Elektronische Langzeitspeicherung von Akten und Geschäftsvorgängen im Bundesministerium für Gesundheit und seinem Geschäftsbereich

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Transkript:

Elektronische Langzeitspeicherung von Akten und Geschäftsvorgängen im Bundesministerium für Gesundheit und seinem Geschäftsbereich egovernment-wettbewerb 2012 Seite: 1

Ausgangssituation im BMG und dem Geschäftsbereich des BMG Umfassende, heterogene Unterlagen Elektronische Dokumente bilden die Basis des Verwaltungshandelns DMS/VBS Einführungsprojekte im BMG und seinem Geschäftsbereich Nutzung einer Vielzahl von Fachverfahren, die aufbewahrungspflichtige Unterlagen erzeugen komplexe Daten aus technischen Anlagen und Laufwerken Umfassende Mengen statischer Daten in schnellem, teuren Speicher Aufbau SOA-Architektur im Ressort Definierte rechtlicher und fachlicher Rahmen Gesetzliche Regelungen SigG, SigV, VwVfG, ZPO Konzepte und Standards sind vorhanden ArchiSafe und ArchiSig TransiDoc OAIS und DIN 31644 Technische Richtlinie 03125 des BSI Zertifizierungsverfahren für ArchiSafe Schutzprofil sowie TR-Konformität Lösungen vorhanden Ziel: Beweissichere Langzeitspeicherung für das gesamte Ressort Seite: 2

Der Projektumfang und laufzeit waren sportlich aber machbar. IST-Analyse und Sollkonzeption für die künftige elektronische Langzeitspeicher (elzsp) - Lösung Beschaffung der erforderlichen Komponenten gemäß TR 03125 des BSI (Soft- und Hardware getrennt) Anpassung, Installation und Konfiguration der Lösung Anbindung von 1 bis 2 Fachverfahren Übergang in den Betrieb Planung der Anbindung weiterer Fachverfahren Beweissicherer elektronischer Langzeitspeicher für das BMG und seinen Geschäftsbereich Seite: 3

Standardisierung und Unabhängigkeit waren die Schlüsselfaktoren der Lösung Herausforderungen Sehr lange Aufbewahrungsfristen Beweiswerterhaltung und Datenerhaltung für alle elektronischen Unterlagen Höchstmaß an Datensicherheit Einbindung in die SOA-Architektur des BMG Vermeidung von Doppelaufwänden Sicherstellung von Authentizität Integrität Verlässlichkeit Verkehrsfähigkeit Maßgaben für Konzeption und Umsetzung Herstellerunabhängig Systemunabhängig Aufbau selbsttragender Datenpakete Nutzung etablierter Standards Langzeitspeicherung als Dienst definierte Regeln und Prozesse Formalisierte, langfristig nutzbare Daten Seite: 4

Die Bewältigung der Herausforderungen erforderte darüberhinaus die folgenden Maßgaben: Langfristigkeit Aufbau eines ganzheitlichen System einschl. Konvertierung, Datenerhaltung, Aussonderung Technisch Nutzung Hierarchisches Speichermanagement Hohe Skalierbarkeit Mandantenfähigkeit Modularität des Langzeitspeichers Beweissicherheit für alle elektronischen Unterlagen Verfahrensbezogen Entlastung der Ausgangsverfahren von statischen Daten und Langzeitspeicherfunktionen Frühe beweissichere Speicherung Definierter Datenaustausch datenbezogen Aufnahme aller Unterlagen: IT-Verfahren und Datenquellen (Laufwerke, technische Anlagen) Seite: 5

Das gewählte Vorgehen berücksichtigte sowohl den engen Projektzeitrahmen ~ ca. 8,5 Monate oder 38 Wochen IST- Analyse Sollkonzeption Beschaffung Einführung/ Betrieb 14.2. 31.03. Fragebögen Workshops Ergebnisdokument 01.04. 03.06. Fachkonzept Technisches GK WiBe 30.06. 05.09. Ausschreibung vorbereiten (14.09.) Durchführen und Bewerten (15.10.) 15.08. 30.11. Konzepte erstellen (23.09.) Installation und Konfiguration ( 21.10. -> 22.11.) Test (18.11. -> bis 8.12.) Schulung und Qualifikation (29.11) Abnahme (1.12.- 8.12.) Seite: 6

Erfüllung ArchiSafe-Schutzprofil, Konformität TR-03125 Auswahl des ressortweiten Langzeitspeichers als auch die definierten Maßgaben In die Produktauswahl wurden nur Lösungen einbezogen, die das ArchiSafe-Schutzprofil erfüllen und Konformität zu maßgeblichen Standards (TR-03125, OAIS) aufweisen Produkt A ja Produkt B Ressortweiter Langzeitspeicher Produkt C ja Produkt D Seite: 7

Die verfahrensübergreifende beweissichere Langzeitspeicherung ist in jeder Hinsicht ein Gewinn. Langfristigkeit durch Unabhängigkeit herstellerunabhängig Systemunabhängig Datenträgerunabhängig Wirtschaftlich durch Kosteneinsparung Beweiswert- und Datenerhaltung durch Standardisierung Keine spezielle Speicherinfrastruktur Keine zusätzliche Archivsoftware Keine Doppelaufwände da verfahrensübergreifend TR-3125, TransiDoc OAIS (ISO-14721) und DIN 31644 Ecard-API Investitionssicherheit Beweissicherheit für den gesamten Lebenszyklus Einfache Migration und Systemwechsel möglich Langfristige Datenerhatlung Seite: 8

Das Ziel einen ressortweiten beweissicheren Langzeitspeicher einzuführen wurde erreicht! IST-Analyse und Sollkonzeption für die künftige elzsp-lösung Beschaffung der erforderlichen Komponenten gemäß TR 03125 sowie OAIS-Standard Installation und Konfiguration der ressortweiten Lösung Anbindung von 1 bis 2 Datenquellen und Fachverfahren Weiteres Vorgehen Pilotierung und Überführung in den Echtbetrieb in 2012 Perspektivisch Weiterentwicklung zu einem prozessintegrierten digitalen Datenraum auf SOA-Basis Seite: 9