Waldorf-Kindergarten Hermsdorf e.v. Auguste-Viktoria-Straße Berlin-Hermsdorf KONZEPT

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Transkript:

Auguste-Viktoria-Straße 4 13467 Berlin-Hermsdorf KONZEPT Leitbild 1. Geschichte des Kindergartens 2. Beschreibung der Einrichtung 3. Kindergartenreife und Eingewöhnung 4. Pädagogischer Ansatz 4.1. Bewegung 4.2. Sprache 4.3. Sinnespflege 4.4. Fantasiekräfte 4.5. Nachahmung 4.6. Sozialität in der altersgemischten Gruppe 4.7. Religiosität 5. Leben in den Rhythmen 6. Schlafen 7. Ernährung 8. Erziehungspartnerschaft für das Kind 9. Strukturen des Kindergartens 10. Elternmitarbeit im Kindergarten 11. Umgang mit Konflikten 12. Vernetzung und Mitarbeit in den Gremien

1. Geschichte des Kindergartens Unser Kindergarten befindet sich in ruhiger Randlage im grünen Norden Berlins. Umgeben von alten Ein- und Mehrfamilienhäusern ist er in einer Seitenstraße Hermsdorfs zu finden. Der Waldorf-Kindergarten Hermsdorf kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Am Anfang stand eine kleine Gruppe von Eltern und Interessierten, die 1982 eine Initiative gründeten. Das geräumige Haus der anthroposophischen Familie des Dr. Zerm wurde 1986 samt Garten erworben und ausgebaut. Mit Hilfe des Zehlendorfer Waldorfkindergartens konnte unser Haus im Herbst 1987 die ersten Kinder aufnehmen. Im Jahre 1998 wurden im Souterrain die ersten Schlafplätze eingerichtet. Durch die neu entwickelten Bedürfnisse musste mehr Raum geschaffen werden. 2002 kam ein Anbau hinzu und das Büro zog dort ein. Grundlegende Sanierungsmaßnahmen wurden im Jahre 2006 vorgenommen, u.a. erhielt das Haus ein neues Dach, eine Wärmedämmung und seine neugestaltete Fassade. 2. Beschreibung der Einrichtung Der Waldorf-Kindergarten Hermsdorf ist ein Teilzeitkindergarten mit einer Öffnungszeit von 8.00 bis 15.00 Uhr. Wir betreuen 40 Kinder in zwei altersgemischten Gruppen im Alter von 3 6 Jahren. In Einzelfällen werden Kinder auch vor Beendigung des 3. Lebensjahres aufgenommen. Wir haben die Möglichkeit, insgesamt 16 Kinder aus beiden Gruppen in unserem Nachmittagsbereich zu betreuen. Das pädagogische Kollegium besteht aus sechs Mitarbeiterinnen. In jeder Gruppe arbeiten eine Gruppenleiterin und eine Gruppenhelferin. Die Pädagoginnen verantworten und tragen die pädagogische Arbeit. Sie entscheiden über die Aufnahme und den Verbleib der Kinder im Kindergarten. Entsprechend der Satzung des Kindergartens schlagen die Pädagoginnen dem Vorstand die pädagogischen Kräfte zur Einstellung vor. Die Arbeit im Kindergarten wird durch eine Bürokraft mitgetragen. Der Träger des Kindergartens in freier Trägerschaft ist der Waldorf- Kindergarten Hermsdorf e. V. Er hat seinen Sitz in Berlin und ist im Vereinsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg eingetragen. Die Mitgliedschaft der Eltern im Trägerverein ist sehr erwünscht, aber nicht Voraussetzung für die Aufnahme des Kindes. 2

