Luisa Cordroch Flensburg, den. September Auswertung des Fragebogens zum Thema Männerberatungsstelle Im Gleichstellungsausschuss der Stadt Flensburg vom 9.. wurde die Thematik Gewalt gegen Männer erörtert. Es wurde konstatiert, dass Männer in ihren Problemlagen dann erst sichtbar werden, wenn die Nöte schon sehr groß sind (Gewalttätigkeit, Alkoholerkrankung, Obdachlosigkeit). Bei der Frage nach präventiven Angeboten wurde sichtbar, dass es kaum männerspezifische Beratungen in Flensburg gibt. Aus der Diskussion ergab sich die Frage, ob es in Flensburg erforderlich ist, eine Männerberatungsstelle einzurichten. Mit unser Vorstellung verbinden wir sowohl ein persönliches Beratungsangebot für Männer als auch die Koordination dieses Themas in der Region unter Einbeziehung aller Altersstufen. Um das Thema nach dem Gleichstellungsausschuss zu vertiefen, tagte am 8.. eine interfraktionelle Arbeitsgruppe. Dort entstand die Idee, mit einer Fragebogenaktion herauszufinden, ob in Flensburg der Bedarf für eine Männerberatungsstelle existiert. In Zusammenarbeit mit Gert Koll, Leiter der Fachstelle für Wohnhilfen und Schuldnerberatung, wurde der Fragebogen entwickelt um von ExpertInnen eine Einschätzung zu erhalten. Die Fragebögen wurden gezielt an PolitikerInnen, Institutionen und Beratungsstellen, welche mit dem Thema Männerberatung Berührung haben, geschickt. Bei der Auswertung wurde zwischen und GegenerInnen einer Männerberatungsstelle unterschieden um die Begründungen und die Ergebnisse vor diesem Hintergrund besser einordnen zu können. Frage : Halten sie die Einrichtung einer Männerberatungstelle grundsätzlich für erforderlich? 7 Aus der ersten Grafik geht hervor, dass von Beantworteten Fragebögen Personen grundsätzlich für eine Männerberatungsstelle stimmen und 7 Stimmen dagegen sind.
Vier der sieben GegenerInnen haben dieses begründet mit bereits vorhandenen Beratungsstellen (für Männer und Frauen), wenig Nachfragen und fehlenden finanziellen Mitteln. Frage : Welche Fragen/Themen/ Problemlagen könnten in einer solchen Beratungsstelle bearbeitet werden? GegenerInnen 9 7 7 8 8 9 A B C D E F G H H I J K A) Beziehungsprobleme, B) Trennung/Scheidung/Unterhalt/ Kontakt zu Kindern C) Vaterschaft D)Vereinbarkeit Familie und Beruf E) Sexualität F) Häusliche Gewalt G) Gewaltgeprägte Umstände H ) Männergesundheit psychisch, H Männergesundheit physisch I) Suchtproblematiken J) Lebenspraktische Hilfen K) Erstunterbringung nach Trennung Aus der zweiten Tabelle ist ersichtlich, dass sich die Mehrheit der zahlreiche der vorgeschlagenen Themen in einer Beratungsstelle vorstellen können. Der größte Bedarf wird in den Bereichen Beziehungs-, Trennungs-Problemen (Unterhalt/ Kontakt zu Kindern) und häuslicher Gewalt gesehen. Aber auch alle anderen Themenbereiche sollten laut der Befragten in einer Männerberatungsstelle angeboten werden. Frage : Ist eine Männerwohnung( ähnlich organisiert wie Frauenhäuser) erforderlich? 7 7 Ja Nein Bei der Frage nach der Notwendigkeit einer Männerwohnung zeichnet sich ein Gleichgewicht zwischen den und ab. Beide haben ihre Stimmen fast gleichgewichtet vergeben. Die Stimmen gegen eine Männerwohnung überwiegen mit einer.
