Fachprofil, Lehrplan, Grundwissen. Ziele und Inhalte des Faches Deutsch

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Transkript:

Fachprofil, Lehrplan, Grundwissen Ziele und Inhalte des Faches Deutsch (aus: Fachprofil Lehrplan Deutsch G 8_http://www.isb-gym8- lehrplan.de/contentserv/3.1.neu/g8.de/index.php?storyid=26358_19.12.2011) Detaillierte Informationen zu den Fachprofilen und Lehrplänen entnehmen Sie bitte der Homepage des ISB! (siehe Linkliste)

Forderungen an den Deutschunterricht Anforderungen des Deutschunterrichts Beitrag von Helmut Müller in der Festschrift 375 Jahre Celtis-Gymnasium Wie heißt es? Wer keine Visionen hat, der feiert Jubiläen (Paul Zulehner) Schauen wir also zurück: Es gab (gibt?) eine Zeit, in der Deutschunterricht dienen sollte: einer wahren Bildung, die hauptsächlich auf die höheren Kräfte des Verstandes, der Phantasie und des Gefühls gerichtet sein muss [ ]. Die großen Dichter [ ] der Vorzeit machen die eigentliche große Welt und die gebildete Gesellschaft aus. Der geistige Umgang mit ihnen ist die wahre Geselligkeit; durch ihn werden wir aus dieser schlechten, herabgesunkenen Welt eine höhere, erhabenere versetzt und gestärkt, die gemeine, traurige Umgebung zu ertragen. (Friedrich Schlegel, 1803) Es gab (gibt?) eine Zeit, in der Deutschunterricht Literatur vermitteln sollte, die angreift und die gewohnten Schemata der Erfahrung verändert, wo er versuchen sollte, zu irritieren, die Sicherheit der Vorurteile und gewohnten Handlungsschemata zu nehmen, [wo er ] das scheinbar Bekannte unvertraut, das Eindeutige vieldeutig, das Unbewusste bewusst machen und so neue Erfahrungsmöglichkeiten eröffnen sollte. (Dieter Wellershoff, 1969) Es gab (gibt?) eine Zeit, wo Bildung durch den Deutschunterricht als bürgerliches Statussymbol in Misskredit geriet, Rechtschreibung als Repressionsinstrument der herrschenden Klasse gegen die Aufstiegsmöglichkeiten der Unterschicht verteufelt und die Beschäftigung mit Dichtung, insbesondere mit Lyrik, als eine den gesellschaftlichen Fortschritt zementierende und im politischen Kampf hinderliche Beschäftigung diskreditiert wurde. Es gab (gibt?) eine Zeit, in der in den Lehrplänen die Literatur um den Begriff der Gebrauchstexte erweitert wurde, als ob Literatur zu nichts zu gebrauchen wäre, eine Zeit, in der Eichendorffs Taugenichts und Goethes Tasso gleichberechtigt neben Jerry Cotton und James Bond und die Erzählungen Thomas Manns nahtlos neben Werbetexte oder Gebrauchsanweisungen für Haushaltsgeräte gestellt wurden. Es gab (gibt?) eine Zeit, in der Deutschunterricht als Sammelbecken all dessen angesehen wurde, was in der Gesellschaft zu reparieren ist: zuständig für Medienerziehung und Drogenprophylaxe, für Aids-Aufklärung und Verkehrserziehung (Straßenverkehr und Sexualaufklärung), als Therapieangebot für sozial Auffällige und mit Essstörungen Belastete, als Sinnvermittler, Familienersatz und Umweltschutzagentur. Es gab (gibt?) eine Zeit, in der Deutschunterricht als richtige Adresse galt, wenn Buchhandlungen durch Preisausschreiben, Zeitungsredaktionen durch Mitmach-Aktionen, Marketingabteilungen von Banken durch Aufsatzwettbewerbe oder arbeitslose Schauspieler durch Auftritte in der Schulaula ihre Marktlage verbessern wollten.

