Jedem Kind ein Instrument das Hamburger Projekt

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1 Behörde für Bildung und Sport Projektleitung Jedem Kind ein Instrument Schulaufsicht und beratung für Grund-, Haupt - und Realschulen Referat B 11-3 Jedem Kind ein Instrument das Hamburger Projekt Zielsetzung Ziel des Projekts Jedem Kind ein Instrument ist es, jedem Kind in Hamburg im Verlauf seiner Grundschulzeit das Erlernen eines Instrumentes zu ermöglichen. Damit soll ein wesentlicher Beitrag zur Stärkung der kulturellen und insbesondere der musikalischen Breitenbildung geleistet werden. Im Antrag der Bürgerschaft von 2003 wird der Senat beauftragt, die Voraussetzungen zu schaffen, dass ungeachtet der sozialen Herkunft jedes Kind ab dem siebten Lebensjahr bereits in der Grundschule durch das Erlernen und Spielen eines Musikinstrumentes seiner Wahl unter anderem mit den Methoden des Klassenmusizierens emotionale und praktische Erfahrungen im Umgang mit der Musik machen kann. Dieser Auftrag soll jetzt bei Vorliegen der finanziellen und organisatorischen Voraussetzungen ab dem Schuljahr 2008/09 in Hamburg flächendeckend umgesetzt werden. Vorläuferprojekte Zurzeit existieren bereits kleinere Pilotprojekte, die in Zusammenarbeit von Schulen mit der Jugendmusikschule, der Behörde für Bildung und Sport und der Hochschule für Musik und Theater entstanden sind. Seit dem Schuljahr 05/06 nehmen fünf Hamburger Grundschulen mit verstärktem Musikunterricht am Projekt Musikalische Breitenbildung teil. Die Konzeptionen zu diesem Projekt sind sehr unterschiedlich in Umfang und Umsetzung. Es gibt sowohl Schulen, die nur mit einer Person in einer Klasse den verstärkten Musikunterricht praktizieren als auch Schulen, die für alle Klassen verstärkten Musikunterricht einführen. Am konsequentesten hat die Schule Carl-Cohn-Straße diesen Ansatz umgesetzt. Hier lernen alle Kinder ab Klasse 3 ein Instrument. Mit Beginn des Schuljahres 07/08 wurde begonnen, das Projekt der HfMT an sieben Grundschulen umzusetzen. Als Initiatorin von Jedem Kind ein Instrument beauftragte die Zukunftsstiftung Bildung (ZSB) die Hochschule für Musik und Theater Hamburg (HfMT) im Mai 2006 mit der Erstellung eines Curriculums für den Musikunterricht im 1. Schuljahr. Unter Beibehaltung der Struktur eines von zwei Lehrkräften erteilten Unterrichtes sollten Inhalte und Methoden erarbeitet werden, die geeignet sind, Kindern einen emotional geprägten Zugang zum Instrument zu ermöglichen. Diesem didaktischen Ansatz zugrunde liegt die Erkenntnis, dass es nicht die kognitive Information ( Dieses Instrument gibt es, ich kann es erlernen ) sondern der individuelle, persönliche Bezug ist ( dieses Instrument bedeutet mir etwas und ich kann durch dies Instrument etwas ausdrücken ), der den Wunsch nach Erlernen eines Instrumentes begünstigt und die Motivation dazu aufrecht erhält. Seit 1996 gibt es die Kooperation der JMS mit den Grundschulen. Musikschullehrerinnen und lehrer gehen vormittags in die Grundschulen und unterrichten Musikschulfächer im Kern-, Wahlpflicht- und AG-Bereich. Unterrichtet werden vor allem Elementare Musikerziehung, Tanz, Rhythmik, Singen, Musiktheater und Musiktherapie, dazu