Frage : Wie sind Ihre Erfahrungen in Sachen Männernöten? von 7 GegenerInnen haben diese Frage beantwortet. Ihre Erfahrungen in diesem Bereich sind sehr vielfältig. Übereinstimmung geht aus der Beantwortung hervor, dass Männer ungerne über ihre Nöte reden. von haben diese Frage beantwortet, auch hier wird deutlich, dass Männer Schwierigkeiten haben, Hilfen aufzusuchen. Die Problemlagen von Männern in Nöten so die Befragten - seien allerdings nicht zu unterschätzen. Frage : Wo wäre eine Männerberatungsstelle am besten angesiedelt? 9 8 7 A B C D E Befürworter A) Kirchlicher Träger B) freier Träger C) unabhängiger Träger D) Verein E) Stadtverwaltung In allen Bereichen wäre eine Männerberatungsstelle vorstellbar außer im öffentlichen Bereich. Am besten wäre sie, laut der Befragung, bei einem freien oder unabhängigen Träger angesiedelt. Zusätzliche Vorschläge gingen in die Richtung, profamilia oder auch das Gleichstellungsbüro zu erweitern, um eine gute Koordination- und Strukturarbeit und Beratung für beide Geschlechter anbieten zu können.
Frage : Angebote für Männer der Befragten 8 Ja Nein Viele der Befragten( sowohl als auch ) halten bereits Angebote für Männer vor. Allerdings wird aus den schriftlichen Beantwortungen der nur in einem Fall ein männerspezifisches Beratungsangebot sichtbar. Bei den sind nur Angebote vorhanden, die eindeutig männerspezifisch sind. Frage 7: Welche Angebote könnten sie für Männer ausbauen? Zwei haben Anregungen für einen Ausbau. Es wird z. B. vorgeschlagen für Jungen/junge Männer mit Migrationshintergrund ein Projekt ins Leben zu rufen, in dem sie lernen mit Sexualität und Partnerschaften umzugehen. Ein anderer Vorschlag zum Ausbau ist die Einrichtung einer Selbsthilfegruppe. Drei der haben Vorstellungen von einem Ausbau in verschiedenen Bereichen wie beispielsweise präventive Arbeit und weitere Männergruppen. Frage 8: Weitere Anregungen Die schreiben zum einen, dass es eine Möglichkeit wäre den Ausbau von einigen Beratungsstellen für männerspezifische Arbeit der Öffentlichkeit vorzutragen und bei finanzieller Unterstützung umzusetzen. Eine andere Person schreibt, dass zumindest eine Männergruppe eingerichtet werden könnte. Ansonsten wird noch vorgeschlagen, dass Männer bei Bedarf selbst aktiv werden sollten. Die sehen die Notwendigkeit eines niederschwelligen Angebotes und meinen, dass es schwierig sei im vorweg den Bedarf vollständig zu erkennen. Von daher könnte z.b. ein befristetet Projekte sinnvoll sein um eine Einschätzung zu erhalten und dementsprechend zu reagieren.
Fazit: Es scheint beiden Parteien klar zu sein: Männer haben auf unterschiedlichen Ebenen Probleme, tun sich aber schwer damit, über diese zu sprechen. Es fällt Ihnen nicht so leicht wie Frauen, Hilfen in Anspruch zu nehmen und wenn sie es tun sind die Probleme oft sehr fortgeschritten. Ursache könnte auch sein, dass Männer nicht über die entsprechenden Hilfen informiert sind, die von Institutionen durchaus für beide Geschlechter angeboten werden. So wäre es zunächst wichtig, die vorhandenen Beratungs- und Unterstützungsangebote, die es für Männer bereits gibt, ihnen nahezubringen. Es sollte möglich sein, ohne große Hürden, Hilfe aufsuchen zu können. Da oft partnerschaftliche Probleme, Gewalt und Versagen Männer in Hilfesituationen bringt, sollte es in jedem Fall eine Beratungsstelle geben, wo männliche Ansprechpartner vorhanden sind. Männer sollten unter sich sein dürfen, um offen mit ihren Problemen umgehen zu können. Vermutlich ist die Mobilisierung von finanziellen Ressourcen mitunter ein Aspekt, der zu kostengünstigen Lösungen motiviert. Dennoch sind sich alle einig, dass in Flensburg ein präventives und männerspezifisches Angebot vorgehalten werden sollte.