3. Kindergartenreife und Eingewöhnung Der Schritt des Kindes aus der Familie oder von der Tagesmutter in den Kindergarten ist groß und will von den Erwachsenen einfühlsam begleitet sein. In Absprache mit den Eltern finden die Kindergärtnerinnen eine individuelle Form der Eingewöhnung, die dem jeweiligen Kind entspricht. Damit sich das Kind in seiner Kindergartengruppe bald wohlfühlen und eine vertrauensvolle Beziehung zu den Kindergärtnerinnen entwickeln kann, muß es kindergartenreif sein: Es sollte sich nach der Eingewöhnungszeit von den Eltern lösen können. Das Kind sollte sicher gehen können. Es sollte seine Wünsche und Bedürfnisse sprachlich mitteilen können. Die Eltern sollten mit dem Entwindeln begonnen haben. Das Abstillen des Kindes muß bis zum Beginn der Kindergartenzeit abgeschlossen sein. Auf Wunsch vermittelt der Kindergarten im Vorfeld eine entsprechende Beratung und Begleitung. 4. Pädagogischer Ansatz Der pädagogische Ansatz unseres Kindergartens ist die Waldorfpädagogik. Grundlegend für unsere Arbeit ist das Menschenbild Rudolf Steiners. In diesem Sinne betrachten wir die Entwicklung des Kindes ganzheitlich, nämlich leiblich, seelisch und geistig. Waldorfpädagogik ist Erziehung zur Freiheit, die mit der Ichgeburt des Menschen in Siebenjahresschritten einhergeht. In den ersten sieben Lebensjahren entwickelt sich das Kind nachahmend im freien Spiel. Es orientiert sich an den Handlungen und inneren Haltungen der Menschen die es umgeben. Das Kind fordert Grenzen ein, durch die es Lebenssicherheit erfährt. Das Prinzip der Nachahmung wird im Grundschulalter durch die liebevolle Autorität der Erwachsenen, die dem Kind die Welt öffnen, abgelöst. Im dritten Jahrsiebt schließlich entwickeln sich Selbstbewusstsein, Individualität und Sozialfähigkeit so weit, dass der junge Mensch in Freiheit eigene Wertvorstellungen entwickeln und Lebensziele setzen kann. 4.1. Bewegung Die Fähigkeit sich zu bewegen, beeinflusst entscheidend Spracherwerb und kognitive Fähigkeiten des Kindes. Dem Rechnung zu tragen, erleben die Kinder täglich, zu jeder Jahreszeit und bei jeder Witterung eine ausgedehnte Freispielzeit in unserem großen Naturgarten. Hier finden sie eine Vielzahl verschiedener Bewegungsmöglichkeiten (Laufen, Rennen, Balancieren, Klettern, Schaukeln, etc.). Dieser Bewegungskanon wird ergänzt durch das 3

Freispiel im Gruppenraum und die künstlerischen Angebote (Reigen, Eurythmie). 4.2. Sprache Das Sprechen im täglichen Kontakt mit den Kindern, die Lieder, Geschichten, Verse und Fingerspiele sind ein Schwerpunkt unseres Konzeptes. Wir gehen davon aus, dass das sprachliche und seelisch warme Verhältnis zwischen Kind und Erwachsenem den Nährboden für eine gute und differenzierte Sprache bildet. Dem Erwachsenen kommt hierbei eine außerordentliche Vorbildfunktion zu. 4.3. Sinnespflege Wir geben den Kindern die Möglichkeit, verlässliche und unverfälschte Eindrücke zu sammeln. So bestehen z. B. Mobiliar und viele Spielsachen grundsätzlich aus Vollholz. Alle angebotenen Materialien sind sorgfältig im Hinblick auf die Sinnespflege der Kinder ausgewählt (z. B. Wolle, Baumwolle, Seide). 4.4. Fantasiekräfte Die nicht genormten und kaum fertig ausgestalteten Spielsachen geben eine gute Anregung. So werden die Kinder altersentsprechend in jeder Freispielzeit schöpferisch tätig. Die Entwicklung der kindlichen Fantasiekräfte pflegen wir durch erzählte und vorgelesene Märchen, Geschichten und Puppenspiele. Auch beim wöchentlich stattfindenden Aquarellmalen oder Plastizieren werden unsere Kinder kreativ tätig. 4.5. Nachahmung Wir nehmen das Lern- und Betätigungsbedürfnis des Kindes als für seine Entwicklung immanent an. Durch das Prinzip von Vor- und Nachahmung regen wir das Kind zu vielfältigem Tun und Lernen an. Hierbei kommt dem Selbsterziehungsaspekt der Erwachsenen eine besondere Rolle zu. Die Kinder haben die Möglichkeit einfache, wahrnehmbare Zusammenhänge kennen und verstehen zu lernen, wenn sie beispielsweise mit der Kindergärtnerin im Garten oder Haus tätig sind. Sie können sich am Tun des Erwachsenen nachahmend orientieren. 4.6. Sozialität in der altersgemischten Gruppe Durch das Übernehmen altersentsprechender Aufgaben üben sich die Kinder in praktischen Tätigkeiten. Sie erfahren, daß es Regeln und Aufgaben gibt. Die Kinder erleben Verantwortung zu übernehmen, Aufgaben durchzutragen und den eigenen Gestaltungsraum zu nutzen. Durch das Leben in der altersgemischten Gruppe lernen die Kinder sich zu helfen und üben sich darin, Konflikte zu lösen. Die täglich stattfindenden Rollenspiele bieten ein weites Feld, sich mit verschiedenen Situationen zu 4

