Das Sielsystem wird kontinuierlich erweitert, dem Ausbau sind aber Grenzen gesetzt:

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Transkript:

Warum RISA RegenInfraStrukturAnpassung? Hamburg wächst und wird dichter, 6.000 neue Wohnungen pro Jahr werden dringend benötigt. Wenn aber Verdichtung und Versiegelung zunehmen, bedeutet das gleichzeitig, dass weniger Regenwasser versickern oder verdunsten kann und stattdessen über das Sielsystem abgeleitet werden muss. Das Sielsystem wird kontinuierlich erweitert, dem Ausbau sind aber Grenzen gesetzt: aus technischen Gründen andere unterirdische Infrastrukturen (z.b. U-Bahn, Gas, Fernwärme) beanspruchen ebenfalls Platz aus wirtschaftlichen Gründen. Ein Umdenken, ein zukunftsfähiges Wasserkonzept für Hamburg muss her mit Maßnahmen, die einen naturnahen Wasserhaushalt fördern. Hinzu kommt der Klimawandel. Norddeutschland muss sich in Zukunft verstärkt auf Wetterextreme einstellen: Es regnet vor allem im Sommer seltener, dafür aber heftiger mit Unwettern, bei denen in wenigen Stunden erhebliche Regenmengen anfallen können. Hamburg braucht alternative Lösungen für die Regenwasserbewirtschaftung. Wir müssen umdenken: anders planen, anders bauen. Vom Leben am Wasser, hin zum Leben mit Wasser.

Wieviel kostet ein Starkregenereignis? Fallstudie für den 06. Juni 2011 Foto: D. Heien PRIVAT Gewerbe und Industrie 15 Mio. Foto: www.mediaserver.hamburg.de/aufwind-luftbilder.de PRIVAT Energie- und Wasserversorgung 2,7 Mio. Produktionsverlust Gastgewerbe 20.300 Produktionsverlust Einzelhandel 105.600 Foto: A. Lampe PRIVAT Wohngebäude Keller 9,4 Mio. 28. Mio. Foto: A. Lampe ÖFFENTLICH Schienen/ Straßen/ Tunnel / Unterführungen unter Wasser 114.000 Die angegebenen Zahlen geben nur eine grobe Abschätzung der entstandenen Schäden wieder. Aufgrund lückenhafter Datenlage mussten im Verlauf der Fallstudie viele Annahmen getroffen werden, die im Detail nicht der Realität entsprechen dürften. Die angegebene Bandbreite der Schadenshöhe soll verbliebenen Unsicherheiten Rechnung tragen. Foto: HAMBURG WASSER ÖFFENTLICH Gebäude 33.606 151.233 Zahlen entnommen aus Gutachten zu den ökonomischen Folgen des Klimawandels und Kosten der Anpassung für Hamburg. Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut gemeinnützige GmbH (HWWI) Ecologic Institut gemeinnützige GmbH beauftragt von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt der Freien und Hansestadt Hamburg (2012, unveröffentlicht). GESAMT 27,3 46,1 Mio.

RISA RegenInfraStrukturAnpassung Wie schütze ich mein Haus vor Starkregenfolgen? Die Starkregenereignisse des Sommers 2011 haben es deutlich gezeigt: Der Schutz vor Starkregenfolgen ist nach wie vor ein wichtiges Thema in Hamburg. Die Broschüre Wie schütze ich mein Haus vor Starkregenfolgen? erläutert zahlreiche Maßnahmen, mit denen Sie Ihr Gebäude vor Wasser- und Feuchtigkeitsschäden schützen können. Ob Sie ein neues Haus oder Bürogebäude planen oder bereits Wasserschäden an Ihrem Objekt festgestellt haben: Diese Broschüre soll Ihnen als Hauseigentümer, Bauherr oder Planer Hilfestellungen geben, wie Sie Ihr Gebäude effektiv vor Wassereintritt schützen können. Jeder kann einen wichtigen Beitrag zum Regenwassermanagement leisten. Private Schutz- und Vorsorgemaßnahmen sind, neben der kontinuierlichen Erneuerung und Optimierung des Hamburger Sielnetzes, ein wichtiger Bestandteil der kommunalen Gemeinschaftsaufgabe Überflutungsschutz. Weitere wichtige Bausteine werden im Projekt RISA erarbeitet. www.risa-hamburg.de/index.php/wie-schuetze-ich-mein-haus-vor-starkregenfolgen.html Broschüre Wie schütze ich mein Haus vor Starkregenfolgen, konstruktive Maßnahmen und mobile Schutzelemente / Schutz vor Oberflächenwasser

