Kind der Wildnis oder verwöhntes Balg? Pflanzenfresser- Fütterung in Zoos

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Transkript:

Kind der Wildnis...... oder verwöhntes Balg? Pflanzenfresser- Fütterung in Zoos Marcus Clauss Klinik für Zoo-, Heim- und Wildtiere, Vetsuisse Fakultät, Universität Zürich mclauss@vetclinics.uzh.ch

Welches Tier wird hier gefüttert? Erdbeeren Mangos Pflaumen (ohne Steine) Aprikosen/Pfirsiche (ohne Steine) Äpfel Birnen Ananas Lauch Salat Tomaten Gekochte Pasta/Reis mit Rosinen Haferflocken Trockenes Brot Joghurt Hackfleisch (1x/Woche)

Welches Tier wird hier gefüttert? Erdbeeren Mangos Pflaumen (ohne Steine) Aprikosen/Pfirsiche (ohne Steine) Äpfel Birnen Ananas Lauch Salat Tomaten Gekochte Pasta/Reis mit Rosinen Haferflocken Trockenes Brot Joghurt Hackfleisch (1x/Woche)... Grasheu ad libitum (wird kaum gefressen)

Welches Tier wird hier gefüttert? Erdbeeren Mangos Pflaumen (ohne Steine) Aprikosen/Pfirsiche (ohne Steine) Äpfel Birnen Ananas Lauch Salat Tomaten Gekochte Pasta/Reis mit Rosinen Haferflocken Trockenes Brot Joghurt Hackfleisch (1x/Woche)... Grasheu ad libitum (wird kaum gefressen)

Tapir aus Stevens und Hume (1995) Müller & Clauss (in Vorber.)

Entwicklung der Zootierfütterung Konzepte aus der Landwirtschaft (Nutztierfütterung - zur Ausnutzung des Leistungspotenzials) Menschliche Ernährungsgewohnheiten

Entwicklung der Zootierfütterung Konzepte aus der Landwirtschaft (Nutztierfütterung - zur Ausnutzung des Leistungspotenzials) Menschliche Ernährungsgewohnheiten

Entwicklung der Zootierfütterung Konzepte aus der Landwirtschaft (Nutztierfütterung - zur Ausnutzung des Leistungspotenzials) Menschliche Ernährungsgewohnheiten Ausrichtung an der natürlichen Nahrung Krankheiten vermeiden Anpassungspotenzial ausreizen biologische Wissensvermittlung

Beispiel Landschildkröten Empfehlungen aus verschiedenen Ausgaben eines Lehrbuches über die Jahre hinweg Jahr Empfehlung 80% Obst, 19% Fleisch, 1% Mineralstoffe; 1980-1993 Obst: Äpfel, Birnen, Apfelsinen, Bananen, Tomaten, Grünfutter (Frischgras, Klee, Salat); Fleisch: Muskel, Herz fein geschnitten auch Fertigfutter für Hunde und Katzen. Bei Mangel an Obst: Haferflocken, Reis, Trockenfutter für Hunde, gedämpfte Kartoffeln Blattreiche Grünfutter, Gemüse, Obst (Äpfel, Bananen, Birne, Traube, Kiwi), 1999 gelegentlich Feuchtfutter für Hunde und Katzen, Getreideprodukte Grünfutter (Wildkräuter, geringer Anteil Salat und Gemüse), 2004-2009 geringe Mengen Obst (führt zu Fehlgärung und Durchfall), Feuchtfutter für Hunde und Katzen nicht als Hauptbestandteil (verursachen Gicht), Milch- und Getreideprodukte nur in geringen Mengen, Heu immer zur freien Aufnahme, Sepiaschalen/Hühnereischalen

