Stand und Umsetzung der österreichischen Patientensicherheits-Strategie 2013-2016 Dr. in Brigitte Ettl Präsidentin der Österr. Plattform Patientensicherheit Ärztliche Direktorin Krankenhaus Hietzing Referentin der Österreichischen Ärztekammer für Leitlinien, Patientensicherheit und GIN 16.10.2015 Dr. in Brigitte Ettl 1
Entwicklungsschritte Im Auftrag des BMG entwickelte die GÖG/BIQG ab Jahresbeginn 2012 eine nationale Patientensicherheitsstrategie. Nach Abstimmung des Rohkonzeptes mit dem BMG wurde dieses mit ExpertInnen diskutiert und in der UAG Qualität vorgestellt. Die Bundesgesundheitskommission nahm die Patientensicherheitsstrategie in ihrer Sitzung vom 22.3.2013 zustimmend zur Kenntnis und empfahl deren Operationalisierung. Die Implementierung der vorliegenden österreichweiten Patientensicherheitsstrategie ist zunächst für den Zeitraum von 2013 bis 2016 konzipiert. Auf Basis einer Evaluierung ist die Weiterentwicklung der Strategie vorgesehen (Durchführung, Akzeptanz und Effektivität). 16.10.2015 Dr. in Brigitte Ettl 2
Orientierung an Nationale Qualitätsstrategie (Bundesgesundheitskommission 2010) Österreichische Rahmengesundheitsziele (Bundesminsterium für Gesundheit 2012) Empfehlungen des Rates der Europäischen Union (2009) Kindergesundheitsstrategie (Bundesministerium für Gesundheit 2011) Regierungsprogramm (2008-2013) für die XXIV. Gesetzgebungsperiode (SPÖ und ÖVP 2008) WHO-Projekte (High 5 Project (WHO 2007) Empfehlungen des Europarates zur Patientensicherheit (Council of Europe 2006) Lösungskonzepte zur Patientensicherheit (WHOKollaborationszentrum für Lösungskonzepte zur Patientensicherheit 2007) Internationale Beispiele für nationale Patientensicherheitsstrategien (z. B. Finnland (Ministry of Social Affairs and Health 2009), Kanada (National Steering Committee on Patient Safety 2002) 16.10.2015 Dr. in Brigitte Ettl 3
Vision Vision und Ziele Patientensicherheit ist in allen Strukturen und Prozessen des Gesundheitswesens verankert. Die gesundheitliche Versorgung ist in Österreich, unabhängig wo und von welcher Einrichtung sie erbracht wird, sicher, effektiv und leicht zugänglich. Die Patientinnen und Patienten sind informiert und aktiv in den Versorgungsprozess eingebunden. Patientensicherheit gemeinsam vorantreiben Die österreichweite berufsgruppen- und sektorenübergreifende Patientensicherheitsstrategie gibt den nationalen Rahmen für bestehende und geplante Aktivitäten auf dem Gebiet Patientensicherheit vor. Sie dient als Orientierung und Unterstützung für Aktivitäten von Bund, Ländern und Sozialversicherungen, der gesetzlichen Interessenvertretungen/Berufsverbände, Gesundheitsdiensteanbieter, Expertenorganisationen und Patientenanwaltschaften / Patientenvertretungen, um die Patientensicherheit zu erhöhen. 16.10.2015 Dr. in Brigitte Ettl 4
Grundstruktur der Strategie Maßnahmen der Organisationsentwicklung Maßnahmen der Politikentwicklung Maßnahmen der Personalentwicklung Interventionsfelder nach dem Konzept des Capacity Building Maßnahmen zur öffentlichen Bewusstseinsbildung Maßnahmen zum Monitoring 16.10.2015 Dr. in Brigitte Ettl 5
Schwerpunkte 2013-2016 Ausbau der rechtlichen Rahmenbedingungen zur Förderung einer offenen Sicherheitskultur Einrichten eines Patientensicherheitsbeirates nach 8 Bundesministeriengesetz (1968) Festlegen von Rahmenbedingungen für ein Risikomanagement (inkl. Fehlermanagement) in Gesundheitseinrichtungen Ausbau von Fehlermelde- und Lernsystemen inkl. Analyse und Maßnahmenableitung Definition von High-Risk-Bereichen Monitoring aufbauen Erfassen und Vermeiden von nosokomialen Infektionen und Antibiotikaresistenzen Verankern von Patientensicherheitsinhalten in der Aus-, Weiter- und Fortbildung von Angehörigen aller Gesundheitsberufe 16.10.2015 Dr. in Brigitte Ettl 6
