Arbeitsblatt 1: Einstiegssituation

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Transkript:

Arbeitsblatt 1: Einstiegssituation Ausgangssituation: Es ist der Abend der Jahresabschlussveranstaltung und die Gesellschafter Karl Kruse und Werner Weber treten gemeinsam auf die Bühne im schön hergerichteten Festsaal. Zu den geladenen Gästen zählen neben den 25 Mitarbeitern auch deren Familien. Herr Kruse ergreift das Wort: Wir haben uns heute hier versammelt, um gemeinsam mit Ihnen den Abschluss unseres erfolgreichen ersten Geschäftsjahres zu feiern! Ohne Ihren Einsatz und Ihre tatkräftige Unterstützung wäre ein so positives Geschäftsergebnis - mit einem Gewinn von 75.400,00 Euro - nicht möglich gewesen

Arbeitsblatt 2: OHG OHG Die Büromöbel Kruse und Weber OHG hat nach erfolgreichem ersten Geschäftsjahr einen Gewinn von 75.400,00 Euro erzielt. Nachdem die Belegschaft mit einer großzügigen Jahresabschlussfeier bedacht wurde, geht es nun um die Verteilung des Gewinns zwischen den beiden Gesellschaftern Kruse und Weber. Da im Gesellschaftsvertrag nichts vereinbart ist, soll die Gewinnverteilung nach 121 HGB erfolgen. Danach steht jedem Gesellschafter zunächst ein Anteil in Höhe von 4 Prozent seiner Kapitaleinlage zu. Der Rest des Gewinns wird nach Köpfen unter den Gesellschaftern verteilt. Arbeitsauftrag: Aufgabe 1: Berechnen Sie in Einzelarbeit die Gewinnverteilung nach 121 HGB für die Büromöbel Kruse und Weber OHG und ergänzen Sie die fehlenden Werte in der Übersicht unten auf dem Blatt. (Bearbeitungszeit: 5 Minuten) Aufgabe 2: Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse mit denen des Mitschülers, der hinter Ihnen sitzt und ebenfalls die Gewinnverteilung der Büromöbel Kruse und Weber OHG durchgeführt hat. (Bearbeitungszeit: 5 Minuten) Aufgabe 3: Tauschen Sie sich nun mit Ihrer Sitznachbarin oder Ihrem Sitznachbar aus und erklären Sie sich gegenseitig die unterschiedliche Gewinnverteilung bei der OHG beziehungsweise der GmbH und tragen Sie die Ergebnisse in die Übersicht ein. Es erklärt zunächst derjenige, der die Gewinnverteilung für die OHG durchgeführt hat. Welche Unternehmensform ist für den Gesellschafter Kruse profitabler? (Bearbeitungszeit: 10 Minuten) Kapitaleinlagen 4 % von der Rest nach Gesamtgewinn Kapitaleinlage Köpfen Kruse 50.000,00 Weber 70.000,00 Gesamt 120.000,00 75.400,00

Hier haben Sie Platz für Ihre Berechnungen: GmbH Notieren Sie hier die Erläuterungen Ihres Sitznachbarn zur Gewinnverteilung für den Fall, dass es sich bei der Unternehmensform von Kruse und Weber um eine GmbH und damit um eine Kapitalgesellschaft handelt. Stammkapital Verhältnis der Geschäftsanteile (runden auf eine Nachkommastelle) in % Gewinnverteilung Kruse Weber Gesamt Hier haben Sie Platz für Ihre Erläuterungen: 2015 www.lehrer-online.de 2

Arbeitsblatt 3: GmbH Die Büromöbel Kruse und Weber GmbH hat nach erfolgreichem ersten Geschäftsjahr einen Gewinn von 75.400,00 Euro erzielt. Nachdem die Belegschaft mit einer großzügigen Jahresabschlussfeier bedacht wurde, geht es nun um die Verteilung des Gewinns zwischen den beiden Gesellschaftern Kruse und Weber. Da der Gesellschaftsvertrag (Satzung) nichts anderes vorsieht und die Gesellschafterversammlung dies beschlossen hat, wird der Gewinn der GmbH im Verhältnis der Geschäftsanteile verteilt. Arbeitsauftrag: Aufgabe 1: Berechnen Sie in Einzelarbeit die Gewinnverteilung für die Büromöbel Kruse und Weber GmbH und ergänzen Sie die fehlenden Werte in der Übersicht unten auf dem Blatt. (Bearbeitungszeit: 5 Minuten) Aufgabe 2: Kontrollieren Sie Ihre Ergebnisse mit dem Mitschüler, der hinter Ihnen sitzt und ebenfalls die Gewinnverteilung der Büromöbel Kruse und Weber GmbH durchführt. (Bearbeitungszeit: 5 Minuten) Aufgabe 3: Tauschen Sie sich nun mit Ihrer Sitznachbarin oder Ihrem Sitznachbarn aus und erklären Sie sich gegenseitig die unterschiedliche Gewinnverteilung bei der OHG beziehungsweise der GmbH und tragen Sie die Ergebnisse in die unten aufgeführte Übersicht ein. Es erklärt zunächst derjenige, der die Gewinnverteilung für die OHG durchgeführt hat. Welche Unternehmensform ist für den Gesellschafter Kruse profitabler? (Bearbeitungszeit: 10 Minuten) Stammkapital Kruse 50.000,00 Verhältnis der Geschäftsanteile (runden auf eine Nachkommastelle) in % Gewinnverteilung Weber 70.000,00 Gesamt 120.000,00 75.400,00

