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Transkript:

I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landesrat Elmar Podgorschek am 10. Mai 2016 In der Brandverhütungsstelle OÖ um 10:30 Uhr zum Thema Rauchmelder retten Leben Weitere Gesprächsteilnehmer/innen: - Dipl-Ing. Dr. Arthur Eisenbeiss, Direktor der BVS- Brandverhütungsstelle für OÖ

Jeder Haushalt sollte mit einem Rauchwarnmelder ausgestattet sein! Rund die Hälfte aller Brände entsteht in privaten Haushalten. Für Oberösterreichs Brandschutzexperten bedeutet dies mehr als 500 Gründe pro Jahr, um auf die Sinnhaftigkeit von Rauchwarnmeldern hinzuweisen. Denn nur etwa 10 bis 15 Prozent aller Haushalte sind mit mindestens einem dieser akustischen Lebensretter ausgestattet. Landesrat Elmar Podgorschek, Referent für Feuerwehrwesen und Katastrophenschutzmanagement, und BVS-Direktor Dr. Arthur Eisenbeiss haben es sich daher zum Ziel gesetzt, die Sicherheit der oberösterreichischen Haushalte aus brandschutztechnischer Sicht noch weiter zu erhöhen und die Durchdringungsrate mit Rauchwarnmeldern deutlich zu steigern. Eine umfangreiche Rauchmelder-Aktion startet dazu in Kürze. Es ist unsere Pflicht, der Bevölkerung die Wichtigkeit von Rauchwarnmeldern aufzuzeigen, betont Landesrat Podgorschek. Mehr als 500 Brände im Zivilbereich Zwei statistische Werte sind es, die die Sinnhaftigkeit von geeigneten Schutzmaßnahmen gegen den lebensgefährlichen Brandrauch und die darin enthaltenen Rauchgase untermauern: etwa die Hälfte aller Brände in Oberösterreich entsteht in privaten Haushalten und fast 90 Prozent aller Brandtoten sind Rauchgastote. Um diese Faustregeln mit konkreten Zahlen zu hinterlegen, wurden seitens der BVS- Brandverhütungsstelle für OÖ die letzten zehn vorliegenden Brandschadenstatistiken für Oberösterreich der Jahre 2005 bis 2014 ausgewertet. Demnach kommt es im 10-Jahres-Durchschnitt zu 1.073 Bränden pro Jahr (exklusive Brandgeschehen mit Kleinschäden unter 2.000 Euro), bei denen Sachschäden in Höhe von 47,6 Mio. Euro verursacht werden.

Durchschnittlich entfallen 538 Brände auf den Zivilbereich, was fast exakt einer Quote von 50 Prozent entspricht. Brandtote sind überwiegend Rauchgastote Im gleichen Zeitraum (2005 bis 2014) gab es in Oberösterreich im Zuge von Bränden 79 Todesopfer und 1.326 Verletzte zu verzeichnen. Im 10-Jahres-Durchschnitt verlieren also 8 Menschen pro Jahr in Oberösterreich bei Brandgeschehen ihr Leben, durchschnittlich werden 133 Menschen verletzt. Aus weiteren Statistiken und auch aus der Praxis der Brand- und Explosionsursachenermittlung geht hervor, dass zwischen 80 und 90 Prozent aller Brandtoten dem Brandrauch und den darin enthaltenen Rauchgasen zum Opfer fallen. Zusammengefasst bedeutet dies, dass viele von den 79 Todesopfern der letzten zehn Jahre noch leben könnten, wenn sie den Brand und insbesondere die Rauchgase rechtzeitig bemerkt hätten!, betont BVS- Direktor Dr. Arthur Eisenbeiss. Abb.: Aufteilung der Brände in Oberösterreich in Sektoren bzw. Tarifgruppen (Durchschnittswerte 2005 bis 2014). Quelle: OÖ. Brandschadenstatistik

Schon aufgrund der statistischen Werte steht für BVS-Direktor Eisenbeiss außer Frage, dass eigentlich jeder Haushalt mit mindestens einem Rauchwarnmelder ausgestattet sein sollte, da die Zahl der Brandtoten damit noch einmal drastisch reduziert werden könnte. Wenn jeder zweite Brand in einem Privathaushalt entsteht, so geschieht das in einem Umfeld, in dem man sich gewöhnlich am sichersten fühlt, erklärt Eisenbeiss. Dazu kommt, dass viele Brände während der Nacht ausbrechen also zu einer Zeit, in der man gemeinhin schläft und die Bedrohung gar nicht bemerkt. Ein Rauchwarnmelder könne die Brandentstehung zwar nicht verhindern, er sorge aber mit einem lauten Warnton dafür, dass die Gefahr rechtzeitig und lange bevor ein Raum in Vollbrand steht, erkannt wird. Jeder Brand beginnt im Kleinen. Manchmal gelingt es sogar, einen Entstehungsbrand mit Mitteln der Ersten Löschhilfe zum Beispiel mit einem tragbaren Feuerlöscher zu bekämpfen. Unabhängig davon verschafft die frühzeitige Alarmierung durch den Rauchwarnmelder aber jenen Zeitvorsprung, den man benötigt, um sich selbst und andere Mitbewohnerinnen und Mitbewohner aus dem Gefahrenbereich zu retten, erklärt Landesrat Podgorschek. Nur jede 10. Wohnung ist mit Rauchwarnmeldern ausgestattet Obwohl also Rauchwarnmelder einen entscheidenden Beitrag leisten könnten, um die (Brand-)Sicherheit zuhause noch einmal deutlich zu erhöhen, sind laut einer Erhebung der BVS-Brandverhütungsstelle für OÖ derzeit nur 10 bis 15 Prozent der oberösterreichischen Haushalte tatsächlich damit ausgestattet. Des weiteren ist vielen Oberösterreicher/innen noch nicht bewusst, dass aufgrund des neuen Oö. Bautechnikgesetzes (Oö. BauTG 2013) bzw. der Oö. Bauchtechnikverordnung (Oö. BauTV 2013) jede neu errichtete Wohneinheit verpflichtend mit Rauchwarnmeldern auszustatten ist. Demnach wurden per 1. Juli 2013 die vom Österreichischen Institut für Bautechnik beschlossene OIB-Richtlinie 2 Brandschutz verbindlich erklärt. Die OIB- Richtlinien dienen als Basis für die Harmonisierung der bautechnischen Vorschriften

