WIRTSCHAFTSAUSBLICK UKRAINE

Ähnliche Dokumente
WIRTSCHAFTSAUSBLICK BELARUS Ausgabe 2 Mai 2015

WIRTSCHAFTSAUSBLICK UKRAINE

Überblick zur wirtschaftlichen Lage in der Ukraine und zu den Wirtschaftsbeziehungen Russland - Ukraine

WIRTSCHAFTSAUSBLICK MOLDAU Ausgabe 8 Juni 2018

WIRTSCHAFTSAUSBLICK BELARUS Ausgabe 3 Oktober 2015 Tag der Belarussischen Wirtschaft

WIRTSCHAFTSAUSBLICK UKRAINE

WIRTSCHAFTSAUSBLICK BELARUS

WIRTSCHAFTSAUSBLICK UKRAINE Ausgabe 1 September 2014

WIRTSCHAFTSAUSBLICK MOLDAU Ausgabe 3 November 2015

WIRTSCHAFTSAUSBLICK BELARUS Ausgabe 7 Januar 2018

WIRTSCHAFTSAUSBLICK GEORGIEN

WIRTSCHAFTSAUSBLICK UKRAINE

WIRTSCHAFTSAUSBLICK BELARUS

WIRTSCHAFTSAUSBLICK GEORGIEN Ausgabe 3 November 2015

WIRTSCHAFTSAUSBLICK GEORGIEN Ausgabe 8 Juni 2018

WIRTSCHAFTSAUSBLICK UKRAINE

WIRTSCHAFTSAUSBLICK MOLDAU Ausgabe 6 Juni 2017

WIRTSCHAFTSAUSBLICK BELARUS Ausgabe 4 Juni 2016

WIRTSCHAFTSAUSBLICK MOLDAU Ausgabe 2 Mai 2015

WIRTSCHAFTSAUSBLICK MOLDAU Ausgabe 5 Dezember 2016

Wie man das Wirtschaftswachstum von Miltova vorhersagt

WIRTSCHAFTSAUSBLICK GEORGIEN Ausgabe 5 Dezember 2016

WIRTSCHAFTSAUSBLICK UKRAINE

WIRTSCHAFTSAUSBLICK GEORGIEN Ausgabe 2 Mai 2015

WIRTSCHAFTSAUSBLICK BELARUS Ausgabe 6 Juni 2017

WIRTSCHAFTSAUSBLICK GEORGIEN Ausgabe 4 Juni 2016

WIRTSCHAFTSAUSBLICK UKRAINE

WIRTSCHAFTSAUSBLICK BELARUS Ausgabe 5 November 2016

WIRTSCHAFTSAUSBLICK MOLDAU Ausgabe 7 Januar 2018

Die wirtschaftliche Lage in Belarus

Der KMU-Sektor in der Ukraine: Überblick und aktuelle Lage

WIRTSCHAFTSAUSBLICK GEORGIEN Ausgabe 6 Juni 2017

WIRTSCHAFTSAUSBLICK BELARUS

Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU)

Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU)

Brexit die konjunkturellen Folgen

Thesen zur russischen Wirtschaftspolitik. Makroökonomische Stabilisierung vs. Handelspolitik

Brexit die konjunkturellen Folgen

WIRTSCHAFTSAUSBLICK GEORGIEN Ausgabe 7 Januar 2018

WIRTSCHAFTSAUSBLICK MOLDAU Ausgabe 4 Juni 2016

Die wirtschaftliche Lage in Russland und der Ukraine

China Wirtschaft Aktuell Q2 2017

WIRTSCHAFTSAUSBLICK Moldau

Dienstleistungen 2016

Russland und Ukraine: Chance und Herausforderung für die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft

Belarus als Wirtschaftsstandort: Aktuelle Entwicklungstendenzen

Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU)

Strukturwandel der österreichischen Wirtschaft - Rückblick und Ausblick - Entwurf

Schwache Erholung mit blauen Flecken

Brexit die konjunkturellen Folgen

Österreichs Dienstleistungen

Die Shooting Stars des Ostens verblassen

Russlands Wirtschaft im Sog der Krise

wiiw-prognose für Mittel-, Ost- und Südosteuropa, :

Begrüßung zum Finanzer-Arbeitskreis am in Chemnitz bei ThyssenKrupp Presta Chemnitz GmbH

Brexit die konjunkturellen Folgen

Brexit die konjunkturellen Folgen

Finanzkrise, Rohwaren- und Frankenhausse: Wohin steuert die Schweizer Wirtschaft, ihre Branchen und Regionen?