Beispiel Landschildkröten Empfehlungen aus verschiedenen Ausgaben eines Lehrbuches über die Jahre hinweg Jahr Empfehlung 80% Obst, 19% Fleisch, 1% Mineralstoffe; 1980-1993 Obst: Äpfel, Birnen, Apfelsinen, Bananen, Tomaten, Grünfutter (Frischgras, Klee, Salat); Fleisch: Muskel, Herz fein geschnitten auch Fertigfutter für Hunde und Katzen. Bei Mangel an Obst: Haferflocken, Reis, Trockenfutter für Hunde, gedämpfte Kartoffeln Blattreiche Grünfutter, Gemüse, Obst (Äpfel, Bananen, Birne, Traube, Kiwi), 1999 gelegentlich Feuchtfutter für Hunde und Katzen, Getreideprodukte Grünfutter (Wildkräuter, geringer Anteil Salat und Gemüse), 2004-2009 geringe Mengen Obst (führt zu Fehlgärung und Durchfall), Feuchtfutter für Hunde und Katzen nicht als Hauptbestandteil (verursachen Gicht), Milch- und Getreideprodukte nur in geringen Mengen, Heu immer zur freien Aufnahme, Sepiaschalen/Hühnereischalen

Beispiel Landschildkröten Empfehlungen aus verschiedenen Ausgaben eines Lehrbuches über die Jahre hinweg Jahr Empfehlung 80% Obst, 19% Fleisch, 1% Mineralstoffe; 1980-1993 Obst: Äpfel, Birnen, Apfelsinen, Bananen, Tomaten, Grünfutter (Frischgras, Klee, Salat); Fleisch: Muskel, Herz fein geschnitten auch Fertigfutter für Hunde und Katzen. Bei Mangel an Obst: Haferflocken, Reis, Trockenfutter für Hunde, gedämpfte Kartoffeln Blattreiche Grünfutter, Gemüse, Obst (Äpfel, Bananen, Birne, Traube, Kiwi), 1999 gelegentlich Feuchtfutter für Hunde und Katzen, Getreideprodukte Grünfutter (Wildkräuter, geringer Anteil Salat und Gemüse), 2004-2009 geringe Mengen Obst (führt zu Fehlgärung und Durchfall), Feuchtfutter für Hunde und Katzen nicht als Hauptbestandteil (verursachen Gicht), Milch- und Getreideprodukte nur in geringen Mengen, Heu immer zur freien Aufnahme, Sepiaschalen/Hühnereischalen

Beispiel Landschildkröten Empfehlungen aus verschiedenen Ausgaben eines Lehrbuches über die Jahre hinweg Jahr Empfehlung 80% Obst, 19% Fleisch, 1% Mineralstoffe; 1980-1993 Obst: Äpfel, Birnen, Apfelsinen, Bananen, Tomaten, Grünfutter (Frischgras, Klee, Salat); Fleisch: Muskel, Herz fein geschnitten auch Fertigfutter für Hunde und Katzen. Bei Mangel an Obst: Haferflocken, Reis, Trockenfutter für Hunde, gedämpfte Kartoffeln Blattreiche Grünfutter, Gemüse, Obst (Äpfel, Bananen, Birne, Traube, Kiwi), 1999 gelegentlich Feuchtfutter für Hunde und Katzen, Getreideprodukte Grünfutter (Wildkräuter, geringer Anteil Salat und Gemüse), 2004-2009 geringe Mengen Obst (führt zu Fehlgärung und Durchfall), Feuchtfutter für Hunde und Katzen nicht als Hauptbestandteil (verursachen Gicht), Milch- und Getreideprodukte nur in geringen Mengen, Heu immer zur freien Aufnahme, Sepiaschalen/Hühnereischalen

