Studiengang Pflegemanagement Fach Informations- und Kommunikationstechnologien Art der Leistung Prüfungsleistung Klausur-Knz. PM-IUK-P12-071208 alte Studienbriefreihe Datum 08.12.2007 Um größtmögliche Gerechtigkeit zu erreichen, ist nachfolgend zu jeder Aufgabe eine Musterlösung inklusive der Verteilung der Punkte auf Teilaufgaben zu finden. Natürlich ist es unmöglich, jede denkbare Lösung anzugeben. Stoßen Sie bei der Korrektur auf eine andere als die als richtig angegebene Lösung, ist eine entsprechende Punktzahl zu vergeben. Richtige Gedanken und Lösungsansätze sollten positiv bewertet werden. Sind in der Musterlösung die Punkte für eine Teilaufgabe summarisch angegeben, so ist die Verteilung dieser Punkte auf Teillösungen dem Korrektor überlassen. 50 % der insgesamt zu erreichenden Punktzahl (hier also 50 Punkte von 100 möglichen) reichen aus, um die Klausur erfolgreich zu bestehen. Die differenzierte Bewertung in Noten nehmen Sie nach folgendem Bewertungsschema vor: Bewertungsschlüssel Aufgabenblock 1 2 3 4 insg. max. erreichbare Punkte 24 23 29 24 100 Notenspiegel Note 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 5,0 notw. Punkte 100-95 94,5-90 89,5-85 84,5-80 79,5-75 74,5-70 69,5-65 64,5-60 59,5-55 54,5-50 49,5-0 Die korrigierten Arbeiten reichen Sie bitte spätestens bis zum 20.12.2007 bei Ihrem Studienzentrum ein. Dies muss persönlich oder per Einschreiben erfolgen. Der Abgabetermin ist unbedingt einzuhalten. Sollte sich aus vorher nicht absehbaren Gründen eine Terminüberschreitung abzeichnen, so bitten wir Sie, dies unverzüglich Ihrem Studienzentrum anzuzeigen. PM-IUK-P12-071208 KORREKTUR SEITE 1 VON 4
Lösung Aufgabenblock 1 a) Datenschutzrecht (SB 1, S. 12 ff.) Ziel des Datenschutzrechtes ist es, der Gefährdung des Persönlichkeitsrechts durch die Informationstechnologie entgegenzuwirken. Jeder Betroffene kann über Preisgabe und Verarbeitung der ihn betreffenden Daten entscheiden. Somit ist es generell verboten, personenbezogene Daten zu verarbeiten, sofern eine andere Rechtsvorschrift nichts Gegenteiliges erlaubt. Die Prozesskette des Umgangs mit personenbezogenen Daten besteht aus den Komponenten: Erhebung Speicherung Veränderung Übermittlung Sperrung Löschung sonstige Nutzung. b) Lösungsansätze zur Ausfallsicherung von EDV-Systemen (SB 1, S. 49 ff.) Zur Ausfallsicherung von Datenbeständen werden gespiegelte Platten benutzt. Dabei werden Daten aus dem Hauptspeicher gleichzeitig auf zwei physikalisch unterschiedliche Festplatten geschrieben. Damit existiert bei Datenverlust immer eine identische Kopie der gespiegelten Festplatte. Ein Austausch von Platten bei laufendem Betrieb ist ebenfalls möglich. Um Ausfallzeiten bei defekten Rechnerkomponenten auszuschließen, werden nicht nur Festplatten sondern ganze Rechner gespiegelt. Damit laufen zwei Rechner parallel nebeneinander und kontrollieren sich gegenseitig. Beim Ausfall einer Komponente, kann der andere Rechner ohne Daten- und Zeitverlust weiter betrieben werden. Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung stellt im Falle eines Stromausfalls über Akkus für eine bestimmte Zeit Strom zur Verfügung, um Daten aus dem Hauptspeicher zu sichern, Anwendungen korrekt zu beenden und den Rechner kontrolliert herunterfahren zu können. 24 Punkte 1 5 Punkte (max. 7 Punkte) je pro Komponente 1 4 Punkte pro Lösungsansatz Lösung Aufgabenblock 2 a) Abteilungssysteme (SB 2, S. 9 ff.) Administrativer Bereich - Patientendatenverwaltungssysteme Abrechnungssystem, DRG Grouping, Identifikationsnummerund Fallnummernvergabe, Vorplanung und Patienteneinstellung, Suchfunktionen, Datenaustausch mit Kostenträgern - Finanzbuchhaltung Bilanzerstellung, GuV, Kreditoren-, Debitoren-, Anlagenbuchhaltung - Personaldatenverwaltung Lohn- und Gehaltsbuchhaltung, Personalstatistiken, Personalakten Medizinischer Bereich - Laborsystem Auftragserfassung; Probenmanagement, Befundausgabe, Qualitätssicherung - Radiologiesystem Bildspeicherung, Bildkommunikation, Terminverwaltung, Auftragsdatenverwaltung - OP-System Operationsplanung, Protokollierung 23Punkte max. 14 Punkte jeweils 1 Pkt pro Bereichsnennung, Abteilungssystem und Aufgabe PM-IUK-P12-071208 KORREKTUR SEITE 2 VON 4
