Projektlaufzeit 01.07.2005-30.11.2006 (28.02.2007)



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Transkript:

Pilotstudie Evaluierung möglicher Beziehungen zwischen Emissionen aus Büromaschinen, insbesondere aus Fotokopierern und Laserdrucken, und Gesundheitsbeeinträchtigungen bzw. Gesundheitsschäden bei exponierten Büroangestellten TONERSTUDIE Studienleiter: Prof. Dr. Volker H. Mersch-Sundermann Institut für Innenraum- und Umwelttoxikologie Projektlaufzeit 01.07.2005-30.11.2006 (28.02.2007)

Pilotstudie (Machbarkeitsstudie) Lassen sich mit Methoden und Design der Studie Beziehungen zwischen einer Veränderung der Innenraumluftqualität (IAQ) und dem Betrieb von Laserdruckern bzw. Kopiergeräten unter Realbedingungen erkennen? Lassen sich mit Methoden und Design der Studie Muster von Befindensstörungen bei Personen erkennen, die an Büroarbeitsplatz-assoziierten Gesundheitsstörungen leiden? Lassen sich aus den Ergebnissen der Studie mögliche Beziehungen zwischen Büroarbeitsplatz-assoziierten Gesundheitsstörungen und Veränderungen der IAQ beim Betrieb von Druckern/Kopieren erkennen? Lassen sich aus den Ergebnissen der Studie mögliche Beziehungen zwischen Büroarbeitsplatz-assoziierten Gesundheitsstörungen und Veränderungen der IAQ durch andere Innenraumfaktoren erkennen?

Untersuchte Büroräume Es wurden im Jahr 2006 insgesamt 63 Büroräume in 4 deutschen Städten in insgesamt 9 Bürogebäuden untersucht Kollektiv A Verwaltungsgebäude (N=12) Kollektiv B Bürogebäude (4 Gebäude I-IV)(N=14) Kollektiv C Verwaltungsgebäude (N=11) Kollektiv D Bürogebäude (3 Gebäude I-III)(N=26)

Innenraumbezogener Studienteil Büroraumparameter [Drucker, Toner, Papier, Möbel, Bodenbelag, Pflanzen, Holz, Fenster..] Physikalische Parameter [Temperatur, Feuchte] Anorganische Gase orientierende Messungen unzulänglich [O 2, O 3, CO, CO 2, NO, NO 2 mit Leschke M6000; orientierend] Flüchtige, organische Verbindungen [TVOC und Einzel-VOC; GC-MSD bezogen auf TE] Partikel / Stäube [0,23-20 µm in 16 Fraktionen, Grimm LPC Modell 1.108, kontinuierlich] [Gesamtstaub gravimetrisch] zu geringe Massen [Ultrafeine Partikel 10-1000 nm, TSI CPC, kontinuierlich] [Bodenstäube für Metall- und Endotoxinanalyse] zu geringe Massen [Elektronenmikroskopie] REM, TEM und Elementanalyse Formaldehyd orientierende Messungen unzulänglich [orientierend mit Dräger-Röhrchen] Luftkeime und Schimmelpilze [mit Leschke FH5-Impaktionssampler und Holbach MBBAS30-Sampler]

kein Arbeitsbetrieb alle Geräte aus Fenster und Türen zu Klimatechnik in Betrieb kein Arbeitsbetrieb alle Geräte ein Standarddruckvorgang Fenster und Türen zu Normaler Arbeitsbetrieb und arbeitsbedingter Druckvorgang Keine Restriktionen 20:00 07:00 07:45 9:00-10:00 Probennahme I - Grundbelastung - Probennahme II - Gerätebelastung - Probennahme III - Betriebsbelastung - RB DB AB Ortsbegehung Aufbau der Geräte Installationen (Steuerung) Innenraumdokumentation Filterkonditionierung usw. Temperatur- und Feuchtemessung 2 AirToxic -Röhrchen für Thermodesorption (200 ml/min über 10 min) Keim/Schipi-Sampler (Gesamt: 200/1000 L) Kontinuierliche Partikelzählung (0,23-20µm) Kontinuierliche Zählung ultrafeiner Partikel (10-1000 nm) Staubsammlung (Filter aus Grimm-Sammler für REM/TEM) Parallel: Vergleichende Außenluftmessungen

Innenraumbezogener Studienteil Messung nach Druckerbetrieb 500 Seiten bei S/W-Laserdruckern 250 Seiten bei Farblaserdruckern auf dem im jeweiligen Büro gebräuchlichem Papier (dokumentiert: Papiertyp, Druckertyp, Tonertyp)