Beispiel Landschildkröten Empfehlungen aus verschiedenen Ausgaben eines Lehrbuches über die Jahre hinweg Jahr Empfehlung 80% Obst, 19% Fleisch, 1% Mineralstoffe; 1980-1993 Obst: Äpfel, Birnen, Apfelsinen, Bananen, Tomaten, Grünfutter (Frischgras, Klee, Salat); Fleisch: Muskel, Herz fein geschnitten auch Fertigfutter für Hunde und Katzen. Bei Mangel an Obst: Haferflocken, Reis, Trockenfutter für Hunde, gedämpfte Kartoffeln Blattreiche Grünfutter, Gemüse, Obst (Äpfel, Bananen, Birne, Traube, Kiwi), 1999 gelegentlich Feuchtfutter für Hunde und Katzen, Getreideprodukte Grünfutter (Wildkräuter, geringer Anteil Salat und Gemüse), 2004-2009 geringe Mengen Obst (führt zu Fehlgärung und Durchfall), Feuchtfutter für Hunde und Katzen nicht als Hauptbestandteil (verursachen Gicht), Milch- und Getreideprodukte nur in geringen Mengen, Heu immer zur freien Aufnahme, Sepiaschalen/Hühnereischalen

aus Stevens und Hume (1995) Insektenfresser

aus Stevens und Hume (1995) Fleischfresser

Fleischfresser

aus Stevens und Hume (1995) Allesfresser

aus Stevens und Hume (1995) Pflanzenfresser Blinddarm-Fermentierer

aus Stevens und Hume (1995) Pflanzenfresser Dickdarm-Fermentierer

aus Stevens und Hume (1995) Pflanzenfresser Dickdarm-Fermentierer

Pflanzenfresser Vormagen-Fermentierer aus Stevens und Hume (1995)

Photos A. Schwarm/ M. Clauss Pflanzenfresser Vormagen-Fermentierer

Pflanzenfresser Vormagen-Fermentierer - Wiederkäuer aus Stevens und Hume (1995) Photo Llama: A. Riek

Vormagen- u. Dickdarm-Fermentation aus Stevens & Hume (1995)

Vormagen- u. Dickdarm-Fermentation Fermentation nach enzymatischer Verdauung: aus Stevens & Hume (1995)

Vormagen- u. Dickdarm-Fermentation Fermentation nach enzymatischer Verdauung: Nutzung leichtverdaulicher Stoffe aus Stevens & Hume (1995)

Vormagen- u. Dickdarm-Fermentation Fermentation nach enzymatischer Verdauung: Nutzung leichtverdaulicher Stoffe Verlust von Bakterien- Protein aus Stevens & Hume (1995)

Foregut vs. Hindgut Fermentation Fermentation nach enzymatischer Verdauung: Nutzung leichtverdaulicher Stoffe Verlust von Bakterien- Protein from Stevens & Hume (1995)

Vormagen- u. Dickdarm-Fermentation Fermentation nach enzymatischer Verdauung: Nutzung leichtverdaulicher Stoffe Verlust von Bakterien- Protein (Coprophagie) aus Stevens & Hume (1995)

Vormagen- u. Dickdarm-Fermentation Fermentation vor enzymatischer Verdauung: Fermentation nach enzymatischer Verdauung: Nutzung leichtverdaulicher Stoffe Verlust von Bakterien- Protein (Coprophagie) aus Stevens & Hume (1995)

Vormagen- u. Dickdarm-Fermentation Fermentation vor enzymatischer Verdauung: Nutzung von Bakterien- Protein Fermentation nach enzymatischer Verdauung: Nutzung leichtverdaulicher Stoffe Verlust von Bakterien- Protein (Coprophagie) aus Stevens & Hume (1995)

Vormagen- u. Dickdarm-Fermentation Fermentation vor enzymatischer Verdauung: Nutzung von Bakterien- Protein Verlust leichtverdaulicher Stoffe und Veränderung durch Bakterien Fermentation nach enzymatischer Verdauung: Nutzung leichtverdaulicher Stoffe Verlust von Bakterien- Protein (Coprophagie) aus Stevens & Hume (1995)

Pflanzenfresser-Fütterung aus Stevens und Hume (1995)

Pflanzenfresser-Fütterung Wesentliches Ziel bei der Ernährung von Pflanzenfressern: Milieu in der Gärkammer nicht durcheinanderbringen! aus Stevens und Hume (1995)

Pflanzenfresser-Fütterung Dies geschieht, wenn statt Pflanzenfasern größere Mengen Zucker/Stärke in die Gärkammer gelangen! aus Stevens und Hume (1995)

