Rindfleischerzeugung in Bayern Ökonomie und Perspektiven

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Transkript:

Rindfleischerzeugung in Bayern Ökonomie und Perspektiven Irene Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Institut für Ländliche Strukturentwicklung, Betriebswirtschaft und Agrarinformatik 09.03.2011

Bedeutung der Rindfleischerzeugung in Bayern 2 Februar 2011

Produktionswert der Landwirtschaft in Bayern 2008 in Mio, netto Futterpflanzen; 1.295 Rinder, Kälber; 1.074 Getreide; 1.359 Milch; 2.614 sonst. pflanzl. Erzeugung; 1.521 Schweine; 897 Ldw. Dienstleistungen; 585 sonst. tier. Erzeugung; 319 Quelle: Bay. Agrarbericht 2010 3 Februar 2011

% 250 200 Selbstversorgungsgrad ausgewählter Produkte in Bayern, Deutschland, EU Tier.Produkte 2009; Pflanzl. Produkte 2008/09 BY DE EU-27 150 100 50 Rind-und Kalbfleisch Schweine - fleisch Geflügel - fleisch Milch insgesamt Zucker Getreide insgesamt Kartoffeln Quelle: Prof. Graser, LfL-IEM 4 Februar 2011

Entwicklung des Fleischverbrauchs in Deutschland Verbrauch in kg je Kopf kg/kopf 110 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Sonstiges Fleisch, Innereien Schweinefleisch Rind-und Kalbfleisch Geflügelfleisch 8,3 7,7 7,6 7,0 7,0 7,2 6,5 5,0 4,1 3,5 3,5 3,5 5,8 57,6 3,9 50,2 54,5 55,5 54,7 56,1 54,2 54,0 54,0 54,5 54,4 54,4 38,4 29,4 22,1 24,0 23,3 19,2 17,5 15,2 15,1 14,0 12,0 12,4 12,1 12,3 12,4 19,2 4,2 8,4 9,8 12,4 12,5 12,8 14,1 15,2 16,0 17,2 17,7 16,7 18,3 19,0 Quelle: ZMP/AMI, BMELV *vorläufig **Schätzung 5 Februar 2011

Daten zur Rinderhaltung (2010 bzw. 2009) EU-27 (2009) DE CZ BY Landwirtsch. genutzte Fläche 1.000 ha : 16.832 3.524 3.164 Anteil Dauergrünland % : 28 27 34 Bestand an: Rindern 1.000 Tiere 88.300 12.706 1.319 3.350 Milchkühen 1.000 Tiere 23.702 4.182 375 1.244 Sonstigen Kühen 1.000 Tiere : 707 167 78 Verhältnis Sonst. Kuh zu Milchkuh 1 : x : 6 2 16 Fleischerzeugung (2009) Rind- Kalbfleisch 1.000 t SG 7.720 1.178 77 316 darunter Kalbfleisch 1.000 t SG 640 41 1 3 Quelle: Statistisches Bundesamt; EUROSTAT (bei Viehbestand November-Zählung) : keine Daten vorhanden 6 Februar 2011

Rind- und Kalbfleischerzeugung in Bayern (BY) und der Tschechischen Republik (CZ) 2009 Ochsen 1% Kälber 1% Bullen 44% BY Kühe 37% 313.038 t Rindfleisch 3.088 t Kalbfleisch CZ Färsen 17% 7 Februar 2011

Struktur der Bullenmast in Bayern 2010 Betriebe 2.404 1.088 896 352 199 244.364 14.535 35.872 Masttiere 63.885 42.163 ohne Kühe; 1-19 Bullen ohne Kühe; 20-49 Bullen ohne Kühe; 50-99 Bullen ohne Kühe; 100-150 Bullen 25.735 42.241 ohne Kühe; >150 Bullen 30.674 Bullenmäster 443.060 Männl. Rinder ab 6 Mon. Bullen in Betrieben mit Kühen Quelle: INVEKOS 2010; Auswertung: /Halama 8 Februar 2011

