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Transkript:

Segel setzen: Windrichtung In der Zeichnung oben liegt unser Boot auf der Position A. Um Segel setzen zu können, müssen wir das Boot zunächst auf einen Platz verholen, wo wir mit dem Bug genau Im Wind liegen können. Das wäre möglich an Position B oder C. Dort wird zunächst das Großsegel und dann die Fock gesetzt. Ablegen 1. 2. Im nebenstehenden Beispiel legen wir nach Backbord ab. 1.Das Boot liegt an der Vorleine festgemacht im Wind. Kommando Rudergänger: "Klar bei Vorleine!" Der Vorschoter löst die Vorleine und hält Sie in der Hand. Antwort Vorschoter: " Vorleine ist klar!" Kommando Rudergänger: "Vorleine los mit Stoß achteraus!" "Fock back an Steuerbord!" 2. Der Vorschoter steigt an Bord und hält die Fock mit der Hand, oder zieht sie mit der Schot nach Steuerbord. Der Rudergänger legt die Pinne 45 nach Backbord. Der Bug beginnt jetzt, durch den von vorne in die Fock einfallenden Wind, nach Backbord zu drehen. Das Boot treibt dabei leicht achteraus, deshalb muß das Ruder wie bei Rückwärtsfahrt bedient werden. Die Pinne wird nach der Richtung gelegt, in die wir fahren wollen. Wenn das Boot bis auf Halbwind abgefallen ist, gibt der Rudergänger das Kommando: "Über die Fock!" Die Pinne wird mittschiffs gehalten und die Schoten werden angeholt bis die Segel gut stehen und nicht mehr killen. (Wenn wir nach Steuerbord ablegen wollen, wird die Pinne ebenfalls nach Steuerbord gelegt und die Fock nach Backbord gehalten.) 1

Kurse und Segelstellungen / Abfallen und Anluven Nach dem Ablegen haben wir zunächst Fahrt aufgenommen auf Kurs: Halber Wind Auf diesem Kurs kommt der Wind scheinbar genau von der Seite. Die Segel sind soweit geöffnet, daß sie etwa 45 zur Mittschiffslinie stehen. Wenn wir unseren Kurs ändern wollen können wir die Pinne entweder zum Großsegel hin oder davon weg bewegen. Wenn wir die Pinne vom Großsegel weg bewegen fällt der Wind achterlicher ein. Diese Kursänderung heißt: Abfallen Beim Abfallen werden die Segel weiter geöffnet. Man fiert die Schoten auf. Wenn wir vom Halbwind Kurs aus abfallen, bis der Wind schräg von achtern einfällt, fahren wir auf Kurs: Raumer Wind Die Schoten werden jetzt soweit es geht aufgefiert. Wenn wir vom Kurs Raumer Wind weiter abfallen bis der Wind genau von achtern kommt fahren wir: Vor dem Wind Wenn wir auf diesem Kurs beide Segel auf der gleichen Seite behalten, liegt die Fock voll im Windschatten des Großsegels, und fällt ein. Deshalb wird auf Kurs Vor dem Wind die Fock auf die andere Seite gezogen. Diese Segelstellung heißt Schmetterlingssegel. Vor dem Wind von diesem Kurs aus ist ein weiteres Abfallen nicht mehr möglich. Jede Kursänderung bringt den Bug des Bootes wieder näher zum Wind. Vom Kurs Vor dem Wind aus kann man also nur: Anluven Zum Anluven wird die Pinne immer zum Großbaum hin bewegt. Beim Anluven vom Vormwind Kurs wird zunächst die Fock wieder auf die Seite des Großsegels geholt. Wir sind dann wieder auf Kurs: Raumer Wind Wenn wir vom Raumwind Kurs weiter anluven, werden wir bemerken, daß die Segel zunächst im vorderen Bereich Wind vorn bekommen. Wir holen dann die Schoten langsam dichter. Aber immer nur soweit, bis die Segel nicht mehr killen. Halber Wind Im Wind Wenn wir vom Halbwindkurs aus weiter anluven, erreichen wir den Kurs: Am Wind Auf diesem Kurs bewegt sich das Boot etwa in einem Winkel von 45 auf die Windrichtung zu. Wir "Laufen Höhe" und "gewinnen Raum nach Luv". Auf Kurs Am Wind werden die Schoten komplett dicht geholt, und der Rudergänger versucht so weit wie möglich anzuluven. Wir dürfen jedoch nicht zu weit anluven. Sobald die Segel im Bereich des Vorlieks einfallen, müssen wir wieder etwas abfallen, da wir sonst im Wind stehenbleiben, oder das Boot sogar unbeabsichtigt eine Wende fährt. 2