Bakterien fermentieren alle Kohlenhydrate zu flüchtigen Fettsäuren (FFS)

Bakterien fermentieren alle Kohlenhydrate zu flüchtigen Fettsäuren (FFS)! Pflanzenfasern (Zellulose, Hemizellulose) werden langsam fermentiert! die FFS können absorbiert werden wie sie anfluten! ph in der Gärkammer bleibt stabil

Bakterien fermentieren alle Kohlenhydrate zu flüchtigen Fettsäuren (FFS)! Pflanzenfasern (Zellulose, Hemizellulose) werden langsam fermentiert! die FFS können absorbiert werden wie sie anfluten! ph in der Gärkammer bleibt stabil! Zucker/Stärke werden schnell (manche gar explosionsartig ) fermentiert! mehr FFS produziert als absorbiert werden können! ph in der Gärkammer fällt

Bakterien fermentieren alle Kohlenhydrate zu flüchtigen Fettsäuren (FFS)! Pflanzenfasern (Zellulose, Hemizellulose) werden langsam fermentiert! die FFS können absorbiert werden wie sie anfluten! ph in der Gärkammer bleibt stabil! Zucker/Stärke werden schnell (manche gar explosionsartig ) fermentiert! mehr FFS produziert als absorbiert werden können! ph in der Gärkammer fällt!!! ACIDOSE!

Vom Menschen geplante Ernährung immer zu wenig Ballaststoffe (Faser) Humanernährung Mastschweine Mastrinder/ Milchkühe Reitpferde Hunde/Katzen Zootiere

Vom Menschen geplante Ernährung immer zu wenig Ballaststoffe (Faser) Humanernährung -> Darmgesundheit Mastschweine -> Ferkeldurchfall Mastrinder/ Milchkühe Reitpferde -> Koppen Hunde/Katzen -> Kotkonsistenz Zootiere -> Verfettung

Vom Menschen geplante Ernährung immer zu wenig Ballaststoffe (Faser) Humanernährung -> Darmgesundheit Mastschweine -> Ferkeldurchfall Mastrinder/ Milchkühe Reitpferde -> Koppen Hunde/Katzen -> Kotkonsistenz Zootiere -> Verfettung

Fasergehalt abhängig vom Nutzungsziel? Nutzungsart Fasergehalt Lebensdauer Mastrinder 12 % ca. 2 Jahre Milchkuh 18 % ca. 4 Jahre Wildrind 30 % ca. 25 Jahre

Fasergehalt abhängig vom Nutzungsziel? Nutzungsart Fasergehalt Lebensdauer Mastrinder 12 % ca. 2 Jahre Milchkuh 18 % ca. 4 Jahre Wildrind 30 % ca. 25 Jahre

Es gibt keine geheimen, speziesspezifischen Inhaltsstoffe!

Ein einfacher Weg, Spezialwissen vorzutäuschen, ist, ein Mischfutter herzustellen und es in verschiedenfarbige Säcke mit verschiedenen Aufschriften (und Preisen) zu verpacken.

Kaninchen- Alleinfutter - zur Erhaltung - Protein 12 % Rohfaser 18 % Kalzium 1,2 % Zutaten: Luzernegrünmehl, Sojaextraktionsschrot, Weizenkleie, Haferschrot, Kalziummonophosphat

Kaninchen- Alleinfutter - zur Erhaltung - Protein 12 % Rohfaser 18 % Kalzium 1,2 % Zutaten: Luzernegrünmehl, Sojaextraktionsschrot, Weizenkleie, Haferschrot, Kalziummonophosphat Mandrill Spezial Ergänzungsfutter für Mandrills mit speziell für diese Tierart abgestimmter Nährstoffkombination Protein...12 % Rohfaser...18 % Kalzium...1,2 %

Nicht Wörtern glauben selber denken! Frugivore sind an wilde Früchte adaptiert aber nicht an kommerzielles Obst das seit Jahrhunderten für den menschlichen Verzehr gezüchtet wurde. Art Ducker (versch. Spezies) Blätter Früchte Colobusaffen (versch. Spezies) Blätter Früchte Brüllaffen (Alouatta aloutta) Blätter Früchte Faser (gemessen als %NDF in der TS) 25-70 30-60 30-70 50-70 20-80 20-70 Daten gesammelt in Clauss & Dierenfeld (2008)

Nicht Wörtern glauben selber denken! Eine grosse Vielzahl von Analysen belegt, dass Wilde Früchte einen viel höheren Fasergehalt und einen niedrigeren Zuckergehalt haben als kommerzielles Obst.

