DEUTSCHES AKTIENINSTITUT

Ähnliche Dokumente
DAI Deutsches Aktieninstitut e.v.

DAI Deutsches Aktieninstitut e.v.

Aktienemissionen inländischer Emittenten

Wachstumsfinanzierung: Reverse Merger, eine Alternative zum Börsengang (IPO)!?

Aktionäre in Deutschland

Preise und Konditionen für E-Trading. Stand 1. April 2017 Preisänderungen vorbehalten

1. Bedeutung der Aktie für das freiheitlich-demokratische Gemeinwesen 6

Deutsche Börse Venture Network. 01. Dezember 2015

Investor Relations Harald Uschmann

CORPORATE GOVERNANCE- BERICHT

Corporate Governance-Bericht

Nachfolgeplanung und Wachstumsfinanzierung in KMU-Unternehmen Was kann Private Equity zu Lösungen beitragen?

Aktie und Unternehmensfinanzierung

Unternehmensführung. TS / Finanzanalyse und Unternehmensführung - Teil 1, 14. Mai

Facebook und die Mär vom Underpricing?

Jahrhundertchance Zuwanderung. Prof Dr. Henrik Müller Frankfurt am Main, 21. April 2015

Das optimale Aktienportfolio aus Sicht eines Analysten

Bilanzpressekonferenz 2005

Thomas Turu. in Deutschland. Eine ökonomische und juristische Analyse

Studie zur Vergütung der Vorstände in den DAX 30-Unternehmen im Geschäftsjahr 2008

Renditen langfristiger Staatsanleihen im Euro-Währungsgebiet und in den Vereinigten Staaten

DISCLAIMER. Diese Info-Präsentation ( Präsentation ) wurde vorbereitet, um Klarheit über alle

Für eine Agenda Mitarbeiterkapitalbeteiligung. Bessere Rahmenbedingungen für Mitarbeiterkapitalbeteiligungen schaffen!

MLP Unternehmenspräsentation

Der Angel und die Vorbereitung des Targets auf den Exit Prof. Dr. Christoph v. Einem, ARQIS Rechtsanwälte

Der Gang zur Börse. Survival Training für angehende Jungmanager

Kotierung von Aktien, Partizipationsscheinen und/oder Anleihensobligationen

Die Lebensversicherung als institutioneller Investor - Anmerkungen zum Vorschlag der EU-Kommission zur Reform der Aktionärsrechterichtlinie

Aktieninformationen. Kennzahlen zur Aktie

Privatisierung von FIuc

Präsentation Fonterelli GmbH & Co. KGaA. > Deutschlands erste Family Office Aktie

Preise und Konditionen für E-Trading. Stand 1. Dezember 2016 Preisänderungen vorbehalten

Risikominimierung bei Windparkbeteiligungen. 12. Juni 2014 Branchentag Windenergie NRW

Anlegerforum Volksbank Brackwede Mit der Börse am Ball bleiben

DEUTSCHES AKTIENINSTITUT. Erfahrungen von Neuemittenten am deutschen Aktienmarkt Ergebnisse einer Umfrage

Aktien müssen attraktiver werden

Prüfungsausschuss und Corporate Governance

Corporate-Governance-Politik. Die Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien und die Schweiz im Vergleich

ALLIANZ GLOBAL INVESTORS DIVIDENDENSTUDIE

Die Argumente für die Gehälter Ihrer Vorstände und Geschäftsführer

DAX GARANTIE ZERTIFIKAT II

VerANTWORTung leben. Compliance und Wirtschaftskriminalität - Aktuelle Herausforderungen für Unternehmen

Börsenerfolg Familienunternehmen

Hauptversammlung 2017

Heuschrecken oder Honigbienen Unternehmensfinanzierung durch Finanzinvestoren

ZKB Ihr Partner für Initial Public Offerings

Flughäfen im harten Wettbewerb. Wie Flughäfen durch eine effiziente Nutzung ihrer Sachanlagen wettbewerbsfähiger werden können

