis Lernen am Vorbild Versäumtes kann nur mit hohem Aufwand nachgeholt werden
20 spätes Schulkindalter: Konsequenzen für die Praxis: variables, kindgemäßes und zielgerichtetes Üben der Techniken von der Grobform zur Feinform
21 erste puberale Phase: Zunahme des Wetteiferns Konkurrenzbedürfnis Nachlassen des Sportinteresses Verschlechterung des Kraft-Last-Verhältnisses Abnahme der koordinativen Leistungsfähigkeit
22 erste puberale Phase: Konsequenzen für die Praxis: Training der konditionellen Fähigkeiten Stabilisierung der koordinativen Fähigkeiten
23 zweite puberale Phase: rapide Längenwachstum wird abgelöst Harmonisierung der Proportionen Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten Phase erhöhter motorischer Lernvoraussetzungen
24 zweite puberale Phase: Konsequenzen für die Praxis: zweite goldene Lernalter erhöhte Intellektualität hohe Belastbarkeit alle konditionellen Fähigkeiten können jetzt geschult werden
25 Bewegung Grundlage der Hirnreifung...
26 Koordination und Kondition: Sport im Kindes- und Jugendalter Kondition: Kraft Ausdauer Schnelligkeit Beweglichkeit Koordination: Rhythmus Gleichgewicht Orientierung Reaktion Umstellung Kopplung Differenzierung
27 Gleichgewicht: Sport im Kindes- und Jugendalter Variation der Bewegungsausführung: langsam - schnell vorwärts - rückwärts/mit Drehungen gehend - laufend/hüpfend gleichmäßig - rhythmisch auf etwas - auf etwas mit etwas...
28 Gleichgewicht: Sport im Kindes- und Jugendalter Variation der Übungsbedingungen: breit/niedrig schmal/hoch Augen offen Augen geschlossen eben/glatt - uneben fixiert schwankend/schaukelnd ohne Störung mit Störeinfluss alleine zu mehreren waagrecht - schräg
29 und immer bedenken... Sport im Kindes- und Jugendalter Wachstumsschübe von bis zu 1.65 cm/tag sind möglich (Knochen sind vermindert zug- und druckfest) +/- 3 Jahre biologisches/kalendarisches Alter (Akzelerierte/Normal- und Spätentwickler) keine abrupten Belastungssteigerungen im Kindesalter (passiver Bewegungsapparat benötigt lange Anpassung) Kinder lernen im Spiel (spielen lassen!) Koordination vor Kondition (sensible Lernphasen nutzen, falscher Ehrgeiz schadet) keine einseitigen Belastungen (breite Ausbildung entwickelt Zielform)
30 Sport tut allen gut! Sport im Kindes- und Jugendalter Kinder brauchen nicht erzogen werden, sie machen uns eh alles nach. (Karl Valentin) und Wenn wir jedem Individuum das richtige Maß an Nahrung und Bewegung zukommen lassen könnten, k hätten h wir den sichersten Weg zur Gesundheit gefunden. (Hippokrates)
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