Was ist in einem Apfel?

85 % Wasser 10 % Zucker Was ist in einem Apfel?

85 % Wasser 10 % Zucker Was ist in einem Apfel?

... ist gesünder als...... ist gesund?

... ist gesünder als...... ist gesünder als...

... ist gesünder als...... ist gesünder als...

Abwechslung Samuel Clauss (2005) Int J Desper Parents Res 1: 2-7

Abwechslung Samuel Clauss (2005) Int J Desper Parents Res 1: 2-7

Abwechslung

Abwechslung

Abwechslung

Abwechslung Es gibt keine Studien, die einen positiven Effekt einer abwechlungsreichen Ration auf das Wohlbefinden der Tiere belegen!

Variety Wenn man Tiere wählen lassen will, dann muss man ihnen Futter zur Auswahl geben, der Bandbreite ihrer natürlichen Nahrung entsprechen.

Stärke-/zuckerhaltiges Futter

Stärke-/zuckerhaltiges Futter Verdauung im Dünndarm Energieüberschuß Verfettung

Foto: Jean-Michel Hatt

A survey of African (Loxodonta africana) and Asian (Elephas maximus) elephant diets and measured body dimensions compared to their estimated nutrient requirements K. Ange, S.D. Crissey, C. Doyle, K. Lance, H. Hintz Proceedings of the 2001 Conference of the AZA Nutrition Advisory Group 4:5-14" Durchschnittl. Körpergewicht Kühe (kg) Wildnis 2720 2800 Zoo 3453 3375

Foto: Marcus Clauss

Foto: Carmen Polster Obesity

(aus Von Houwald 2001)

Nager/ Hasenartige Gabrisch & Zwart (2005)

Stärke-/zuckerhaltiges Futter Verdauung im Dünndarm Energieüberschuß Verfettung

Stärke-/zuckerhaltiges Futter Verdauung im Dünndarm Energieüberschuß Verfettung Anflutung im Dickdarm Blinddarmazidose Fehlgärung Hufrehe Durchfall

Foto: Patricia Medici

Tapirkot Freie Wildbahn Foto: Patricia Medici, Stefanie Lang, Jean-Michel Hatt, Marcus Clauss

Tapirkot Freie Wildbahn normale Zoofütterung Foto: Patricia Medici, Stefanie Lang, Jean-Michel Hatt, Marcus Clauss

Tapirkot Freie Wildbahn normale Zoofütterung Foto: Patricia Medici, Stefanie Lang, Jean-Michel Hatt, Marcus Clauss

Tapirkot Freie Wildbahn normale Zoofütterung Nur Luzerneheu Foto: Patricia Medici, Stefanie Lang, Jean-Michel Hatt, Marcus Clauss

Kot-Bewertungsschema Tapire 1 2 3 4 5 Photo: Patricia Medici Photos: Tamsin Wilkins Aus Clauss et al. (2008)

Kot-Bewertungsschema Tapire 5 4 Kot-Bewertung 3 2 R 2 = 0.35 1 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Raufutter (% Gesamtration) aus Clauss et al. (2008)

Stärke-/zuckerhaltiges Futter (Verfettung) Verfettung Blinddarmazidose Fehlgärung Hufrehe Durchfall

Stärke-/zuckerhaltiges Futter (Verfettung) Verfettung Pansenazidose geringe Futteraufnahme Klauenrehe Leberschäden eingeschr. Allgemeinbefinden/ Lebenserwartung? orale Stereotypien Blinddarmazidose Hufrehe Durchfall