/100 kg SG 340 320 Bullenpreise in CZ und DE /kg SG (Carcass Weight Prices Young Bulls Cat.A/R3) 310 323 312 321 300 295 294 280 260 240 253 270 263 289 280 293 220 CZ DE 200 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Quelle: www.circa.europa.eu 9 Februar 2011

/kg SG 4,00 Preisentwicklung bei Jungbullen seit Entkoppelung der Bullenprämie Preisfeststellung Bayern Hkl. U3, netto 3,75 3,50 3,25 3,00 2,75 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2,50 Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Quelle: LfL-IEM *Feb 2011: aufgelaufene Wochenpreise 10 Februar 2011

/kg SG 4,00 Entwicklung der Jungbullen- Färsen- und Kuhpreise in Bayern ( Jungbullen und Färsen: Hkl.U3; Kuh: Hkl. R3) 3,50 3,00 Bulle 2,50 Färse 2,00 1,50 Kuh 1,00 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Quelle: Lf L-IEM 11 Februar 2011

/kg SG 4,50 4,00 Entwicklungstrends bei Bullen- und Kälberpreis (netto) Bullenpreis (U3) (zzgl. effek. Ausgleich* bis 02/2005) gleitender 36-Monatsdurchschnitt /kg LG 6,00 5,50 3,50 5,00 3,00 4,50 2,50 2,00 1,50 Kälberpreis gleitender 36-Monatsdurchschnitt 4,00 3,50 3,00 1,00 2,50 0,50 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2,00 Quelle: ZMP, StMLF, LfL-IEM * ef f ek.ausgleich = Tierprämien abzügl. entgangener Flächenprämie bezogen auf kg SG 12 Februar 2011

/kg LG Fresser 4,50 Entwicklung der Fresser- und Kälberpreise in Bayern /kg LG Kalb 6,00 4,00 Kalb 5,00 3,50 4,00 3,00 3,00 2,50 Fresser 2,00 2,00 1,00 1,50 0,00 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Preise netto; Fresserpreise Marktort Kirchheim; männliches Nutzkalb der Rasse Fleckvieh: Preise der Zuchtverbände 13 Februar 2011

Wirtschaftlichkeit Bullenmast 14 Februar 2011

/Platz u. Jahr 400 Wirtschaftlichkeit der Rindermast in Bayerns Fleischerzeugerringen 2005/06-2009/10 DkfL/Platz und Jahr /kg SG, brutto Preisfeststellung U3 zzgl. MWSt 3,63 /kg SG 3,75 300 200 3,41 3,41 3,41 3,39 3,39 3,36 3,37 3,23 3,23 3,42 3,50 3,25 100 3,00 0 211 176 232 177 130 318 Bullenmast Bullenmast Absetzermast Ochsenmast Färsenmast Fresserab Kalb ab Fresser männl. erzeugung 2,75 ca. 39.200 St./J. ca. 19.000 St./J. ca. 5.300 St./J. ca. 220 St./J. ca. 800 St./J. ca. 28.100 St./J. bei Fressererz. 10 Leertage zwischen Umtrieb unterstellt 15 Februar 2011

Entwicklung der tägl. Zunahmen und der Schlachtgewichte in der bayerischen g/tag Bullenmast kg SG 1.400 1.350 1.300 tgl.zunahmen ab Kalb tgl. Zunahmen ab Fresser Schlachtgewicht ab Kalb Schlachtgewicht ab Fresser 1.297 411 408 420 410 400 1.250 1.214 1.271 390 1.200 1.150 1.198 368 380 370 1.100 1.050 364 360 350 Quelle: LKV-Bayern 16 Februar 2011

Aufteilung der Kosten in der Bullenmast Gemeinkosten 15% Lohnansatz 6% Gemeinkosten 16% Lohnansatz 9% sonstige Direktkosten 5% Jungtier 32% Futter incl. Flächenkosten 39% sonstige Direktkosten 3% Futter incl. Flächenkosten 25% Jungtier 48% ab Kalb ab Fresser Preisverhältnisse: Durchschnitt Jul 09 - Jun 10; Lohnansatz 15 /Akh Lohnansatz und Gemeinkosten incl. anteiligem Futterbau 17 Februar 2011

