1. Entwicklungspsychologische Grundlagen des Lernens Folie 1 Entwicklungspsychologische Grundlagen des Lernens Modelle zum Zusammenhang von Entwicklung und Erziehung Entwicklung als Ergebnis von Erziehung (lerntheoretische Auffassung) Entwicklung als Bedingung von Erziehung (z.b. Piaget; Begriff der Reife ) Entwicklung als Ziel von Erziehung (Kohlberg; indirekte Förderung der kognitiven Entwicklung Folie 2 VL Pädagogische Psychologie, TU Berlin, K.-H. Arnold 1
Entwicklungspsychologische Grundlagen des Lernens Verschränkung phyologenetischer und ontogenetischer Entwicklung Grundlage der E. ist eine phylogenetische Entwicklungsdynamik Reifung und Lernen Genese komplexer Verhaltens- und Handlungssysteme interne und externe Faktoren sowie Reifungs- und Lernvorgänge beeinflussen sich wechselseitig Genotyp jedoch privilegiert Folie 3 Entwicklungspsychologische Grundlagen des Lernens Verschränkung phyologenetischer und ontogenetischer Entwicklung Grundlage der E. ist eine phylogenetische Entwicklungsdynamik Reifung und Lernen Genese komplexer Verhaltens- und Handlungssysteme interne und externe Faktoren sowie Reifungs- und Lernvorgänge beeinflussen sich wechselseitig Genotyp jedoch privilegiert Passung Umwelt - Entwicklungsstand zwar bedeutsam jedoch große Anpassungsspielräume vorhanden Prädisponierte Angepasstheit Variationsbreit Begrenztheit Unterscheidung von biologisch-primären und biologischsekundären Fähigkeiten Folie 4 VL Pädagogische Psychologie, TU Berlin, K.-H. Arnold 2
Entwicklung im Kindesalter 1) Geistige Entwicklung 2) Entwicklung des Problemlösens 3) Gedächtnisentwicklung 4) Entwicklung von Einstellungen und Selbsteinschätzung 5) soziale Entwicklung Entwicklung im Jugendalter 1) Körperliche Entwicklung 2) Sexualität 3) Soziale Beziehungen 4) Berufswahl 5) Selbstkonzept Folie 5 Entwicklungspsychologie - Einführung Entwicklungstheorien 1) Umweltbedingte Theorien stufenlose Modelle 2) Reifebedingte Theorien - Stufenmodelle Folie 6 VL Pädagogische Psychologie, TU Berlin, K.-H. Arnold 3
Piagets Theorie der geistigen Entwicklung zentrale Begriffe: 1) Schemata (mentale Raster und Ordnungssysteme) 2) Notwendige Entwicklungssequenzen: Strukturanalysen 3) Assimilation (Einordnung neuer Erfahrung aufgrund vorhandener Erfahrungen und Schemata) 4) Akkomodation (Modifikation vorhandener Schemata) 5) Äquilibration (Wiederherstellung des Gleichgewichts von momentanem Verständnis und neuer Erfahrung) Motor der Weiterentwicklung 6) Konstruktivismus (aktiver Aufbau des Wissens und Verstehens) Folie 7 Piagets Theorie der geistigen Entwicklung Die 4 Stadien der geistigen Entwicklung nach Piaget: 1) Entwicklung von sensomotorischen Funktionen und Darstellungsfunktionen 2) Stadium des präoperationalen, anschaulichen Denkens 3) Stadium der konkreten Operationen 4) Stadium der formalen Operationen Folie 8 VL Pädagogische Psychologie, TU Berlin, K.-H. Arnold 4
Piagets Theorie der geistigen Entwicklung Entwicklung von sensomotorischen Funktionen und Darstellungsfunktionen (bis zum 2. Lebensjahr) 1. Stufe: Übung angeborener Reflexmechanismen (zuwenden, lächeln, saugen etc.) Säuglingsalter 2. Stufe: Primäre Kreisreaktionen: Handlungen, die zu einem angenehmen Ergebnis führen, werden wiederholt (greifen von Rassel und schütteln) Anwendung von Verhaltensschemata auf neue Bereiche = Assimilation (erste Lebensmonate) 3. Stufe: Sekundäre Kreisreaktionen: Verbindung von Ursache und Wirkung Ausführungen von Handlungen als Mittel zum Zweck (ab 4. Lebensmonat) - Zielgerichtetheit 4 Stadien: sensumotorisches prä konkret Folie 9 Piagets Theorie der geistigen Entwicklung Entwicklung von sensomotorischen Funktionen und Darstellungsfunktionen (bis zum 2. Lebensjahr) 4. Stufe: Koordinierung der erworbenen Handlungsschemata und Anwendung auf neue Situationen (z.b. greifen und werfen) 5. Stufe: Tertiäre Kreisreaktionen: Entdeckung neuer Handlungsschemata durch aktives Experimentieren. 