Eine Gesundheitsstrategie für Sachsen-Anhalt!

Ähnliche Dokumente
Ohne Gesundheit ist alles nichts! Fakten und Thesen zur medizinischen Versorgung

Zukunft im Blick Ambulant kann mehr!

Umfang alkoholbezogener Störungen in Mitteldeutschland im Spiegel der amtlichen Statistik. Titelbild: Gerd Altmann pixelio

Die Herausforderungen an das Gesundheitswesen in Sachsen-Anhalt

Neue Indikatoren zur Jungen- und Männergesundheit im Gesundheitsatlas Baden-Württemberg

Gesundheitsatlanten im öffentlichen Gesundheitsdienst Was leistet der Gesundheitsatlas Baden-Württemberg?

STATISTISCHE BUNDESAMT (2017): STATISTIK DER KINDER- UND JUGENDHILFE

Auswirkungen der demografischen Alterung auf die Kosten im Gesundheitswesen

Umfang alkoholbezogener Störungen in Mitteldeutschland im Spiegel der amtlichen Statistik. Titelbild: Gerd Altmann pixelio

Krankenhäuser in Sachsen vor den Herausforderungen des demografischen Wandels. Krankenhausforum Sachsen am in Leipzig

Gesund bleiben in der Kita Fachtagung am 18. November 2011 in Dresden

Umfang alkoholbezogener Störungen in Mitteldeutschland im Spiegel der amtlichen Statistik. Titelbild: Gerd Altmann pixelio

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt

Warum brauchen wir eine Kommunale Gesundheitskonferenz?

Es kommt nicht darauf an, wie alt man ist, sondern, wie man alt ist.

Demografische Entwicklung in Sachsen-Anhalt. Manfred Scherschinski

Ergebnisse des Sachverständigengutachtens 2014: Bedarfsgerechte Versorgung Perspektiven für ländliche Regionen und ausgewählte Leistungsbereiche

Gesundheit und Alter Alter(n) als Risiko? Alter(n) als Chance?

Handlungsbedarf zur Stärkung der vertragsärztlichen Versorgung Dr. Dominik von Stillfried

BARMER GEK Report Krankenhaus 2016

Abbildung 2, Seite 9 Altersstruktur der Gestorbenen in Deutschland Quelle: Statistisches Bundesamt, Todesursachenstatistik

Quergedacht. Gesundheitsstrategie für Sachsen-Anhalt

DER DEMOGRAFISCHE WANDEL UND SEINE HERAUSFORDERUNGEN

Gesundheitskompetenz stärken Wie kann dies in Baden-Württemberg gelingen?

Gesundheitsstrategie Baden-Württemberg- Generierung und Umsetzung von Gesundheitszielen im Rahmen einer Public Health Initiative

Leben in Bayern. II. Bevölkerung: Hohe Attraktivität Bayerns. Grafiken. In Bayern zweitgrößtes Bevölkerungswachstum

Ausgewählte Ergebnisse des 3. Gesundheitsberichts des Landkreises Mecklenburg-Strelitz Berichtszeitraum

Demografischer Wandel auch in Zukunft gut versorgt?

Gesundheitsregionen plus als Weiterentwicklung der Gesunden Landkreise

Vorstellungen für eine regionale Versorgungsplanung von morgen. Die Sicht der AOK Baden-Württemberg

Sollte der Morbi-RSA mit einer regionalen Komponente weiterentwickelt werden?

Die demografische Entwicklung und der Pflegearbeitsmarkt: Herausforderung von zwei Seiten

Arbeit. Spendenkonto: , Bank für Sozialwirtschaft AG (BLZ ) für. Bremer Institut. smarktforschung. und Jugend. berufshilfe e.v.

Suchtprävention und Demografischer Wandel. Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.v. Büro für Suchtprävention

Welche Hinweise liefern aktuelle Daten und Fakten zur Männergesundheit?

Gesund älter werden in Deutschland

Ostdeutsche Bundesländer sind führend bei der Frauenquote Hamburg ist Hauptstadt der Chefs

Präsentation der regionalen BGF- Koordinierungsstelle Baden-Württemberg

SEQUENZ 3: DEMOGRAFISCHE INDIKATOREN

Situation der ambulanten ärztlichen Versorgung

Unternehmen unterschätzen gesundheitliche Folgen des demografischen Wandels in Thüringen

Pflegerische Versorgung

Medizinische Versorgung im Landkreis Nordsachsen

Gesundheit in Stadt und Landkreis Würzburg

Gesundheitszielprozesse und prioritäre Handlungsfelder des Themenbereichs Gesund älter werden

Die räumliche Dimension der Versorgungsforschung - Ein Kompass für die Gestaltung der Versorgung?