und betreffen verschiedene Aspekte eines Bauwerks. Die Richtlinie 2 widmet sich dem Thema Brandschutz, unter Punkt 3.11 Rauchwarnmelder wird angeführt: In Wohnungen muss in allen Aufenthaltsräumen ausgenommen in Küchen sowie in Gängen, über die Fluchtwege von Aufenthaltsräumen führen, jeweils mindestens ein unvernetzter Rauchwarnmelder angeordnet werden. Die Rauchwarnmelder müssen so eingebaut werden, dass Brandrauch frühzeitig erkannt und gemeldet wird. Eine Nachrüstpflicht für Bestandsobjekte besteht in Oberösterreich nicht, allerdings verweist BVS-Direktor Dr. Arthur Eisenbeiss noch einmal auf die Sinnhaftigkeit: Lange vor den Flammen bedroht bereits der Brandrauch mit seinen giftigen Rauchgasen das Leben der in der Wohnung befindlichen Personen. Der Brandrauch nimmt die Sicht und macht Fluchtwege unpassierbar. Der laute Alarm des Melders warnt bereits bei geringer Rauchkonzentration und verhilft so zum entscheidenden zeitlichen Vorsprung, der für die Flucht aus gefährdeten Bereichen genützt werden kann. Dazu kommt, dass die Anschaffungskosten für einen Rauchwarnmelder heute nur mehr zwischen 5,00 und 10,00 Euro bzw. für einen sog. 10-Jahres-Melder zwischen 20,00 und 30,00 Euro liegen. Wer also jeden Wohn- und Schlafraum mit einem Melder ausstattet, investiert im Durchschnitt etwa den Gegenwert einer halben Tankfüllung für sein Auto. Soviel sollte jedem die persönliche Sicherheit in den eigenen vier Wänden Wert sein!

Wissenswertes über Rauchwarnmelder Rauchwarnmelder funktionieren foto-optisch. Sobald genügend Rauchpartikel in das Innere des Melders geraten, wird ein Signalton ausgelöst. Mit rund 85 Dezibel ist er laut genug, um jeden Schlafenden zu wecken und vor der drohenden Gefahr zu warnen. Zigarettenrauch und brennende Kerzen lösen bei üblichem Gebrauch keinen Alarm aus. Bereits ein Rauchwarnmelder pro Haushalt bzw. Etage kann die Sicherheit erheblich erhöhen. Dieser sollte dann im Flur angebracht werden. Zusätzliche Rauchwarnmelder in den Wohnräumen, Schlaf- und Kinderzimmern erhöhen den Schutz. Rauchwarnmelder benötigen keine Verkabelung. Sie sollten immer in Deckennähe angebracht werden; dabei ist die Montageanleitung des Herstellers zu beachten. Im Badezimmer und unmittelbar über einer Kochstelle sollten Sie nicht montiert werden die Dampfentwicklung könnte Täuschungsalarme auslösen. Der Rauchwarnmelder muss ein CE-Zeichen (geprüft nach EN 14604) und idealerweise auch das neue Qualitätszeichen Q für erhöhte Anforderungen aufweisen. Der Prüfknopf sollte regelmäßig (etwa einmal pro Quartal) gedrückt werden. Die 9- Volt-Batterien, mit denen sie betrieben werden, sollten bei herkömmlichen Rauchwarnmeldern alle ein bis zwei Jahre gewechselt werden. Hochwertige moderne Rauchmelder haben eine Batterielebensdauer von bis zu zehn Jahren. Akustische Signale melden eine Batterieschwäche. Aufgrund der Neuerung der Bauvorschriften in Oberösterreich sind seit 1. Juli 2013 Neubauten (Aufenthaltsräume, Gänge) verpflichtend mit Rauchwarnmeldern auszustatten.

Rauchmelder-Aktion zur Steigerung der Sicherheit Um der Bevölkerung die Wichtigkeit von Rauchwarnmeldern noch mehr vor Augen zu führen wird - beginnend mit der Presskonferenz - die Medienkampagne Rauchmelder retten Leben starten, welche abgesehen von Inseraten, auch Radiospots sowie Kino- und Fernsehspots beinhaltet. Die Kampagne soll eine gewisse Sensibilisierung innerhalb der Bevölkerung für diese Thematik bewirken und aufzeigen, wie wertvoll das Anbringen von Rauchwarnmeldern sein kann, so Landesrat Podgorschek. Als Abschluss dieser Kampagne werden an einem Aktionstag 500 Rauchmelder gratis an die Bürger/innen ausgegeben. Um auch nach dieser Kampagne der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, Informationen zu Rauchwarnmeldern zu erhalten, wird die Internetseite www.rauchmelder-ooe.at ins Leben gerufen.