6. Stufe: Übergang vom sensumotorischen Intelligenzakt zur Vorstellung. Handlungen können innerlich vollzogen werden. Übergang zum Denken 4 Stadien: formal sensumotorisches prä konkret formal Folie 10 VL Pädagogische Psychologie, TU Berlin, K.-H. Arnold 5
Piagets Theorie der geistigen Entwicklung Entwicklung von sensomotorischen Funktionen und Darstellungsfunktionen (bis zum 2. Lebensjahr) Objektpermanenz (6.-8. Lebensmonat): Gegenstand kann weiter existieren auch wenn man ihn nicht mehr sieht Nachahmungsverhalten: Innere Repräsentation von Handlungen, die beobachtet wurden und nachgeahmt werden Symbolhandlungen: Darstellung von Handlung (Kissen nehmen und kurze Zeit den Kopf darauf legen = schlafen) 4 Stadien: sensumotorisches prä konkret Folie 11 Piagets Theorie der geistigen Entwicklung Entwicklung des präoperationalen, anschaulichen Denkens (2.- 7. Lebensjahr) Entwicklung der Fähigkeit Symbole zur Objektrepräsentation zu verwenden Zentrierung: auf wenige Aspekte z.b. zirkuläre Erklärungen (Wind bewegt Wolke Wolke bewegt Wind); fehlende Integration; Mengeninvarianz Kategorisierungen nach Einzelaspekten nicht nach Gesamtkonzeption Moralisches Urteilen Fehlende Umkehrbarkeit: mangelnde Fähigkeiten Operationen umzukehren Egozentrik: Eigenes Denken wird zum einzigen Maßstab 4 Stadien: formal sensumotorisches prä konkret formal Folie 12 VL Pädagogische Psychologie, TU Berlin, K.-H. Arnold 6
Klasseninklusion Folie 13 Fehlende Beweglichkeit des Denkens? Folie 14 VL Pädagogische Psychologie, TU Berlin, K.-H. Arnold 7
Piagets Theorie der geistigen Entwicklung Entwicklung von konkret-operationalen Strukturen (7.- 11. Lebensjahr) Entwicklung der Gruppierungsfähigkeit: Klassenhierarchie additive Klassenkomposition Reihenbildung nach Dimensionen Bildung des Zahlbegriffs (Transivität) Bildung der Konzeptionen von Raum und Zeit Fähigkeit bis zu einem gewissen Grad zu abstrahieren (im Vergleich zum präoperationalen Stadium) 4 Stadien: sensumotorisches prä konkret Folie 15 Piagets Theorie der geistigen Entwicklung Entwicklung von formal-operationalen Strukturen (ab 11. Lebensjahr) Entwicklung des abstrakten und logischen Denkens Erwerb der Fähigkeit mit hypothetischen Situationen umzugehen (geplantes Vorgehen anstelle von Trial and Error) Verständnis von Proportionen 4 Stadien: formal sensumotorisches prä konkret formal Folie 16 VL Pädagogische Psychologie, TU Berlin, K.-H. Arnold 8
Piagets Theorie der geistigen Entwicklung Piagets Erziehungsideologie Die eigenständige Entwicklung von Lösungen ist Voraussetzung, um das Denken weiterzuentwickeln Äquilibrationsprozesse können durch Lehrer angeregt werden Konstruktivistisches Modell (beinhaltet Wechselbeziehung zwischen Umwelt und Subjekt) Angemessene Angebote (Subjekt ist aktiv Umwelt passiv) Interaktion mit Gleichaltrigen Folie 17 Piagets Theorie der geistigen Entwicklung Kritik an Piagets Theorie Konzepte können sehr wohl erlernt werden Konzepte können auf früheren Stufen erlernt werden Vermittlung der Probleme auch eine Frage der Sprachvermittlung Kindlicher Egozentrismus nicht notwendig Lösung von Problemen ist abhängig von Erfahrung des Kindes Auch Erwachsene fallen wieder auf die unteren Stufen zurück, wenn sie neues erleben (Objektabhängigkeit) Folie 18 VL Pädagogische Psychologie, TU Berlin, K.-H. Arnold 9