Mess- und Erhebungsdaten (innenraumanalytischer Studienteil) ~ 1.500 ~ 400 ~ 1000 ~ 5000 ~ 1000 ~ 1 Mio. ~ 500.000 Erhebungsdaten Innenraumspezifikation Messdaten zu Temperatur und Feuchte Messdaten zu anorganischen Gasen Messdaten zu TVOC, VOC Messdaten (Kulturplatten) zu Keimen/Schimmelpilzen Messdaten zu Stäuben/Partikeln (0,3-2 0µm) Messdaten zu Ultrafeinstäuben (10-1000 nm) Im Rahmen der BfR-Tonerstudie wurden somit für jeden Büroraum etwa 140 Einzeldaten und 24.000 Staubmesswerte erhoben

Temperatur, Feuchte und anorganische Gase

Institut für Innenraum- und Umwelttoxikologie MW (+/-SD) Median 30,0 28,0 Temperatur 26,0 ** ** 24,0 Im Mittel nimmt die Raumtemperatur während des Druckvorgangs von 21,5 ± 1,9 C auf 22,4 ± 1,9 C (P<0,001) zu. 22,0 20,0 Temperatur ( C) 18,0 30 16,0 14,0 RB DB AB Ruhebetrieb 28 Druckbetrieb Arbeitsbetrieb 26 24 22 20 Temperatur (%) 18 16 14 D-63 D-62 D-61 D-60 D-59 D-58 D-57 D-56 D-55 D-54 D-53 D-52 D-51 D-50 D-49 D-48 D-47 D-46 D-45 D-44 D-43 D-42 D-41 D-40 D-39 D-38 C-37 C-36 C-35 C-34 C-33 C-32 C-31 C-30 C-29 C-28 C-27 B-26 B-25 B-24 B-23 B-22 B-21 B-20 B-19 B-18 B-17 B-16 B-15 B-14 B-13 A-12 A-11 A-10 A-9 A-8 A-7 A-6 A-5 A-4 A-3 A-2 A-1

Institut für Innenraum- und Umwelttoxikologie 60,0 MW (+/-SD) Luftfeuchte 55,0 Median ** ** 50,0 Im Mittel nimmt die relative Feuchte während des Druckvorgangs von 38,8 ± 10,6% auf 38,9 ± 10,9% (P=0,011) zu. 45,0 rel.feuchte (%) 40,0 80 35,0 Ruhebetrieb 30,0 Druckbetrieb Arbeitsbetrieb RB DB AB 70 60 50 40 30 relative Feuchte (%) 20 10 0 D-63 D-62 D-61 D-60 D-59 D-58 D-57 D-56 D-55 D-54 D-53 D-52 D-51 D-50 D-49 D-48 D-47 D-46 D-45 D-44 D-43 D-42 D-41 D-40 D-39 D-38 C-37 C-36 C-35 C-34 C-33 C-32 C-31 C-30 C-29 C-28 C-27 B-26 B-25 B-24 B-23 B-22 B-21 B-20 B-19 B-18 B-17 B-16 B-15 B-14 B-13 A-12 A-11 A-10 A-9 A-8 A-7 A-6 A-5 A-4 A-3 A-2 A-1

Anorganische Gase (mit Leschke M4000 ) Messbereiche O 2 O 3 NO NO 2 CO CO 2 Formaldehyd 0,1 30 0,01 1,00 1,0 100 1,0 30 1,0 1000 0,5 5,0 0,2 5,0 Vol.% ppm ppm ppm ppm Vol.% ppm Ergebnisse inkonsistent wegen zu geringer Sensitivität der Methode

Flüchtige organische Verbindungen (TVOC, VOC)

Innenraummessungen Flüchtige, organische Verbindungen [VOC und TVOC]

TVOC-Messungen in Büroräumen (N=63) TVOC Ruhebetrieb Druckerbetrieb Arbeitsbetrieb D-63 D-62 D-61 D-60 D-59 D-58 D-57 D-56 D-55 D-54 D-53 D-52 D-51 D-50 D-49 D-48 D-47 D-46 D-45 D-44 D-43 D-42 D-41 D-40 D-39 D-38 C-37 C-36 C-35 C-34 C-33 C-32 C-31 C-30 C-29 C-28 C-27 B-26 B-25 B-24 B-23 B-22 B-21 B-20 B-19 B-18 B-17 B-16 B-15 B-14 B-13 A-12 A-11 A-10 A-9 A-8 A-7 A-6 A-5 A-4 A-3 A-2 A-1 350 300 250 200 150 100 50 0 TVOC µg/m 3