Foto: Marcus Clauss

Foto: Daniela Schaub

Foto: Marcus Clauss, Edmund Flach Huf-/Klauenrehe

Stärke-/zuckerhaltiges Futter Verdauungsstörung/ Konditionsverlust Verfettung Elefant/ Nashorn/ Tapir Languren Lemuren Faultiere Nager Kleine Wdk./ (Carnivoren, Bären) Laubäser (gr. Wdk./Grasäser/ Flusspferde)

Paradebeispiel Primaten Fehl- fermentation Reduzierte Futteraufnahme Reduziertes Allgemeinbefinden / Lebenserwartung Durchfall Absorption im Dünndarm Energieüberschuss Verfettung from Stevens & Hume (1995)

Paradebeispiel Primaten from Stevens & Hume (1995)

Übergewicht bei Primaten! Gorillas (Cousins 1972, Leigh 1992)! Orangutans: wild " 38.7 kg, # 86.3 kg zoo " bis 81 kg, # bis 189 kg; (Schmidt 2004)! Chimpanzees: 10.5% "" übergewichtig (Videan et al. 2007)! Macaques: 7-23% übergewichtig (Walike et al. 1977, Schwartz et al. 1993, Chen at al. 2002)! Krallenäffchen (Savage et al. 1993, Encarnación & Heymann 1998, Araújo et al. 2000)! Lemuren (Schaaf & Stuart 1983, Schwitzer & Kaumanns 2001, Taylor et al. 2012)

Paradebeispiel Primaten Languren in schlechter Kondition mit Durchfall übergewichtige Lemuren from Stevens & Hume (1995)

Paradebeispiel Primaten from Stevens & Hume (1995)

Na und? Verdauungsstörung/ Konditionsverlust Verfettung Elefant/ Nashorn/ Tapir Languren Lemuren Faultiere Nager Kleine Wdk./ (Carnivoren, Bären) Laubäser Gesundheitsprobleme (gr. Wdk./Grasäser/ Flusspferde)

Na und? Verdauungsstörung/ Konditionsverlust Verfettung Elefant/ Nashorn/ Tapir Languren Lemuren Faultiere Nager Kleine Wdk./ (Carnivoren, Bären) Laubäser (gr. Wdk./Grasäser/ Gesundheitsprobleme Flusspferde)?

Übergewicht bei Orangutans

Lass sie zeigen, was sie können (und nicht, was sie aushalten) aus Stevens und Hume (1995)

Pflanzenfresserfütterung Kein kommerzielles Obst (es gibt in freier Wildbahn nichts vergleichbares!) Wilde Früchte = grünes Blattgemüse! Auf Stärke (Getreide) basierende Pellets nur sehr sparsam (besser: Trockenschnitzel oder Luzernemehl-basierende Pellets) Raufutter in grosser Auswahl (Gras- u. Luzerneheu, Laub, frisches Grass u. Luzerne, Silagen incl. Laubsilage) Mineralien (mineralisierte Pellets) Gewichtskontrolle (Wiegen, Konditions-Score)

Kontrolle von Gewicht/Nährzustand

Pflanzenfresserfütterung Für Zoo-Pflanzenfresser sind meist Raufutter von mittlerem bis niedrigem Futterwert geeignet. Der Hygienestatus muss natürlich immer einwandfrei sein! (Futterwert! hygienische Qualität)

Pflanzenfresserfütterung Wenn Abwechslung ein Ziel ist, dann sollte das durch verschiedene Raufutter erreicht werden!

Pflanzenfresserfütterung Und wenn ein erhöhter Energie-/ Nährstoffbedarf angenommen wird (Laktation)? Kraftfutter? Raufutter mit höherem Futterwert!

Pflanzenfresserfütterung Und wenn ein erhöhter Energie-/ Nährstoffbedarf angenommen wird (Laktation)? Kraftfutter? Raufutter mit höherem Futterwert!