Steuerbordbug (Wind von Backbord) Die Wende / Kreuzen Windrichtung Wenn wir wie in diesem Beispiel Hoch am Wind auf Steuerbordbug fahren und unseren Kurs nach Backbord ändern wollen, müssen wir eine Wende fahren. Der Rudergänger gibt das Kommando: "Klar zur Wende!" Der Vorschoter antwortet: "Ist klar!" Wenn der Rudergänger die Wende beginnt (Pinne zum Großbaum) sagt er: "Ree!" (um sich von Kreuzworträtselheften zu unterscheiden, wird in einigen Lehrbüchern auch die Schreibweise "Rhe" verwendet.) Sobald die Fock einfällt (Wind von vorne bekommt) wirft der Vorschoter die Fockschot los. Das Boot geht jetzt mit killenden Segeln durch den Wind. Der Rudergänger holt die Großschot komplett dicht. Wenn der Großbaum auf die andere Seite gekommen ist, und das Großsegel voll steht, wird die Fock auf der neuen Leeseite dichtgeholt. Backbordbug (Wind von Steuerbord) Windrichtung Wende Wenn wir ein Ziel erreichen wollen, das sich genau in Windrichtung befindet, fahren wir Hoch am Wind, bis unser Ziel genau querab zu sehen ist und wenden dann. Wenn der Platz nicht ausreicht um mit einer einzigen Wende das Ziel zu erreichen, müssen wir unter Umständen auch mehrmals wenden. Das nennt man Kreuzen. Wende Ziel 3

Anlegen / Aufschiesser Wenn wir unter Segeln anlegen wollen, können wir das Boot nur zum Stillstand bringen, indem wir es in den Wind stellen. Dieses Manöver heißt Aufschiesser. Wir können im Prinzip von jedem beliebigen Kurs aus einen Aufschiesser fahren. Die Schwierigkeit besteht jedoch darin, daß von verschiedenen Kursen aus und auch bei unterschiedlich starker Ruderlage, die Auslaufstrecke auch unterschiedlich lang ist. Die Auslaufstrecke wird zusätzlich durch Wind und Seegang beeinflußt. Bei wenig Wind ist Sie länger (ca. 3-4 Bootslängen) und bei starkem Wind erheblich kürzer (ca. eine Bootslänge). Deshalb sollte ein Aufschiesser immer möglichst vom Halbwind Kurs aus gefahren werden. Dabei läßt sich der Abstand zum Anlegeplatz am besten einschätzen. Im Wind Halber Wind Der Rudergänger geht auf Kurs Halber Wind und kündigt den Aufschiesser an: "Klar zum Aufschiesser!" Der Vorschoter antwortet: "Ist klar!" Wenn der Bug etwa in Höhe des Anlegeplatzes ist (der Verklicker zeigt jetzt genau auf die Stelle), sagt der Vorschoter: "Steg / Boje qerab!" Der Rudergänger legt unverzüglich Ruder, um das Boot in den Wind zu stellen und gibt das Kommando: "Schoten los!" Der Vorschoter geht aufs Vorschiff und steigt mit der Vorleine aus, wenn das Boot den Steg erreicht hat. Windrichtung 4