Zur Politik der Importsubstitution in Russland. Eine ökonomische Betrachtung. Russland-Konferenz Markt. Modernisierung. Mittelstand.

Von Brexit-Folgen bisher keine Spur: Österreichs Wirtschaft im Sommer besser in Fahrt

Griechenland verbessert seine Handelsbilanz

Belarus und Ukraine einen Blick wert. Trotz allem!

Wirtschaftslage in der Republik Belarus. Wirtschaftslage in der Republik Belarus. Ergebnisse der AHK-Konjunkturumfrage

Aktuelle Konjunktur in der sächsischen Wirtschaft. Dresden,

Wirtschaftliche Kennzahlen der Holzwerkstoffindustrie

Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die Schweiz

Ewald Walterskirchen Arbeitsmarkt in der Krise 1. Dialogforum Summer School Gmunden August 2009

Entwicklung der M+E-Industrie 2016 und ihre Erwartungen für 2017

Außenwirtschaftstag der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Berlin,

Rohstoffpreise dominieren Entwicklung des kasachischen Außenhandels

KANADA - LAND & WIRTSCHAFT. Toronto, 10. April.2017

Wie sind die Perspektiven der deutschen Wirtschaft?

/A\ 0 D k. Deutsche Konjunktur im Aufwind - Europäische Schuldenkrise schwelt weiter. tt. U " \ I r r-< LS-V

Volatilität reloaded Ist der Peak des V erreicht und kommt der Aufschwung in 2013?

HDE-Frühjahrs-Pressekonferenz Düsseldorf, 14. April mit Ergebnissen der HDE-Konjunkturumfrage Frühjahr 2015

Was macht den Euro erfolgreich?

Konjunktur im Herbst 2007

Weltwirtschaft nach Finanzkrise auf langfristigen Wachstumstrend zurückgekehrt. Expansion in Asien 2010 besonders kräftig, wird

Bestandsaufnahme der russischen Außenhandelspolitik

Geschäftsklima Ukraine

Per Fischer Head of Financial Institutions, Commerzbank AG. Пер Фишер Руководитель отдела финансовых институтов, Commerzbank AG

Der Franken und die Geldpolitik im Zeichen der Zinswende und der Rückkehr der Inflation

Euroraum und Österreich: Aktuelle Konjunkturperspektiven/risken Verhaltener Aufschwung angesichts hoher Unsicherheiten

Insurance Market Outlook

Bericht über die Lage der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie: 1. Halbjahr 2016 und 2. Quartal 2016

Brexit die konjunkturellen Folgen

Starker Umsatzrückgang bei elektronischen Komponenten im Jahr 2009

Ausblick 2015: Woher kommt das Wachstum?

Die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz 2010

BA-CA Konjunkturindikator

PRESSENOTIZ Wien, 30. November 2016

Wirtschaftsaussichten 2019

Osteuropa unter Globalisierungsdruck Chancen und Risiken einer Region im Aufwärtstrend

Wohin steuert die russische Wirtschaft?

Konjunkturelle Lage in der sächsischen Wirtschaft

Transkript:

WIRTSCHAFTSAUSBLICK UKRAINE Ausgabe 2 Mai 215 Bewertung der wirtschaftlichen Lage durch die Deutsche Beratergruppe Überblick Auch in 215 erheblicher Rückgang des BIP um 5,5%, nach 6,8% in 214 Konsum und Investitionen bremsen das Wachstum 214/215, die Nettoexporte wirken positiv Sektoren: Rückgang Industrieproduktion, insbesondere im Osten, hat sich 214 beschleunigt und wird sich auch 215 weiter fortsetzen Inflation: Gegenwärtig massiver Anstieg, primär durch die starke Abwertung bedingt Wechselkurs: Starke Abwertung Anfang 215, gegenwärtig leichte Stabilisierungstendenzen Öffentliche Finanzen: Starker Anstieg der Verschuldungsquote macht eine Umstrukturierung unumgänglich Themen Entwicklung im Bankensektor: Schwierige Situation im Bankensektor, der durch Liquiditäts- und Solvenzprobleme gekennzeichnet ist; dringend notwendige Reformen werden aber eingeleitet Reform des Gassektors: Ambitionierte Reform eingeleitet Wirtschaftliche Abspaltung der Separatistengebiete? Eine mögliche Abspaltung der Konfliktregionen im Osten würde die Wirtschaft der Ukraine verkleinern, aber nicht notwendigerweise schwächen Reduktion und Diversifikation der Energieimporte: Reduktion der Importe von Gas und Öl um 3% in 214; Beginn der Diversifizierung der Lieferquellen weg von Russland, hin zur EU (Gas) und Belarus (Ölprodukte)

Basisindikatoren Ukraine Russland Belarus BIP (214) 13,7 Mrd. USD 1.857,5 Mrd. USD 76,1 Mrd. USD BIP/Kopf (214) 3.55 USD 12.926 USD 8.42 USD Bevölkerung 42,8 Mio. 143,7 Mio. 9,5 Mio. Export Haupthandelspartner 214 (Waren) Import EU 32,% Russland 18,4% Sonstige 49,6% EU 38,8% Russland 23,3% Sonstige 37,9% Beförderungsmittel Chemische 3% Erzeugnisse 6% Waren der Lebensmittelindustrie 6% Fette und Öle 7% Maschinen 11% Sonstige Waren Sonstige 12% pflanzlichen 16% Mineralische Metalle Waren der Ursprungs Stoffe 28% Lebensmittelindustrie 4% 29% 5% Waren pflanzlichen Ursprungs 16% Mineralische Stoffe 11% 2 Waren der Lebensmittelindustrie 6% Kunststoffe 7% Metalle 6% Chemische Erzeugnisse 12% Maschinen 16%

Wirtschaftswachstum Reales BIP-Wachstum % zum Vj. 6 4 2-2 -4-6 -8 211 212 213 214 215* 216* Quelle: IWF, *Prognose Beitrag zum BIP-Wachstum, Nachfrageseite 15 %-Punkte 1 5 BIP 212/213: Stagnation 214: Starker BIP-Rückgang von 6,8% Gründe: Unsicherheit aufgrund des Konflikts im Osten, Probleme im Handel mit Russland 215: Weiterhin tiefe Rezession (-5,5%), erst 216 wieder leichtes Wachstum (2%) Gegenwärtig belasten Konsum und Investitionen das Wachstum; nur die Nettoexporte leisten einen positiven Beitrag Ab 216 werden dann Konsum und Investitionen das Wachstum beeinflussen Prognoserisiko: Verschärfung der fragilen Lage im Osten -5-1 -15 211 212 213 214 215* 216* Die Ukraine bleibt auch 215 in der Rezession; erst 216 wird das Wachstum leicht anziehen Quelle: IWF, *Prognose Privater Konsum Nettoexporte Öffentlicher Konsum Investitionen 3

Sektorale Perspektive Transport, Gastronomie und IKT 12% Immobilienaktivitäten, Dienstleistungen für Unternehmen Quelle: Ukrstat 12% % zum Vj. 2 15 1 5-5 -1-15 Zusammensetzung des BIP 214 Bildung 6% Sonstige 16% Landwirtschaft 12% Industrie 23% Einzelhandel und Reparaturgewerbe 16% Bau 3% 211 212 213 214* 215* 216* Quelle: IER Kiew, *Schätzung/Prognose Sektorale Dynamik Landwirtschaft Produzierendes Gewerbe Einzelhandel und Reparaturgewerbe Der Konflikt im Osten hat den Rückgang der Industrieproduktion verschärft, die in 214 das dritte Jahr in Folge zurückgeht Auch 215 wird die Industrieproduktion weiter schrumpfen, allerdings weniger stark Die Landwirtschaft wird 215 nicht an ihre guten Ergebnisse aus den beiden Vorjahren anknüpfen können, sondern leicht zurückgehen Die dienstleistungsorientierten Wirtschaftszweige leiden unter der deutlich zurückgehenden inländischen Nachfrage Angebotsseitig sind keine klaren Wachstumstreiber erkennbar; während sich alle wesentlichen Sektoren in 215 negativ entwickeln, wird die leichte Erholung 216 relativ gleichmäßig ausfallen 4