Regenwasser klug managen Ohlsdorf 12 / Kleine Horst in Hamburg-Nord Erschließungsfläche: 40.900 m² Baukosten: 3.115.000 Bauzeit: 2006-2011 234 Wohneinheiten in Hamburgs Neubaugebieten Rückhaltebecken mit einer Fläche von 6000 m 2 Ableitung des Niederschlagswassers in offenen Mulden und Gräben Lokstedt 56 / Stadtgärten Lokstedt in Eimsbüttel Grundstücksgröße: ca. 50.000 m² Gesamtinvestition: ca. 150 Mio. Baubeginn: 2010 Wohneinheiten: ca. 600 Kitaplätze: ca.130 Gründächer Ableitung des Niederschlagswassers in offenen Mulden und Gräben Abflussminderung durch den Einsatz wasserdurchlässiger Beläge für Gehwege und Stellplätze Versickerung über das Mulden- und Grabensystem (1300 m 3 Rückhaltevolumen)

Trabrennbahn Farmsen der RISA Vorreiter Regenwasserrückhaltung Regen vom Dach wird gesammelt... in Gräben und Teichen... und über Rinnen...... in Teiche geleitet, wo das Regenwasser gereinigt wird Das Wohnungsbauprojekt Trabrennbahn Farmsen mit etwa 1400 Wohnungen stellte die Planer vor das Problem: Wohin mit dem Regenwasser? Da der Untergrund des Baugebietes von wasserundurchlässigem Geschiebelehm und -mergel geprägt ist, musste ein offenes Oberflächenentwässerungssystem geschaffen werden. Die Lösung: Ein untereinander verbundenes, nach ökologischen Kriterien gestaltetes Mulden- und Grabensystem, in dem Regenwasser zurückgehalten und vorgereinigt wird. Dabei fließt das Regenwasser den im Zentrum der Wohnanlage vorhandenen Teichen zu. Von dort wird Wasser gedrosselt der Osterbek zugeleitet.

Schulbau-Projekt Grundschule Wegenkamp: Sammeln statt Siel Die Grundschule Wegenkamp ist eine zweizügige Grundschule im Stadtteil Hamburg Stellingen neben der A7. Die maroden Leitungen im Regenwasserund Schmutzwassersystem sind abgängig. SBH / Schulbau plant im Rahmen der erforderlichen Sielsanierung das Entwässerungssystem für das Regenwasser ganz neu zu entwickeln. Danach wird zukünftig das anfallende Regenwasser von den Dachflächen über Rinnen und Mulden gesammelt und in ein abgestuftes Rückhaltebecken geleitet. Das gesammelte Wasser versickert auf dem Grundstück. Das Rückhaltebecken soll für die Kinder der Schule erlebbar und gleichzeitig sicher gestaltet werden. Entwurf Dachflächen: ca. 4400 m² befestigte Oberflächen: ca. 1000 m² Regenwasserleitungen im Bestand: ca. 900 lfm davon sanierungsbedürftig: ca. 700 lfm Menge abzuleitenden Wassers ca. 150 l/s geschätzte Sanierungskosten bei herkömmlicher Planung* ca. 420.000,- Entwässerungskonzept Neuplanung Finanzbehörde / Schulbau Hamburg Menge abzuleitenden Wassers ca. 36 l/s geschätzte Baukosten für die Neuplanung (inkl. Schulhofumgestaltung)** ca. 350.000,- jährliche Ersparnis Sielbenutzungsgebühr ca. 3.300,- Versickerungszonen * inkl. Baunebenkosten ** inkl. Baunebenkosten und Kampfmittelräumung des Standortes Offene Rinne Rückhaltebecken