4.000 MAT je t; netto Preisentwicklung von Futtermitteln /t, netto 400 3.500 350 3.000 Sojaschrot 300 2.500 250 2.000 Kälberstarter 200 1.500 MAT (50%MMP) 150 1.000 Körnermais-Einkauf MAT (0%MMP) 100 500 50 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Quellen: ZMP bzw. BBV-Marktbericht, Notierungen der Produktenbörse Würzburg bzw. Bay.Warenbörse München 18 Februar 2011

/kg Zuwachs 0,90 Futterkosten je kg Zuwachs in der bayerischen Bullenmast 0,80 Kraft-/Aufzuchtfutter Grundfutter 0,70 0,60 0,50 0,40 0,30 0,20 0,10 0,00 Quelle: LKV-Bayern 19 Februar 2011

/ha LF (Pacht) 400 375 350 325 300 275 250 225 Pachtflächen- und Pachtpreisentwicklung bei Bullenmäster in Bayern Pachtaufwand Pachtfläche ha LF Pachtfläche 43 42 41 40 39 38 37 36 200 96/97 97/98 98/99 99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 35 Quelle: 16 ident. Testbetriebe aus bay. Bf.-Statistik; (im Schnitt ca. 66 ha LF; 120 verk. MB; 1,5 Fam.-Ak) 20 Februar 2011

Kostenkalkulation Bullenmast (zeitgleiche Rechnung 5-Jahres-Schnitt) je eingestalltes Tier Durchschnitt oberes Viertel Mastendgewicht kg LG 715 720 Verkaufsgewicht (incl. Verluste) kg SG 403 418 Gewicht Kalb kg LG 88 88 Tageszunahme g/tag 1.250 1.300 Mastdauer Tage 501 486 Kosten Kalb /Tier 470 470 Milchaustauscher, Kraft- Mineralfutter /Tier 340 328 Grundfutter mit Flächenkosten /Tier 259 251 sonst. variable Kosten, Vermarktungskosten /Tier 100 90 Lohnansatz /Tier 165 157 sonstige Festkosten /Tier 227 220 Produktionskosten, gesamt /Tier 1.561 1.515 Betriebsprämie - Endstufe 2013 326 /ha /Tier 58 57 Produktionskosten incl. Betriebsprämie /Tier 1.502 1.459 Leistung /Tier 1.401 1.468 Unternehmergewinn (ohne Betriebsprämie) /Tier -160-48 Unternehmergewinn (mit Betriebsprämie) /Tier -102 9 21 Februar 2011

/Betrieb 70.000 Gewinnentwicklung spezialisierter Bullenmastbetriebe in Bayern 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 0 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 bay. Testbetriebe; im Schnitt ca. 100 verk. MB, 60 ha LF; 22 Februar 2011

Direktzahlungen in Bayern GAP-Reform 2005 und Health-check 2008: Entkoppelung von Tier- und Pflanzenprämien Einführung von Flächenprämien mit betriebsindividuellen Ergänzungen (Top-up s) 2010 2013: schrittweiser Angleich zu einer einheitlichen Flächenprämie (Abbau der Top-up s) Direktzahlungen werden schrittweise stärker gekürzt (2005: 2%; 2013: 10% Kürzung), um in zweite Säule umgeschichtet zu werden (Modulation) 2.Säule: 50% national finanziert (z.b. benachteiligte Gebiete, Umweltprogramme, Investitionsförderung) 23 Februar 2011

Staatliche Zulagen von Bullenmästern in /ha LN Jahr 2005 2007 2009 2013 Anzahl Betriebe (Stück) 42 49 44 - Direktzahlungen (1.Säule) 563 556 545 326 Umweltmaßnahmen, Ausgleichszulage (2. Säule) Sonstige (z.b. Investitionszuschüsse) 57 43 40 34? 32 9 9 7? Insgesamt 652 608 594 367 Quelle: Bayerische Testbetriebsbuchführung; Bullenmäster ab 40 verkauften Mastbullen; 2013: Hochrechnung bzw. Schätzung auf Basis 2009 24 Februar 2011