b) Kommunikation zwischen niedergelassenen Ärzten (SB 2, S. 33) die adressierte Kommunikation Eine Kommunikationsform, bei der zum Zeitpunkt der Versendung der Information der Empfänger bereits eindeutig feststeht. Bsp.: Übertragung eines Laborauftrages an ein externes Labor. die gerichtete Kommunikation Eine Kommunikationsform, bei der zum Zeitpunkt der Versendung der Information feststeht, an welche Zielgruppe und für welchen Zweck die Nachricht versendet wird, der Adressat selbst aber noch unbekannt ist. Bsp.: Ausstellung einer Überweisung zum Facharzt, wobei noch offen ist, zu welchem Facharzt der Patient gehen wird. die ungerichtete Kommunikation Eine Kommunikationsform, bei der eine Information für eine unbekannte Zahl möglicher Adressaten und ohne genaue Kenntnis der zukünftigen Verwendung dieser Information bereitgestellt wird. Bsp.: Übertragung der Information in eine institutions- und sektorenübergreifende elektronische Patientenakte. 9 Punkte Lösung Aufgabenblock 3 a) Pflegeplanung (SB 3, S. 23) Die Pflegeplanung besteht aus der Maßnahmeplanung (1 Pkt) und der Zeitplanung (1 Pkt). Die Maßnahmeplanung wird aus der Zielplanung abgeleitet (1 Pkt). Die Zeitplanung ist individuell vorzunehmen (1 Pkt). EDV Systeme können bei der Zeitplanung eine Überwachungsfunktion (1 Pkt) ausüben, indem sie die optimale Verteilung der Zeiten unterstützen (1 Pkt). In den EDV Systemen können Standardtermine mit Zeitdauer oder regelmäßig wiederkehrenden Zeiträumen festgelegt werden (1 Pkt). Die Zeitplanung kann in unmittelbarem Zusammenhang mit der Leistungsplanung stehen (1 Pkt). Dabei können definierte individuelle Pflegezeiten berücksichtigt werden (1 Pkt). b) Bildschirmmaske / Pflegeplanung (SB 3, S. 23) 29 Punkte 9 Punkte 15 Punkte PM-IUK-P12-071208 KORREKTUR SEITE 3 VON 4
(Die abgebildete Maske stellt ein Beispiel für eine grafische Gestaltung dar. Es sind auch andere Anordnungen möglich.) Die Maske sollte folgende Bereiche ausweisen: Planungszeitraum (3 Pkt) Patientenstammdaten (3 Pkt) Ressourcen / Probleme (3 Pkt) Ziele (3 Pkt) Maßnahmen (3 Pkt) c) Dokumentation (SB 3, S 24) Da die pflegerischen Leistungen unmittelbar nach der Durchführung dokumentiert werden sollten, eignen sich mobile Geräte wie z. B. PDAs oder Pocket PCs (2 Pkt). Dadurch wird eine Doppelerfassung, zunächst auf Papier und danach am Stations-PC, verhindert. Durch den EDV-Einsatz sollte die zeitnahe Dokumentation nicht behindert werden (3 Pkt). 5 Punkte Lösung Aufgabenblock 4 a) HL7-Schnittstelle (SB 4, S. 10 ff.) HL7 steht für Health Level 7 und ist eine Schnittstelle zwischen einzelnen Systemen im medizinischen Bereich. In der Spezifikation dieser Schnittstelle sind alle Vorgänge in einer Klinik definiert. Für jeden dieser Vorgänge ist eine Nachricht in einem speziellen Format festgelegt, welches dann zwischen den Systemen ausgetauscht werden kann. b) Beispiele für die Nutzung HL7-Anfragen (SB 4, S. 11 ff.) Patientendaten Eine Applikation erfragt Daten über einen bestimmten Patienten beim Klinikinformationssystem wie z. B.: Namen, Adresse, Geburtsdatum. Befunde Befunde werden von unterschiedlichen Systemen wie etwa Laborsystemen und Radiologiesystemen an den Anfordernden übermit- 24 Punkte 8 Punkte max. 16 Punkte je Beispiel und Erläuterung 4 Punkte PM-IUK-P12-071208 KORREKTUR SEITE 4 VON 4
telt. Diagnosen / Prozeduren Zur Abrechnung werden alle in Subsystemen erfassten Diagnosen und Prozedurendaten benötigt. Mittels Anfragen an alle Systeme können diese Daten zusammengeführt und dem Abrechnungssystem zugeführt werden. Bettenbelegung Zur optimalen Gestaltung einer Telefonverwaltungs- und Abrechnungssoftware ist es erforderlich, den Aufenthaltsort (Bett) des Patienten aus dem Klinikinformationssystem an das Telekommunikationssystem zu übermitteln, so dass dem Patienten auch bei internen Verlegungen seine individuelle Durchwahlnummer erhalten bleibt. Kostenzusagen Zur Überprüfung der Versicherungsdaten kann ein Krankenhaus eine Anfrage an einen Versicherer stellen. Planungsinformationen Informationen über Zeitpläne, Termine und verfügbaren Ressourcen können von entsprechenden Anwendungen abgefragt und zur Verfügung gestellt werden. PM-IUK-P12-071208 KORREKTUR SEITE 5 VON 4