2 Instrumentalunterricht in Gruppen. Der Unterricht findet in der Regel in Halbklassen statt. Die Stunden werden den Grundschulen bedarfsdeckend angerechnet. Die Eltern zahlen keine Unterrichtsgebühren. Zurzeit unterrichten 59 Musikschulkräfte in 65 Grundschulen. Die E.A. Langner-Stiftung unterstützt eine Grundschule mit dem Kauf von Instrumenten. Dafür wird in Zusammenarbeit mit der JMS am Nachmittag in den Räumen der Schule Instrumentalunterricht in der Gruppe erteilt. Konzeption der BBS Vor dem Hintergrund des Auftrags aus der Bürgerschaft hat die Behörde für Bildung und Sport im Oktober 2007 ein Projekt ins Leben gerufen, das allen Hamburger Grundschülerinnen und Grundschülern die Möglichkeit bieten soll, innerhalb ihrer Grundschulzeit ein Musikinstrument zu erlernen. Die Schülerinnen und Schüler werden wählen können, welches der an der jeweiligen Schule angebotenen Instrumente sie erlernen wollen. Die Schulen sollen mit den in der Region zur Verfügung stehenden Lehrkräften zusammen arbeiten. Mit Lehrkraft in diesem Sinne sind auch Musikschullehrkräfte und Diplommusiklehrer gemeint, die nicht zum Kollegium der Schule gehören. Rahmenbedingungen Alle Grundschulen in Hamburg nehmen am Projekt teil. Mit dem Schuljahr 2008/09 beginnt in allen ersten Klassen die Grundmusikalisierung. 2009/10: Kennenlernen der Instrumente in Klasse 2 2010/11: Beginn des Instrumentalspiels in Klasse 3 2011/12: Fortsetzung des Instrumentalspiels in Klasse 4 Das Instrumentalspiel erfolgt innerhalb des Musikunterrichts, also verpflichtend für alle Schülerinnen und Schüler. Inhalte und Organisation Die Auswahl der Instrumente und die Organisation des Unterrichtes obliegen weitgehend den Schulen. 1. Schuljahr - Grundmusikalisierung Im ersten Schuljahr werden die Grundlagen für das Erlernen eines Instrumentes durch die Schulung allgemeiner musikalischer Fähigkeiten geschaffen. Schülerinnen und Schüler sollen zum eigenständigen Umgang mit Musik angeregt und befähigt werden. Freude und spielerisches Erleben von Musik stehen dabei im Vordergrund. Alle Aspekte des geltenden Rahmenplans werden berücksichtigt. Die Phase der Grundmusikalisierung kann im Klassenverband durchgeführt werden. Musikfachlehrer oder Klassenlehrkräfte, die entsprechend fortgebildet werden, können den Unterricht durchführen. 2. Schuljahr - Beginn des Instrumentalspiels, Kennen lernen ausgewählter Instrumente Im zweiten Schuljahr lernen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Instrumentengruppen durch praktisches Tun im Musikunterricht kennen. Am Ende des Schuljahres entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler für eines der angebotenen Instrumente. Dabei handelt es sich nicht nur um klassische Instrumente, sondern auch um z.b. Percussionsinstrumente, Keyboard, Gitarre und Blockflöte. Die Vorerfahrungen der Schülerinnen und Schüler sollten in das schulische Konzept einbezogen werden. Der Unterricht sollte in Gruppen stattfinden, deren Größe einen erfolgreichen Instrumentalunterricht ermöglicht.

3 In der Klassenstufe 2 sollen den Schülerinnen und Schülern die Instrumente zum Kennenlernen kostenlos im Unterricht zur Verfügung stehen. 3. und 4. Schuljahr Instrumentalspiel und Ensemblespiel Konzeptionell steht für den Musikunterricht im dritten und vierten Schuljahr das Instrumentalspiel im Vordergrund. Die Anforderungen des geltenden Rahmenplans bleiben darüber hinaus erhalten. Das erfolgreiche Erlernen eines Instrumentes erfordert kontinuierliches Üben auch außerhalb des Musikunterrichts. Die Kinder können ihre Instrumente deshalb mit nach Hause nehmen. Das Instrumentalspiel kann sowohl im regulären Musikunterricht als auch im Wahlpflichtbereich von den Schulen organisiert werden. Personal Die Akquirierung und der Einsatz qualifizierten Personals für den Musik- und den Instrumentalunterricht ist eine besondere Herausforderung im Hamburger Modell des JeKI- Projektes. Erste Schätzungen gehen davon aus, dass ab dem Schuljahr 2010 mindestens 700 Lehrkräfte für den Instrumentalunterricht gebraucht werden. Diese Zahl wird momentan in der allgemein bildenden Schule und in der Jugendmusikschule bei weitem nicht erreicht. Es müssen also auch unter den Diplommusiklehrern in den privaten Musikschulen und unter den selbstständigen Instrumentallehrern Lehrkräfte gefunden werden. Da diese meist nicht darin ausgebildet sind, Gruppen zu unterrichten, muss ein besonderes Augenmerk auf die Fortbildung dieser Lehrkräfte gelegt werden. Aus- und Fortbildung a.) Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater Seit dem Wintersemester 2007/08 ist die Ausbildung zum Instrumentalpädagogen und zur Instrumentalpädagogin in den künstlerisch-pädagogischen Bachelorstudiengang integriert. Verpflichtende Lehrveranstaltungen zur Musikvermittlung und Instrumentaldidaktik stellen sicher, dass sämtliche Studierende bereits in den ersten vier Semestern mit Grundlagen der Instrumentalpädagogik vertraut werden. Das Fach Wahrnehmung, Kommunikation, Lehren und Lernen wurde neu eingeführt, da es die Möglichkeit bietet, bereits zu Studienbeginn auf die Arbeitsweise in dem Projekt Jedem Kind ein Instrument vorzubereiten. Die dort angestrebte Arbeitsweise des Lernens durch Wahrnehmen und Erleben wird in studentischen Lerngruppen erprobt und in der Praxis auf unterrichtliche Zusammenhänge übertragen. Nach Wahl des Studienschwerpunktes im pädagogischen oder künstlerischen Bereich sind unter anderem Veranstaltungen zu Fachdidaktik, Pädagogik, Psychologie und Ensembleleitung sowie verschiedene Praktika vorgesehen. In diesen Studienabschnitt fallen auch Veranstaltungen zum Praxisfeld Schule, in denen Studierende der Instrumentalpädagogik und Studierende der Schulmusik gemeinsam Unterrichtsvorhaben planen und in Schulklassen vor Ort durchführen. Neben der Ausbildung zum Instrumentallehrer und zur Instrumentallehrerin bildet die Hochschule für Musik und Theater weiterhin Lehrkräfte für den Schuldienst aus. Zur Durchführung des Instrumentalspiels werden in den nächsten Jahren Musiklehrkräfte in größerer Zahl als bisher an den Grundschulen benötigt. b.) Ausbildung am Landesinstitut für Lehrerbildung