VOC-Konzentrationen (indoor/outdoor) Rehwagen et al., Indoor Air 13 (2003) 283-91 N =1499 (indoor measurements); N = 222 (outdoor measurements) Mediane (RB/DB/AB) mit min-max Büromessungen (BfR-Studie)

TVOC-Messungen in Büroräumen (N=63) TVOC 350 Gebäude I Gebäude I Ruhebetrieb 300 Druckerbetrieb Arbeitsbetrieb TVOC µg/m 3 250 200 150 100 50 0 Kollektiv A Gebäude II Gebäude I Gebäude III Gebäude IV Kollektiv B Kollektiv C Kollektiv D Gebäude II Gebäude III

TVOC-Messungen in Büroräumen (N=63) TVOC (MW+Median) 140,0 350 120,0 100,0 300 µg/m3 80,0 60,0 P=0,21 P=0,06 TVOC µg/m3 250 200 150 100 50 0 40,0 20,0 0,0 RB DB AB RB DB AB

TVOC-Werte von Büroräumen (N=26; ~40%). in denen der TVOC-Wert in der DB-Phase höher als in der RB-Phase lag (DB TVOC >RB TVOC ) (Doppelbestimmungen) 160,0 140,0 120,0 TVOC (MW+Median) MW (µg/m3) 350 300 250 200 150 100 50 0 A-6 A-7 B-14 B-15 B-16 TVOC mit DB>RB (Büroräume N=26) 100,0 80,0 60,0 Ruhebetrieb 40,0 Druckerbetrieb 20,0 Arbeitsbetrieb 0,0 D-57 D-55 D-53 D-50 D-45 D-43 D-41 D-40 C-34 C-33 C-30 C-28 C-27 B-26 B-23 B-22 B-20 B-19 µg/m3 D-60 D-61 D-63 P>0,0001 P=0,49 RB DB AB

Raum B-20 (Büro 38 m 2 ) TVOC RB : 6,5 µg/m 3 TVOC DB : 48,8 µg/m 3 TVOC AB : 8,9 µg/m 3 Drucker: Toner: Papier:

Raum D-45 (Büroraum 36 m 2 ) TVOC RB : 83,6 µg/m 3 TVOC DB : 148,1 µg/m 3 TVOC AB : 19,0 µg/m 3 Drucker: Toner: Papier:

TVOC-Werte von Büroräumen (N=23; ~35%). in denen der TVOC-Wert in der DB-Phase niedriger als in der RB-Phase lag (DB TVOC <RB TVOC ) (Doppelbestimmungen) 160,0 140,0 120,0 TVOC (MW+Median) MW (µg/m3) 250 200 150 100 50 0 TVOC mit DB<RB (Büroräume N=23) Ruhebetrieb Druckerbetrieb Arbeitsbetrieb C-29 B-25 B-21 B-13 A-12 A-11 A-10 A-9 A-8 A-4 A-3 A-2 C-32 C-35 C-36 C-37 D-42 D-44 µg/m3 100,0 80,0 60,0 40,0 20,0 0,0 D-56 D-54 D-46 D-58 D-59 ** RB DB AB

Schlussfolgerungen Emission flüchtiger, organischer Verbindungen (TVOC) durch Betrieb von Laserdruckern und Kopiergeräten In den untersuchten Büroräumen konnten TVOC-Konzentrationen zwischen wenigen Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m 3 ) und Maxima von etwa 330 µg/m 3 gemessen werden. Bei 40% der untersuchten Büroräume ließen sich Erhöhungen der TVOC-Werte im Innenraum durch den Betrieb von Laserdruckern (DB- versus RB-Phase) erkennen. Eine Zuordnung von TVOC-Konzentrationen zu büroraumspezifischen Faktoren bzw. bestimmten Drucker- oder Tonertypen konnte aufgrund der geringen Stichprobe und der hohen Variabilität der Räume/Geräte in der Pilotstudie nicht erkannt werden. Die Standardmethoden der TVOC-Messung zeigten sich als geeignet, um Laserdrucker-bedingte Emissionen flüchtiger, organischer Verbindungen in Realräumen (Büroraumen) zu erfassen (Machbarkeitsstudie) Die Quantifizierung einzelner VOC, insbesondere der BTEX-Aromaten und von Styrol steht noch aus; hier wird auf den Abschlussbericht verwiesen. In der insgesamt hier gefundenen Größenordnung der TVOC-Konzentrationen im Ruhebetrieb (RB), Druckerbetrieb (DB) und Arbeitsbetrieb (AB) können auf Basis der derzeitigen Erkenntnisse* keine adversen gesundheitlichen Effekte auf die in den Büros Beschäftigten zu erwarten. *basierend auf Empfehlungen zur Bewertung der Innenraumlufthygienekommission (IRK) des Umweltbundesamtes (UBA)