Suizidhäufigkeit in Berlin - Fakten, Dunkelziffern und Ursachen -

Bayerischer Landesgesundheitsrat 14. März Dr. Krombholz, Vorsitzender des Vorstands

Gesundheitliche Folgen von Arbeitslosigkeit Handlungsbedarf und aktuelle Entwicklungen

Gewerbliche Unternehmensgründungen nach Bundesländern

Der Arbeitsmarkt in Deutschland

FACHTAGUNG AMBULANTE ÄRZTLICHE VERSORGUNG WEITERENTWICKELN DIE HAUSÄRZTLICHE VERSORGUNG

Gewerbeanmeldungen nach Bundesländern

Die neuen Vergütungsregelungen für Ärztenetze

Baden-Württemberg Frankreich - Schweiz

Sportkongress. des LandesSportBundes Sachsen-Anhalt e. V. Magdeburg, den 27. Juni Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr

Bevölkerungsentwicklung im Freistaat Sachsen 1990 bis 2025

Statistische Berichte

Arbeitslosigkeit, berufliche Qualifikation und Gesundheit

Kleinräumige Gesundheitsberichterstattung als Planungsgrundlage für gesundheitliche Präventionsmaßnahmen in Düsseldorf

Ziel: Senkung der alkoholbedingten Gesundheitsschäden in der Bevölkerung auf Bundesdurchschnitt

Armut und Gesundheit in München

Unterversorgung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher. Bestandsaufnahme/Handlungsbedarf

Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels

Rauchen bei Erwachsenen

Demografischer Wandel im Spiegel der amtlichen Statistik

Die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum: Herausforderungen und Zukunftskonzepte

Dr. Dominik von Stillfried, Thomas Czihal, Markus Leibner

Was muss man aus der Demografie lernen?

Der Arzneimittelmarkt im Jahr 2007

Demografie der Münchner Bevölkerung 2016

Die Sportpartizipation älterer Menschen im Wandel

Zweckverband IndustriePark Oberelbe. Zweckverband. IPO Faktencheck. Argumente zur Notwendigkeit

Tagung: Gemeinsam Verantwortung tragen Interprofessionelle Zirkel als Instrument in den Frühen Hilfen Berlin, 26. November 2014

Gesundheitsförderung in Lebenswelten die Perspektive der Krankenkassen

Gesundheitsreport 2018 Rätsel Rücken warum leiden so viele Berliner unter Schmerzen? Berlin, Mai 2018

Präsentation der regionalen BGF- Koordinierungsstelle Bayern. 31. Januar 2018 vbw

BARMER GEK Report Krankenhaus 2015

Anzahl Krankenhäuser 2011 nach Ländern*

Umsetzung einer Nationalen Diabetesstrategie

Kurarztverträge - Kurärztliche Behandlung

Symposium Berliner Herzinfarktregister e.v. Versorgungsrealität von Herzinfarktpatienten in Berlin. 17. November 2008 ****** Ernst Bruckenberger

Durchschnittsalter der Bevölkerung in Sachsen 1990 bis 2014, 2020, 2025, 2030

Angst vor Krankheiten

Neuste Daten zur Verschreibung von Antibiotika. REGIOMED Hygiene-Kongress September Sophie Dannenfeld

Jahresschwerpunkt 2017/2018

Gesundheitsleitbild. Gesundheitsamt. Gesundheitsförderung Prävention Versorgung vernetzen koordinieren initiieren Gesundheitsdialog Kommunikation

Auswertung. Fachabteilung Entwicklung 1991 bis 2003 Kinderheilkunde -14,09% Kinderchirurgie -29,29% Kinder- und Jugendpsychiatrie 5,35% Gesamt -13,00%

DAK-Gesundheitsreport 2012 für Sachsen-Anhalt

DAK-Gesundheitsreport 2012 für Mecklenburg-Vorpommern

Verkehr wird weiblich Frauen auf der Überholspur ACE: Auch bei Führerschein mit 17 sind Frauen vorn

Gesundheitsreport 2018 Rätsel Rücken warum leiden so viele Thüringer unter Schmerzen? Erfurt, Mai 2018

Armut und Gesundheit Was tut sich in Deutschland? Prof. Dr. Rolf Rosenbrock. Tagung Gesundheit und Armut Fachhochschule Bern 09.

Gesellschaftliche Veränderungen und deren Auswirkungen auf das Krankenhaus

Pflege in Sachsen aktuelle Entwicklungen nach Einführung des Pflegestärkungsgesetzes

Grundlage und Verlässlichkeit von bevölkerungs- und haushaltsvorausberechnungen

Kommunales Bildungsmonitoring

Das neue Gesundheitsziel Rund um

Transkript:

Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt Eine Gesundheitsstrategie für Sachsen-Anhalt! Dr. Burkhard John Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt Vorsitzender des Vorstandes

