Positive Ansätze der Mitarbeiter/innen-Entwicklung Wissenschaft trifft Praxis Seniorenheim Heywinkel-Haus Osnabrück, Mittwoch, 10. August 2016 Elke Ahlhoff, ArbeitGestalten Beratungsgesellschaft mbh ArbeitGestalten Beratungsgesellschaft mbh, Ahlhoff Albrechtstr. 11a 10117 Berlin E-Mail: info@arbeitgestaltengmbh.de http://www.arbeitgestaltengmbh.de
Pflegelandschaft in Niedersachsen Daten aus der Pflegestatistik 2015, basierend auf 2013 2
Zahl an Pflegebedürftigen im Bundesländervergleich 2003 bis 2013 Pflegestatistik 2013 Text durch klicken hinzufügen 3
Pflegebedürftige nach Versorgungsart 2013 - Deutschland Schleswig-Holstein 40,491 Text hinzufügen Bayern 32,213 klicken Hamburg 31,463 22,750 29,214 20,257 39,252 45,037 39,323 Sachsen 31,118 29,010 39,872 Niedersachsen 30,833 23,586 45,581 Sachsen-Anhalt 30,604 24,921 44,475 Baden-Württemberg 30,406 21,197 48,396 Saarland 30,183 21,201 48,616 Deutschland 29,108 23,450 47,442 Rheinland-Pfalz 28,911 21,309 49,780 Bremen 27,836 28,701 43,463 Nordrhein-Westfalen 27,571 22,602 49,826 Thüringen 26,915 24,120 48,965 Mecklenburg-Vp 25,671 26,310 48,020 Hessen 24,773 21,745 53,482 Berlin 24,467 24,682 50,851 Brandenburg 22,851 28,548 48,601 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% stationäre Pflege ambulante Pflege Pflegegeld Quelle: Pflegestatistik des Statistischen Bundesamtes, eigene Berechnungen 4
Betreuungsrelation in der Altenpflege Quelle: Pflegestatistik des Statistischen Bundesamtes, eigene Berechnungen 5
Beschäftigte nach Versorgungsart 2013 Dienste Beschäftigte Anteil FK Pfl. Altenpflege Gesundheits- Krankenpfl. Ambulante Dienste Stationäre Pflege 32.144 54,3 % 19 % 25,8 % 80.255 38,3 % 22,1% 16,2 % Quelle: Landespflegebericht Niedersachsen, 2015, Stand März 2016 6
Wochenarbeitszeit der Beschäftigten in der Pflege Dienste Vollzeit Teilzeit Minijobs Ambulante Dienste 19,2 % 58,1 % 22,7 % Stationäre Pflege 37 % 55,5 % 12,8 % Quelle: Landespflegebericht Niedersachsen, 2015, Stand März 2016 7
Zwischenfazit Hoher Altersdurchschnitt der Pflegekräfte Große Anzahl hochaltriger Menschen Demografischer Wandel Mangel an Pflegekräften Neue Definition Pflegebegriff (PSG II) Rückgang der Erwerbspersonen Hohe Fluktuationsrate in den Pflegeberufen 8
Was kann getan werden? 9
Was kann getan werden? 10
Mögliche Handlungsfelder Rahmenbedingungen der Beschäftigung verbessern Personalbindung Personalgewinnung 11
Personalgewinnung 12
Entwicklung einer Strategie zur Personalgewinnung Dazu sind folgende Fragen zu beantworten: 1. Was bieten wir? (Arbeitgebermarke) 2. Wer soll gewonnen werden Zielgruppe? 3. Wo ist die Zielgruppe zu erreichen? 4. Wie mit welchen Mitteln wird die Zielgruppe erreicht? 13
Was ist das Besondere an Ihrem Betrieb? Die Herausforderung besteht darin, das Besondere des Unternehmens als Arbeitgeber zu erarbeiten, operativ umzusetzen und nach innen sowie außen zu kommunizieren! 14
Wer soll gewonnen werden Zielgruppe? Klare Definition der Zielgruppe. Die klare Definition der Zielgruppe entscheidet über die Mittel und Wege der Personalrekrutierung. Mögliche Gruppen: Gesundheits- und Krankenpfleger/in mit Berufserfahrung. Altenpfleger/in mit Berufserfahrung. Pflegefachkräfte - zum Berufseinstieg. Gesundheit- und Krankenpfleger/in mit nicht in Deutschland anerkanntem Abschluss. Pflegehelfer/-innen berufsbegleitende Ausbildung zur Fachkraft. Potenzielle Auszubildende. 15
Wo und wie ist die Zielgruppe zu erreichen? Eine genaue Analyse der Zielgruppe ermöglicht eher die Bestimmung der Erreichbarkeit. Werben über o Freunde und Bekannte Peer-to-Peer-Verfahren, o Institutionen oder Vereine Multiplikatoren gewinnen, o das Internet: Internetportal, Soziale Medien, Videoclips (Suchmaschinen Marketing), o klassische Pressearbeit, o mit besonderen (Kennlern-) Aktionen. 16
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Praxisbeispiel: Aktion 50 Pflegestellen.ch Webseite/Microsite und Recruting-Videos zur Personalgewinnung. Die Initiative eines Pflegezentrums zur Personalgewinnung in der Schweiz. Zentrales Element ist eine Microsite, welche die wichtigsten Informationen in Kürze darstellt. Herzstück sind die innovativen und frechen Videoclips. Zielgruppe: Junge Erwachsene, Erwachsene. Link: www.50pflegestellen.ch 18