Pflanzenfresserfütterung Und wenn ein erhöhter Energie-/ Nährstoffbedarf angenommen wird (Laktation)? Kraftfutter? Raufutter mit höherem Futterwert!

Füttern nach Gewicht Das Abschätzen von Futtermengen ist sehr schwer!

Nicht jeder Pflanzenfresser mag Grasheu 100 Food intake (kg OM) 10 Hindgut fermenter Tapirs 1 100 1000 10000 Body mass (kg) from Foose (1982)

Nicht jeder Pflanzenfresser mag Grasheu Nur weil Giraffen, Tapire oder Gorillas kein Grasheu fressen, heisst das nicht, dass sie keine faserreiche Ration benötigen! Diese Tiere fressen auch keinen Fisch, und sie benötigen trotzdem Protein! Die tiergärtnerische Herausforderung ist, ein Raufutter zu stellen, dass die Tiere akzeptieren.

Berichte: Huftiere Zoo Chester

Berichte: Huftiere Zoo Chester - Existierende Rationen wurden als überkompliziert empfunden - Gegen Rationsänderung sprach: keine bisherigen Probleme, routinierte Abläufe, bekannte Lieferanten - Für Rationsänderung sprach: Rationen ohne biologische Logik, viele Fehlermöglichkeiten, uneinheitliche Handhabung der Einzelkomponenten, schwierige Lagerführung, Kosten

Berichte: Huftiere Zoo Chester - Existierende Rationen wurden als überkompliziert empfunden - Gegen Rationsänderung sprach: keine bisherigen Probleme, routinierte Abläufe, bekannte Lieferanten - Für Rationsänderung sprach: Rationen ohne biologische Logik, viele Fehlermöglichkeiten, uneinheitliche Handhabung der Einzelkomponenten, schwierige Lagerführung, Kosten - Ziel: Reduktion von Obst/Gemüse, Raufutter als Hauptbestandteil, Nährstoffsicherung durch pelletiertes Futter

Berichte: Huftiere Zoo Chester - Existierende Rationen wurden als überkompliziert empfunden - Gegen Rationsänderung sprach: keine bisherigen Probleme, routinierte Abläufe, bekannte Lieferanten - Für Rationsänderung sprach: Rationen ohne biologische Logik, viele Fehlermöglichkeiten, uneinheitliche Handhabung der Einzelkomponenten, schwierige Lagerführung, Kosten - Ziel: Reduktion von Obst/Gemüse, Raufutter als Hauptbestandteil, Nährstoffsicherung durch pelletiertes Futter - Februar 2007: 4 Wochen Übergangsphase für neue Rationen - Obst/Gemüse komplett gestoppt

Berichte: Huftiere Zoo Chester - Existierende Rationen wurden als überkompliziert empfunden - Gegen Rationsänderung sprach: keine bisherigen Probleme, routinierte Abläufe, bekannte Lieferanten - Für Rationsänderung sprach: Rationen ohne biologische Logik, viele Fehlermöglichkeiten, uneinheitliche Handhabung der Einzelkomponenten, schwierige Lagerführung, Kosten - Ziel: Reduktion von Obst/Gemüse, Raufutter als Hauptbestandteil, Nährstoffsicherung durch pelletiertes Futter - Februar 2007: 4 Wochen Übergangsphase für neue Rationen - Obst/Gemüse komplett gestoppt - Beurteilung der Effekte 2009: Tierpfleger-Beurteilung incl. Body Condition Scores und Photodokumentation

Berichte: Huftiere Zoo Chester - Existierende Rationen wurden als überkompliziert empfunden - Gegen Rationsänderung sprach: keine bisherigen Probleme, routinierte Abläufe, bekannte Lieferanten - Für Rationsänderung sprach: Rationen ohne biologische Logik, viele Fehlermöglichkeiten, uneinheitliche Handhabung der Einzelkomponenten, schwierige Lagerführung, Kosten - Ziel: Reduktion von Obst/Gemüse, Raufutter als Hauptbestandteil, Nährstoffsicherung durch pelletiertes Futter - Februar 2007: 4 Wochen Übergangsphase für neue Rationen - Obst/Gemüse komplett gestoppt - Beurteilung der Effekte 2009: Tierpfleger-Beurteilung incl. Body Condition Scores und Photodokumentation - Keine negativen Erfahrungen, deutliche Kostenreduktion