Es gab (gibt?) eine Zeit, in der Deutschunterricht hinsichtlich seiner Verwertbarkeit im praktischen Leben als Gschaftlhuberfach (so ein Lehrer der Naturwissenschaften) angesehen wurde, der doch nur Unnützes und Überflüssiges vermittele: Ich hab in meinem ganzen Leben noch keine Literaturgeschichte gebraucht! (so ein Vater am Elternsprechtag). Brauchbar in diesem Sinne erscheint das Fach Deutsch dann nur, wenn es junge Menschen rasch und effektiv zum Funktionieren in einer von technologischen und ökonomischen Zielen bestimmten Gesellschaft bringt, in der Sprache als Machtmittel hilfreich, Bildung störend (dafür kann man sich nichts kaufen), aber stromlinienförmige Ausbildung gewünscht ist. Es geht nicht darum, klüger zu werden, sondern weiterzukommen. Erwünscht ist derjenige, dem es bei seinem Fleiß einzig und allein darum zu tun ist, die Bedingungen zu erfüllen, unter denen er zu einem Amte fähig und der Vorteile desselben teilhaftig werden kann, der nur darum die Kräfte seines Geistes in Bewegung setzt, um dadurch seinen sinnlichen Zustand zu verbessern und eine kleinliche Ruhmsucht zu befriedigen. (Friedrich Schiller, 1789) Es gab (gibt?) eine Zeit, wo es nicht darum ging, möglichst umfassend gebildet, sondern kompetent zu sein, wo im Unterricht weniger Wissen und Verstehen gefragt waren, sondern Kompetenzen: Medienkompetenz, Konfliktkompetenz, Teamkompetenz, Unterstreichkompetenz, schließlich: Kompetenzkompetenz (tatsächlich! nicht erfunden!); eine Zeit, wo Methoden sich vor Inhalte schoben, ja wo methodische Spielereien gar Inhalte ersetzen und weismachen wollten, Bildung sei etwas spielerisch Leichtes, sei zum Nulltarif zu haben und Kuschelecken könnten vor geistiger Anstrengung und Anspannung schützen und eine Zeit, in der man plötzlich auf die Idee kam, Schulen zu sanieren, in sie zu investieren, nicht weil uns Schüler und ihre Erziehung und Bildung am Herzen liegen, sondern die Belebung der Konjunktur. Es gab (gibt?) eine Zeit, in der Deutschunterricht Die Liste ist erweiterbar. Vor welchen Karren also soll sich der Deutschunterricht spannen lassen? Vor keinen. Im Gegenteil: Er müsste das Bewusstsein wachhalten, dass es einen Grundbestand an Wissen braucht, der zum Denken und Verstehen, zum Urteilen und Begründen befähigt, und dass Ziel der Bildung nicht zuerst die Befähigung zum Geldverdienen ist, denn: Wer nicht denken gelernt hat, der kann diesen Mangel durch noch so viele Informationen nicht ersetzen, auch nicht durch modernste technische Hilfsmittel. (Johannes Rau) Er müsste das Bewusstsein wachhalten, dass es um den Geist geht, der nach Bildung verlangt, dass Wissen und Erkenntnis und Klugheit Werte sind, die man um ihrer selbst willen erstrebt und liebt (Marius Reiser), um Inhalte, die eben nicht durch fragwürdige Evaluationen fassbar sind, um Freude am Wissen, Freude am Geist, die sich nicht verzwecken lässt.

Er müsste das Bewusstsein wachhalten, dass Bildung keine Technik zur Vermeidung von Schwierigkeiten ist, sondern dass gerade er, der Deutschunterricht, es dem Schüler ermöglichen müsste, herauszufinden, was alles in ihm steckt, damit er sich im wahrsten Sinne des Wortes eigensinnig gegenüber seiner Mitwelt verhalten kann und zu elementarer Selbständigkeit befähigt ist. (Jürgen Kaube) Und er sollte dazu beitragen, 1. dass junge Menschen die souveräne Beherrschung ihrer Muttersprache lernen: denn dadurch wird Klarheit im eigenen Denken geschaffen, das ja auch nicht anders als in Sprache funktioniert, und dadurch wird es möglich, Nöte und Ängste, Erwartungen und Hoffnungen auszusprechen, und dadurch werden die Möglichkeiten der Kommunikation mit anderen erweitert, was nicht unwesentlich dazu verhilft, zu verstehen und verstanden zu werden, 2. dass junge Menschen Literatur in ihrer Tiefe kennen und verstehen lernen: denn dadurch wird ihr Verstand herausgefordert und ihre Phantasie angeregt, und dadurch können sie, in Identifikation mit der literarischen Figur oder im Protest gegen sie, das eigene Ich besser kennenlernen und die eigene Persönlichkeit bilden und stärken, und dadurch werden ihre Möglichkeiten vervielfältigt, menschliche Interaktionen und Konflikte sowie gesellschaftliche Zusammenhänge zu begreifen und zu durchschauen. Und Freude machen darf und kann beides außerdem. So soll der Deutschunterricht nicht nachlassen in seiner Aufgabe, das Denken Heranwachsender zu präzisieren, ihre schöpferischen Kräfte zu entwickeln, ihre Phantasie und Kreativität zu fördern und zu entfalten, ihre Emotionen zu kultivieren und ihre Entscheidungsfähigkeit zu stärken. So mag der Deutschunterricht seinen Teil leisten, dass junge Menschen lernen, sich selber zu finden und ihre Welt zu begreifen und zu bewältigen, kurz: dass ihr Leben glückt. Wäre das, gerade für den Deutschunterricht, eine Vision bis zum nächsten Jubiläum? Konrad Celtis hätte wohl nichts dagegen.