Rahmenbedingungen der Beschäftigung verbessern 19
Arbeitszeiten und -einsatz überprüfen Mehr Vollbeschäftigung anbieten, Teilzeitarbeit reduzieren Schichtmodelle Arbeitszeiten überprüfen Lebensphasenorientierte Arbeitszeit Altersgerechtes Arbeiten Arbeitsspitzen / Arbeitsverteilung Aufgabenbereich?? 20
Grundpfeiler der Beschäftigung verbessern Angemessene Entlohnung Reduzierung der Arbeitsintensität Verlässliche Dienstplanung 21
Technik in der Pflege eine Chance?! Technik in der Pflege ist sinnvoll, wenn das Pflegepersonal entlastet wird, sich die Lebensqualität für die Bewohner/innen verbessert und mehr Zeit für die eigentliche Pflegearbeit gewonnen wird. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat ein umfassendes Förderprogramm zur Entwicklung technischer Innovationen und Digitalisierung in der Pflege für Entwickler und Pflegeeinrichtungen aufgelegt. 22
Technik in der Pflege - in Entwicklung Hallo, kann ich helfen? "OurPuppet" soll die Kommunikation mit Pflegebedürftigen erleichtern. Die Puppe besitzt die Fähigkeit, Emotionen zu deuten und entsprechend verbal und mimisch zu reagieren. Sie soll Kuscheltier, Messinstrument und Kommunikationspartner zugleich sein und ist speziell für den Einsatz zu Hause konzipiert. Das System soll Angehörigen mehr Freiheit ermöglichen - ohne dass Pflegebedürftige schlechter versorgt werden. 23
Technik in der Pflege Praxisbeispiel: Das Altenpflegeheim in Hüfingen, Baden-Württemberg, beteiligt sich an Forschungsprojekten des Bundes. Technologische Innovationen werden genutzt für: - Selektive Türöffner für Menschen mit Demenz. - Lichtkonzeption mit positiven Effekten für Menschen mit Demenz. - PC-Spiele für Seniorinnen und Senioren. http://altenpflegeheim-huefingen.de/ 24
Personalbindung 25
Betriebliche Ebene - Personalbindung Verlässliche Dienstplanung, Beteiligung Vereinbarkeit Beruf u. Privatleben BGM, Gemeinsame Aktivitäten Lebensort Betrieb Verlässliche DPL Gestaltung Die Beteiligung Personalbindung Kommunikation Wertschätzung Transparenz, Umgang, Rückkehrmanagement Fort- und Weiterbildung Qualifizierungsbedarf ermitteln, Planung aufbauen, Fördermaßnahmen nutzen 26
Kommunikation - Wertschätzung Kommunikationswege im Betrieb überprüfen sind Informationen gut zugänglich und werden alle erreicht? Funktioniert die Kommunikation in alle Richtungen? Beschäftigte Personalverantwortliche. Ist die Art der Kommunikation von Wertschätzung geprägt? Werden Engagement und Einsatzbereitschaft angemessen honoriert? 27
Verlässliche Dienstplanung...oder balanceorientierte Dienstplangestaltung Im Rund-um-die-Uhr-Schichtbetrieb und bei knapper Personalbemessung kommt der Dienstplanung eine besondere und bedeutende Rolle zu. 28
Bedeutung balanceorientierter Dienstplanung für die Beschäftigten Ausreichende Regenerationszeit Erlebte Wertschätzung Balanceorientierte Dienstplanung Verbesserte Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf Arbeitszufriedenheit Förderung der Gesunderhaltung 29
Grundlagen einer balanceorientierten Dienstplanung o Transparente Gestaltung und Kommunikation (!) o Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Mitwirkung bei der Dienstplanung auffordern. o Stabile und möglichst langfristige Dienstplanung. o Kurze Wechsel zwischen den Schichten vermeiden. o Einen regelmäßigen Rhythmus an freien Tagen einhalten. o Wochenend- und Feiertagsarbeit so gestalten, dass ein akzeptables Kontingent zusammenhängender und sinnvoll nutzbarer Freizeit besteht. 30
Grundlagen einer balanceorientierten Dienstplanung o Überprüfung, ob Spitzenzeiten durch einen veränderte Arbeitsorganisation abgemildert werden können und eine verbesserte Arbeitsaufteilung über den Tag erreicht werden kann. o Freizeit der Beschäftigten unbedingt respektieren. o Wünsche von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern berücksichtigen. o Befristete Teilzeitarbeit zulassen / befristete Aufstockung ermöglichen. o Der Dienstplan muss für alle lesbar sein (Abkürzungen!). 31
Wirkung einer balanceorientierten Dienstplanung Gutes Betriebsklima Qualität der Arbeit verbessert sich Zufriedenheit der Beschäftigten Stärkung der Teamstruktur Bindung an das Unternehmen steigt Niedrige Krankheitsquote 32
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