identifizieren (Vater-Mutter-Kind, Krankenhaus, Polizei, etc.). Unser Ziel ist es, den Kindern einen orientierenden Lebensraum anzubieten. Wir leben mit ihnen in einem Struktur gebenden Tages-, Wochen- und Jahresrhythmus. 4.7. Religiosität In der Waldorfpädagogik gehen wir davon aus, dass das Kind während seiner ersten Lebenszeit dem Himmel noch sehr nahe ist und eine naturhafte Religiosität mitbringt. Diese können wir pflegen, wenn wir mit den Kindern z. B. kleine und große Wunder in der Natur entdecken. Sie vermitteln dem Kind ein Gefühl von Bewunderung und die Ahnung von einer Schöpferkraft. Darüberhinaus leben wir mit den Kindern im Jahreskreis der christlichen Feste. Einige dieser Feste wie z. B. St. Michael feiern wir im Kindergarten, zu anderen Festen wie z. B. Weihnachten führen wir die Kinder eher hin. Das Fest selbst erfüllt sich dann in den Familien. Täglich sprechen wir mit den Kindern einen Morgenspruch und vor den Mahlzeiten einen Tischspruch oder ein Gebet. Diese Rituale pflegen wir zur Sammlung, gegenseitigen Wahrnehmung und als Dank für das Essen und Trinken, die uns gegeben sind. 5. Leben in den Rhythmen Durch wiederkehrende Begebenheiten erfahren die Kinder die Welt als verlässlich und überschaubar. Indem sie wissen, was als nächstes geschieht, erleben sie sich selbst als kompetent. Regelmäßige Wiederholungen und der rhythmisch gestaltete Tages-, Wochen- und Jahreslauf ermöglichen es den Kindern, ihre Konzentrationsfähigkeit zu entwickeln. Sie können aus sich selbst heraus handeln ohne Anleitung oder Belehrung von Erwachsenen. Der Tagesablauf ist rhythmisch gestaltet in Freispielzeiten und geführte Elemente wie Reigen, Mahlzeiten und Geschichten. Von 8.00 9.00 Uhr ist die Bringezeit im Kindergarten. Um 12.15 Uhr endet die Halbtagsbetreuung ohne Mittagessen. Um 12.45 Uhr endet die Halbtagsbetreuung mit Mittagessen. Gleichzeitig finden sich die Nachmittagskinder um 12.15 Uhr aus beiden Gruppen zusammen. um 13.15 Uhr beginnt die Schlafens- bzw. Ruhezeit und um 15.00 Uhr endet dann die Nachmittagsbetreuung. An festgelegten Wochentagen finden folgende Tätigkeiten statt: 5