Jahrespressekonferenz

Ihr starker IT-Partner. Heute und morgen 1. QUARTAL Bechtle AG Neckarsulm, 14. Mai 2013

Die größten Aktienbörsen

Entsprechenserklärung 2006 nach 161 AktG 1/6

Konjunktur Wochenrückblick

Inhaltsverzeichnis. Abkürzungsverzeichnis. Abbildungsverzeichnis. Tabellenverzeichnis

SWISS behält hohe Auslastung der Flüge bei

HIGH-TECH GRÜNDERFONDS

Europäische VC-Industrie: Vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan

Entwicklung der Chemieproduktion in Deutschland Index 2015=100, Halbjahre, saisonbereinigt, Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent

Erfahrungen von Neuemittenten am deutschen Aktienmarkt

Forschungsbericht

Initial Public Offering am Neuen Markt

db PrivatMandat Comfort, SICAV

Verzeichnis der Lehrveranstaltungen

Fünfsternehotels in 50 Städten weltweit

Informationen zu Limitarten, Orderzusätzen und Ordergültigkeiten

An den Airports wird es eng

Bechtle AG 2. Quartal 2015.

BAIN & COMPANY HELPING MAKE COMPANIES MORE VALUABLE. Betriebswirtschaftslehre Wintersemester 2007 / 2008

1 von :33

Neu: Citibank OPEN END Index Zertifikate und Optionsscheine auf drei europäische Aktien

DAX/MDAX- AUFSICHTSRATSSTUDIE 2017

TUI AG: Hauptversammlung 2015 Friedrich Joussen Vorsitzender des Vorstands

Pressemitteilung. Deutsche IR Manager sehen Eurozone nicht in Gefahr. Aktuelle Ergebnisse des DIRK Stimmungsbarometers

TUI AG Außerordentliche Hauptversammlung 28. Oktober Friedrich Joussen, Vorsitzender des Vorstandes

Vorschläge für Kodexänderungen 2017 veröffentlicht

Bank Vontobel Europe AG München, Deutschland. Vontobel Holding AG Zürich, Schweiz

Berlin Hyp Ordentliche Hauptversammlung 6. Juni 2008, Ludwig Erhard Haus Berlin

WP AG FN a mit dem Sitz in Mattighofen ISIN: AT0000A1DDL3

Finanzberichterstattung Swisscom

Ordentliche Hauptversammlung 5. Juni 2018

Quartalsbericht Q4 2017

W E I C H E N S T E L L E N. W A C H S T U M E R M Ö G L I C H E N.

GoingPublic Media AG Geschäftsmodell Zahlen - Ziele. Stand: Dez. 2007

Krisensignale aus Fernost

Mit Private Equity in die nächste Generation

Themenschwerpunkt Direktinvestitionen Auslandsdirektinvestitionen im weltweiten und regionalen Vergleich

Herzlich Willkommen! Добро пожаловать!

Bayer am Kapitalmarkt

Der neue Flughafen Berlin Brandenburg Wachstumsmotor für die Region und ihren Mittelstand

Aktie schlägt Matratze Wellenreiter-Kolumne vom 17. August 2018

Corporate Governance in KMU

Einladung. Märkte im Umbruch Mitarbeiter engagiert halten. Willis Towers Watson Roundtable-Reihe 23. November 2016 in München

Umgestaltung der Vorstandsvergütung

Nutzfahrzeugkonjunktur

Frankfurt im Vergleich zu europäischen Standorten

Frauen in Führungspositionen

Rahmenbedingungen der Finanzierung von Forschung und Entwicklung

UMSETZUNG DER WERTSteigerungSSTRATEGIE DER DEUTSCHEN TELEKOM in Grossbritannien. 5. Februar 2015

Privatisierung der internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland

Als Gegenleistung bietet die BDI Beteiligungs GmbH den Streubesitzaktionären eine Barzahlung in Höhe von EUR 13,50 je Aktie der BDI AG an.

IP-Recht. GSK. Der Unterschied.