Risikoverhalten der Sachsen-Anhalter zwei Drittel aller männlichen und etwas mehr als die Hälfte der weiblichen Einwohner Sachsen-Anhalts leiden an Übergewicht oder Fettleibigkeit (Adipositas) Sachsen-Anhalt das Bundesland mit dem höchsten Anteil an beleibten Menschen in Deutschland. (23.03.2012 StaLa Sachsen-Anhalt) starke Häufung der (vor allem männlichen) Krankenhausfälle aufgrund von alkoholbedingten psychischen und Verhaltensstörungen und eine erhöhte alkoholbedingte Sterbeziffer (2008 MS SAN Fokusbericht Alkoholbezogene Krankheitslast und Sterblichkeit in Sachsen-Anhalt) 33% der Bevölkerung >15 Jahre sind Raucher; SAN hat bundesweit den zweitgrößten Raucheranteil in der Bevölkerung (Statistisches Bundesamt) Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt 2

Einfluss soziodemografischer Faktoren Menschen mit niedrigerem Bildungsgrad oder Einkommen haben ein höheres Sterberisiko (Hoffmann, Demografische Forschung aus erster Hand, 2008, 5, 3, 1-4 ) Schlechteste Landkreise und kreisfreien Städte in Baden- Württemberg, Bayern und Sachsen bieten bessere Rahmenbedingungen für lebenslanges Lernen als die besten Regionen in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg- Vorpommern (Bertelsmann-Stiftung, Deutscher Lernatlas 2011) Lebenserwartung sinkt durch Arbeitslosigkeit um ein Jahr (Demografische Forschung 2010, Jahrgang 7, Nr. 3) Arbeitslose im Vergleich zu Erwerbstätigen haben einen schlechteren Gesundheitszustand (RKI, GBE-Kompakt 1/2012 3. Jahrgang) 33,2% aller Kinder unter 3 Jahren erhalten 2010 Leistungen nach SGB II bundesweit höchster Anteil (Bertelsmann-Stiftung KECK) Wirtschaftsstruktur in SAN hat einen negativen Effekt auf das Krankenstandsniveau (DAK Gesundheitsreport 2011 für Sachsen-Anhalt) Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt 3

Folgen Höchste Sterblichkeit aller Bundesländer (852,1 Sterbefälle je 100.000 EW in 2010 [altersstandadisiert] www.gbe-bund.de) Höchste KH-Fallzahlen je 100.000 EW aller Bundesländer (23.495 Fälle je 100.000 EW [altersstandadisiert] in 2010; www.gbe-bund.de) Überdurchschnittliche ambulante Behandlungsbedürftigkeit AU-Schreibungen im Bundesvergleich an dritter Stelle (BKK Gesundheitsreport 2011)... Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt 4

Ressourcen Flächendeckende Betreuungs- und Bildungseinrichtungen für Kinder- und Jugendliche Angebote der Sportvereine Maßnahmen der Gesundheitsförderung in Kita, Schulen, Krankenhäusern, Betrieben, Städten Gesundheitsziele + Demografie-Allianz des Landes Vielzahl von Absolventen der Gesundheitswissenschaft Unterdurchschnittliche Kaufkraft der Bevölkerung Überdurchschnittliche Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds an die GKV aufgrund der Morbidität GKV-Mittel für die Umsetzung von Prävention nach 20 SGB V Bundesweit die zweitniedrigste Arztdichte je 100.000 Einwohner für die ambulante medizinische Versorgung... Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt 5

Eine Gesundheitsstrategie für Sachsen-Anhalt! Stärkung der Gesundheitsbildung und des Wissens über Krankheit (Kita, Schule, Berufsausbildung, Arbeitsschutz, Patientenschulung, Selbsthilfe) Steigerung der Inanspruchnahme der Impfungen und Früherkennungsuntersuchungen (U1-U11, J1, Check-up 35, Krebsfrüherkennung) um Krankheiten zu vermeiden und ggf. frühzeitig zu behandeln, unter Erweiterung der frühen Feststellung von Risikoprofilen Abgestimmte Maßnahmen der (qualitätsgesicherten) Gesundheitsförderung sowie der Verhaltens- und der Verhältnisprävention in allen Lebensphasen und Lebenswelten (z.b. zertifizierter Breiten-, Alten- und Rehasport, gesundes Kita- und Schulessen, Förderung gesunder Unternehmen als Standortfaktor) Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt 6

Eine Gesundheitsstrategie für Sachsen-Anhalt! Bereitstellung der notwendigen Angebote für die Weiterbetreuung der erkannten Risiken bzw. Gesundheitsstörungen Besondere Beachtung der Notwendigkeiten im Rahmen des demografischen Wandel Gesund Altern Spezifische Angebote für Senioren Verminderung von altersbedingtem Muskelabbau (Minderung der Sturzgefahr) Förderung von Gesundheit und Vermeidung von Krankheit ist eine gesamt-gesellschaftliche Aufgabe über alle Politik- und Wirtschaftsbereiche hinweg Erarbeitung einer Gesundheitsstrategie im Rahmen der Demografie- Allianz Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt 7

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Burkhard John Vorsitzender des Vorstandes Telefon: 0391-627 6403 Email: burkhard.john@kvsa.de Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt 8