/Betrieb 70.000 60.000 50.000 40.000 Auswirkung GAP-Reform und Health-Check auf den Gewinn spezialisierter Bullenmastbetriebe in Bayern Rund 15.000 weniger durch Verringerung Betriebsprämie 30.000 20.000 10.000 0 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11* 11/12* 12/13* 13/14* Preisänderung Bulle zum Vorjahr +3,3% +6,0% -5,5% +0,0% +0,0% +0,0% +0,0% Modulation über 5.000 5% 5% 7% 8% 9% 10% 10% Angleichung BIB an Zielwert 0% 0% 0% 10% 30% 60% 100% bay. Buchführungsstatistik: spez. Bullenmäster; 2009/10: 44 Betriebe, 102 verk. MB, 67 ha LF *Simulation 25 Februar 2011

Wirtschaftlichkeit Mutterkuhhaltung 26 Februar 2011

1.000 Tiere 120 100 Entwicklung des Mutterkuh-/Sonst. Kühe- Bestandes in Bayern Mutter-Ammenkühe/Sonst. Kühe Halter/Haltungen Halter, Haltungen 12.000 10.000 80 8.000 60 6.000 40 4.000 20 2.000 0 8Kühe/Halter 0 1990 91 93 95 97 99 01 03 05 07 08 09 10 Quelle:BayLStD, Stat. Bundesamt; ab 2008 Sonstige Kühe und Haltungen aus HI-Tier 27 Februar 2011

2500 2000 1500 Betriebsgewinn je Mutterkuh mit Minimum und Maximum bei spezialisierten Mutterkuhhaltern 1.639 1.277 1.726 1.926 1000 500 0 379 443 400 360-500 -1000-1500 -1.186-1.366-1.278-2000 -1.736 02/03 04/05 06/07 08/09 Quelle: Buchführungsergebnisse von 24 identischen Betrieben (14 HE; 10 NE) aus bayerischer Buchführungsstatistik (zeitraumechte Werte): 27 Mutterkühe, 54 ha LF im Durchschnitt 28 Februar 2011

35.000 Einkommen spezialisierter Mutterkuhhalter in Bayern Ausgleichszahlungen für Umweltmaßnahmen (KuLaP, VNP, Ausgleichszulage) 30.000 25.000 20.000 15.000 sonstige Einkünfte 10.000 5.000 Gewinn Ldw. 0 04/05 06/07 08/09 Quelle: Buchführungsergebnisse von 24 identischen Betrieben (14 HE; 10 NE) aus bayerischer Buchführungsstatistik (zeitraumechte Werte): 27 Mutterkühe, 54 ha LF im Durchschnitt 29 Februar 2011

Zusammenfassung Bullenmast Relativ kleine Betriebsstruktur (Voll-) kostendeckende Produktion von Jungbullenfleisch nur bei guter Produktionstechnik Einführung der einheitlichen Flächenprämie zwingt viele Bullenmäster zu wachsen, zu weichen oder zu diversifizieren Flächenkonkurrenz Energieerzeugung Ausreichend geeignete Kälber im eigenen Land Etablierte Strukturen in vor- und nachgelagerten Bereich (Aus- u. Fortbildung, Beratung, Forschung, Vermarktung) 30 Februar 2011

Zusammenfassung Mutterkuh Sehr kleine Betriebsstruktur (8 Mutterkühe je Betrieb) Bedeutung für ländliche Entwicklung/Umweltschutz; => ohne Ausgleichszahlungen für Umweltleistungen würde Mutterkuhhaltung vielfach eingestellt Oft Rindfleischerzeugung für Nischenmärkte (Direktvermarktung, Spezialitäten) Enorme Rassenvielfalt erschwert jedoch Vermarktungskonzepte 31 Februar 2011

Vielen Dank für f r Ihre Aufmerksamkeit!