Transkript:

DEUTSCHES AKTIENINSTITUT Börsengänge von Flughäfen aus Sicht des Deutschen Aktieninstituts Symposium "Aktienmarkt und Luftverkehr" 1. März 2001 / Universität Frankfurt Prof. Dr. Rüdiger von Rosen Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Deutsches Aktieninstitut e.v. Frankfurt am Main

Privatisierungen als Motor der Aktienkultur Alle Bereiche, die nicht aus zwingenden ökonomischen Gründen staatlich geregelt sein müssen, sollten privatisiert werden Insbesondere dort, wo Wettbewerb möglich ist, sollte sich der Staat, resp. die Kommunen, mit unternehmerischem Engagement zurückhalten Gerade Börsengänge privatisierter Unternehmen haben Aktienkultur beflügelt (VW, Deutsche Telekom) Mit MVV Energie bislang erst ein kommunales Unternehmen an der Börse (IPO: 2. März 1999) 2

Wichtige Privatisierungen der letzten Jahre: Alle Titel im Plus Datum des IPO Kurs bei Ausgabe Kurs heute plus...% seit IPO plus... % p.a. Telekom 18. Nov 96 14,57 26,80 83,9% 15,2% MVV Energie 02. Mrz 99 16,00 18,30 14,4% 6,9% Post 20. Nov 00 21,00 23,17 10,3% - 3

Börsennotierte inländische Unternehmen im internationalen Vergleich (Ende Januar 2001) USA NYSE Nasdaq Amex 2.012 4.252 629 London 2.427 Tokio Euronext Deutsche Börse 1.066 2.060 Paris Amsterdam Brüssel 805 224 161 Quellen: F.I.B.V., Deutsche Börse 4

Deutschland holt auf: Börsengänge inländischer Unternehmen 175 142 79 34 19 9 11 15 20 14 36 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 Quellen: Deutsche Börse AG, DAI-Factbook 2000, Börsen-Zeitung 5

DAI-Umfrage unter deutschen Neuemittenten: Warum Unternehmen an die Börse gehen Eigenkapitalstärkung Wachstumsfinanzierung 91,2% Akquisitionen 89,5% 71,9% Exit einer VC- Gesellschaft 10,5% Spinoff 5,3% Quelle: Deutsches Aktieninstitut, Erfahrungen von Neuemittenten am deutschen Aktienmarkt, DAI-Studie Nr. 16, 2001 (erscheint demnächst) 6

IPO von Flughafenbetreibern Wachsende Märkte steigender Kapitalbedarf Bau neuer Start- und Landebahnen zur Beseitigung von Kapazitätsengpässen Beispiel Frankfurt: Von 1995 bis 2010 Verdoppelung des Passagier- und Frachtaufkommens erwartet Kosteneinsparungen und Synergien durch Kooperationen, Beteiligungen und Joint Ventures Beispiel: Allianz Frankfurt Amsterdam Rom mit dem Ziel, den Betrieb der Großflughäfen zu optimieren 7

Entwicklung des Passagier- und Frachtaufkommens am Flughafen Frankfurt Passagiere Fracht 1996 38.770.166 1.366.400 t 1997 40.271.919 + 3,9% 1.400.978 t + 2,5% 1998 42.744.018 + 6,1% 1.360.896 t - 2,9% 1999 45.869.959 + 7,3% 1.428.127 t + 4,9% 2000 49.369.429 + 7,6% 1.589.428 t + 11,3% 8

Eigentümerstruktur der Fraport AG 9

Airport-Aktien: Überflieger oder Bruchpiloten? Flughafentitel haben großes Potenzial: Deutlicher Anstieg des weltweiten Passagier- und Frachtaufkommens erwartet (geschätztes Wachstum der Fluggastzahlen von 4,8 Prozent p.a in den nächsten vier Jahren) Rechtliche und politische Rahmenbedingungen für Flughafenbetreiber werden sich voraussichtlich stabilisieren Bisher zehn börsennotierte Airport-Aktien davon einige mit zuletzt weit überdurchschnittlicher Performance 10