Rückwärtssegeln Wenn wir nicht genügend Platz haben um beim Ablegen sofort mittels Backgehaltener Fock auf Halbwind abzufallen und Fahrt aufzunehmen, müssen wir Acheraussegeln. Dazu wird nicht die Fock, sondern das Großsegel benutzt. Rudergänger: "Klar bei Vorleine!" Vorschoter: "Vorleine ist klar!" Rudergänger: "Vorleine los mit Stoß achteraus!" Der Vorschoter steigt an Bord und stößt das Boot dabei kräftig nach achtern ab. Bei leichtem Wind kann zum Achterausfahren das Großsegel benutzt werden - ist bei mässigem oder starken Wind nicht nötig "Großsegel back an Steuerbord!" (Das Großsegel sollte immer auf die Seite gedrückt werden, nach der später Fahrt aufgenommen wird.) Der Vorschoter drückt das Großsegel auf der angesagten Seite nach vorn bis ans Want. Das Boot segelt jetzt rückwärts. Der Rudergänger muß beim Rückwärtssegeln darauf achten, daß der Wind immer möglichst genau von vorne kommt, und den Kurs rechtzeitig korrigieren, da sonst das Boot eventuell zu früh unbeabsichtigt abfällt und Fahrt voraus aufnimmt. Man kann sich sehr gut an der losen Fock orientieren. Sie muß mittschiffs killen. Wenn Sie seitlich ausweht, wird der Kurs korrigiert, indem man das Ruder parallel stellt, die Pinne also immer zur gegenüberliegenden Seite drückt. Da wir rückwärts fahren verstärkt sich der Ruderdurck je weiter wir Ruder legen. Wir sollten daher nur sehr vorsichtig korrigieren, damit das Ruder nicht unbeabsichtigt querschlägt und das Boot unkontrolliert ausbricht. Wenn der Rudergänger vorwärts Fahrt aufnehmen will, gibt er das Kommado: "Großsegel mittschiffs!" Der Rudergänger drückt die Pinne in die Richtung in der er vorwärtsfahren will, bis das Boot auf Halbwind Kurs abgefallen ist. Die Schoten werden soweit dichtgeholt bis die Segel voll stehen. Bei stärkerem Wind (etwa ab 3 bft) brauchen wir das Großsegel nicht. Das Boot kann dann mit losen Schoten achteraus treiben. Auch hier ist wichtig, daß wir das Boot immer im Wind halten, so daß es nicht unkontrolliert abfällt Dazu muß die Pinne immer parallel Mit dem Großbaum mitgeführt werden. Wichtig, daß die Schoten lose sind. Da das Boot sonst Durch Winddruc,k unkontrollierbar zur falschen Seite abfallen kann. 5

Die Q-Wende Die Q-Wende unterscheidet sich von der Wende darin, daß sie nicht vom Am Wind Kurs durch den Wind wieder zum Am Wind Kurs gefahren wird. Die Q-Wende wird vom Raumwind Kurs aus begonnen. Es wird angeluvt,gewendet und wieder abgefallen bis auf Raumwind. Kommando Rudergänger: "Klar zur Q-Wende!" Antwort Vorschoter:: "Ist klar!" Rudergänger: "Ree!" Der Rudergänger legt Ruder um anzuluven, dabei werden die Schoten zügig dichtgeholt. Das Boot geht durch den Wind. Im Gegensatz zur Wende wird wieder abgefallen und die Schoten dabei aufgefiert, bis wieder Raumwind Kurs erreicht ist. Beidrehen Das Beidrehen und Beiliegen dient dazu, das Boot unter Segeln zeitweise stillzulegen, so das es quer zum Wind liegt und keine Fahrt voraus mehr macht. Wir dürfen aber nicht annehmen, das ein beiliegendes Boot seine Position beibehält. Je nach Windstärke treibt es mit einer Geschwindigkeit von ca 1-2 Knoten nach Lee. Kommando Rudergänger: "Klar zum Beidrehen!" Antwort Vorschoter:: "Ist klar!" Der Rudergänger luvt an bis das Boot im Wind steht. Der Vorschoter darf die Fockschot jedoch nicht lösen. Die Fock fällt jetzt ein und steht back. Der von vorn in die Fock einfallende Wind bremst das Boot und drückt es auf den anderen Bug. Die Großschot wird aufgefiert und die Pinne bis zum Anschlag zum Großbaum gedrückt. Das Boot stabilisiert sich jetzt auf Halbwindkurs und treibt langsam nach Lee. Um weiterzufahren legen wir einfach das Ruder mittschiffs und bringen die Fock wieder auf die Leeseite. 6

Boje über Bord mit Q-Wende auf allen Kursen 1.) "Boje über Bord!" 2.) "Fier auf die Schoten Kurs HalberWind! 8.) "Boje gefasst!" 3.) Auf Kurs Halbwind ca. 5-7 Bootslängen weiterfahren. 7.) "Schoten los!" 6.) "Klar zum Aufschießer!" 4.) "Klar zur Q-Wende!" 5.) "Ree!" Das Boje über Bord Manöver mit Q-Wende kann von allen Kursen aus gefahren werden. Bei Am Wind wird sofort nach Überbordgehen der Boje auf Halbwind abgefallen. Bei Vorm Wind wird sofort angeluvt bis auf Halbwind). Dann wird ca. 5 bis 7 Bootslängen weiter gefahren. (Diesen Abstand brauchen wir um nach der Q- Wende ausreichend beschleunigen zu können, damit der Aufschiesser an der Boje gelingt.) Wenn wir jetzt die Q-wende fahren und bis auf Halbwind abfallen, fahren wir mit einem Querabstand von ca. 2 Bootslängen auf die Boje zu. Wenn wir die Boje erreicht haben fahren wir einen Aufschiesser. Das Boot soll zum Stehen kommen, bevor die Boje auf Höhe des Mastes ist. Die Boje wird aufgenommen und wieder auf den Kurs vor dem Aufschiesser abgefallen. Da wir bei stehendem Boot keine Ruderwirkung haben, kann die Fock wie beim Ablegen back gehalten werden. 7