Feinstäube und Partikel (0,23-20µm)

Partikelmessungen (Stäube) Partikel >230 nm bis >20 µm Grimm Modell 1.108 Aircheck Messung für jeweils 30 Minuten mit 10 Messungen/Minute (6 s/messwert) 16 Fraktionen (>230 nm bis >20 µm) Messung als µg/m 3 für jede Staubfraktion mit <x µm

Partikel/Stäube 230nm - 20µm (Grimm-Counter) Gesamtstäube (Grimm 0,3-20 µm) Ruhebetrieb Druckerbetrieb Arbeitsbetrieb D-60 D-59 D-58 D-57 D-56 D-55 D-54 D-53 D-52 D-51 D-50 D-49 D-48 D-47 D-46 D-45 D-44 D-43 D-42 D-41 D-40 D-39 D-38 C-37 C-36 C-35 C-34 C-33 C-32 C-31 C-30 C-29 C-28 C-27 B-26 B-25 B-24 B-23 B-22 B-21 B-20 B-19 B-18 B-17 B-16 B-15 B-14 B-13 A-12 A-11 A-10 A-9 A-8 A-7 A-6 A-5 A-4 A-3 A-2 A-1 300 250 200 150 100 50 0 µg/m3

Partikel/Stäube 230 nm 20 µm (Grimm-Counter) Gesamtstaub (0,3-20µm) Grimm 140 Partikel µg/m3 µg/m Staub 3 (0,23 (0,3-20 µm) 300 250 200 150 100 50 0 µg/m3 120 100 80 60 40 20 0 MW Median P>0,0001 P>0,0001 RB DB AB RB DB AB Ruhebetrieb Druckerbetrieb Bürobetrieb

Partikel/Stäube >230nm - >20µm (Grimm-Counter) Selektion aller Räume, in denen der Druckerbetrieb im Mittel zu einer Erhöhung von >20 µg/m 3 Gesamtstaub führte (~30% vom Gesamtkollektiv) 300 Gesamtstäube (0,3-20 µm) Grimm (nur DB+20µg- Büros) µg/m3 180 160 140 120 100 80 Gesamtstaub (0,3-20µm) Grimm MW Median ** µg/m3 250 200 150 100 50 0 Ruhebetrieb Druckerbetrieb Arbeitsbetrieb B-20 A-10 A-6 A-2 B-26 C-27 C-29 C-33 C-34 C-35 C-37 D-42 D-44 D-45 D-46 D-47 D-49 D-53 60 40 20 0 D-60 D-62 RB DB AB P DB >>P AB

Partikel/Stäube 230nm - 20µm (Grimm-Counter) Raum C-33 Alle Partikel nach Fraktionen µg/m3 Staub 250 200 150 100 50 0 Druckphase 1 102 203 304 405 506 607 708 809 910 1011 1112 1213 1314 Anzahl Messungen >0.23 µm >0.30 µm >0.40 µm >0.50 µm >0.65 µm >0.80 µm >0.90 µm >1.0 µm >2.0 µm >3.0 µm >4.0 µm >5.0 µm >7.5 µm >10.0 µm >15.0 µm >20.0 µm

Partikel/Stäube 230nm - 20µm (Grimm-Counter) Raum C-37 Alle Partikel nach Fraktionen µg/m3 Staub 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 Druckphase 1 90 179 268 357 446 535 624 713 802 891 980 1069 1158 Anzahl Messungen >0.23 µm >0.30 µm >0.40 µm >0.50 µm >0.65 µm >0.80 µm >0.90 µm >1.0 µm >2.0 µm >3.0 µm >4.0 µm >5.0 µm >7.5 µm >10.0 µm >15.0 µm >20.0 µm

Partikel/Stäube 230nm - 20µm (Grimm-Counter) Raum D-45 Alle Partikel nach Fraktionen 500 >0.23 µm µg/m3 Staub 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 Druckphase 1 106 211 316 421 526 631 736 841 946 1051 1156 1261 1366 Anzahl Messungen >0.30 µm >0.40 µm >0.50 µm >0.65 µm >0.80 µm >0.90 µm >1.0 µm >2.0 µm >3.0 µm >4.0 µm >5.0 µm >7.5 µm >10.0 µm >15.0 µm >20.0 µm

N=64 Schulen in und um München (167 Klassenräume)

