Auftaktveranstaltung Schulversuch Talente finden und fördern an der Mittelschule (TAFF)

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Transkript:

Auftaktveranstaltung Schulversuch Talente finden und fördern an der Mittelschule (TAFF) Donnerstag, 23.04.2015 um 10:25 Uhr Schloss Fürstenried Forst-Kasten-Allee 103, 81475 München Grußwort Bertram Brossardt Hauptgeschäftsführer vbw Vereinigung des Bayerischen Wirtschaft e. V. bayme Bayerischer Unternehmensverband Metall und Elektro e. V. vbm Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V. Es gilt das gesprochene Wort.

1 Sehr geehrter Herr Staatssekretär, lieber Georg Eisenreich, sehr geehrter Herr Wenzel, sehr geehrter Herr Löw, meine Damen und Herren, Stark für den Beruf, stark im Wissen, stark als Person : Dieses Leitmotiv der bayerischen Mittelschulen spiegelt auch die Wertschätzung wider, die wir von Seiten der vbw Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.v. dieser Schulform entgegen bringen. Darum sind wir auch gerne Exklusivsponsor des neuen Projekts TAFF Talente finden und fördern: Begabungsförderung an der Mittelschule, für das wir heute den Startschuss geben. TAFF ist wie viele andere Projekte auch in bewährter Zusammenarbeit von vbw, Kultusministerium und Stiftung Bildungspakt Bayern entstanden, wofür ich allen Beteiligten herzlich danke.

2 Diese Kooperation von Schule und Wirtschaft sucht in der deutschen Bildungslandschaft ihresgleichen. Ich bin überzeugt: Davon profitieren unsere Kinder, unsere Gesellschaft und der Standort Bayern. Wir können es uns nicht leisten, dass auch nur ein einziges Talent verloren geht. Zumal der Fachkräftemangel immer mehr Realität wird. Laut der vbw Studie Arbeitslandschaft 2035 wird uns 2020 bereits gut eine Viertelmillion Fachkräfte fehlen darunter 160.000 Personen mit beruflicher Qualifikation. Diese Situation wird sich in Zukunft noch verschärfen, denn die Schülerzahlen sinken und werden weiter abnehmen. Nur wenn es uns gelingt, alle Potenziale zu aktivieren und schnellstmöglich in den Arbeitsmarkt zu integrieren, wird Bayern international wettbewerbsfähig bleiben. Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg. Deshalb engagieren wir uns seit vielen Jahren im Bildungsbereich und zwar in allen Schulformen.

3 Gerade die Mittelschule ist für uns ein zentraler Pfeiler zur Nachwuchssicherung, weil sie ein wichtiger Einstieg in die duale Ausbildung ist. So hatten zum Beispiel von den Azubis in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie, die im Ausbildungsjahr 2013 gestartet sind, rund ein Drittel einen Mittelschulabschluss. Wir brauchen diese jungen Leute in unseren Unternehmen und darum brauchen wir die Mittelschule! Dass die Mittelschule ihr Augenmerk nicht nur auf den klassisch-kognitiven Bereich richtet, sondern auch auf die Förderung praktischer Fähigkeiten und die Berufsorientierung, das ist ihr großes Plus. Denn die Lebens- und Arbeitswelt wandelt sich rasant: Globalisierung, Digitalisierung, Individualisierung lauten die Schlagworte. Für all das muss unsere Gesellschaft, müssen die kommenden Generationen gerüstet sein. Die Mittelschule leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

4 Und darum macht es weder Sinn, ständig Strukturdebatten zu führen, noch ein Bild der Mittelschule als Restschule zu zeichnen. Das ist schlicht nicht wahr: Die Zahl der Viertklässler, die in die Mittelschule übertreten, liegt in Bayern konstant bei 31 Prozent. Das ist nicht der Rest, das ist die Substanz gerade für die Ausbildungsberufe! Wir wollen, wir können nicht darauf verzichten. Und deshalb muss es unser gemeinsames Ziel sein, die bestehenden Schul- und Bildungsformen konsequent zu verbessern und an den veränderten Arbeits- und Lebensbedingungen auszurichten. Vieles ist in den letzten Jahren geschehen, um Bildungsqualität, Bildungsteilhabe und Partizipationsgerechtigkeit zu steigern. Handlungsdruck besteht aber weiterhin denn noch immer gehen 6.000 junge Menschen ohne Abschluss von der Schule ab das sind 4,4 Prozent,

5 bei den Schülern mit Migrationshintergrund beenden 11,8 Prozent ihre Schulkarriere ohne Abschluss, 15 bis 20 Prozent der Schulabgänger sind nur bedingt bildungsfähig und rund 10 Prozent der Auszubildenden brechen ihre Ausbildung endgültig ab und gehen damit dem Ausbildungsmarkt verloren. Mit anderen Worten: Es gibt immer noch zu viele junge Leute, bei denen der Start ins Leben nach der Schule noch nicht reibungslos funktioniert. Hier müssen wir gemeinsam den Hebel ansetzen. Und das tun wir. Der neue Schulversuch TAFF leistet dazu einen weiteren wichtigen Beitrag. TAFF spricht alle Schülerinnen und Schüler an auch diejenigen, die im normalen Unterricht vielleicht keine herausragenden Leistungen erbringen können, in anderen Bereichen jedoch oftmals herausragende Talente haben: Angefangen von der Musik, über technisches Know how

6 bis hin zu hoher digitaler Kompetenz weit über Facebook und Skype hinaus. TAFF setzt genau hier an: Freiräume schaffen, in denen diese Talente gezeigt werden können, positives Feedback geben, damit Talente entdeckt werden können. Mathe, Deutsch, Englisch das ist wichtig und letztlich unentbehrlich. Aber organisatorisches und kommunikatives Talent, handwerkliches Geschick, gestalterische Fähigkeiten auch das ist wichtig. Diese Talente zu entdecken, vermittelt gerade Schülern, die sich im normalen Unterricht schwer tun, das Gefühl: Ich kann etwas. Ich werde geschätzt. Ich werde gebraucht. Das stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern erhöht auch später die Zufriedenheit im Beruf und verringert die Gefahr, dass eine Ausbildung vorzeitig abgebrochen wird.

7 Denn nur wer seine Stärken kennt und sich selbst richtig einzuschätzen lernt, der wird auch im Beruf erfolgreich sein. Davon profitiert auch die bayerische Wirtschaft. Motivierte und leistungsbereite Auszubildende, die ihre Berufswahl stärken-orientiert treffen, sind die Basis für den Erfolg unserer Unternehmen. Darum unterstützen wir diesen Schulversuch. Meine Dank und meine Anerkennung geht an dieser Stelle an alle Mittelschulen, die bei TAFF mitmachen. Sie haben einmal mehr Ihre Bereitschaft unter Beweis gestellt, sich auf Neues einzulassen. Sie bringen dazu Ihre Kraft, Ihre Kreativität und Ihr fachliches Know how ein. Von diesem Engagement lebt unser Schulsystem und davon profitieren die Schülerinnen und Schüler. Ich wünsche Ihnen viele positive Erfahrungen beim Talente finden und fördern! Alles Gute!