Intelligenzmodelle Generalfaktormodell (Spearman, 1904): Es gibt einen allgemeinen Faktor mit dem sich Intelligenz abbilden lässt. Mehrfaktorenmodell (Guilford, 1956): Unterschieden werden folgende 7 Primärfaktoren: 1. Sprachverständnis 2. Wortflüssigkeit 3. Numerische Fähigkeiten 4. Raumvorstellung 5. Gedächtnis 6. Wahrnehmungsgeschwindigkeit 7. schlussfolgerndes Denken Folie 19 Intelligenzmodelle Erweiterung des Generalfaktormodells (Cattell, 1966): Fluide Intelligenz Kristalline Intelligenz Multifaktorielle Theorie (Gardner, 1991): 1. linguistische Intelligenz 2. logisch-mathematische Intelligenz 3. räumliche Intelligenz 4. musikalische Intelligenz 5. körperlich-kinästhetische Intelligenz 6. interpersonelle Intelligenz 7. intrapersonelle Intelligenz Folie 20 VL Pädagogische Psychologie, TU Berlin, K.-H. Arnold 10
Entwicklung von Problemlösefähigkeiten Case (1985): 1. Sensomotorische Operationen: Repräsentationen auf dieser Stufe sind Sinneswahrnehmungen, Aktionen sind Körperbewegungen. 2. Repräsentale (anschauliche) Operationen: Repräsentationen enthalten konkrete interne Bilder, Handlungen können weitere Bilder erzeugen. 3. Logische Operationen: Vorstellungen sind abstrakt und repräsentieren nur noch die wesentlichen Momente. Sie sind leichter handhabbar als anschauliche Vorstellungen. 4. Formale Operationen: Repräsentationen sind abstrakt. Komplexe Transformationen können mit ihnen durchgeführt werden. Folie 21 Entwicklung von Problemlösefähigkeiten Komponenten von Problemlöseprozessen: Strategisches Vorgehen (Trial and Error) Umgang mit Fehlern Hemmung von Impulsen Gedächtnisleistung Repräsentation von Strategien Planungsleistungen Schlussfolgerndes Denken deduktives Denken induktives Denken analoges Schließen Folie 22 VL Pädagogische Psychologie, TU Berlin, K.-H. Arnold 11
Entwicklung von Problemlösefähigkeiten Beispiel für deduktives Denken 1. Alle Bs sind Cs. 2. Einige As sind Bs. 3. Einige Bs sind keine Ds. 4. Keine Es sind Bs. Welche Aussagen sind richtig? Einige As sind keine Ds. Einige As sind Cs. Einige Cs sind keine Ds. Einige As sind Es. Folie 23 LOGIK- Studie Zusammenhänge zwischen Intelligenz, wissenschaftlichem Denken und Schulleistung Grundschulkinder habe Schwierigkeiten mit Aufgaben zum wissenschaftlichen Denken Es handelt sich hierbei nicht um ein allgemeines Defizit sondern um ein Bündel von Teilfähigkeiten, die erworben werden müssen und unterstützt werden können In frühen Entwicklungsverläufen dominieren eher bereichsspezifische Entwicklungsverläufe; spätere Entwicklungen lassen sich kaum ableiten Folie 24 VL Pädagogische Psychologie, TU Berlin, K.-H. Arnold 12