In Obenland und Kerber, 2005

Schlussfolgerungen Emission von Partikeln/Stäuben (0,3-20 µm) durch Betrieb von Laserdruckern und Kopiergeräten In den untersuchten Büroräumen konnten Stäube (0,23 20 µm) zwischen ~20 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m 3 ) und Maxima von etwa 250 µg/m 3 gemessen werden. Die Staubkonzentrationen lagen mit Mittel- und Medianwert für RB und DB um 60 µg/m 3 relativ hoch (AB: ~80 µg/m 3 ), aber innerhalb der Konzentrationsrange anderer Studien. Im Mittel konnte eine Erhöhung der Staubbelastung der Luft von RB über DB zu AB festgestellt werden; in 30% der untersuchten Räume mit einer Zunahme >20 µg/m 3 zwischen RB und DB und ohne weitere Zunahme in der AB-Phase. Eine Zuordnung der Staubkonzentrationen zu büroraumspezifischen Faktoren bzw. definierten Drucker- oder Tonertypen konnte aufgrund der geringen Stichprobe und der hohen Variabilität der Räume/Geräte nicht erkannt werden (Pilotstudie!). Die Standardmethoden der Partikelmessung zeigten sich als geeignet, um Laserdrucker-bedingte Emissionen von Stäuben im Realraum (Büroraum) zu erfassen (Machbarkeitsstudie). Hinsichtlich der insgesamt gefundenen Größenordnung der Staubkonzentrationen in RB, DB und AB können auf Basis der derzeitigen Erkenntnisse keine Aussagen über akute gesundheitliche Wirkungen auf die in den Büros Beschäftigten gemacht werden. Da die Ermittlung der Staubmassen auf der sphärischen Umrechnung der Partikelzahlen gemittelter Partikelfraktionen erfolgte, sollte in weiterführenden Studien zur genaueren Erfassung der Staubmassen eine Staunbsammlung für gravimetrische Messung ergänzt werden.

Luftkeimzahlen und Schimmelpilze

Innenraummessungen (Kollektiv Freiburg) Schimmelpilzbestimmungen in der Raum- und Außenluft* Keimzahlbestimmung mit Leschke FH5-Impaktionssampler und Holbach MBASS30 Sampling von 200L/1000L Luft (100 l/min über 2 min bzw. 10 min) Dichloranglyzerin-Agar (DG-18) bei 22 C und 37 C (bis zu 10 Tage) Malzextraktagar (MEA) bei 22 C und 37 C (bis zu 10 Tage) 3 Sammlungen (synchron zum Messprogramm) 1 Außenluftprobe (MEA und DG-18 bei 22 C und 37 C) Differenzierung bei Bedarf (innenraumlufthygienische Relevanz) * nach UBA- und LGA-Leitfaden

Leschke Impactor FH5 Volumenstrom: 100 L/min Sammelzeit: 10 min Sammelvolumen: 1 m 3 Nährmedien: MEA / DG18 auf Standardpetrischale Holbach MBASS30 Mit LKS30-Keimzählkopf Volumenstrom: 30 L/min Sammelzeit: ~7 min Sammelvolumen: 0,2 m 3 Nährmedien: MEA / DG18 auf Standardpetrischale

Institut für Innenraum- und Umwelttoxikologie Schimmelpilze in Büroräumen (KBE/m 3 ) auf DG18-Agar (Inkubation bei 20 C über 10 Tage) Luftsammlung im Ruhebetrieb (RB), Druckbetrieb (DB) und Arbeitsbetrieb (AB) im Vergleich zur Aussenluftprobe (AL); 10-minütige Luftsammlung mit Leschke Impactor FH5 (100 L/min; 1 m 3 ) und Holbach MBASS30/LKS30 (30 L/min; 0,3 m 3 ) SchiPi (DG18, 20 C) BfR-Projekt 10000 DG 18 (20) RB DG 18 (20) DB 1000 DG 18 (20) AB DG 18 (20) AL 100 KBE/m3 10 1 D-63 D-62 D-61 D-60 D-59 D-58 D-57 D-56 D-55 D-54 D-53 D-52 D-51 D-50 D-49 D-48 D-47 D-46 D-45 D-44 D-43 D-42 D-41 D-40 D-39 D-38 C-37 C-36 C-35 C-34 C-33 C-32 C-31 C-30 C-29 C-28 C-27 B-26 B-25 B-24 B-23 B-22 B-21 B-20 B-19 B-18 B-17 B-16 B-15 B-14 B-13 A-12 A-11 A-10 A-9 A-8 A-7 A-6 A-5 A-4 A-3 A-2 A-1