- Eurythmie - Malen mit Wasserfarben - Backen - Besonderes Frühstück Die Woche wird dadurch für die Kinder rhythmisch gegliedert. Auch der Rhythmus des Jahreslaufes wird in unsere Arbeit aufgenommen. Er spiegelt sich in den christlichen Jahresfesten, sowie den Themen des Reigens und in den verschiedenen Tätigkeiten der Erzieherinnen und Kinder. Von den täglichen Freispielzeiten findet je eine im Haus und eine im Garten statt. 6. Schlafen Die Pflege des Rhythmus schließt auch den zeitlich geregelten Wechsel von Schlafen und Wachen, von Aktivität und Ruhe ein. Nach einer Zeit des Einatmens und Aufnehmens am Vormittag, brauchen die Kinder eine Ruhepause nach dem Mittagessen. Die Kinder atmen in dieser Ruhe aus und verarbeiten das Erlebte. Die im Schlaf erlebbare Einheit mit sich selbst wirkt heilsam und stärkt die Lebenskräfte der Kinder. Gerade in der heutigen Zeit der zunehmenden Reize gewinnt der Schlaf zur Verarbeitung und Verinnerlichung an Bedeutung. Die inneren Abbilder des Erlebten entstehen im Schlaf. Aus diesen Zusammenhängen heraus ist es uns ein Anliegen, dass alle Kinder die Möglichkeit haben, in den Schlaf oder zur Ruhe zu finden. 7. Ernährung Im Kindergarten gibt es für die Kinder je nach Dauer ihrer Betreuungszeit eine oder zwei Mahlzeiten. Alle Kinder einer Gruppe frühstücken nach der ersten Freispielzeit zusammen. Wir pflegen eine kindgerechte, vegetarische Ernährung von möglichst biologisch dynamischer Qualität, soweit verfügbar mit saisonalem und regionalem Bezug. Das Mittagessen wird zur Zeit von einem Caterer geliefert. 8. Erziehungspartnerschaft für das Kind Durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern können wir jedes Kind gezielt in seiner individuellen Entwicklung begleiten und fördern. Ehrlichkeit, Offenheit und Vertrauen in der Zusammenarbeit sind die Basis dafür, dass sich das Kind im Kindergarten wohlfühlt. In jährlich stattfindenden Entwicklungsgesprächen tauschen wir uns mit den Eltern über jedes Kind aus. Die Gespräche werden dokumentiert, die Dokumentationen stehen den Eltern auf Anfrage jederzeit zur Verfügung. 6

Darüberhinaus können sich Eltern und Pädagogen auch bei Bedarf zum Gespräch zusammen finden. Es ist für die Pädagogen wichtig, über einschneidende Veränderungen in den Lebenszusammenhängen der Kinder informiert zu werden. Um sich in die Lebensumstände der Kinder bestmöglich einfühlen zu können, bieten die Gruppenleiterinnen Hausbesuche an. Für die Eltern besteht nach Absprache mit den Pädagogen die Möglichkeit einer Hospitation in der Kindergartengruppe. Auf regelmäßig stattfindenden Elternabenden informieren die Pädagogen über das Gruppengeschehen, pädagogische Belange werden ausgetauscht und Organisatorisches besprochen. Themen wie Jahreszeiten und ihre Feste, Temperamente, Kinderzeichnungen, gesellschaftliche Einflüsse usw. werden erörtert. Der menschenkundliche Hintergrund der Waldorfpädagogik und unser Liedgut werden den Eltern vermittelt. 9. Strukturen des Kindergartens Zum Schaubild / Organigramm: Im Mittelpunkt stehen die Kinder, wir gestalten für sie den Lebensraum Kindergarten. Das Kollegium begleitet umhüllt die Kinder im Kindergartenalltag. Der Trägerverein vertreten durch den Vorstand schafft mit Unterstützung des Büros die rechtlich-wirtschaftliche Grundlage und bildet das Fundament. In den verschiedenen Aufgabengemeinschaften (AG s) organisieren die Eltern der Kindergartenkinder ihre Mitarbeit, bilden und gestalten einen helfenden Umkreis für den Kindergarten. Wir bemühen uns, im Kindergarten den Gedanken der sozialen Dreigliederung zu leben. Die Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus geht von unterschiedlichen Idealen aus, die mit den folgenden drei Bereichen verbunden sind: Im Geistesleben steht der Grundsatz der Freiheit, im Rechtsleben findet sich die Gleichheit und im Wirtschaftsleben der Gedanke der Brüderlichkeit. Auch in den Strukturen des Kindergartens finden sich die Funktionen Geistesleben (Pädagogik), Wirtschaftsleben (z.b. Finanzielle Ausstattung, Elternbeiträge, Gehälter) und Rechtsleben (z.b. Arbeitsverträge, Vorgaben des Senats, Gesundheitsamt) wieder. Der pädagogische Bereich wird vom Kollegium gefüllt. Wirtschaftliche und rechtliche Belange werden vom Vorstand übernommen. Die Zusammenarbeit dieser Bereiche findet im Sinne der kollegialen Selbstverwaltung statt. D.h., dass der rechtliche und wirtschaftliche Träger, vertreten durch seinen Vorstand, mit den Pädagogen in der Verwaltungskonferenz (VK) zusammenarbeitet. Auf eine weisungsgebende Hierarchie wird dabei zu 7

