Laudatio zur Verleihung des Christiane Busch-Lüty Nachwuchsförderpreises der Vereinigung für Ökologische Ökonomie

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Transkript:

1 Laudatio zur Verleihung des Christiane Busch-Lüty Nachwuchsförderpreises der Vereinigung für Ökologische Ökonomie Eva Lang Liebe Preisträgerin Frau Daniela Gottschlich, lieber Professor Busch sehr geehrte Damen und Herren! Heute verleihen wir erstmals den CBL- Förderpreis für Nachwuchswissenschaftler/-innen. Eingereicht wurden immerhin 5 Dissertationen. Die Arbeiten stammen aus verschiedenen Fachdisziplinen, gehen von je eigenen theoretischen Konzepten aus und bedienen sich sehr unterschiedlicher Methoden. Angesichts dieser Vielfalt war es für die Jury nicht leicht, die eingereichten Arbeiten einer vergleichenden Bewertung zu unterziehen. Gleichwohl kamen wir sehr rasch zu dem Schluss, dass sich eine Arbeit deutlich abhob und das war die unserer heutigen Preisträgerin Daniela Gottschlich. Lassen sie es mich begründen, weshalb wir die Arbeit so einzigartig fanden. In einem festlichen Essay zum 65igsten Geburtstag von Christiane Busch-Lüty in 2006 haben die Autorinnen Christiane als Mutter des Nachhaltigkeitsdiskurses bezeichnet. Inzwischen ist die Nachhaltigkeit in aller Munde. Ein zunächst visionärer Begriff ist - wie Peter Finke kritisiert - zu einer Worthülse verkommen.(finke 2012,in: agora42, S.24) Heißt dies, dass man den Begriff aufgeben sollte? Nein, lautet die Antwort von Daniela Gottschlich. Und dieses Nein stellt sie an den Ausgangspunkt ihrer Dissertation zum Thema Kommende Nachhaltigkeit. Bausteine für ein kritisch-emanzipatorisches Konzept nachhaltiger Entwicklung aus feministischer, diskurstheoretischer Perspektive. Ich muss gestehen: Wie ich den Titel las dachte ich, oh nein noch ein Werk zum Nachhaltigkeitsdiskurs. Muss das sein? Aber nach der Lektüre der Arbeit sage ich: ja das musste sein. Denn Frau Gottschlich ist es gelungen in bestechend methodischer Klarheit,

2 geradezu ein Nachschlagewerk zur Nachhaltigkeitsdebatte zu schaffen die vielfältigen Nachhaltigkeitskonzeptionen in Diskursstränge zu bündeln und sie gleichzeitig einer kritischen Analyse hinsichtlich ihres Ökonomie-,Politik-,und Gerechtigkeitsverständnisses zu unterziehen und zudem Nachhaltigkeit in mehrfacher Hinsicht neu und weiter zu denken. Wie stellt sie das an? Frau Gottschlich versteht Nachhaltigkeit als Diskurs und als Akt des Politischen. In Anlehnung an Michel Foucault wird Diskurs als Ort verstanden, in dem Machtverhältnisse wirken, Macht reproduziert, geschaffen und neu verteilt wird. Ihr Ziel ist es in einem diskursiven Forschungsprozess zentrale Bausteine für eine Theorie der kommenden Nachhaltigkeit in Anlehnung an Jaques Derridas Begriff Kommender Demokratie zu formulieren. Wie Derrida die Demokratie als unvollendeten historischen Prozess definiert, will Daniela Gottschlich die Nachhaltigkeit als kommende, genauer (ich zitiere aus ihrem Abstract) als das Unabschließbare eines offenen gesellschaftlichen, immer auch umkämpften und damit nicht konflikt- und nicht machtfreien Suchprozesses verstanden wissen. Frau Gottschlich setzt sich zum Ziel, den eigenen feministisch-integrativen Nachhaltigkeitsansatz durch Einbeziehung des gesamten Spektrums von Positionen diskursiv zu bereichern. Dies stellt sie vor große methodische und forschungstechnische Herausforderungen, die sie in bewundernswerter Weise meistert. Den zentralen Teil der Arbeit bildet das Diskursfeld Nachhaltige Entwicklung, das sie durch vier unterschiedliche Diskursstränge konturiert. Jedem der Diskursstränge ordnet sie verschiedene Nachhaltigkeitsansätze zu. Sie werden dann im Einzelnen kritisch diskutiert, ihre Entstehungsgeschichte und ihr sozialer Kontext reflektiert und jeweils auf ihr offen oder versteckt enthaltenes Ökonomie-, Politik und Gerechtigkeitsverständnis hin untersucht: 1. Im ersten Strang wird Nachhaltigkeit als politisch-institutioneller Diskurs verstanden. Er bezieht sich auf die Analyse politischer Nachhaltigkeitsdokumente wie dem Brundtland Bericht (1978), der Rio- Deklaration und der Agenda 21 (1992), den europäischen (2001 und 2006) und deutschen Nachhaltigkeitsstrategien (2002) sowie dem