Die Halse Bei der Halse gehen wir mit dem Heck durch den Wind. Sie kann prinzipiell von jedem Kurs aus gefahren werden, beginnt jedoch immer damit, daß zunächst auf Raumwind abgefallen wird. Kommando Rudergänger: "Klar zur Halse!" Antwort Vorschoter: "Ist klar!" Der Rudergänger setzt sich nach Lee und fällt auf Raumwind soweit ab wie möglich, ohne ganz Vorm Wind zu erreichen, und holt die Großschot komplett dicht. Rudergänger: "Rund achtern!" Der Rudergänger fällt weiter ab, bis das Heck durch den Wind geht und der Großbaum auf die andere Seite schwingt. Die Großschot wird dann sofort freigegeben und soll voll ausrauschen. Damit das Boot nicht unkontrolliert anluvt gibt der Rudergänger Stützruder, die Pinne wird mittschiffs gehalten bis das Boot wieder einen stabilen Raumwindkurs hat. 8

Boje über Bord mit Halse Am Wind 4.) "Fier auf die Schoten Kurs Raumer Wind!" 3.) "Klar zur Halse!" 5.) "Hol dicht die Großschot!" 2.) mindestens 5 Bootslängen hoch am Wind weiterfahren bevor mit der Halse begonnen wird. 1.) "Boje über Bord!" 6.) "Rund achtern!" 10.) "Boje gefasst!" 9.) "Schoten los!" 7.) "Hol dicht die Schoten Kurs Halber Wind!" 8.) "Klar zum Aufschießer!" Das Boje über Bord Manöver kann nur mit einer Halse gefahren werden, wenn wir uns auf am Wind Kurs befinden. Bei Halbwind, Raumwind oder sogar Vorm Wind, würden wir mit einer Halse zu weit nach Lee kommen, und die Boje mit einem Aufschiesser nicht mehr erreichen. Deshalb müssen wir auch zunächst auf Am Wind weiterfahren (mindestens 5 Bootslängen) und genügend Raum nach Luv gewinnen, da wir während des Halsens einige Zeit auf Raumwind und Vor dem Wind fahren. Wenn wir die Halse zügig gefahren haben, wird sofort bis auf Halbwind angeluvt und zur Boje gefahren. Wenn wir die Boje erreicht haben fahren wir einen Aufschiesser. Das Boot soll zum Stehen kommen, bevor die Boje auf Höhe des Mastes ist. Die Boje wird aufgenommen und wieder auf den Kurs vor dem Aufschiesser abgefallen. Da wir bei stehendem Boot keine Ruderwirkung haben, muß die Fock wie beim Ablegen back gehalten werden. Die Nachteile des Boje über Bord Manövers bestehen darin, daß man sich relativ weit von der Boje entfernt, was sehr zeitraubend ist, und daß es nur vom Am Wind Kurs aus gefahren werden kann. 9

Anlegen unter Topp und Takel (Vorm Wind) 5.) Durch Fock Backhalten und Ruderlegen wird auf Vorm Wind abgefallen. 6.) Achterleinen werden klar gemacht. 4.) "Hol nieder das Großsegel!" 3.) "Schoten los!" 1.) "Klar bei Großfall!" 2.) "Klar zum Aufschiesser!" 7.) "Hol nieder die Fock!" 8.) Die Achterleinen werden über die Pfähle geworfen und das Boot abgebremst. Wenn wir einen Anlegeplatz wie in diesem Beispiel nicht mit einem Aufschiesser, sondern nur auf Vorm Wind Kurs erreichen können, dürfen wir nicht unter Segeln anlegen. Wir fahren dann an einer Stelle, von der aus wir unser Ziel vorm Wind erreichen können, zunächst einen Aufschiesser und bergen das Großsegel, solange das Boot im Wind steht. Dann fallen wir ab und fahren vorm Wind nur mit der Fock weiter. Bevor wir unser Ziel erreichen, bergen wir auch die Fock, und lassen uns nur durch den achterlichen Wind treiben. Das Boot wird dann mittels Achterleinen gebremst. 10