Inflation und Löhne 35 3 25 2 15 1 5-5 211 212 213 214 215* 216* Quelle: IWF, *Prognose Bemerkung: Jahresdurchschnitt (Verbraucherpreise) 15 1 5-5 -1 % zum Vj. % zum Vj. Inflationsrate Reallöhne Inflation 214/215 erheblicher Anstieg wegen Abwertung und Anhebung von Energietarifen Hohe Inflation vermindert Realeinkommen und stellt ein starkes soziales Problem dar Mittelfristig: Durch Einführung von Inflation Targeting Rückführung der Inflation in den einstelligen Bereich Reallöhne Schwierige Wirtschaftslage und hohe Inflation wirken sich negativ auf die Reallöhne aus Beschleunigung des Rückgangs auf zweistelliges Niveau 215, Stabilisierung in 216 erwartet Negativ für Konsumnachfrage, aber auch Chancen für exportorientierte Investoren, die von sehr kompetitiven Lohnkosten profitieren -15 211 212 213 214 215* 216* Quelle: IWF, *Prognose 5

Jan. 1 Apr. 1 Jul. 1 Okt. 1 Jan. 11 Apr. 11 Jul. 11 Okt. 11 Jan. 12 Apr. 12 Jul. 12 Okt. 12 Jan. 13 Apr. 13 Jul. 13 Okt. 13 Jan. 14 Apr. 14 Jul. 14 Okt. 14 Jan. 15 Wechselkurs und Leistungsbilanz Mrd. USD 4 35 3 25 2 15 1 5 Wechselkurs und Währungsreserven Quelle: Nationalbank der Ukraine Offizieller Wechselkurs (rechte Skala) Währungsreserven (linke Skala) % des BIP Leistungsbilanz -1-2 -3-4 -5-6 -7-8 -9-1 211 212 213 214* 215* 216* Quelle: IWF, *Schätzung/Prognose UAH/USD 26 24 22 2 18 16 14 12 1 8 6 6 21-213 Fester Wechselkurs, dadurch Überbewertung und Verlust an Wettbewerbsfähigkeit Sinkende Währungsreserven Hohes Leistungsbilanzdefizit Seit 214 Flexibilisierung und Abwertung des Wechselkurses; allerdings begleitet durch massive Schwankungen und Vertrauenskrisen Verstärkte administrative Eingriffe in den Markt seitens der Nationalbank zwecks kurzfristiger Stabilisierung Fundamental verbesserte Leistungsbilanzposition Erwartung Aktuell fragile Stabilisierung des Wechselkurses nach massiven Schwankungen Gradueller Abbau der administrativen Restriktionen bleibt die zentrale Aufgabe der Nationalbank; enge Zusammenarbeit mit dem IWF hierbei

Außenhandel % zum Vj. 5 4 3 2 1-1 -2-3 211 212 213 214* 215* 216* Quelle: IWF, *Schätzung/Prognose Asien 27% Quelle: Ukrstat Außenhandel Export Import Export nach Regionen 214 Afrika 1% Amerika 3% Russland 18% EU-28 32% GUS (ohne Russland) 1% Import 214: Rückgang um 26%, u.a. aufgrund der starken Abwertung 215: Weiterer Rückgang um 2% zu erwarten Export Trotz der deutlichen Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sind auch die Exporte 214 eingebrochen (-14%); dieser Trend wird sich 215 nicht substantiell ändern (-1%) Hauptgrund: Rückgang der Exporte in die Zollunion der 67% des Gesamtrückgangs verursacht; Exporte in die EU relativ stabil Der Trend stark sinkender Exporte und Importe wird sich auch in 215 fortsetzen; erst in 216 ist mit einer Trendumkehr zu rechnen Starke Verschiebungen zwischen den Handelspartnern; Gewicht der EU steigt relativ zur Zollunion (insbesondere Russland) 7

