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ERZIEHUNG alles Für dich tu ich Kann man Babys überhaupt zu sehr verwöhnen? Mit viel Liebe und Zuwendung auf keinen Fall! Von Polly Schmincke Wenn Leons Großeltern zu Besuch sind, steht immer wieder das heikle Thema Erziehung im Raum. Leons Eltern ermahnen Oma und Opa, dem Kleinen nicht ganz so viel Süßes und Spielzeug zu schenken. Eilen sie selbst aber abends immer wieder an sein Bett, bekommen sie die Kritik zurück: Verwöhnt das Kind nicht so, lasst es ruhig mal schreien, das stärkt die Lungen. Diese Theorie ist längst überholt. Säuglinge haben immer Gründe, wenn sie schreien. Wer das missachtet, riskiert, das Vertrauen des Kindes zu verletzen. Dass Trösten das Weinen noch verstärkt, gilt zumindest nicht für Kinder unter einem Jahr im Gegenteil. Weinende Kinder brauchen Trost und sollen ihn auch bekommen, sagt Hartmut Kasten, Professor für Entwicklungspsychologie und Frühpädagogik. Kann man denn Babys unter zwei Jahren überhaupt zu sehr verwöhnen? Durchaus, sagt Kasten, das fängt ja schon mit dem Zucker an, den viele Eltern ihren Säuglingen in den Tee geben. Wo die Verhätschelung beginnt Doch was heißt eigentlich verwöhnen? Wann wird aus Zuwendung Verhätschelung? Verwöhnt nennen wir Kinder, die mehr bekommen, als sie brauchen, und mehr, als für sie gut ist. Kinder, die FOTOS: CORBIS. MAURITIUS, MARINA RAITH 72 baby&co 4 2006

Wacher Blick, es gewohnt sind, dass immer jemand an ihrer Stelle tut, was sie längst selbst tun könnten, sagt der Erziehungswissenschaftler Markus Höffer-Mehlmer. Schon Babys wollen selbstständig werden. Sie wachsen nicht nur am Behütetsein. Wer seinem Kind zu wenig zutraut, verwöhnt es und hält es in Abhängigkeit. Kinder brauchen beides, zärtliche Zuneigung und Herausforderung. Manche Eltern verwöhnen ihre Kinder aber aus Bequemlichkeit weil Nein zu sagen sie mehr Kraft kostet als nachzugeben. Andere sind überlastet, haben ein schlechtes Gewissen, weil sie zu wenig Zeit mit ihren Kindern verbringen, oder wollen nicht zu streng sein. Sie tun den Kleinen mit ihrer Nachgiebigkeit jedoch nichts Gutes, warnen Kinderpsychologen, weil sie Lernanreize verhindern und die Kinder davon entbinden, Durchhaltevermögen zu entwickeln. Bei den ganz Kleinen stehen körperliche Bedürfnisse im Vordergrund da ist es nur natürlich, auf sie einzugehen und sie nicht allein zu lassen, meint die Psychologie- Professorin Sabina Pauen. Aber es schade einem Säugling auch nicht, wenn er mal fünf Minuten schreit solange sein Vertrauen ausreichend durch Liebe bestärkt werde. Denn mit Zuneigung und Zärtlichkeit kann man ein Kind nie genug verwöhnen. gespannte Aufmerksamkeit: Babys wollen selbstständig sein wer sie zu sehr verhätschelt, dämpft ihre natürliche Neugier 4 2006 baby&co 73

Erziehen beginnt mit der Geburt Kinder lernen vom ersten Tag an, wie Eltern mit ihren Wünschen umgehen, sagt Psychologin Pauen. Gebe ich der Lust des Neugeborenen auf die Brust ständig nach? Oder sage ich: nur 20 Minuten alle zwei Stunden? Auf beides könne sich das Baby einstellen. Bekommt ein Kind aber alles beim kleinsten Mucks, lernt es: Aha, so funktioniert die Welt. Umso größer ist der Frust, wenn es später mal nicht mehr so läuft. Sabina Pauen setzt ihren Kindern deshalb Grenzen: Ich persönlich möchte, dass meine Kinder eine gewisse Frustrationstoleranz entwickeln, und weiß, dass ich ihnen dafür gelegentlich auch einmal einen Wunsch verwehren muss. Einige Baby-Ratgeber behaupten, Erziehung beginne erst nach dem ersten Lebensjahr. Sie beginnt schon mit der Geburt, meint dagegen Sabina Pauen. Kinder entwickeln allerdings erst gegen Ende des ersten Lebensjahres ein Bewusstsein dafür, dass andere auf ihr Verhalten reagieren. Das Kind schaut dann gezielt auf die Reaktion seiner Eltern, wenn es etwas Verbotenes tun will oder sich nicht sicher ist, ob es etwas Bestimmtes tun darf. Die Entwicklungspsychologin ist zwar für Grenzen, nicht aber für Strafen: Sinnvoller ist immer das positive Vormachen. Ab etwa zwölf Monaten beginnen Babys, komplexes Verhalten zu imitieren. Deshalb lohnt es, Vorbild zu sein, sagt Pauen. Statt dem Kind den Teller wegzunehmen, wenn beim Essen was danebengeht, zeigt man ihm besser, wie man richtig isst und ohne zu kleckern aus einem Becher trinkt. Herausforderung Laufenlernen: Kleinkinder haben einen unstillbaren Drang, Neues Sozialpädagoge Peter Angst in seinem Buch Verwöhnte Kinder fallen nicht vom Himmel. Man müsse auf die Kräfte der Kinder vertrauen, so der Schweizer. Sie lernen vorwiegend über das eigene Tun. Wer etwas für Kinder tut, was sie selbst tun können, nimmt ihnen eine wichtige Lernerfahrung. Die Kleinen einfach machen lassen Viele Eltern verwöhnen ihre Kinder, ohne es zu merken, indem sie ihnen abnehmen, was die Kleinen schon alleine schaffen. So können sich viele Anderthalbjährige selbst die Jacke ausziehen, einen Reißverschluss auszuprobieren. Was dabei für Erwachsene nach großer Mühe aussehen mag, macht den Kleinen Loben statt strafen Wie Sabina Pauen betont auch Peter aufmachen, Treppen Angst, wie wichtig es ist, Kinder zu großen Spaß steigen, sich die Hände waschen loben und ihre Leistungen anzuerkennen. oder die Tür schließen. In all dem sollte man sie bestärken, sie ermutigen, etwas auszuprobieren. Vergessen Sie Ihren fürsorglichen Service, sonst schaffen Sie damit nicht Strafen schwächen dagegen das Persönlichkeitsbild, da das emotional gesteuerte Kleinkind solche Grenzsetzungen leicht als Kränkung auffasst. In der Regel genügt ein nur passive und verwöhnte Kinder, strenger Blick und ein kurzes Das Ziel:Kinder... sondern fördern ihre Bequemlichkeit und Hilflosigkeit, schreibt die verbale Botschaft noch möchte ich nicht auch wenn ein Das 74 baby&co 4 2006