Aufbau der rechtlichen Rahmenbedingungen zur Förderung einer offenen Sicherheitskultur (Beispiel Wien) Nationale Ebene Regionale Ebene / Bundesland Bundeszielsteuerungsgesetz eingebettet Handlungsempfehlung Landeszielsteuerungsvertrag Krankenanstalten Verankerung in Strategien Strategisches Ziel: PatientInnensicherheit und Gesundheitskompetenz der Bevölkerung insbesondere in Bezug auf Information und Kommunikation stärken und routinemäßig messen. http://www.bmg.gv.at/cms/site2/attachments/1/4/5/ch1331/cms1366277814203/20130502_patientensicherheitsstrategie.pdf http://www.wien.gv.at/politik-verwaltung/pdf/gesundheitsreform.pdf http://www.bmg.gv.at/cms/home/attachments/7/1/0/ch1396/cms1385031886552/pkunterlage_bundeszielsteuerungsvertrag_201 30626.pdf 16.10.2015 Dr. in Brigitte Ettl 7
Einrichten eines Beirats für Patientensicherheit Der Beirat für Patientensicherheit nach 8 Bundesministeriengesetz (Bundesministeriengesetz 1986) soll auf Basis des politischen Commitments in beratender Funktion die Umsetzung dieserpatientensicherheitsstrategie sowie deren Evaluierung fachlich unterstützen. Der Beirat setzt sich aus Vertreterinnen/Vertretern zentraler Entscheidungsträger und fachlicher Expertinnen/Experten zusammen. Eine Geschäftsordnung (Zusammensetzung, Verantwortung, Vorsitz, Arbeitsweise, Rechte etc.) ist zu erstellen. 16.10.2015 Dr. in Brigitte Ettl 8
Aufbau von Fehlermelde- und Lernsystemen inkl. Analyse und Maßnahmenableitung CIRS medical Austria haus- bzw. abteilungsbezogenes CIRS CIRS medical Austria 205.088 Zugriffe seit Nov. 2009 Anzahl der Berichte 487 Veröffentlichte Berichte 385 Berichte in Bearbeitung 13 Gelöschte Berichte 89 Anzahl der Lesekommentare 265 Veröffentlichte Lesekommentare 261 Gelöschte Lesekommentare 4 16.10.2015 Dr. in Brigitte Ettl 9
Erfassen und Vermeiden von nosokomialen Infektionen und Antibiotikaresistenzen Laufende Projekte: Organisation und Strategie der Krankenhaushygiene PROHYG; nationale Initiative zur Eindämmung der Resistenz gegen antimikrobielle Substanzen NI-AMR) 16.10.2015 Dr. in Brigitte Ettl 10
Auszug aus dem Landes-Zielsteuerungsvertrag für Wien 2013 Maßnahme 3: Mitwirkung auf Bundesebene an der Finalisierung einer Strategie zur Vermeidung und Reduktion von nosokomialen Infektionen und antimikrobiellen Resistenzen bis Ende 2013 und Umsetzung bis Ende 2016 16.10.2015 Dr. in Brigitte Ettl 11
Verankerung in Aus-, Fort- und Weiterbildung aller Gesundheitsberufe TÜV-geprüft bis zur postgraduellen Ausbildung an Universitäten Universitätslehrgang PQM-Patientensicherheit und Qualität im Gesundheitssystem (MSc) Masterlehrgang Patientensicherheit durch Risiko- und Qualitätsmanagement - Donau-Universität Krems (MSc / Akad. ExpertIn) Universitätslehrgang Risikomanagement und PatientInnensicherheit Alpen Adria Universität Klagenfurt Riskmanager: WIFI Wien, TÜV Austria Akademie, ARS Ausbildungslehrgang zum qualifizierten klinischen Risikomanager nach ONR 49003 Patientensicherheit im klinischen Alltag AssekuRisk Lehrgangsreihe Risikomanagement im Gesundheitswesen - Quality Austria medizinische Ausbildung 1 Stunde im Medizinstudium und in praktischer Ausbildung Ausbildung in weiteren Gesundheitsberufen in geringem Stundenausmaß umgesetzt 16.10.2015 Dr. in Brigitte Ettl 12
Schwerpunkte 2013-2016 Ausbau der rechtlichen Rahmenbedingungen zur Förderung einer offenen Sicherheitskultur Einrichten eines Patientensicherheitsbeirates nach 8 Bundesministeriengesetz (1968) Festlegen von Rahmenbedingungen für ein Risikomanagement (inkl. Fehlermanagement) in Gesundheitseinrichtungen Ausbau von Fehlermelde- und Lernsystemen inkl. Analyse und Maßnahmenableitung Definition von High-Risk-Bereichen Monitoring aufbauen Erfassen und Vermeiden von nosokomialen Infektionen und Antibiotikaresistenzen Verankern von Patientensicherheitsinhalten in der Aus-, Weiter- und Fortbildung von Angehörigen aller Gesundheitsberufe 16.10.2015 Dr. in Brigitte Ettl 13
Kritische Aspekte Anreizmechanismen? Verbindlichkeiten? Geschwindigkeit der Umsetzung 1 nationale Strategie 9 Länder-Strategien Vergleichbarkeit? Notwendigkeit der Umsetzung des Gesamtmodells alle Innovationsfelder in Arbeit bzw. im Blick. 16.10.2015 Dr. in Brigitte Ettl 14
1. Internationaler Tag der Patientensicherheit 17.9.2015 Aktivitäten in Österreich 16.10.2015 Dr. in Brigitte Ettl 15
Austria Patient Safety Award 2015 2013 erstmalige Verleihung des Austria Patient Safety Award 2013: 23 Einreichungen 2015: 25 Einreichungen 16.10.2015 Dr. in Brigitte Ettl 16
Auf gutem Kurs 16.10.2015 Dr. in Brigitte Ettl 17