Vegetationsgutachten und Abschussplanung. Heinzpeter Als

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Transkript:

Vegetationsgutachten und Abschussplanung Heinzpeter Als

Wenig Rehe zu sehen und doch hoher Verbiss ( FLZ Titel vom 06.03.2012) Richtig wäre die Ergänzung: und doch wächst der Mischwald prächtig.

I.) Wenig Rehe zu sehen Streckenlisten (vgl. Hegebericht) seit Wiebke 1990 Anpassung, das sind 20 Jahre Anblick in Feld und Wald, vor allem im Winter Mengen von Geisterrehen in Dickungen gibt es nicht, vgl. Drückjagdzahlen oder Beobachtungen bei Hasenjagden wenig Rehe sind nicht 0 Rehe

II. Hoher Verbiss 1.) Hauptproblem: was ist hoher Verbiss? a.) Vegetationsgutachten - Es stellt ausschließlich auf Verbiss-Prozente ab. - Minister Brunner: Es kommt darauf an, was durchkommt

b.) verbessertes Vegetationsgutachten 2012: aa) Ausweisung der verbissenen und unverbissenen Pflanzen: Gesamtzahl der aufgenommenen Pflanzen (= 75) minus Gesamtzahl der verbissenen Pflanzen Gesamtzahl der unverbissenen Pflanzen So wie es bisher jeder errechnen konnte.

Was fehlt und vermeintlich versprochen wurde, ist die Antwort auf die Frage: Reichen die unverbissenenpflanzen aus, um den Wald an dieser Stelle hochzubekommen, um das forstwirtschaftliche Ziel des Waldbauern (nicht des AELF) zu erreichen?

bb) Revierweise Aussagen Keine statistische Absicherung Rein subjektive Einschätzung des Revierförsters

cc)wenn weniger als 50 Pflanzeneiner Baumart im Hegering aufgenommen wurden, blieben diese bisher unberücksichtigt. Neu ist, dass diese Pflanzen zusammen mit zusätzlichen Erkenntnissen (?) bewertet werden können.

dd) Reihenfolge der Veröffentlichung des Vegetationsgutachtens: 1. Landtag 2. Internet 3. Untere Jagdbehörde 4. Jagdgenossen und Jäger

Hier zeigt sich die planwirtschaftliche Struktur des Vegetationsgutachtens. Die eigentlich Betroffenen erfahren zuletzt, was sie angeblich falsch oder richtig gemacht haben und müssen das Ergebnis demütig entgegennehmen.

III.) Der Mischwald wächst prächtig Waldbericht 2011 der Bay. Forstverwaltung: Minister Brunner: Bayerns Wälder werden immer vielfältiger, stabiler und strukturreicher. In den vergangenen Jahren hat der Anteil an Laub-und Mischwäldern ebenso zugenommen wie die Naturnähe und die ökologische Qualität.

Wald ist 4.-größter Wirtschaftszweig in Bayern 37 Milliarden EUR Umsatz 190000 Beschäftigte 16,2 Mio. Festmeter Holz werden jährlich eingeschlagen 20,7 Mio. Festmeter Holz wachsen jährlich nach jährlich entstehen 536 Hektar Wald zusätzlich Die Bay. Holzvorräte sind die höchsten in Deutschland

In diesem Wirtschaftraum bewegen wir uns mit unserer bescheidenen Niederwildjagd. Ich erlaube mir einen vielleicht etwas gewagten Vergleich: Das AELF ist die Ratingagentur, die die Kreditwürdigkeit der Jagdgenossenschaft und des beteiligten Jägers bezüglich des wirtschaftlichen Waldwachstums festlegt, alleine und praktisch unangreifbar.

Am besten wäre es, die Planwirtschaft abzuschaffen, Jagdgenossenschaft und Jäger wie mündige Landwirte zu behandeln und die Verwaltung auf ihre eigentlichen Aufgaben, hoheitliche Kontrolle und Einschreiten bei Missbrauch zu beschränken.

IV.) Wie können wir Jäger mit dieser Situation umgehen? Entscheidend ist zunächst die Zielsetzung der Jagdgenossenschaft mit den Jagdgenossen. Sie muss wissen, ob sie das ihr zustehende Jagdausübungsrecht nachhaltig nutzen will oder ob der Jagd lediglich dienende Funktion zur Reh- Bestandsreduzierung zukommen soll.

Leider ist es wesentlich schwieriger, ein Gleichgewicht zwischen Wald und Wild auf Dauer zu erhalten, als sich auf die für den Waldökonomie sichere Seite zu schlagen und alles zu erlegen, was den Kopf herausreckt. Wir Jäger wollen gemeinsam mit den Jagdgenossenschaften die schwierige Lösung, nämlich das Gleichgewicht von Wald und Wild.

Also bringen wir Jäger uns, trotz aller Kritik, in das Verfahren zum Vegetationsgutachten ein. Wir nehmen an den Waldbegängenteil und tauschen uns mit den Förstern aus. Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass unsere Leistungen in den Gutachten anerkannt und gewürdigt werden. Irgendwann muss doch der Lebensraum für das Reh auch auf dem Papier beurteilt werden und nicht nur die Tatsache, dass und wie viel es frisst.