Hier haben Sie Platz für Ihre Berechnungen: OHG Notieren Sie hier die Erläuterungen Ihres Sitznachbarn zur Gewinnverteilung für den Fall, dass es sich bei der Unternehmensform von Kruse und Weber um eine OHG und damit um eine Personengesellschaft handelt. Kapitaleinlagen 4 % von der Rest nach Gesamtgewinn Kapitaleinlage Köpfen Kruse Weber Gesamt Hier haben Sie Platz für Ihre Erläuterungen: 2015 www.lehrer-online.de 2

Arbeitsblatt 4: Übungsaufgaben Neue Situation: Im zweiten Geschäftsjahr nehmen die Gesellschafter Kruse & Weber den Sohn von Herrn Weber als dritten Gesellschafter in das Unternehmen auf. Da Herr Weber jun. gerade erst sein BWL-Studium an der Fachhochschule Düsseldorf beendet hat und seine finanziellen Mittel begrenzt sind, steigt er zunächst einmal mit einer Kapitaleinlage von 5.000,00 Euro in das Unternehmen ein. Der Gewinn der Gesellschaft liegt am Ende des zweiten Geschäftsjahres mit 59.300,00 Euro etwas unter dem Gewinn des ersten Jahres. Arbeitsauftrag: Nehmen Sie die Gewinnverteilung am Ende des zweiten Geschäftsjahres vor. Arbeiten Sie dabei in Partnerarbeit. Wie sieht die Gewinnverteilung am Ende des zweiten Geschäftsjahres aus, wenn es sich um eine OHG mit folgender Kapitalstruktur handelt: Kapitaleinlagen 4% von der Kapitaleinlage Rest nach Köpfen Gesamtgewinn Kruse 50.000,00 Weber 70.000,00 Weber jun. 5.000,00 Gesamt 125.000,00 59.300,00

um eine GmbH mit folgender Kapitalstruktur handelt: Stammkapital Kruse 50.000,00 Verhältnis der Geschäftsanteile in % Gewinnverteilung Weber 70.000,00 Weber jun. 5.000,00 Gesamt 125.000,00 59.300,00 Bearbeitungszeit: 15 Minuten 2015 www.lehrer-online.de 2

Arbeitsblatt 5: Hilfestellung zur Berechnung der Gewinnverteilung bei OHG und GmbH Der Gewinn der Becker OHG beträgt 68.800,00. Die Kapitaleinlage von Becker beläuft sich auf 100.000,00, die von Bauer auf 150.000,00. Die Gewinne der Gesellschafter berechnet man wie folgt: 1. Schritt: 4% von der Kapitaleinlage Becker: 100.000,00 * 4/100 = 4.000,00 Bauer: 150.000,00 * 4/100 = 6.000,00 2. Schritt: Rest berechnen, der nach Köpfen aufgeteilt wird Gewinn: 68.800,00 4% für Becker: - 4.000,00 4% für Bauer: - 6.000,00 Rest: 58.800,00 3. Schritt: Rest nach Köpfen verteilen und den Gesamtgewinn pro Gesellschafter berechnen 58.800,00 : 2 = 29.400,00 Gesamtgewinn Becker: 4.000,00 + 29.400,00 = 33.400,00 Gesamtgewinn Bauer: 6.000,00 + 29.400,00 = 35.400,00 Berechnung des Anteils der Stammeinlage am Stammkapital der GmbH Die Gesellschafter Müller und Meier haben ein Stammkapital von 150.000,00 in ihre GmbH eingebracht. Davon hat Müller 50.000,00 und Meier 100.000,00 als Stammeinlage eingebracht. Daraus ergibt sich folgendes Verhältnis der Geschäftsanteile: Müller: 50.000/150.000 = 1/3 gerundet auf 0,3 Meier: 100.000/150.000 = 2/3 gerundet auf 0,7 Müller hält demnach rund 30% der Geschäftsanteile Meier hält demnach rund 70% der Geschäftsanteile