Öffentliche Finanzen und Staatsverschuldung -1-2 -3-4 -5-6 -7-8 -9-1 -11 % des BIP 211 212 213 214 215* 216* Quelle: IWF, *Prognose Bemerkung: Inklusive Naftogaz 1 9 8 7 6 5 4 3 2 1 % des BIP Haushaltsdefizit 211 212 213 214 215* 216* Quelle: IWF, *Prognose Staatsverschuldung 214 Trotz der eingeleiteten fiskalischen Konsolidierung ist das Haushaltsdefizit auf über 1% des BIP angestiegen Insbesondere das gestiegene Defizit von Naftogaz hat hierzu beigetragen: 5,7% vom BIP (nach 1,9% 213) Neues IWF-Programm setzt Konsolidierung graduell fort; insbesondere die Gas- und Wärmetarife werden nun schneller angehoben Die Staatsverschuldung ist Ende 214 auf über 7% des BIP gewachsen und wird weiter wachsen Diese Entwicklung macht eine Umstrukturierung der staatlichen externen Schulden gegenüber privaten Gläubigern unvermeidbar; aktuell laufen Verhandlungen über einen Beitrag von 15,3 Mrd. USD Konsolidierung der öffentlichen Finanzen bleibt ein Hauptziel des IWF-Programms 8

Handel mit Deutschland Mrd. Euro 6 5 4 3 2 1-1 -2 Elektronik 4% 211 212 213 214 Deutsche Exporte Deutsche Importe Saldo Quelle: Statisches Bundesamt Deutsche Exporte in die Ukraine 214 Sonstige 29% Nahrungsmittel 7% Außenhandel mit Deutschland Elektrotechnik 8% KfZ und Teile 9% Chemische Erzeugnisse 25% Maschinen 18% 213 Handelsvolumen zwischen Ukraine und Deutschland betrug 7, Mrd. EUR (3% weniger als im Vorjahr) 214 Dt. Exporte sind im Zuge der Krise deutlich zurückgegangen: -33% Importe dagegen leicht gestiegen (+3%) Damit deutlicher Rückgang des Handelsüberschusses für Deutschland, der nun bei knapp 2 Mrd. EUR liegt Ausblick Der Fortgang der Rezession in 215 wird die deutschen Exporte weiter belasten, aktuelle Zahlen aus 215 belegen dies Die ukrainischen Exporte nach Deutschland werden sich tendenziell leicht positiv entwickeln; die starke Abwertung sowie der verbesserte Marktzugang wirken sich hier positiv aus Quelle: Statistisches Bundesamt 9

Jan. 13 Mrz. 13 Mai. 13 Jul. 13 Sep. 13 Nov. 13 Jan. 14 Mrz. 14 Mai. 14 Jul. 14 Sep. 14 Nov. 14 Jan. 15 Mrz. 15 Jan. 13 Mrz. 13 Mai. 13 Jul. 13 Sep. 13 Nov. 13 Jan. 14 Mrz. 14 Mai. 14 Jul. 14 Sep. 14 Nov. 14 Jan. 15 Entwicklung im Bankensektor Einlagenentwicklung ukrainischer Banken 4 3 2 1-1 -2-3 -4-5 2 18 16 14 12 1 8 6 4 2 % gg. Vj. % UAH Quelle: Nationalbank der Ukraine Fremdwährung Regulatorische Eigenkapitalquote Eigenkapitalquote Regulatorische Untergrenze Viele Banken leiden unter Liquiditäts- und Solvenzproblemen Anhaltender Rückgang der Einlagen bei den Banken, sowohl in Hryvnia als auch in Fremdwährung Rückgang der Eigenkapitalquote; aktuell sogar systemweit unter dem regulatorischen Minimum Wiederaufbau von Vertrauen ist zentral für eine Stabilisierung des Sektors Positiv: Nationalbank unternimmt bereits verschiedene Schritte um den Sektor zu Stabilisierung und ihn mittelfristig transparenter und wettbewerbsfähiger zu machen Stabilisierung des Bankensektors prioritär für die weitere wirtschaftliche Entwicklung Quelle: Nationalbank der Ukraine 1