LOGIK- Studie Zusammenhänge zwischen Intelligenz, wissenschaftlichem Denken und Schulleistung Im Schulalter korrelieren dagegen allgemeine Intelligenz und Denkfähigkeit stärker miteinander und können zunehmend die Schulleistungen (vor allem im Fach Mathematik) vorhersagen. Im Vorschulbereich variiert das Entwicklungstempo im Vergleich zum Schulalter stark von Kind zu Kind Folie 25 Soziale Kognition Soziale Kognition Wissen über die Welt sozialer Geschehnisse Wissen über den Prozess des Verstehens von Menschen Verständnis von Beziehungen in sozialen Gruppen Verständnis von Organisation sozialer Interaktion Unterscheidung von: Verstehen sozial-kognitive Prozesse um sich Wissen über soziale Geschehnisse anzueignen bzw. für die Planung und Ausführung von sozialer Interaktion zu nutzen soziales Wissen Wissen über Inhalte (z.b. was Freundschaft ist) und Organisationsprinzipien (z.b. Ehe) Folie 26 VL Pädagogische Psychologie, TU Berlin, K.-H. Arnold 13
Soziale Kognition 1. Entwicklung der Personenwahrnehmung 2. Soziale Kognition a) Perspektivenkoordination b) Handlungserklärungen 3. Soziale Kognitionen über Gruppen und Normen 4. Soziale Kognition und soziale Interaktion 5. Soziale Kognition und psychosoziale Anpassung 6. Moralische Entwicklung Folie 27 Personenwahrnehmung I Entwicklung der Personenwahrnehmung Jüngere (7) beschreiben Personen anhand von Besitz, Wohnort und Äußerlichkeiten. Ältere (16) Schüler nutzen eher überdauernde Merkmale (Werte, Überzeugungen, Fähigkeiten) zur Personenbeschreibung Differenzierungsmöglichkeiten nehmen im Alter zu (Unterscheidung von situativem und überdauerndem Handeln) Verständnis von Emotionen (auch den eigenen) zunächst floskelhaft und auf körperliche Zustände beschränkt soziale Kog. Gruppen /Normen soziale Interaktion psychosoz. Anpassung Personenwahrnehmung Perspektivwechsel Moralentwicklung Folie 28 VL Pädagogische Psychologie, TU Berlin, K.-H. Arnold 14
Perspektivenwechsel II Perspektivenübernahme (Entwicklungsstufen nach Flavell et al., 1968) 1. Realisation, dass unterschiedliche soziale Perspektiven vorhanden sind (beginnende Einsicht erst ab dem 5.Ljhr.) 2. Wille die soziale Perspektiven zu erkunden 3. Ausbildung geeigneter analytischer Fähigkeiten 4. Erwerb von Fähigkeiten, die das durch Perspektivenübernahme gewonnene Verständnis in der sozialen Interaktion nutzbar machen soziale Kog. Gruppen /Normen soziale Interaktion psychosoz. Anpassung Folie 29 Perspektivenwechsel II Perspektivenkoordination 6 12 Jahre: reflexives Verständnis der Subjektivität (eigenes Handeln kann aus der Perspektive anderer reflektiert werden und umgekehrt) 9-15 Jahre: wechselseitige Perspektivenkoordination > führt zu Anpassung der eigenen Handlungen ab 12 Jahre: Perspektive sozialer Bezugsgruppen kann eingenommen werden (Normorientierung) Handlungserklärungen Die bzgl. der Perspektivenkoordination erreichte Entwicklungsstufe bestimmt die Fähigkeit zur differenzierten Beurteilungen von Handlungsmotiven. soziale Kog. Gruppen /Normen soziale Interaktion psychosoz. Anpassung Personenwahrnehmung Perspektivwechsel Moralentwicklung Personenwahrnehmung Perspektivwechsel Moralentwicklung Folie 30 VL Pädagogische Psychologie, TU Berlin, K.-H. Arnold 15
Interpersonale Beziehungen Dominanz Freundschaft Autorität Reziprozität der Handlungen ist strikt einzuhalten (6 J.) Reziprozität bezieht sich auf Bedürfnisse (11 J.) Vertrauen und Verstehen (14 J.) zu Beginn durch persönliche Nähe legitimiert Möglichkeit zu belohnen bzw. zu bestrafen geistige Überlegenheit und pers. Führungsqualität Fürsorge und Achtung soziale Kognition III soziale Kog. Gruppen /Normen soziale Interaktion psychosoz. Anpassung Erwerb sozialer Rollen und Regeln Folie 31 soziale Interaktion IV Erfahrungen aus sozialer Interaktion sozial vermittelte Konflikte Erfahrungen in Beziehungen Eltern / Erwachsene gehen häufig