Höhenflug des britischen Marktführers BAA in den letzten 12 Monaten BAA DAX 30 11

Börsenerfolg ist keine Selbstverständlichkeit Bilanz der deutschen Neuemittenten von 2000 Zahl der Börsenneulinge, deren Aktienkurs Ende 2000 um... Prozent über / unter dem Ausgabekurs lag plus > 50% 18 = 12,7% plus 25% - 50% 7 = 4,9% plus 0% - 25% 15 = 10,6% unverändert 3 = 2,1% minus 0% - 25% 22 = 15,5% minus 25% - 50% 30 = 21,1% minus > 50% 47 = 33,1% 12

Wer an die Börse geht, muss Spielregeln beachten Rechtliche Anforderungen: Börsengesetz / Börsenordnung Amtlicher Handel Geregelter Markt Freiverkehr Wirtschaftliche Anforderungen: Equity-Story 13

Vorraussetzung für den Börsenerfolg: Effiziente Corporate Governance Börsennotierte Unternehmen stehen im Wettbewerb um die Gunst der Anleger Gute Corporate Governance führt zu höheren Aktienkursen und damit niedrigeren Eigenkapitalkosten Leitlinien der OECD mit folgenden Grundprinzipien: - Schutz der Aktionärsrechte - Gleichbehandlung der Aktionäre - Transparenz Code of Best Practice der Grundsatzkommission Corporate Governance 14

Eckpfeiler eines (freiwilligen) Code of Best Practice Aussagefähige und permanente Öffentlichkeitsarbeit Zeitnahe Bekanntgabe kursrelevanter Tatsachen Verbreitung von Informationen auch über Internet Erfolgsorientierte Vergütung des Managements Offenlegung des Aktienbesitzes von Führungskräften und seiner Veränderungen (Negativ-Beispiel: EM-TV) Besetzung des Aufsichtsrates unter Wahrung der Unabhängigkeit 15

Bereitschaft zur Zahlung einer Prämie für Unternehmen mit guter Corporate Governance Anteil der zahlungsbereiten Investoren je nach Herkunftsland des Unternehmens USA UK Japan Frankreich Deutschland 84% 84% 82% 82% 79% Ita lie n 70% Quelle: McKinsey, Investor Opinion Survey, Juni 2000 16

Höhe der Prämie, die Investoren für gute Corporate Governance zu zahlen bereit sind Prozentaufschlag auf den Aktienpreis (nach Herkunftsland des Unternehmens) USA UK Japan Frankreich Deutschland Ita lie n 18,3% 17,9% 20,2% 19,8% 20,2% 22,0% Quelle: McKinsey, Investor Opinion Survey, Juni 2000 17

DAI-Umfrage unter deutschen Neuemittenten: Auswirkungen des Börsengangs verbesserte W ettbew erbsposition Um satzw achstum größer 10% p.a. 91,1% 90,9% Steigerung des Bekanntheitsgrades Vorstoß in neue G eschäftsfelder bessere Personalaquisition 80,4% 82,1% 83,9% Quelle: Deutsches Aktieninstitut, Erfahrungen von Neuemittenten am deutschen Aktienmarkt, DAI-Studie Nr. 16, 2001 (erscheint demnächst) 18

DAI-Umfrage unter deutschen Neuemittenten: Börsengang hat Erwartungen... erfüllt teilweise 7,0% vollkommen 33,3% überwiegend 59,7% Quelle: Deutsches Aktieninstitut, Erfahrungen von Neuemittenten am deutschen Aktienmarkt, DAI-Studie Nr. 16, 2001 (erscheint demnächst) 19

Dieses Dokument wurde bereitgestellt vom: RMI Rhein-Main-Institut Darmstadt Rostocker Str. 17. 63303 Dreieich. Tel. 06103-388087. Fax. 06103 936619 Info@RM-Institut.de. http://www.rm-institut.de 20