Schulbau-Projekt Grundschule Moorflagen: Sickern statt Siel Die Grundschule Moorflagen am Wagrierweg ist eine zweizügige Grundschule im Stadtteil Hamburg Niendorf-Nord. Die maroden Leitungen im Regenwasser- und Schmutzwassersystem sind abgängig. SBH / Schulbau plant im Rahmen der erforderlichen Sielsanierung das Entwässerungssystem für das Regenwasser ganz neu zu entwickeln. Das Dachflächenwasser der Gebäude und Laubengänge wird in unterirdische Rigolen geleitet und hier versickert. Die befestigten Oberflächen werden so angeordnet, dass das anfallende Regenwasser in benachbarte Grünflächen geleitet werden kann. Es entsteht ein fast wartungsfreies Entwässerungssystem. Ein Abfluss in das öffentliche Siel ist nicht mehr nötig. Entwurf Dachflächen: ca. 4000 m² befestigte Oberflächen: ca. 3050 m² Regenwasserleitungen im Bestand: ca. 960 lfm Menge abzuleitenden Wassers in öff. Siel ca. 170 l/s geschätzte Sanierungskosten bei herkömmlicher Planung* ca. 580.000,- Neuplanung Finanzbehörde / Schulbau Hamburg Menge abzuleitenden Wassers in öff. Siel 0 l/s Entwässerungskonzept geschätzte Baukosten für die Neuplanung (inkl. Schulhofumgestaltung)** ca. 600.000,- jährliche Ersparnis Sielbenutzungsgebühr ca. 5.300,- Unterirdische Rigolen * inkl. Baunebenkosten ** inkl. Baunebenkosten und Kampfmittelräumung des Standortes Mulden-Rigole Parkplatzentwässerung

Campus Bundesstraße MIN Fakultät Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften 1. Preis Modellfoto, Wettbewerbsstand (BWF) Städtebaulicher Funktionsplan (aktueller Stand). Sieger im Bereich Städtebau zur Gestaltung des gesamten Campus Bundesstraße der Fakultät Mathematik, Informatik und Naturwissenschaft (MIN-Fakultät) war das Team von Raumwerk Architekten aus Frankfurt/Main, SEHW Architekten aus Hamburg und ST raum a. aus Berlin. Der Funktionsplan wird gegenwärtig überarbeitet. Zusammen mit dem Team des Hochschulamtes und der Hochschulbaudienststelle werden zur Zeit Lösungen untersucht, um das Regenwasserkonzept durch RISA-Maßnahmen zu vertiefen.

Eignet sich eine Fläche bzw. mein Grundstück aufgrund der Untergrundund Grundwasserverhältnisse für eine Versickerung des Regenwassers? Die von der BSU und der HSE in Vorbereitung befindliche Karte ist eine wichtige Planungsgrundlage für die Stadtplanung und bietet eine schnelle Ermittlung von Versickerungspotenzialen bei der Bauleitplanung und bei der Ersteinschätzung von Flächenentsiegelungen. Grundstücksbesitzer, die eine Versickerung von Regenwasser planen, können die Karte zur Erstorientierung einsetzen. Sie ersetzt jedoch nicht die für die Dimensionierung von Versickerungsanlagen notwendigen Vor-Ort- Untersuchungen. Darüber hinaus ist bei der Planung von Regenwasserversickerungsanlagen u.a. zu prüfen: Versickerungsfähige Tiefe 0 1 m, unwahrscheinlich 1 2 m, eingeschränkt 2 5 m, wahrscheinlich > 5 m, möglich Ist das Regenwasser eventuell schadstoffbelastet? Gibt es Altlasten auf meinem Grundstück? Liegt mein Grundstück in einem Wasserschutzgebiet? Beeinflusse ich Nachbargrundstücke? Weitere Informationen: www.hamburg.de/niederschlagswasserversickerung Hier finden Sie auch Informationen zur Anzeige- und Erlaubnispflicht von Versickerungsanlagen. Hamburger Versickerungspotenzialkarte Stand: November 2012