Institut für Innenraum- und Umwelttoxikologie Schimmelpilze in Büroräumen (KBE/m 3 ) auf MEA-Agar (Inkubation bei 20 C über 10 Tage) Luftsammlung im Ruhebetrieb (RB), Druckbetrieb (DB) und Arbeitsbetrieb (AB) im Vergleich zur Aussenluftprobe (AL); 10-minütige Luftsammlung mit Leschke Impactor FH5 (100 L/min; 1 m 3 ) und Holbach MBASS30/LKS30 (30 L/min; 0,3 m 3 ) SchiPi (MEA, 20C) BfR-Projekt MEA (20) RB MEA (20) DB MEA (20) AB MEA (20) AL 10000 1000 100 KBE/m3 10 1 D-63 D-62 D-61 D-60 D-59 D-58 D-57 D-56 D-55 D-54 D-53 D-52 D-51 D-50 D-49 D-48 D-47 D-46 D-45 D-44 D-43 D-42 D-41 D-40 D-39 D-38 C-37 C-36 C-35 C-34 C-33 C-32 C-31 C-30 C-29 C-28 C-27 B-26 B-25 B-24 B-23 B-22 B-21 B-20 B-19 B-18 B-17 B-16 B-15 B-14 B-13 A-12 A-11 A-10 A-9 A-8 A-7 A-6 A-5 A-4 A-3 A-2 A-1

Raum B-22 (04.10.2006; 8:00-10:00 Uhr) im Vergleich zur Außenluftkontrolle auffällig hohe SchiPi-Keimzahlen sowie unterschiedliche Spezies

SchiPi-Kulturen von Raum B-22 (04.10.2006; 8:00-10:00 Uhr) (im Vergleich zur Außenluftkontrolle auffällig hohe SchiPi-Keimzahlen sowie unterschiedliche Spezies

Pilzkeimzahlen (DG18, 20 C) in KBE/m 3 in N=63 Büroräume RB: Ruhebetrieb DB: Druckerbetrieb AB: Arbeitsbetrieb AL: Außenluft Signifikanz gerechnet gegen die RB KBE/m3 10000 1000 100 10 1 1.000 100 10 1 RB DB AB AL 1 14 27 40 53 66 79 92 105 118 131 144 157 170 183 196 209 222 235 248 261 KBE DG 20 C (MW +/- SD) P=0,8 P=0,02 P<0,001 RB DB AB AL Messphase

Pilzkeimzahlen (MEA, 20 C) in KBE/m 3 N=63 Büroräume RB: Ruhebetrieb DB: Druckerbetrieb AB: Arbeitsbetrieb AL: Außenluft Signifikanz gerechnet gegen die RB KBE/m3 10000 1000 100 10 1 1.000 100 10 1 RB DB AB AL 1 14 27 40 53 66 79 92 105 118 131 144 157 170 183 196 209 222 235 248 261 KBE DG 20 C (MW +/- SD) P=0,3 P<0,001 P<0,001 RB DB AB AL Messphase

Pilzkeimzahlen (DG18 und MEA, 37 C) in KBE/m 3 N=63 Büroräume RB: Ruhebetrieb DB: Druckerbetrieb AB: Arbeitsbetrieb AL: Außenluft Keine signifikanten Unterschiede zwischen den Phasen und der Außenluft KBE/m3 KBE/m3 1.000 100 10 1 1.000 100 10 1 KBE DG 37 C (MW +/- SD) RB DB AB AL RB DB AB AL Messphase KBE MEA 37 C (MW +/- SD) P=0,3 P<0,001 P<0,001 RB DB AB AL Messphase

PROBLEM: Deutliche Differenzen der Sampler SchiPi (DG18, 20 C) BfR-Projekt D-63 D-62 D-61 D-60 D-59 D-58 D-57 D-56 D-55 D-54 D-53 D-52 D-51 D-50 D-49 D-48 D-47 D-46 D-45 D-44 D-43 D-42 D-41 D-40 D-39 D-38 C-37 C-36 C-35 C-34 C-33 C-32 C-31 C-30 C-29 C-28 C-27 B-26 B-25 B-24 B-23 B-22 B-21 B-20 B-19 B-18 B-17 B-16 B-15 B-14 B-13 A-12 A-11 A-10 A-9 A-8 A-7 A-6 A-5 A-4 A-3 A-2 A-1 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 FH5 MBASS30 FH5 DG 18 (20) RB DG 18 (20) DB DG 18 (20) AB DG 18 (20) AL KBE/m3

