Kritische Theorie (u.a. Horkheimer, Marcuse, Adorno..., Habermas) Anlehnung an Marxismus, insbesondere Geschichtsinterpretation. Theorie ist Form gesellschaftlicher Praxis. Historische Analyse Grundlage d. Kritik. Totalität gesellschaftlicher Entwicklung (Faschismus-Erfahrung) Ziel: Gesellschaft, in der Menschen ihre Geschichte selber machen / Emanzipation Gegen Marx: Basis Überbau Sozialisation reproduziert Ohnmacht(gefühl); Erziehung ist herrschaftsstabilisierend. Übersicht: Korte 2004: 81-92 Habermas: Deliberative Demokratie u. Zivilgesellschaft Ideal: Herrschaftsfreier Diskurs Deliberation: Entscheidung durch Diskussion statt durch Befehl Institutionalisierung der Vernunft im Rechtssystem Kommunikative Macht vs. Administrative (Herrschafts-)Macht Staat, Markt, Zivilgesellschaft 1
Deliberative Demokratie Kommunikative Macht) Zivilgesellschaft Politisches System Legislative Exekutive / Administration Judikative Herrschaft (administrative Macht) Verbände Medien Kreckel: Zentrum-Peripherie Kreckel 2004: 164 2
Soziale Bewegungen Kollektives Verhalten vielgestaltige Formen gleichgerichteten bzw. koordinierten Handelns von Einzelpersonen und Gruppen (555) Proteste öffentliche, kollektive Handlungen nichtstaatlicher Träger, die Widerspruch oder Kritik zum Ausdruck bringen und mit der Formulierung eines gesellschaftlichen bzw. politischen Anliegens verbunden sind (537) Soziale Bewegungen mobilisierte Netzwerke von Gruppen und Organisationen, die auf der Grundlage einer kollektiven Identität mit Mitteln des Protests sozialen Wandel herbeiführen oder verhindern wollen (555) (Rucht / Neidhardt 2001) Soziale Bewegungen Bewegungen in historischer Moderne großer Anspruch, auch vieles erreicht Gesellschaft als Projekt Bewegungen in gegenwärtiger Moderne nicht länger Durchsetzung großer institutioneller Innovationen (...), sondern dauerhafte Einmischung in Politik (19) Bewegungen existieren komplementär zu etablierten demokratischen Institutionen Gesellschaft als Projekt Projekte in Gesellschaft Notwendig: Emanzipative Grundausrichtung übersetzen in gegenwärtige Bedingungen; Widerspruch zwischen Radikalität und Pragmatismus aushalten reflexive Moderne ermöglichen (Rucht 1999) 3
Max Weber: Macht Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel, worauf diese Chance beruht. (Soziologische Grundbegriffe, 16) Moderne Machtverhältnisse (nach Hradil 2001: 262-269, 273) 1. Elitentheorien (Personen/Gruppen als Zentren der Macht feststellbar) a.pluralistische Elitetheorien (konkurrierende Eliten) Hradil: In modernen Gesellschaften anzutreffen; Eliten einerseits kooperativ; andererseits unterschiedlich und in Konkurrenz befindlich. Elitenuntersuchungen in Deutschland bestätigen dieses Bild ( pluralistisches, nach Funktionsbereichen gegliedertes Elitengefüge ) b. Monistische Elitetheorien (nur eine Elite) 2. Strukturelle Machttheorien (Nicht Personen; Systeme bilden den Bezugspunkt) Klassisch marxistische Ansätze Neo-marxistische Ansätze / Kritische Theorie 4
Kreckel Thesen Welche gesellschaftlichen Institutionen und Prozesse ermöglichen die Aufrechterhaltung eines Übermaßes an sozialer Ungleichheit? Verteilungsverhältnisse sind umkämpftes Feld Soziale Ungleichheit resultiert aus ungleicher Verteilung von Macht, d.h. mangelnder Konfliktfähigkeit von Personen / Gruppen in peripheren Lagen Kollektive Akteure im Verteilungskampf (Modell der konzentrischen Kreise) darunter auch: Soziale Bewegungen (Kreckel 2004: 24, 39-51; 149-165) 5