3 Ergebnis-Dokumente des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung (2002). Auf beeindruckende Weise werden von Frau Gottschlich Widersprüche aufgedeckt: die Wachstumsfixiertheit und gleichzeitig aber Elemente eines neuen Ökonomieverständnisses, Veränderungen im Gerechtigkeitsverständnis (ursprünglich inter- und intragenerational, aber in der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie dann auf intergenerationale Gerechtigkeit reduziert) und eines Politikverständnisses, das einerseits den Staat in der Verantwortung für die Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung sieht, gleichzeitig aber die Partizipation aller gesellschaftlicher Gruppen als notwendig erachtet, also die Inklusion fordert. 2. Der zweite Strang Diskursinterventionen hinterfragt Nachhaltigkeit als Herrschaftsverhältnis. Hier behandelt Frau Gottschlich skeptische bis ablehnende Positionen vornehmlich im deutschen Nachhaltigkeitsdiskurs. Sie bezieht sich dabei beispielsweise auf Dokumente der Bundeskoordinationsstelle Internationalismus (BUKO) sowie die Dissertation von Johannes Dingler (Postmoderne und Nachhaltigkeit) und sie zeigt uns in ihrer Analyse: Nachhaltige Entwicklung ist umkämpft als Konzeption, als Prozess und als Perspektive. 3. Gegenstand des dritten, genderorientierten Diskussionsstrangs ist die feministische Forschung im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit. Die findet sie im Konzept des Vorsorgenden Wirtschaftens, der Frauenökonomie und im Konzept des Sustainable Livelihood Ansatzes, das vom feministischen Frauennetzwerk DAWN (development alternatives with women for a new Era) forciert wird. In ihrer Analyse entdeckt sie hier ganz wesentliche Bausteine für die Kommende Nachhaltigkeit, 1. Die Überwindung der Gender-Blindheit 2. ein erweitertes, das Ganze der Ökonomie umfassende Ökonomieverständnis, 3. Politik als partizipative Demokratie von unten sowie

4 4. ein von der Ethik der Fürsorge getragenes Gerechtigkeitsverständnis, das als ökologische Gerechtigkeit auf die Natur als Mitwelt verweist, die es für die heutigen und zukünftigen Generationen zu erhalten gilt 4. Schließlich werden im 4. Diskursstrang integrative Nachhaltigkeitsansätze behandelt. Ansätze, die den Anspruch erheben, nachhaltige Entwicklung weiter zu denken. Weiter als dies in der 1995 veröffentlichen Studie des Wuppertal Instituts Zukunftsfähiges Deutschland (BUND, MISERIOR 1996) oder im 3-Säulenkonzept, das sich im Nachklang der beiden Enquete Kommisionen 1993 und 1994 ausbreitete, niedergeschlagen hat. Ihre Analyse gründet sie auf folgende Konzepte: das integrative Nachhaltigkeitskonzept der Helmholtz-Gemeinschaft, die Greifswalder Theorie starker Nachhaltigkeit von Konrad Ott und Ralf Döring, den Osnabrücker Ansatz von Mohssen Massarat sowie die Soziale Ökologie und das Konzept der gesellschaftlichen Naturverhältnisse des Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE) in Frankfurt. So ist allein in diesem diskursanalytischen Teil der Dissertation ein mir in diesem Umfang und systematischen Aufbereitung nicht bekanntes Kompendium zur Nachhaltigkeitsdebatte entstanden, das jedem/jeder die sich mit Nachhaltigkeitsfragen befassen empfohlen werden kann. In Zwischenfazits zu den jeweiligen Diskurssträngen kondensiert die Verfasserin die Bausteine heraus, die das Fundament für ein Weiterdenken kommender Nachhaltigkeit bilden sollen. Für das Ökonomische ist dies ein neues Ökonomie-und Arbeitsverständnis hin zu einem sozial-ökologischen Konzept, das den Bereich der Lebenswelt einschließt. Dies erfordert die erhaltende Gestaltung der gesellschaftlichen Naturverhältnisse mit Care-Economy und ihren Prinzipien als Kern. Für das Politische bedeutet dies und ich zitiere eine demokratische Gestaltung gesellschaftlicher Naturverhältnisse, in der Staatsgestaltung zwischen Transnationalisierung und Lokalisierung angesiedelt ist und auf die Inklusion aller zielt.

5 Und bezüglich des Gerechtigkeitsverständnisses wird eine Festigung der zweidimensionalen Konzeption der inter-und intragenerationalen Gerechtigkeit - konstatiert sowie die Verbindung von Fürsorgeethik und Gerechtigkeitsethik gefordert. Wenn Frau Gottschlich diese Bausteine im Konzept der kommenden Nachhaltigkeit zusammengefügt sehen will, so geht es ihr nicht um die Errichtung eines fertigen Gebäudes. Das widerspräche der Prozesshaftigkeit, der Offenheit und Unabgeschlossenheit von kommender Nachhaltigkeit. Die Verfasserin versteht diese Kommende Nachhaltigkeit denn auch als Reflexionspostulat und Mehrfachstrategie. Als Bild passt da eher ein Weg, der beim Gehen entsteht. Es war dieses mexikanische Sprichwort mit dem Christiane Busch-Lüty ihr Nachhaltigkeitsverständnis gerne charakterisiert hat. Und so hat Daniela Gottschlich nicht nur eine brillante wissenschaftliche Arbeit vorgelegt. Sie hat den Faden, den Christiane Busch-Lüty in der Nachhaltigkeitsforschung zu spinnen begonnen hat, aufgenommen und mit den vielen und vielfältig parallel inzwischen entstandenen Konzeptionen zu Strängen verknüpft und kritisch analysiert. Schließlich hat sie dort gefundene Bausteine in das neue Konzept der Kommenden Nachhaltigkeit zusammengefügt. Als enge wissenschaftliche und persönliche Freundin von Christiane Busch-Lüty wage ich zu sagen, dass wir für diesen Förderpreis keine bessere, würdigere Preisträgerin hätten finden können. Christiane hätte sich so gefreut zu wissen, dass es eine Nachwuchswissenschaftlerin für die Kommende Nachhaltigkeit gibt. Es ist mir, die ich im Namen der Jury sprechen darf, eine besondere Ehre und Herzensangelegenheit Ihnen Frau Gottschlich zu diesem Preis herzlich zu gratulieren. Sie haben den Preis wirklich verdient und wir von der VÖÖ wären überglücklich, wenn Sie mit uns in Verbindung blieben. Eva Lang