nicht versteht. Die negative Mimik und die Körpersprache bei einem,stopp! kommen sofort beim Kind an, sagt Sabina Pauen. Nur können Babys das anfangs noch nicht übertragen. Sie kapieren das,nein vielleicht für die eine Steckdose, aber nicht für die nächste einen Meter weiter. Dann muss man eben wieder Nein sagen. Alles zu seiner Zeit Man muss mit Kindern immer auf ihrer Augenhöhe reden, formuliert Hartmut Kasten eine wichtige Regel. Klar, das erfordert Feingefühl von den Eltern, die ihr Erziehungsverhalten stets der Entwicklungsstufe des Kindes anpassen müssen. Während Neugeborene noch die Vollzeitbetreuung brauchen, lernen etwa ältere Babys mit der Zeit, eine kleine Verzögerung bis zur nächsten Mahlzeit auszuhalten Zärtlichkeit schafft Sicherheit: Babys, die sich ganz auf ihre Eltern verlassen können, sind eher in der Lage, sich eine Weile mit sich selbst zu beschäftigen Buchtipps oder sich ein Weilchen auf einer Decke zu beschäftigen, bevor sie hochgehoben werden. Wichtig ist, dass Eltern die Schritte zur Selbstständigkeit beobachten, die sich ständig verändernden Bedürfnisse und Möglichkeiten ihres Kindes wahrnehmen und natürlich danach handeln. Und das lässt sich bestimmt auch den Großeltern vermitteln. Obwohl: Über ein gelegentliches Verwöhnprogramm von Oma und Opa freut sich jedes Kind und dagegen ist nichts einzuwenden. Hartmut Kasten, 0 3 Jahre. Entwicklungspsychologische Grundlagen, Beltz, 17,90 Euro. Vermittelt Eltern und Erziehern eine Fülle von Infos auf Basis des aktuellen Stands der Säuglingsforschung. Martha H. Pieper, Wiliam J. Pieper, Smart Love dtv, 8,50 Euro. Erläutert anhand alltäglicher Beispiele den Erziehungsstil des einfühlsamen Lenkens. Verwöhnt oder einfach trotzig? Das erleben alle Eltern irgendwann: Paula (19 Monate) möchte ihr Lieblingsbuch angucken, doch ihr Papa will zum Einkaufen und versucht, seiner Tochter die Jacke anzuziehen. Die Kleine sträubt sich und fängt laut zu weinen an sie will ihr Buch! Ist Paula zu verwöhnt? Nicht unbedingt. Doch Kinder in diesem Alter haben keine Vorstellung von zeitlichen Verschiebungen. Nachher gibt es nicht, nur jetzt! ein Indiz für den Beginn der Trotzphase. Sie beginnt meist mit etwa 18 Monaten, wenn das Kind sein Ich entdeckt. Der Widerstand ist nicht bewusst gesteuert Paula will ihren Vater nicht provozieren, doch sie verkraftet nicht, dass ihr Wunsch nicht erfüllt wird. Da hilft nur, sie abzulenken oder gelassen abzuwarten, bis sie sich von selbst beruhigt. Über kurz oder lang meldet sich jedes trotzende Kind bei seinen Eltern zurück, um sich ihrer Zuneigung zu versichern. Bis zu einem gewissen Grad trotzen alle Kinder, auch wenn sie ein emotionales Polster aus der Säuglingszeit haben. Wenn etwa Lotte (2) ihren Willen nicht bekommt, erleben ihre Eltern eine besonders heftige Reaktion. Fast jeden Abend passiert es: Lotte will nicht in ihrem Bett schlafen, sondern lieber in dem der großen Schwester oder der Eltern. Sagen diese Nein, schreit Lotte erst, dann übergibt sie sich körperlicher Ausdruck ihrer Wut, mit dem sie ihre Eltern immer wieder dazu bringt, nachzugeben. Verwöhnen ihre Eltern sie damit zu sehr? Eher nicht, sagt Entwicklungspsychologe Hartmut Kasten. Vermutlich hat die Kleine einfach noch nicht genug Urvertrauen und braucht mehr Nähe, Wärme und Hautkontakt.... miturvertrauen 76 baby&co 4 2006