Erwerbslosentreff. Kurzvorstellung. Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Pforzheim

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Transkript:

Erwerbslosentreff Kurzvorstellung Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Pforzheim

Zahlen und Blitzlicht zum Arbeitsmarkt - Pforzheim hat ca. 100 0000 EinwohnerInnen - Pforzheim hat im März 2013 mehr als 5200 Bedarfsgemeinschaften (Q.: 2 Personen) - Pforzheim hat derzeit mit Mannheim zusammen die höchste Arbeitslosenquote in BW - nach Schätzung sind mehr als 75 % der SGB2 Empfänger Menschen mit Migrationshintergrund - Pforzheim ist die Stadt mit dem höchsten Zuzug von Migranten aus dem Irak - Die Wirtschaft in Pforzheim ist immer noch im Strukturwandel - Der Arbeitsmarkt bietet kaum Stellen im unqualifizierten Bereich - AMAZON brachte kaum Chancen für SGB II Bezieher - der Lehrstellenmarkt hat sich zwar verbessert, aber aus den Vorjahren gibt es viele Altbewerber, die nachezu chancenlos sind, - es gibt leider nur sehr wenig sinnvoll qualifizierende Weiterbildungen durch das Jobcenter bzw. die Arbeitsagentur, überwiegend nur Orientierungsmaßnahmen etc.

Willkommen im Erwerbslosentreff Pforzheim Als im Jahr 2005 der Arbeitslosentreff Pforzheim unter Trägerschaft der Stadtmission Pforzheim seine Türen schließen musste, erklärte sich das Diakonische Werk Pforzheim bereit, in eigenen Räumlichkeiten ab 2006 einen neuen Erwerbslosentreff einzurichten. Für Pforzheim ist ein unabhängiges Beratungsangebot für Erwerbslose aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit besonders wichtig. Die Einführung des SGB II und der damit verbundenen massiven Verschlechterung der Lebenssituation von sogenannten langzeitarbeitslosen Menschen ging und geht einher mit einem hohen Beratungs- und Unterstützungsbedarf der Betroffenen. Obwohl das Grundprinzip Fördern und Fordern im SGB II das Fördern als Erstes benennt, sah und sieht die Realität leider anders aus. Sowohl bei der Arbeitsagentur, wie auch im Jobcenter Pforzheim sieht sich der dort Kunde genannte arbeitssuchende Mensch oftmals einer Situation gegenüber, die dazu führt, dass Entrechtung, Gängelung und Perspektivlosigkeit für die hilfesuchenden Menschen Alltag sind. Diesen Menschen einen Ort zu geben, an dem sie unabhängig zu ihren Rechten beraten werden, an dem sie mit anderen Betroffenen gemeinsam ihren Alltag planen und gestalten können, an dem sie Perspektiven entwickeln können mit.aber eben auch OHNE ERWERBSARBEIT persönliche Wertschätzung zu bekommen und damit Lebenssinn und Lebensqualität zu erleben ist Aufgabe des Erwerbslosentreffs Pforzheim. Seite 3

Was wir tun Das Angebot im Treff kann man in 3 Bereiche aufteilen: 1. Angebot eines durch die BesucherInnen selbst organisierten täglichen Mittagessens/Frühstück Täglich kommen bis zu 25 Personen zum Mittagessen, 10 helfen abwechselnd beim Kochen! Der Preis für ein Essen liegt bei 1.- Euro, wer kann zahlt mehr. Seite 4

1. PC Raum Im Treff werden 5 Computer vorgehalten, an denen Bewerbungen geschrieben werden können, Stellenrecherche im Internet, email etc. Seit diesem Jahr bieten wir auch EDV Kurse an. Die EDV Kurse finden mit maximal 5 TeilnehmerInnen statt. Es kann auf jeden einzeln eingegangen werden, weshalb auch Menschen einen Zugang zu WIN, WORD und I-NET bekommen, die dies bei Kursen bei Bildungsträgern nicht geschafft haben. Hier doziert Lukas, ein Praktikant, Ziel ist es hier auch DozentInnen auszubilden. Die Kurse sind kostenlos. Seite 5

