Telemedizinisches Konsiliararzt-System in der Pädiatrie 1 Ausgangssituation 2 Medizinische Anwendung 3 Evaluation 4 Verträge 5 Weiterentwicklung
Spezialisierung der Medizin Zukunfttrends in der Kinder- u. Jugendmedizin: Zunahme seltener Erkrankungen zunehmend personalisierte Medizin und differenzierte Therapiekonzepte Ł Expertise von spezialisierten Fachleuten für die Betreuung am Wohnort erforderlich
Spezialdisziplinen in der Kinder- / Jugendmedizin Kinderpneumologie Kinderendokrinologie & -diabetologie Kinderrheumatologie Kindergastroenterologie Kindernephrologie Neuropädiatrie Kinderhämatologie & -onkologie Allgemeine ambulante Pädiatrie Kinderkardiologie
Vernetzung: Kinder- / Jugendärzte mit Spezialisten Expertensystem zur Verbesserung der kinder- und jugendärztlichen Versorgung im ländlichen Raum Flächendeckende medizinische Qualität Minderung von Versorgungslücken in strukturschwachen Regionen Besonders geeignet für chronische und seltene Erkrankungen
Fachthemen für pädiatrische Telemedizin Spezialfragen in der Praxis Asthma bronchiale, bestmögliche Behandlung Schmerzen, Rheumatische Beschwerden Blutarmut / Bluterkrankungen Bauchschmerzen, Gedeihstörungen: Zöliakie Autoimmune Schilddrüsenerkrankungen Sporttauglichkeit: Beurteilung unklarer EKG-Befunde Operationsvorbereitung: ausgeprägte Gerinnungsstörungen Unklare Hautbefunde Spezielle Immuntherapie Spezielle Impffragen Kuhmilchintoleranz Vorzeitige Pubertät Spezialgebiet Kinder-Pneumologie Kinder-Rheumatologie Kinder-Hämatologie Kinder-Gastroenterologie Kinder-Endokrinologie Kinder-Kardiologie Kinder-Hämatologie Kinderdermatologie Allergologie STIKO-Experten Allergologie Kinder-Endokrinologie
Behandlungsebenen I. Beschwerde Erstbefund VI. Therapieende Rückfallvermeidung II. Labor und Diagnostik Konsultation virtuell bei Bedarf: persönlich V. Therapieverlauf (Nebenwirkungen) III. ergänzende Diagnostik IV. Diagnosestellung Therapievorschlag
Der Spezialist ist - virtuell - präsent Schnelle, direkte Problemlösung bei sehr speziellen, seltenen Erkrankungen Qualitätssteigerung der ambulanten, wohnortnahen Behandlung PädExpert Rasche Zweitmeinung ohne lange Anfahrtswege ohne lange Wartezeiten Einheitliche Behandlungsstandards nach aktuellen Leitlinien Besseres Outcome durch zielgenaue Diagnostik und rasche Therapie vor Ort Verbessertes Therapievertrauen
Wissenstransfer in die Praxis Bsp. Gelenkschmerz, Rheumatologie Reaktive Arthritis (AWMF 027/057) Rheumatisches Fieber (AWMF 023/027) Juvenile idiopathische Arthritis (AWMF 027/020) Mischkollagenosen (AWMF 027/062) Chronisch nicht-bakterielle Osteomyelitis (AWMF 027/055) Lyme Arthritis (AWMF 027/056) Juvenile Dermatomyositis (AWMF 027/058) Bsp. Blutarmut, Bluterkrankungen Hereditäre Sphärozytose (AWMF 025/018 11/2010) Eisenmangelanämie (AWMF 025/021 12/2010) Hereditäre Sphärozytose (Onkopedia, 02/2012) Thalassämie (AWMF 025/017 11/2010) Beta-Thalassämie (Onkopedia, 12/2012) Prävention von Infektionen und Thrombosen nach Splenektomie oder funktioneller Asplenie (Onkopedia, 07/2009) Diagnostik und Therapie der sekundären Eisenüberladung bei Patienten mit angeborenen Anämien (AWMF 025/029 04/2010)
Auswertung Pilotphase bis 31.03.2016 500 Patienten / Fälle 50 hausärztliche Allgemeinpädiater 12 spezialisierte Pädiater 10 Fachbereiche
Telemedizinische Konsultationen bis 05/2015 Konsultationen (n = 252) Kinderdermatologie: 118 Kinderrheumatologie: 40 Kinderhämatologie: 33 Kindergastroenterologie: 18 Kinderpneumologie: 13 Kinderendokrinologie: 23 Impf-Experte: 9 Blutgerinnung: 4 Immuntherapie: 3 Nahrungsmittelallergie: 1