4 Die Ausbildung im Fachseminar am Landesinstitut für Lehrerbildung knüpft an die erworbenen künstlerischen, wissenschaftlichen und pädagogischen Kompetenzen der ersten Ausbildungsphase an und zielt darauf, die musikalische Vermittlungstätigkeit in der Schule zu professionalisieren. Die Referendare und Referendarinnen sollen lernen, sachlich fundiert, schülerorientiert, situationsbezogen sowie didaktisch und methodisch qualifiziert zu unterrichten und ihre berufliche Tätigkeit zu reflektieren. Die Anzahl der Referendare und Referendarinnen im Bereich Grund-, Haupt-, Real- und Sonderschulen mit Unterrichtsfach Musik sollte wieder erhöht werden, um den Bedarf an ausgebildeten Musiklehrkräften im Primarbereich abzudecken. c.) Fortbildung von Grundschullehrkräften Das Landesinstitut für Lehrerbildung wird Fortbildungen im Bereich Musikunterricht anbieten, um die Qualität des regulären Musikunterrichtes zu sichern und Möglichkeiten der Vernetzung zum Instrumentalunterricht zu erproben. Möglichst viele Lehrkräfte ohne Fachstudium sollen zweimal pro Jahr in 30-stündigen Seminarangeboten für den Musikunterricht in der Grundschule qualifiziert werden. Lehrkräfte ohne Fachstudium, die ab dem Schuljahr 2008/09 eine erste Klasse übernehmen, werden vom Landesinstitut ab Februar 2008 in speziell dafür eingerichteten Seminarreihen fortgebildet. Für Lehrkräfte, die Instrumentalunterricht in der Klassenstufe zwei bis vier erteilen können, sollen im Zeitraum von 2009 bis 2011 entsprechende Fortbildungsreihen durchgeführt werden. Ab 2012 sollen voraussichtlich Auffrischungs- und Nachzügler-Seminare in geringerem Umfang je nach Nachfrage angeboten werden. Instrumentenbeschaffung, Ausleihe, Wartung Dieser Bereich wurde bis auf die grundsätzliche Klärung von Versicherungsfragen für die Instrumente, die mit nach Hause gegeben werden, noch nicht bearbeitet. Besondere Herausforderungen liegen in der Beschaffung von ca. 26000 Instrumenten in den Jahren 2010 und 2011, der Verteilung, der Wartung, der Entwicklung eines Ausleihsystems und der Abwicklung der Rückgabe nach Beendigung der Klassenstufe 4. Vernetzung mit Elementarbereich und Sekundarstufe 1 Die Anbindung des Musikunterrichts in der Grundschule an die Musikalisierung im Elementarbereich ist vorgesehen. Gemeinsame Bildungsstandards in KITA und VSK sind ein erster Schritt dorthin. Für den Sommer 2008 ist eine gemeinsame Tagung von Vorschulklassenleiterinnen mit Erzieherinnen und Erziehern Hamburger Kindertagesstätten geplant. Die inhaltliche Anbindung des Instrumentalspiels in der Grundschule an den Unterricht in der Sekundarstufe I und II soll rechtzeitig in die Wege geleitet werden. Priorität hat aber zunächst die erfolgreiche Implementierung des Projekts in der Grundschule. Vernetzung mit außerschulischen Institutionen Die Projektgruppe wünscht sich die Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen wie Musikschulen, dem Klingenden Museum und der Hochschule für Musik und Theater. Kontakte bestehen bereits über das Plenum der Hamburger Musikoffensive, das in regelmäßigen Abständen tagt. Eine enge Zusammenarbeit sowohl bei der Erteilung des

5 Unterrichts im Instrumentalspiel als auch bei der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften ist wünschenswert. Ansprechpartnerin: Dezernentin Susanne Danke Freue und Hansestadt Hamburg Behörde für Bildung und Sport Projektleitung Jedem Kind ein Instrument Tel.: 040 42863-2120 Fax: 040 42863-3938 e-mail: susanne.danke@bbs.hamburg.de