selbstverständlich davon aus, dass das Kind alles verstehen kann, was auch der Erwachsene versteht Modelllernen spielt in der Erziehung eine große Rolle Beobachtungen im Handlungskontext Soziale Kognition und prosoziales Handeln 3 Entwicklungsstufen zum altruistischen Handeln sozialer Egozentrismus (Gleichsetzung von Selbst und anderen) muss überwunden werden Übernahme und Koordination sozialer Perspektiven Weiterentwicklung über bloßes Mitgefühl hinaus Schuldgefühle können entwickelt werden, weil das Selbst als Verursacher gesehen wird Ablösung einer personenspezifischen Mitleidshaltung zur vermittelten Schuldeinsicht gegenüber sozialer Not und Lebensschicksal soziale Kog. Gruppen /Normen soziale Interaktion psychosoz. Anpassung Personenwahrnehmung Perspektivwechsel Moralentwicklung Personenwahrnehmung Perspektivwechsel Moralentwicklung Folie 32 VL Pädagogische Psychologie, TU Berlin, K.-H. Arnold 16
psychosoziale Anpassung V Risikogruppen Autistische Kinder, Kinder mit neurologischen Defiziten Familiäre Belastungen: Befunde uneindeutig Jugendliche mit psychiatrisch diag. Störungen des Sozialverhaltens zeigen geringere interpersonale Problemlösefähigkeiten Interventionen Trainings, um Perspektivenkoordination zu schulen Ersinnen alternativer Handlungsstrategien Bei klinischen Problemen reichen Trainings nicht aus soziale Kog. Gruppen /Normen soziale Interaktion psychosoz. Anpassung Folie 33 Moralentwicklung VI Internalisierung moralischer Normen Belohnung (stellvertretend und direkt) Belohnungsentzug Modelllernen Diskutieren und Problematisieren von Normen Strafe ist problematisch nützt nur wenn direkt nach Fehlverhalten und Flucht ausgeschlossen Strafe führt nicht zu Einsicht in die Berechtigung der Norm Strafe nur dann eingeschränkt sinnvoll, wenn Handlungsalternativen angeboten werden Normvermittlung durch Peers Selbstkonstruktion von Normen soziale Kog. Gruppen /Normen soziale Interaktion psychosoz. Anpassung Personenwahrnehmung Perspektivwechsel Moralentwicklung Personenwahrnehmung Perspektivwechsel Moralentwicklung Folie 34 VL Pädagogische Psychologie, TU Berlin, K.-H. Arnold 17
Moralentwicklung VI Moralentwicklung (nach Kohlberg) präkonventionelles Niveau Stufe I: Orientierung an Bestrafung und Gehorsam Stufe II: instrumentelle Orientierung an den eigenen Bedürfnissen konventionelles Niveau: Stufe III: Erhaltung wichtiger Sozialbeziehungen (Familie und andere Primärgruppen) Stufe IV: Orientierung an übergreifenden Systemen (Staat und Religion); Gesetz (Law and Order) postkonventionelles Niveau: Stufe V: Verständnis des Systems als Gesellschaftsvertrag, der prinzipiell auszuhandeln und damit veränderbar ist (hier auch: Utilitarismus) Stufe VI: Orientierung an allgemeingültigen ethischen Prinzipien (z.b. kategorischer Imperativ) soziale Kog. Gruppen /Normen soziale Interaktion psychosoz. Anpassung Personenwahrnehmung Perspektivwechsel Moralentwicklung Folie 35 Entwicklungsaufgaben nach Havighurst Definitionsmerkmale von Entwicklungsaufgaben: 1) Bindung an biographische Phasen 2) gelingende Bewältigung führt zu Erfolg und Glücksgefühlen 3) nicht Gelingen führt zu Gefühlen des Unglücklichseins, zur Ablehnung durch die Gesellschaft und zu geringerer Kompetenz bei der Bewältigung nachfolgender Aufgaben Quellen von Entwicklungsaufgaben 1) biologische Reifung 2) kulturelle Erwartungen, Normen und Zielorientierungen Folie 36 VL Pädagogische Psychologie, TU Berlin, K.-H. Arnold 18