Reform des Gassektors Ukraine unternimmt gerade eine tiefgreifende Reform des Gassektors 5. 4. 3. 2. 1. UAH pro 1 m³ Tarifanpassung 213 214 215 Durchschn. Gaspreis für Haushaltskunden Gaspreis für Fernwärmeerzeuger Quelle: Eigene Berechnungen basierend auf Naftogaz und CabMin Dimensionen der Reform Massive Tarifanpassungen für Gas und Wärme Verabschiedung eines Gassektorrahmengesetzes im April 215 Ein neues Gasmarktdesign Gesetzliche Regelung der Unabhängigkeit des Regulators Restrukturierung bzw. Aufspaltung von Naftogaz Eine erfolgreiche Reform impliziert einen tiefgreifenden Bruch mit der bisherigen Gestalt des Gassektors, der für viele Probleme der Ukraine verantwortlich ist Die begrenzten administrativen Kapazitäten zur Umsetzung müssen durch internationale technische Unterstützung begleitet werden 11

Reduktion und Diversifikation der Energieimporte Erdgas Importanteile (Menge) 213 214 Russland 92% 74% EU 8% 26% Quelle: Ukrstat Sehr hohe Energieimporte (Gas und Öl) haben die Handelsbilanz in den letzten Jahren stark belastet Positiv: Starker Rückgang der Gas- und Ölimporte, in 214 um 33% Gasimporte 3% Gesamtrückgang (-8,5 Mrd. Kubikmeter) 44% Rückgang (-11,4 Mrd. Kubikmeter) aus Russland 135% Anstieg (+2,9 Mrd. Kubikmeter) aus der EU ( reverse flows ) Ölimporte 82% Rückgang der Rohölimporte (hauptsächlich aus Russland), allerdings Anstieg des Imports von verarbeiteten Produkten wie Benzin und Diesel (hauptsächlich aus Belarus) Rückgang der Energieimporte sowie Beginn der Diversifizierung weg von Russland als Bezugsland 12

Wirtschaftliche Abspaltung der Separatistengebiete? 8 7 6 5 4 3 2 1 Unterschiede in der wirtschaftlichen Struktur % der Bruttowertschöpfung 1% 2% 23% 4% 67% 58% Landwirtschaft Industrie Dienstleistungen Ukraine Quelle: Ukrstat, eigene Berechnungen Separatistengebiet Frage: Auswirkungen einer möglichen wirtschaftlichen Abspaltung der Separatistengebiete bezogen auf a) die Größe der ukrainischen Wirtschaft b) die Stärke der ukrainischen Wirtschaft Antwort a) Das BIP würde sich um 8,4% reduzieren, die Industrieproduktion um 15% b) Sektorale Auswirkungen variieren, sind jedoch kontrollierbar. Die fiskalische Lage würde sich tendenziell verbessern, die externe Position etwas verschlechtern Eine Abspaltung der Separatistengebiete würde die Wirtschaft der Ukraine verkleinern, aber nicht mittelfristig schwächen Gezielte Anpassungshilfe durch internale Geber ist jedoch notwendig, um die kurzfristigen negativen Folgen abzumildern 13

Die Deutsche Beratergruppe Ukraine Seit 1994 unterstützt die Deutsche Beratergruppe die wirtschaftlichen Reformprozesse in der Ukraine mit konkreten Handlungsempfehlungen an hochrangige Entscheidungsträger der Regierung. Die Beratung erfolgt anhand der kontinuierlichen Analyse der wirtschaftspolitischen Probleme und unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Zusammenhänge vor Ort. Durch die Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der verstärkten Integration in die Weltwirtschaft wird die nachhaltige Etablierung einer sozialen Marktwirtschaft in der Ukraine und ihre außenwirtschaftlichen Beziehungen, insbesondere mit der Bundesrepublik Deutschland, gefördert. Die Finanzierung erfolgt im Rahmen des TRANSFORM-Nachfolgeprogramms der Bundesregierung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Seit 26 wird die Beratergruppe Ukraine durch das unabhängige Beratungsunternehmen Berlin Economics durchgeführt. Kontakt: Beratergruppe Ukraine Tel: +49 3/ 2 61 34 64 c/o Berlin Economics info@beratergruppe-ukraine.de Schillerstraße 59 www.beratergruppe-ukraine.de 1627 Berlin Twitter: @BerlinEconomcis