Schlussfolgerungen Belastungen der Büros mit Mikroorganismen/Schimmelpilzen In den untersuchten Büroräumen konnten SchiPi-Konzentrationen (Inkubation bei Zi.Temp.; 20 C) zwischen wenigen koloniebildenden Einheiten pro Kubikmeter Luft (KBE/m 3 ) und Maxima von >1000 KBE/m 3 gemessen werden. Zwischen AB und RB, nicht aber zwischen DB und RB konnte eine schwache, aber signifikante Zunahme der SchiPi-Konzentrationen (Zi.Temp.) beobachtet werden. Die Außenluft-Konzentrationen (AL) lagen bei Ti.Temp.-Inkubation (20 C) sowohl im Mittel wie mit wenigen Ausnahmen auch im Einzelfall* - immer in der gleichen Größenordnung bzw. über den KBE-Werten der RB-, DB- und AB-Phase der Innenraumluft. Die KBE-Werte für 37 C-Inkubation lagen i.d.r. um ½ bis eine Größenordnung niedriger als bei Zi.Temp-Inkubation Ungewöhnlich erschien der große Unterschied der KBE-Zählungen (Faktor 3-5) infolge des Einsatzes verschiedener Samplingmethoden und geräte trotz werksmäßiger Kalibrierung Der Geräte. Hier besteht Klärungsbedarf, da hierdurch viele SchiPi-Zahlen im B-Kollektiv im auffälligen Bereich lagen. * Überprüfung der auffälligen Räume wird angeraten

Nanopartikel / Ultrafeine Stäube (10-1000 nm)

Messung von Nanopartikeln / ultrafeinen Partikeln (UFP) Erhebungen im Rahmen der Zusatzstudie TSI Condensation Particle Counter (CPC) Model 3007

Institut für Innenraum- und Umwelttoxikologie Untersuchung von Nanopartikeln (UFP 10->1000 nm) in Büroräumen (mit TSI CPC 3007) UFP mit TSI CPC 90000 Ruhebetrieb Druckerbetrieb Arbeitsbetrieb 80000 70000 60000 50000 40000 30000 Anzahl Partikel/cm3 (MW+/-SD) 20000 10000 0 D-60 D-59 D-58 D-57 D-56 D-55 D-54 D-53 D-48 D-47 D-46 D-45 D-44 D-42 D-40 D-39 D-38 B-26 B-25 B-34 B-22 B-21 B-20 B-19 B-18 B-17 B-16 B-15 B-14 B-13

CPC-Partikel (Büroräume, N=31) Anzahl Partikel/cm3 (MW+/-SD) Untersuchung von Nanopartikeln (UFP) in Büroräumen (10->1000 nm) mit TSI CPC 3007 90000 80000 70000 60000 50000 40000 30000 20000 10000 0 Ruhebetrieb (RB) Druckerbetrieb (DB) Arbeitsbetrieb (AB) Anzahl/cm3 45000 40000 35000 30000 25000 20000 15000 10000 5000 0 MW Median ** ** RB DB AB

Messung von Nanopartikeln (UFP) in Realräumen (Büros) 250000 200000 B UFP CopyRoom142 (171006) BfR-Studie Raum B-14 UFP Druckphase Kalkulierter Mittelwert der DB-Phase Partikel/cm3 150000 100000 50000 0 07:29:00 07:36:12 07:43:24 07:50:36 07:57:48 08:05:00 08:12:12 08:19:24 Beispiel: Die Spitzenkonzentrationen, d.h. die initialen Emissionen an Nanopartikeln (UFP) aus Laserdruckern können um mehrere Größenordnungen über den für die Druckphase gemittelten UFP-Werten liegen (hier: initiale Emission von 1,9x10 6 Nanopartikel/cm 3 versus 3,2x10 4 Nanopartikel/cm 3 gemittelt) 08:26:36 08:33:48 Uhrzeit 08:41:00 08:48:12 08:55:24 09:02:36 09:09:48 09:17:00 09:24:12 09:31:24

Bsp.: Sammlung Berlin Filter R219 TEM/REM-Analysen: K.Rödelsperger, IPAS, JLU Gießen

TEM/REM-Analysen: K.Rödelsperger, IPAS, JLU Gießen TEM x40.000 Nanopartikelaggregate eines Filters aus der Luftsammlung

TEM (Filter 222) x20.000 TEM (Filter 222) x40.000 TEM/REM-Analysen: K.Rödelsperger, IPAS, JLU Gießen