Es gibt etwa 2000 Einleitungen in Hamburger Gewässer durch: Straßenentwässerung (4000 km Straßenlänge, davon 82 km Autobahnen) Mit der Straßenentwässerung gelangen viele Schadstoffe ins Wasser: Reifenabrieb, Bremsabrieb, Fahrbahnabrieb, Öl und andere Kohlenwasserstoffe sowie Abgaspartikel Regensiele Straßengräben Mischwasserüberläufe Lösungsmöglichkeiten Straßenabwasserreinigung dezentral: z B. Bodenpassage Straßenabwasserreinigung zentral: Anschluss an das Mischwassersiel Qualifizierte Trennung von unterschiedlichen Regenwasserqualitäten Abkopplung des sauberen Regenwassers vom Mischwassersiel Verkehrs- und Straßensituation Stand: November 2012

Starkregenereignisse gefährden die Ökologie der Hamburger Gewässer vor während Warum steigt der Wasserstand so deutlich an? Fotos: G. Stiller und nach dem Gewitter In einer Großstadt sind viele Flächen versiegelt: Wenn der Boden durch Bauwerke, Straßen und Parkplätze abgedeckt ist, kann Regen nicht mehr in das Grundwasser versickern. Schon bei normalem Regen steigt daher in vielen Gewässern die Wassermenge und Fließgeschwindigkeit rasant an. Bei Starkregen entsteht eine regelrechte Flutwelle, die Kleinlebewesen, Fische und Pflanzen mit sich reißt. Ein Problem stellt auch die Qualität des eingeleiteten Wassers dar Straßenabwasser, insbesondere von stark befahrenen Straßen, ist belastet mit Schwermetallen aus der Treibstoffstoffverbrennung wie Zink, Kupfer, Blei und Cadmium. Hinzu kommen Brems- und Reifenabrieb, Tropfverluste und Fahrbahnabrieb. Das Ökosystem Gewässer wird regelmäßig gestört: Makrozoobenthos die auf der Gewässersohle lebenden Kleinlebewesen werden durch die Flutwelle verdriftet / Schadstoffe belasten ihren Lebensraum Der Sauerstoff, der für den Abbau von Schadstoffen verbraucht wird, fehlt den Fischen; Gefahr von Fischsterben Wasserpflanzen werden durch die Flutwelle heraus- gerissen / Schadstoffe lasten ihren Lebensraum be- Gefährdung der Gewässerökologie Stand: November 2012

Naturnaher Wasserhaushalt in der Stadt Das Ziel der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung ist, die Niederschläge grundsätzlich dort, wo sie anfallen, zu erfassen und soweit wie möglich an Ort und Stelle durch geeignete Maßnahmen zu bewirtschaften und dem natürlichen Wasserkreislauf wieder zuzuführen. NATUR In einer Stadt, in der viele Flächen versiegelt sind, können die natürlichen Prozesse größtenteils nicht mehr ablaufen. STADT veränderter Wasserhaushalt Aus diesem Grund müssen alternative Möglichkeiten geschaffen werden, um einen naturnahen Wasserkreislauf auch in der Stadt zu ermöglichen, etwa durch: Dachbegrünung Verdunstung Wasserdurchlässige Flächenbefestigung Rückhaltung Die Broschüre Dezentrale naturnahe Regenwasserbewirtschaftung zeigt Ihnen Möglichkeiten und Maßnahmen zur Umsetzung auf dem eigenen Grundstück. Durch die dezentrale Bewirtschaftung des Regenwassers auf Ihrem Grundstück leisten Sie nicht nur einen Beitrag zum Gewässer- und Überflutungsschutz, sondern können ab 2012 auch die Niederschlagswassergebühr für Ihr Grundstück reduzieren. www.hamburg.de/contentblob/135118/data/regenwasserbroschuere.pdf Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung Stand: November 2012

Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung 1 Schule Leuschnerstraße e umgesetzt im Rahmen des EU-Projektes Urban Water Cycle Das gesamte Niederschlagswasser verbleibt auf dem Grundstück. Erreicht wurde dies durch eine Teilentsiegelung des Schulhofes und den Bau von Mulden, in denen Regenwasser versickern kann. Fotos: HAMBURG WASSER 2 Merkurpark Bei der Erschließung des Gewerbegebietes Merkurpark sind insgesamt sieben Regenrückhaltebecken entstanden, die über Gräben verbunden sind. Das gesamte Oberflächenwasser aus dem Gewerbegebiet gelangt über diese Gräben zu einem Sammelbecken. Nach Vorreinigung wird das Wasser von dort an das vorhandene Entwässerungssystem abgegeben. 3 Bramfeld 63 Oberflächliche Ableitung in Gewässer, Mitbenutzung der Grünfläche zur Oberflächenentwässerung, Mitbenutzung der Spiel- und Bolzfläche im Starkregenfall. Abbruch von Asphaltflächen Teilentsiegelte Fläche Als Teil des Entwässerungssystems wurde auf dem Spielplatz eine Mulde angelegt Versickerungsanlage vor der Begrünung Versickerungsanlage im Endzustand Regenrückhaltebecken im Gewerbegebiet Merkurpark VORHER ~ 5.900 m 2 Schulhoffläche am Regenwassersiel ~ 2.500 m 2 Dachfläche am Regenwassersiel ~ 8.400 m 2 Fläche am Regenwassersiel Auf den privaten Grundstücksflächen sind die Fahr- und Gehwege sowie Stellplätze in wasser- und luftdurchlässigem Aufbau hergestellt JETZT ~ 2.600 m 2 Schulhoffläche, durchlässig gestaltet ~ 3.300 m 2 Schulhoffläche an Versickerungsanlage ~ 2.500 m 2 Dachfläche an Versickerungsanlage 0 m 2 Fläche am Regenwassersiel Durch Ölabscheider und biologisch aktive Flachwasserzonen wird das Wasser vorgereinigt Das Regenwasser von den Straßen läuft in kleinen Mulden zu den Entwässerungseinrichtungen Beispielprojekte in Hamburg Stand: November 2012

Bebauungsplan Eidelstedt 68 / Möbel Höffner Entwässerungskonzept für das Gelände von Möbel Höffner in Eidelstedt Das auf den Dachflächen anfallende Regenwasser wird über die Dachbegrünung zurückgehalten und vorgereinigt. Die offenen Wasserbecken an der Holsteiner Chaussee dienen der Rückhaltung sie werden ausschließlich mit Regenwasser befüllt. Das auf den Parkplätzen und Wegen anfallende Regenwasser wird in begrünte Sickermulden zwischen den Stellplätzen geleitet, wo es durch Bodenpassagen gereinigt wird. Da der Untergrund der vorhandenen Entwässerungsmulden nicht dazu geeignet ist, das komplette Wasser versickern zu lassen, sind in den Mulden Drainagen und Notüberläufe angeordnet. Das überschüssige Niederschlagswasser wird einem Regenrückhaltebecken zugeführt. In dem Regenrückhaltebecken wird außerdem das Niederschlagswasser gesammelt, welches auf die versiegelten Flächen im Anlieferungsbereich/Warenannahme von Möbel Höffner fällt. Wasser als Gestaltungselement Stand: November 2012