Grundwissen Deutsch (5. 10.Jahrgangsstufe) Jahrgangsstufe Grundwissen 5 mündliches Wiedergeben von Gehörtem und Gelesenem: sinnbetont vorlesen und vortragen gestalterisches und informierendes Schreiben für sich und andere; folgerichtiges Aufbauen grammatische Grundsystematik und -begriffe, grammatische Methoden wie Bestimmen und Austauschen sowie Regeln der Rechtschreibung und Zeichensetzung kennen und anwenden einfache Gestaltungsprinzipien und Formelemente von Erzählung, Märchen und Sage sowie von Gedichten kennen: Erzähler, Erzählschritt; Strophe, Vers, Reim Gelesenes vergegenwärtigen: Handlungsmuster von Märchen, Sage, Motive eines klassischen Jugendbuchs kennen Benutzen von Hilfsmitteln: Sachbuch, Lexikon 6 mündliches Wiedergeben von Gehörtem und Gelesenem: interpretierend vorlesen und vortragen gestalterisches und informierendes Schreiben für sich und andere; sachlogisches Aufbauen, bewusster Einsatz erzähltechnischer und sprachlicher Mittel grammatische Grundsystematik, zentrale Begriffe und grammatische Methoden kennen und anwenden, mit Rechtschreibung und Zeichensetzung vertraut sein Gestaltungsprinzipien epischer Kleinformen und von Gedichten kennen: äußeres und inneres Geschehen, Erzähler und Erzähltes, Fabel; Metrum und Rhythmus Gelesenes vergegenwärtigen: klassische Mythen und Motive eines Kinder- und Jugendbuchs kennen Nutzen von Informationsquellen: Wörterbuch, Bibliothek, Internet 7 mündliches Wiedergeben von Gehörtem oder Gelesenem: gestaltend vorlesen und vortragen; thema- und partnergerecht miteinander sprechen; Regeln beachten; Kurzreferat Zusammenfassen von Texten, einfaches Argumentieren, gestalterisches Schreiben Beherrschen zentraler grammatischer Begriffe und Methoden, Sicherheit in Rechtschreibung und Zeichensetzung Gestaltungsprinzipien von literarischen Formen kennen: Erzählung, Anekdote, Kurzgeschichte, Epos; Ballade, Metren; Szene, Dialog Gelesenes vergegenwärtigen und zu Neuem in Beziehung setzen: mittelalterliche Stoffe, klassische und moderne Jugendbücher kennen

Jahrgangsstufe Grundwissen 8 Techniken des Mitschreibens kennen und anwenden nonverbale Signale einsetzen, unterschiedliche Präsentationstechniken anwenden Inhaltsangaben und einfache Erörterungen schreiben; Tempus, Modus und Syntax stilistisch angemessen verwenden Entwicklung des Wortschatzes: zwischen Erbwort, Lehnwort und Fremdwort unterscheiden Gelesenes vergegenwärtigen und zu Neuem in Beziehung setzen: vergleichbare Themen der Literatur des Barock und anderer Zeiträume kennen Texte anhand allgemeiner Erschließungskategorien und literarischer Grundbegriffe erschließen: Innen- und Außenstandpunkt des Erzählers, Interaktion, Figurendarstellung und -konstellation, Motive des Handelns; Konflikt; Sonett informierende Sachtexte verstehen Tageszeitung, Boulevardblatt, Ressort, Schlagzeile, Impressum, Nachricht, Bericht, Reportage, Interview, Kommentar und Glosse kennen 9 mündlich kommentieren und eigene Standpunkte begründen; Gespräche, Interviews und Diskussionen gestalten und reflektieren erweiterte Inhaltsangaben und Erörterungen einfacher Fragen und Sachverhalte schreiben; sprachlich-stilistische Mittel der sachlichen Distanzierung, der Redewiedergabe und der Argumentation bewusst verwenden; korrekt zitieren grammatische und stilistische Phänomene an einfachen Beispielen erläutern, Fachbegriffe verwenden; Sprach- und Stilebenen kennen; Wortbedeutung ermitteln, Begriffe definieren Gelesenes vergegenwärtigen und zu Neuem in Beziehung setzen: Themen ausgewählter Beispiele der Literatur vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart kennen einfache Gestaltungsmittel von Texten kennen: Erzählverhalten, Metaphorik, Redeformen, lyrisches Ich Präsentationsformen verwenden 10 rhetorische Kenntnisse in der Praxis anwenden: Ergebnisse präsentieren, frei vortragen literarische Texte erschließen, Sachtexte analysieren, auch im Vergleich; Erörterungen schreiben ein Argumentationsgefüge ausgestalten; Modi differenziert gebrauchen; Zitiertechnik beherrschen; stilistische Mittel analysieren und bewusst einsetzen ausgewählte Literatur des Sturm und Drang oder der Aufklärung sowie der Gegenwart kennen; leitende Ideen und epochentypische Gestaltungsmittel kennen; Figurenkonzeptionen, direkte und indirekte Charakterisierung, Dialogführung erfassen und für die Erschließung nutzen perspektivische Vermittlung von Wirklichkeit in den Medien und Mittel ihrer Umsetzung erkennen