Kennen Sie den Unterschied zwischen negativem, positivem und realistischem Denken? Seite 12 Wissen Sie, was eine schwierig zu lösende Aufgabe ist?

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Transkript:

Kennen Sie den Unterschied zwischen negativem, positivem und realistischem Denken? Seite 12 Wissen Sie, was eine schwierig zu lösende Aufgabe ist? Seite 16 Können Sie erläutern, was ein Problemsucher ist - und was ein Lösungsfinder? Seite 17 Gelingt Ihnen der Perspektivenwechsel? Seite 20

1. Entwickeln Sie ein Problembewusstsein Das Problemlösungs-Gebet Gib mir die Kraft, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Ardeschyr Hagmaier, in Anlehnung an Reinhold Niebuhr, 1943 Viele Menschen wissen, wenn sie vor einem Problem stehen, wie etwas nicht geht. Doch wichtiger ist es, zu prüfen, welche Lösungsalternativen vorliegen und wie sie umgesetzt werden können. 1. Entwickeln Sie ein Problembewusstsein 11

1.1 Negatives, positives und realistisches Denken Vielleicht denken Sie jetzt, ich wolle Ihnen in der x-ten Variante das positive Denken empfehlen. Sicherlich ist eine grundsätzlich optimistische Einstellung bei der Problemlösung nicht von Nachteil. Aber: Die Wahrnehmung eines Problems durch die rosarote Brille ist bei der Problemlösung ebenso hinderlich wie das Denken in Schwarz-Weiß-Kategorien, ja sogar kontraproduktiv. Wer zum Beispiel im beruflichen Bereich immer nur klagt, der Markt sei so schwierig, der Konsument sozurückhaltend, die Mitarbeiter widerspenstig und uneinsichtig, wird selbst das säen, was er erntet: schwierige Marktbedingungen, zurückhaltende Kunden, unmotivierte Mitarbeiter. Wir bestimmen die Realität der uns umgebenden Außenwelt: Wer meint, überall nur Hoffnungslosigkeit, Niedergang und Probleme wahrnehmen zu können, wird irgendwann der sich selbst erfüllenden Prophezeiung erliegen und überall nur Hoffnungslosigkeit, Niedergang und Probleme erleben. Andererseits wird der notorische Schwarzseher, der immer und überall nur die Probleme sieht, vielleicht frühzeitig die erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um das Problem bewältigen zu können. Der ewige Optimist glaubt, über die Kraft und Energie zu verfügen, anstehende Probleme zu lösen, und neigt eventuell dazu, sie zu unterschätzen. Wer Probleme aber als Herausforderungen 12 1. Entwickeln Sie ein Problembewusstsein

und Aufgaben definiert, die man unter Einsatz all seiner Stärken und Fähigkeiten angehen kann, hat gute Chancen, sie tatsächlich motiviert zu bewältigen. Das Glas Wasser ist halb leer und halb voll Was also ist die richtige Vorgehensweise? Sie kennen wahrscheinlich die Metapher vom Glas Wasser, das der eine als halb leer, der andere als halb voll beschreibt. Vielleicht ist eine dritte Alternative möglich, nämlich die realistische Sichtweise, die nüchtern feststellt: Das Glas Wasser ist halb voll und halb leer. Welche Konsequenzen muss ich daraus ziehen? Das Glas auffüllen? Oder genügt mir das vorhandene Wasser, um meinen Durst zu löschen? Ich bin der Meinung, dass das realistische Denken bei der alltäglichen Bewältigung von Herausforderungen hilfreich ist, die grundsätzliche Denkhaltung eines Menschen aber eher in Richtung der positiven Wahrnehmung ausgerichtet sein sollte. Wer Herausforderungen grundsätzlich mit der Überzeugung angeht, sie bewältigen zu können, wird seine Fähigkeiten und Kompetenzen voll und ganz aktivieren können. Diese Denkweise schließt ja nicht aus, ein gesundes Problembewusstsein zu entwickeln. Im Gegenteil: Wer nicht nur Problemsymptome bekämpfen, sondern an die Ursachen heran will, muss eine saubere Problemanalyse durchführen. Negativ-pessimistisch positiv-optimistisch realistisch: Bei der Bewertung, ob das Glas halb leer oder halb voll ist, gibt es drei Alternativen. Prob- 1.1 Negatives, positives und realistisches Denken 13

lemlösungsenergie wird dann am ehesten freigesetzt, wenn der Lösungsfinder tendenziell optimistisch an die Problemlösung herangeht. 1.2 Das falsche Problembewusstsein Doch wie sieht die Wirklichkeit aus? Sind wir in der Lage, die realistische Bewertung, das Glas sei halb voll und halb leer, vorzunehmen? Als typisch Deutsch gilt es, sich mit Herzblut und Leidenschaft Problemen jeder Art zu widmen. Wir Deutschen sind also sehr problemorientiert, auch wenn wir in der Euphorie der Fußballweltmeisterschaft 2006 bewiesen haben, dass wir durchaus auch zu feiern verstehen und in der Lage sind, optimistisch nach vorne zu schauen. Im Qualitätsmanagement macht es vielleicht Sinn, mehr über die Probleme als über die Lösung nachzudenken. Doch oft hindert uns diese Problemorientierung daran, konkret zu handeln. Vor lauter Grübelei vergessen wir, den Worten Taten folgen zu lassen. Die deutsche Jammerkultur die 90-10-Formel Es ist immer wieder interessant für mich zu beobachten, wie viel Zeit in Unternehmen aufgebracht wird, um über Probleme zu diskutieren, deren Sachlage schon längst allen bekannt ist. Jeder Meetingteilnehmer kennt 14 1. Entwickeln Sie ein Problembewusstsein

das Problem aus dem Effeff, die Problemursachen sind längst ausführlich und erschöpfend beschrieben und auf bunten PowerPoint-Folien festgehalten und trotzdem werden 90 Prozent der Zeit für die Problemsuche und Problembeschreibung und nur 10 Prozent für die Lösungsfindung genutzt. 90-10 diese prozentuale Aufteilung scheint mir symptomatisch für die deutsche Jammerkultur und eine Formel für unsere Problemorientierung zu sein. Selbst wenn das Problem allen bekannt und die Lösung schon gefunden ist, versenken wir uns trotzdem noch einmal genüsslich in die Problemdarstellung immer und immer wieder. Typisch sind Aussagen wie: Ich wollte es ja nur noch einmal sagen! oder Die Lösung kenne ich auch, aber trotzdem möchte ich noch mal.... Das Seltsame: Allzu große Kopfschmerzen scheinen diese Jammerei und die Ursachen dafür diese Jammerei bei den Beteiligten nicht auszulösen. Warum dies so ist? Nun die Jammerei hat keine konkreten Folgen, denn dass man etwas ändern muss und durchaus Einfluss auf die Ursachen nehmen kann, wird in solchen Meetings nicht diskutiert. Lerne klagen, ohne zu leiden! so die Meetingphilosophie, die dahintersteckt. Wahrscheinlich kennen auch Sie aus Ihrem beruflichen und privaten Leben genügend Beispiele dafür, mit welcher Begeisterung Minute für Minute, Stunde für Stunde immer wieder über das gleiche Problem diskutiert wird, ohne dass je auch nur der Ansatz eines Lösungsvorschlags auftaucht. 1.2 Das falsche Problem bewusstsein 15