Gunsten der Verantwortungsübernahme jedes Einzelnen für das Gemeinsame verzichtet. Um den Kindergarten in seiner pädagogischen sowie seiner äußeren Gestaltung pflegen und erhalten zu können, bedarf es einer aktiven Zusammenarbeit von den Eltern, dem Vorstand des Trägervereins und dem Kollegium. 10. Elternmitarbeit im Kindergarten Neben dem gewählten Vorstand des Vereins sind alle Eltern aufgerufen, sich zu engagieren und möglichst viel Verantwortung zu übernehmen. Haus und Garten benötigen ständige Pflege und zuweilen Reparaturen. Die Eltern organisieren ihre Mitarbeit in den Aufgabengemeinschaften (AG s), in die sich jeder nach seinen Fähigkeiten und Interessen für die Kindergartengemeinschaft einbringt. Darüberhinaus unterstützen sie die Pädagogen in der Festvorbereitung. 11. Umgang mit Konflikten Die Beteiligten bemühen sich, Konflikte unter sich zu lösen. Kommt es zu keiner Lösung, wird das Thema in eine der Konferenzen (Pädagogische Konferenz, Verwaltungskonferenz) getragen. Auf Wunsch besteht die Möglichkeit, die Elternvertreter herbeizuziehen. Ist es nicht möglich den Konflikt in einem dieser Kreise zu lösen, holen sich die Beteiligten Hilfe von außen. Hierbei müssen sich alle Beteiligten auf einen Mediator einigen. 12. Vernetzung und Mitarbeit in Gremien Eine Pädagogin nimmt regelmäßig an der Konferenz der Kindergärtnerinnen (Berlin/Brandenburg) teil. Diese Konferenz findet einmal im Monat statt und ermöglicht den Austausch und die Erarbeitung pädagogischer Themen. Im Rhythmus von ca. sechs Wochen besuchen wir das Arbeitsgemeinschaftstreffen (Berlin/Brandenburg). In diesem Kreis kommen Geschäftsführer, Vorstände, Kindergärtnerinnen und Dozenten von Seminar und Fachschule zusammen. Es werden neben einer kontinuierlichen anthroposophischen Arbeit Fragen zum Finanzierungsverbund, Umsetzung von Senatsvorgaben und Aus- und Fortbildungsangebote bearbeitet. Der Kindergarten nimmt darüberhinaus die Trägertreffen des BZA Reinickendorf wahr. Zu der Waldorfschule im Märkischen Viertel besteht eine gewachsene Verbindung. 8

Dort können die Bildungsbiographien unserer Kinder fortgesetzt werden. AufnahmelehrerInnen und Kindergärtnerinnen arbeiten alljährlich zu den Fragen des Überganges der Kindergartenkinder in die Elementar- und 1. Klasse zusammen. Überarbeitete Fassung 2013 9