WOHNHAUS MODULOR In einer Baulücke in der Alten Schönhauser Allee 5 in Berlin-Mitte soll ein Wohngebäude errichtet werden. Aus wirtschaftlichen Gründen wird ein Komplex aus Vorderhaus und Seitenflügel geplant, wobei der Fokus des Entwurfes auf dem Vorderhaus liegt. Vorgaben für dieses Projekt waren ein Atelier und 2 Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss, Wohnnutzung in den Obergeschossen sowie Tiefgaragenstellplätze für die Mieter und eine Straßenfassade ohne Balkone, da die benachbarten Gebäude ebenfalls keine Balkone vorweisen. Der rote Faden des Entwurfes ist die modulare Gebäudestruktur, welche sich aus den Geschossebenen und der vertikalen Viertelung der Fassade ergibt. Das Entwerfen mithilfe von Modulen und der Hausnummer 5 gab dem Projekt seinen Namen. Bereits an der Fassade lassen sich die Wohneinheiten ablesen. Grundlage hierfür ist die Kombination aus verschiedenen Modulen.
ENTWURFSPROZESS Für eine hohe Wohnqualität bekommt jede Wohneinheit mindestens eine Loggia zugewiesen. Diese befinden sich auf der ruhigen Hofseite, bzw. im Dachgeschoss aus Gründen der Nachbardachschrägen auf der Straßenseite. Nach einer Ausführlichen Analyse der Baulücke wurden die Gebäudebreiten des Vorderhauses und Seitenflügels festgelegt. Gewünscht war eine gute Belichtung bei maximaler Nutzfläche. Bei der Gebäudehöhe wurde sich an der höheren Traufkante des Nachbarobjektes orientiert. Da bei nur einem Treppenhaus die gewünschten Masionettewohnungen zu groß wären, wurde sich für eine Lösung mit zwei am Innenhof liegenden Treppenhausern entschieden (Abb. 2). Die Aussteifung des Objektes erfolgt über die Schottenbauweise (Abb. 3). Die Viertelung der Länge durch die Schotten und die Fünftelung der Höhe in Geschosse ergibt das Modulraster. Das Dachgeschoss weist eine eigene Gliederung vor aufgrund der optischen Trennung in der Fassade. Für den Eingangsbereich wurden die beiden inneren Module verbunden, was Raum bietet für die Einfahrt in die Tiefgarage und den Müllplatz. GRUNDRISS ANSICHT 2 - Festlegung der Treppenhäuser und Einteilung in 6 Geschosse 3 - Vierteilung der Gebäudelänge 4 - Zusammenlegen der Module und Festlegen der Loggien 5 - Vertikale Gliederung der Fassade für variable Grundrisse 1 - Bestimmung der Außenmaße Um in den Wohneinheiten je nach Mieterwunsch leichte Wände einziehen zu können, wurde die Modulfassade um 4 vertikale Achsen ergänzt. An diese können die leichten Wände stoßen und so unterschiedlichste Raumgrößen entstehen lassen (Abb. 5). Hofseitig wird durch diese Lösung das Treppenhaus betont. Durch eine interessante Zusammenlegung von bis zu 3 Raster ergeben sich im Raum verschiedenste Wohnungsgrößen und -typen, wie Masionettwohnungen, kleine Lofts oder klassische 3-4 Zimmer Wohnungen die Module. Diese sollen nach außen über die Fassadenstruktur sichtbar gemacht werden (Abb. 4).
LÄNGSSCHNITT VORDERHAUS QUERSCHNITT VORDERHAUS ANSICHT STRASSENFRONT ANSICHT HOFFRONT
MODUL 1 MODUL 2 MODUL 3 MODUL 4 OBERGESCHOSS OBERGESCHOSS UNTERGESCHOSS UNTERGESCHOSS WOHNUNGSSCHLÜSSEL Anzahl Geschosse Loggien Größe[m²] 6 1-geschossig 1 66-87 1 1-geschossig 2 117 4 2-geschossig 1 104-44 2 2-geschossig 2-3 200-207 Räume 1-2 2-4 2-4 2-6 DAS MODUL-SYSTEM Das Modul-System macht es möglich, verschiedene Wohnungsgrößen und -grundrisse für verschiedene Mieter (Singles, Familien, WG s) zu schaffen. Dabei bleibt die rasterartige Ordnung in der Gebäudestruktur erhalten. Durch diese Ordnung kann die Zahl der tragenden Wände auf ein Minimum reduziert werden, welches individuelle Grundrisse ermöglicht. Modul 1 2 3 4
GRUNDRISSE Das Untergeschoss bietet Platz für 16 Tiefgaragenstellplätze, 16 Kellereinheiten sowie 2 großen Fahrradräumen. Der Fokus lag bei diesem Entwurf auf dem Vorderhaus. Der Seitenflügel wurde nur hinsichtlich der Außenmaße und Erschließung geplant. Diese erfolgt durch die Feuerwehrdurchfahrt, welche auch in den Hinterhof führt. Dieser ist einfach gepflastert ergänzt durch einen kleinen Spielplatz und eine kleine Grünfläche mit einer Eiche. Zusätzlich befinden sich im Hof zwei Terrassen, welche den Gewerbeflächen zugeschrieben werden. ERDGESCHOSS Auf dem Grundriss des 1. und 2. Obergeschosses werden exemplarisch verschiedene Wohngrundrisse gezeigt um die Variabilität der Module unter Beweis zu stellen. UNTERGESCHOSS 1. OBERGESCHOSS 2. OBERGESCHOSS 3. OBERGESCHOSS DACHGESCHOSS
FASSADENANSICHT VERTIKALSCHNITT ATTIKA TERRASSENBRÜSTUNG TERRASSENAUSTRITT OBERER HAUSEINGANGSANSCHLAG OBERER TREPPENANSCHLUSS EG PODEST UNTERER TREPPENANSCHLUSS EG UNTERER HAUSEINGANGSANSCHLAG A-A VERTIKALSCHNITT HORIZONTALSCHNITT