Status quo - Konsultationsebenen Erstanfrage Labor und Diagnostik Diagnosestellung Verlaufskontrolle Therapieende Remissionskontrolle Fallzahlen in Prozent aufgeschlüsselt nach Indikation und aktueller Konsultationsebene Erstanfrage Diagnostik Labor Diagnose gestellt Verlauf Therapieende Remissionskontrolle Abschluss* Anämie 3 53 26 9 11 Asthma 50 16,6 16,6 16,6 Zöliakie 11 61 5,5 5,5 27 Von Willebrand Syndrom 33 33 33 Juvenile Rheumatoide Arthritis 42 16 15 10 17 Autoimmunthyreoiditis 4 15 65 1 5 5 Impfung 40** 46,6 13,3 Hyposensibilisierung 100 Dermatologie 9 1 57 33 * Allgemeinpädiater hat den Fall an einem bestimmten Punkt beendet ** Impfempfehlung mitgeteilt
1. Ergebnisqualität - Diagnostik Reduktion der Diagnosedauer durch PädExpert - Im Durchschnitt konnte die Diagnose über Pädexpert nach 8,52 Tagen gestellt werden (n=223, Min: 0 Tage, Max: 178 Tage) - In ähnlichen Fällen dauert es bis zur Diagnose durchschnittlich 24,7 Tage (n=213, Min: 1 Tag, Max: 90 Tage) Die Diagnosedauer verkürzte sich damit gegenüber ähnlichen Fällen um 16 Tage (n=200, Min: -148 Tage, Max: 80 Tage). Von 2014 auf 2015 kommt es zu einer weiteren Verkürzung der Diagnosedauer -Die Diagnosestellung für Erstanfragen im Jahr 2014 erfolgte nach durchschnittlich Tagen 24 Tagen. Das war eine Reduktion gegenüber ähnlichen Fällen um 6,6 Tage (n=31). -Im Jahr 2015 liegt die Dauer der Diagnosestellung für Erstanfragen bei durchschnittlich 5,72 Tagen Das ist eine Reduktion gegenüber ähnlichen Fällen um 17,57 Tage (n=169).
1. Ergebnisqualität - Diagnostik In 63,9% der Fälle wurde erfolgreich eine Diagnose gestellt. -> Verbesserung des Anteils gestellter Diagnosen für Erstanfragen im Jahr 2015 (74%, n Gesamt =235) gegenüber Erstanfragen im Jahr 2014 (44,2%, n Gesamt = 77) Anteil erfolgter Diagnosestellung nach Indikationen n (alle Fälle) Prozent Diagnosestellung (alle Fälle) Prozent Diagnosestellung 2014 Prozent Diagnosestellung 2015 Asthma 11 36% 17% 60% Zöliakie 20 25% 14% 50% Rheumatoide Arthritis 44 34% 44% 17% Autoimmunthyreoiditis 31 84% 14% 82% Anämie 36 33% 40% 28% Impfung 15 86% 86% Hyposensibilisierung 5 80% 80% Dermatologie 162 87% 87%
4. Zeitaufwand Wieviel Zeit benötigen Allgemein- und Spezialpädiater für die Zusammenarbeit über PädExpert? (Ausfüllen der Masken, Hochladen und Download von Bildern, Vorbereitung) Allgemeinpädiater: Spezialist: Pro Fall durchschnittlich 22 min (Min: 2 min; Max: 147 min) Pro Fall durchschnittlich 15 min ( Min: 1 min; Max: 65 min) Für die Bearbeitung eines Falls über PädExpert benötigen beide Ärzte zusammen im Durchschnitt 37 min (Min: 6min; Max: 166 min)
Vergütungsstruktur Modulpauschalen, pro Indikation, 2 4 % der Morbidität Diagnose Unterstützung Pauschale 1 Therapie Unterstützung Pauschale 2 Fall kontr., Therapieverlauf Pauschale 3 Erstanfrage Pauschale 4 Erstmalige Anfrage einer Indikation, die das Allgemeinwissen der geltenden Weiterbildungsordnung übersteigt, in der ansonsten eine Facharztüberweisung notwendig erscheint Vollständige, nach Bedarf gesteuerte Therapieunterstützung (in Fällen, die das Allgemeinwissen der geltenden Weiterbildungsordnung übersteigen, in der ansonsten eine Facharztüberweisung notwendig erscheint) Routinekontrollen (z.b. Labor, Lungenfunktion) zur Fallkontrolle Abbruch der Anfrage, wegen Nicht-Eignung der Indikation, durch den Spezial-Pädiater zuzüglich: Technikpauschale, Evaluationspauschale, Management
Das war einmal.