1 Sozialpädagogische Beratung Definitiv ist die beste Hilfe für einen erwerbslosen Menschen eine passende und bezahlte Arbeit zu finden. Dazu beraten wir auch, aber - 70 % der Beratungen drehen sich um Fragen der Existenzsicherung (!) - 30 % der Beratungen gehen um den Themenbereich Arbeit, Arbeitssuche, Qualifizierung etc. Im Rahmen dieser Beratung spielt die Begleitung auf das Amt eine große Rolle. Hierbei sind derzeit 2 ehrenamtliche Mitarbeiter aktiv; ab Mai 2013 werden wir Schulungen für BegleiterInnen angeboten. Näheres, auch Zahlen, hierzu ausführlich im Jahresbericht. Seite 6

Ergebnis von mehr als 2 Jahren intensiven Bemühens seitens der Diakonie oder anders gesagt Ergebnis nach mehr als 2 Jahren Verweigerungshaltung des Jobcenters (!) Einer Familie mit 5 Kindern wurden 4320,40 Euro Leistungen vorenthalten Leider kein Einzelfall in Pforzheim

Öffnung des Angebotes für Menschen in besonderen sozialen Lebenslagen In Pforzheim treffen sich täglich Menschen im Benckiser Park, die überwiegend sozial ausgegrenzt sind. Diese Menschen sind oftmals suchtkrank (Alkohol, aber auch illegale Drogen), teilweise substituiert und werden durch die BürgerInnen der Stadt eher als Ärgernis empfunden, wie als Mit-BürgerInnen. Seit 2011 macht das Diakonische Werk Pforzheim diesen Menschen ein Angebot. In den ersten beiden Jahren wurde über die Sommermonate an einem Imbisswagen ein Mittagessen mit der Möglichkeit zu einer sozialpädagogischen Beratung angeboten. Die Erfahrungen in dieser Zeit waren positiv, weshalb sehr schnell überlegt wurde, wie diesen besonderen Erwerbslosen ein dauerhaftes Angebot im Rahmen der Treffarbeit gemacht werden kann. Was anfänglich nicht für möglich gehalten wurde, konnten wir teilweise umsetzen. Das seit Januar 2013 neu organisierte Essensangebot wird auch von diesem Klientel angenommen und: Menschen aus dem Park helfen aktiv beim Essenangebot mit. Teilweise erfahren diese erwerbslosen Menschen zum ersten mal seit Jahren wieder eine Tagesstruktur außerhalb der Bezugsgruppe Park. Interessant ist hier, dass im Moment für 3 Klientinnen aus dieser Personengruppe EU-Rente beantragt wurde und wohl auch bewilligt werden wird.

Beratung von Menschen in der ambulanten Nachsorge Im Juni werden wir erstmals ein Gruppenangebot für Klientinnen aus der Suchberatung anbieten. Ziel ist, mit arbeitssuchenden Menschen, die nach einer stationären oder ambulanten Suchttherapie wieder in das Erwerbsleben einsteigen wollen, ein spezielles Gruppenangebot zu erproben. Hier sind für den Anfang 3 Termine geplant, an denen in Form von Informationsveranstaltungen z. Bsp. zum Thema Eingliederungsvereinbarungen Mut gemacht werden soll, aktiv und konsequent mit entsprechender Begleitung den Neustart nach einer Suchterkrankung auch zu einer beruflichen Neuorientierung zu nutzen.

Kooperationspartner: - Jobcenter/Arbeitsagentur - Fachdienste im Haus und außerhalb - private Bildungsträger (Bsp.: Erzieherausbildung, FSJ + in Planung) - Beschäftigungsträger - teilweise Arbeitgeber

Planung für die nächsten 6 Monate: - Schulung von Beiständen und Bewerbungspaten - Angebotsausbau für das Klientel Benckiser Park/Umzug in größere Räume - Aufbau einer kleinen Recyclingwerkstatt für PCs, um erwerbslose Menschen kostenlos mit PCs zu versorgen. - Etablierung der kostenlosen EDV-Kurse

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an Uwe Riehl Telefon 07231 3787-8 Erwerbslosentreff Diakonie Pforzheim Pestalozzistraße 2 75175 Pforzheim Fußzeile, z.b. Fachbereich Seite 12