Nutzung, Wahrnehmung und Bewertung von Medikamenten - Beipackzetteln Urheberrechtlich geschützt, Verwendung und Nachdruck mit deutlicher Quellenangabe gestattet.
Hintergrund Stichprobe und Befragungszeitraum T.I.P. BIEHL & WAGNER führt in regelmäßigen Abständen Telefoninterviews zu Themen durch, die über konkrete Kundenanfragen hinausgehen. Die vorliegenden Fragen beschäftigen sich mit dem Thema: Nutzung und Rezeption von Medikamenten- Beipackzetteln. Hierzu wurden im Februar 2010 insgesamt 793 Personen befragt. T.I.P. BIEHL & WAGNER verfügt über ein leistungsfähiges CATI-Studio (über 45 Arbeitsplätze) in dem die Befragung durchgeführt wurde. Die Haushalte wurden in ganz Deutschland nach dem random-last-digit Verfahren gezogen und die Befragten im next birthday Verfahren ausgewählt. Dabei wird die Voxco - Befragungssoftware für CATIund CAPI-Studien eingesetzt. Eigenstudie Medikamenten-Beipackzettel Februar 2010 2
www.tip-web.de Nutzung von Medikamenten - Beipackzetteln Frage 1: Angenommen Sie waren beim Arzt und er hat Ihnen ein neues Medikament verschrieben. Wie gehen Sie mit der Packungsbeilage um? Würden Sie sagen: Wenn ich ein Medikament erhalte, lese ich die Packungsbeilage... vollständig überwiegend teilweise nicht Total 41% 22% 27% 10% Männlich (n=284) Weiblich (n=509) 32% 45% 25% 21% 29% 25% 14% 8% 15-24 Jahre (n=68) 25-44 Jahre (n=185) 45-64 Jahre (n=342) 65 Jahre und mehr (n=198) 22% 32% 44% 49% 24% 34% 21% 12% 41% 23% 25% 29% 13% 5% 11% 13% Basis N=793 Eigenstudie Medikamenten-Beipackzettel Februar 2010 3
Rezeption der Inhalte von Medikamenten - Beipackzetteln Frage 2: Ich lese Ihnen nun einige Themen vor, die in Packungsbeilagen von Medikamenten zu finden sind. Bitte sagen Sie mir, ob Sie sie ausführlich, oberflächlich oder nicht lesen? ausführlich oberflächlich nicht Einnahmevorschriften zu Menge und Tageszeiten 90% 7% 3% Informationen über die Wirkung 81% 17% 2% Informationen über die Nebenwirkungen 77% 20% 3% Informationen über die Inhaltsstoffe 36% 46% 18% Informationen was man tun muss, wenn man das Medikament nicht verträgt Informationen unter welchen Umständen man das Medikament nicht nehmen darf 67% 83% 25% 8% 14% 4% Basis N=498 Eigenstudie Medikamenten-Beipackzettel Februar 2010 4
Bewertung von Medikamenten- Beipackzetteln Frage 3: Welche Note auf der Schulnotenskala von 1 bis 6 würden Sie alles in allem den Packungsbeilagen /Begleitzetteln von Medikamenten geben hinsichtlich: 1=Sehr gut 2=gut 3=befriedigend 4=ausreichend 5=mangelhaft 6=ungenügend Übersichtlichkeit 6% 23% 39% 18% 9% 6% Ø= 3,2 Verständlichkeit 4% 25% 38% 20% 8% 4% Ø= 3,2 Gliederung/ Ordnung 6% 39% 34% 15% 2% Ø= 4% 2,8 Anregung z. Weiterlesen 4% 14% 34% 23% 16% 9% Ø= 3,6 Basis N=793 Eigenstudie Medikamenten-Beipackzettel Februar 2010 5
Gründe für die (teilweise) Nicht-Beachtung von Medikamenten - Beipackzetteln Frage 4: Warum lesen Sie Begleitzettel nur teilweise oder nicht? vertraue dem Arzt und halte mich an das, was er sagt nur, was ich wichtig finde (Einnahme, Nebenwirkungen) zu umfangreich/ zu lang (Nebenwirkungen) verunsichern/ machen Angst verstehe ich sowieso nicht nicht viel Wichtiges drin/ interessiert nicht zu klein geschrieben kenne ich schon vertraue dem Apotheker, halte mich an das, was er sagt sind mir zu langweilig lese erst, wenn es Probleme gibt kenne Medikamente von meinem Beruf her zu unübersichtlich Sonstiges 27% 17% 16% 14% 13% 7% 7% 6% 5% 4% 3% 3% 2% 8% Basis N=294 Eigenstudie Medikamenten-Beipackzettel Februar 2010 6
Fazit: Mehr Hürde als Hilfe Ungeachtet ihrer Wichtigkeit werden die Beipackzettel zu Medikamenten nur von weniger als der Hälfte der Befragten vollständig gelesen. Die Gründe für diese unzureichende Beschäftigung mit den z. B. für Allergiker kritischen und teilweise lebenswichtigen Informationen sind vielfältig. Im Wesentlichen sind es aber Menge und Art der Information, die beim Patienten ein Gefühl von Überforderung aufkommen lassen oder gar zu einer starken Verunsicherung bis hin zur Angst führen. Während die Patienten Informationen zu Dosierung und Art der Einnahme und zu Gegenanzeigen in der Regel lesen, sind Informationen zu Wirkstoffen / Inhaltsstoffen aus Sicht der Patienten von geringerem Interesse. Die Patienten entscheiden häufig für sich selbst, welche Informationen für sie relevant und damit lesenswert sind. Es ist anzunehmen, das die derzeitige Aufbereitung von Beipackzetteln dem Anspruch einer patientengerechten Produktinformation nicht gerecht wird, sondern vielmehr Hürden und Ängste aufbaut, die einer eigenverantwortlichen Auseinandersetzung mit den verwendeten Medikamenten entgegenwirkt. Eigenstudie Medikamenten-Beipackzettel Februar 2010 7
Rahmendaten Rahmendaten Stichprobe: N = 793 Personen Zeitraum der Befragung: 11.02.2010 17.02.2010 Region: deutschlandweit Methode: CATI (Computer Assisted Telephone Interview) Stichprobenbeschreibung Geschlecht: 284 männlich (36%); 509 weiblich (64%) Altersverteilung: 15-24 Jahre: 68 (9%) - 45-64 Jahre: 342 (43%) 25-44 Jahre: 185 (23%) - 65+ Jahre: 198 (25%) Eigenstudie Medikamenten-Beipackzettel Februar 2010 8
Stichprobe Frage : Alter und Geschlecht Männlich Weiblich Total 36% 64% 15-24 Jahre (n=68) 25-44 Jahre (n=185) 45-64 Jahre (n=342) 65 Jahre und mehr (n=198) 43% 36% 33% 38% 57% 64% 67% 62% Eigenstudie Medikamenten-Beipackzettel Februar 2010 9
Sie Sie haben haben Fragen? Sie Sie möchten mehr mehr erfahren? FORSCHUNGEN UND KONZEPTE FÜR MÄRKTE, PRODUKTE UND SOZIALES Eberhard Biehl Diplom-Psychologe Institutsleitung Eurener Str. 15 54294 Trier +49 651 9480018 Eberhard.Biehl@tip-web.de www.tip-web.de Eigenstudie Medikamenten-Beipackzettel Februar 2010 10