Schlussfolgerungen Emission von Nanopartikeln (10-1000 nm) durch Betrieb von Laserdruckern und Kopiergeräten Bei Auswertung der Bürokollektive B und D konnte in der Büroraumluft im Mittel eine signifikante Erhöhung (Verdopplung) der Anzahl von Nanopartikeln mit Durchmessern zwischen 10-1000 nm von RB nach DB festgestellt werden. Zwischen DB und AB-Phase nahm die Konzentration an Nanopartikeln wieder signifikant ab, so dass durch den Betrieb von Laserdrucken i.d.r. eine Erhöhung ultrafeiner Partikel (UFP) in Büroräumen erwartet werden muss. In der Spitze können beim Anlaufen von Laserdruckern ( initialer Burst ) im Innenraum Konzentrationsspitzen von Nanopartikeln bis >250.000 Partikel/cm 3 gemessen werden, d.h. In Konzentrationen, die um den Faktor 10 1 bis 10 2 über den RB-Konzentrationen liegen. Unter Berücksichtigung orientierender Analysen mittels Raster- und Transmissions-Elektronen- Mikroskopie werden auch substanzielle Partikel (und Konglomerate) mit Eisen- und Siliziumkomponenten aus Drucken in die Innenraumluft freigesetzt (Konzentrationsbestimmun- Gen stehen aus). Die jetzigen Ergebnisse deuten somit darauf hin, dass neben VOC-Agglomeraten, die mittels CPC als Nanopartikel erkannt werden, auch feste Nanopartikeln als initialer Burst während des Druckbetriebs freigesetzt werden (bubble). Welcher gesundheitliche Stellenwert der Emission dieser UFP in die Innenraumluft durch den Betrieb von Laserdrucken und Kopieren zukommt, ist ungeklärt.

Gesundheitliche Bewertung und Bewertbarkeit

Abgesehen von den offenen Fragen bei der Quantifizierung und Identifizierung der Zusammensetzung der von Laserdruckern (initial) emittierten Nanopartikel (UFP) können akute gesundheitliche Effekte durch die in der Pilotstudie gemessenen Einzelvariablen derzeit nicht abgeleitet werden. Da sich aus der internationalen Literatur Anhaltspunkte für subchronische bzw. chronische gesundheitliche Effekte von Emissionen aus Laserdruckern bzw. Fotokopierern ableiten lassen, ist im Rahmen der zukünftigen Forschung dem biologischen Potenzial der komplexen Emissionsmuster verstärkte Aufmerksamkeit zu schenken (biomedizinische Grundlagenforschung)

aus Gminski und Mersch-Sundermann, Umweltmedizin in Forschung und Praxis 11 (2006) 269-300

Forschungsbedarf besteht aus Gminski und Mersch-Sundermann, Umweltmedizin in Forschung und Praxis 11 (2006) 269-300

Erkenntnisse der Pilotstudie für eine zukünftige Hauptstudie (Innenraumbezogener Studienteil) Einsatz empfindlicherer Ozon-, ggf. auch CO2-Messgeräte mit kontinuierlicher Messung der Parameter Berücksichtigung von Ozon/VOC-Reaktionsprodukten als reaktive Intermediate in der Raumluft Langzeitsammlung Stäube in der Luft zur Gravimetrie und Analytik von Metallen Standardisierung (nur) der Raumreinigung zur Erfassung von Endotoxine (ELISA) TVOC-Onlinemessung zur Erfassung eines möglichen initialer VOC-Burst Einsatz sensitiver Formaldehydmonitore Traps für Nanopartikel (UFP) zur REM/TEM-Analyse

Danksagung Das IIUT and der JLU Gießen sagt Dank dem Bundesinstitut für Risikobewertung für die Finanzierung der Pilotstudie sowie der Zusatzstudie zur Pilotstudie den Leitern und Ansprechpartnern der Bürogebäude für die Möglichkeit, in den Gebäuden Büroraumuntersuchungen durchzuführen, sowie den dort Angestellten für ihre Bereitschaft als Probanden bei der BfR-Studie mitzuwirken dem Institut für Arbeits- und Sozialmedizin am Uniklinikum Gießen und Marburg GmbH der Justus-Liebig-Universität Gießen, Herrn Prof. Dr. Schneider und Herrn Prof. Dr. Dr. Rödelsperger für die Unterstützung bei den TEM/REM- und Elementanalysen den Betriebsärzten Herrn Dr. Bültermann in Freiburg, Herrn Dr. Kreis in Trier und Herrn Dr. Dr. von Rechenberg in Gießen für die Unterstützung bei der Betreuung und Entnahme biologischer Materialien der Probanden

Kontaktadresse (Studienleitung) Prof. Dr. med. Volker H. Mersch-Sundermann Institut- für Innenraum- und Umwelttoxikologie Fachbereich Medizin Justus-Liebig-Universität Gießen Tel.: 0641-99-41400/41401 Email: volker.mersch-sundermann@uniklinikum-giessen.de