Berichte: Primaten Paignton Zoo - Auslöser: häufige Zahnbehandlungen - Für Rationsänderung sprach: Reduktion des Zuckergehaltes durch den hohen Obst-Anteil, Reduktion von Übergewicht, Rationen ohne biologische Logik und gegen bestehende Empfehlungen hinsichtlich Fasergehalt, Kosten - Ziel: Reduktion von Obst, Brot und Samenmischungen

Berichte: Primaten Paignton Zoo - Auslöser: häufige Zahnbehandlungen - Für Rationsänderung sprach: Reduktion des Zuckergehaltes durch den hohen Obst-Anteil, Reduktion von Übergewicht, Rationen ohne biologische Logik und gegen bestehende Empfehlungen hinsichtlich Fasergehalt, Kosten - Ziel: Reduktion von Obst, Brot und Samenmischungen - Ab 2004: Veränderung der Rationen für versch. Primatengruppen (Colobus, Pavian, Makakken, Klammeraffen, Meerkatzen) - Obst, Brot komplett gestoppt - 3-Gemüse-System

3-Gemüse-System Gruppe A Gruppe B Gruppe C Grünes Blatt andere Stärke/Zucker Spinat Grüne Bohnen Karotten Kohl Broccoli Mais Salat Blumenkohl Topinambur Laub Sellerie Rüben Mangold Gurke Kohlrüben Suppengrün Lauch Squash Kresse Zwiebel Kürbis Erbsen Tomaten Süsskartoffel Paprika Futterpläne sind flexibel und erlauben Ausnutzung saisonaler Verfügbarkeiten

Berichte: Primaten Paignton Zoo - Auslöser: häufige Zahnbehandlungen - Für Rationsänderung sprach: Reduktion des Zuckergehaltes durch den hohen Obst-Anteil, Reduktion von Übergewicht, Rationen ohne biologische Logik und gegen bestehende Empfehlungen hinsichtlich Fasergehalt, Kosten - Ziel: Reduktion von Obst, Brot und Samenmischungen - Ab 2004: Veränderung der Rationen für versch. Primatengruppen (Colobus, Pavian, Makakken, Klammeraffen, Meerkatzen) - Obst komplett gestoppt - 3-Gemüse-System - Weniger Zahnbehandlungen, bessere Kotkonsistenz, keine Gewichtsverluste, deutliche Kostenersparnis, bessere Nachhaltigkeit

Wer nicht glaubt dass Obst hauptsächlich Zucker enthält...... Bedenke: man kann bei Viscachas und Degus durch Obst- und Karottenfütterung Diabetes auslösen incl. klinischer Symptome (Katarakte)!

Viscachas in Zürich Futterumstellung 2001/2 aufgrund häufig auftretender Katarakte (im Zusammenhang mit Diabetes) Dramatische Verringerung des Vorkommens von Katarakten!

Obst und Gemüse in Zürich Bereitstellen von Nährstofftabellen 2006

Obst und Gemüse in Zürich Veränderungen im Futterverbrauch Schachteln t (Frischgewicht) 34 Äpfel 32 30 28 26 24 22 20 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 1000 Kräuter 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 kg (Frischgewicht) t (Frischgewicht) 900 800 700 600 500 Brot 400 300 200 100 0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 9 Rosenkohl Mangold 8 Zwiebel Lauch 7 Fenchel St.-Sellerie 6 5 4 3 2 1 0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Alte Tapirration Erdbeeren Mangos Pflaumen (ohne Steine) Aprikosen/Pfirsiche (ohne Steine) Äpfel Birnen Ananas Lauch Salat Tomaten Gekochte Pasta/Reis mit Rosinen Haferflocken Trockenes Brot Joghurt Hackfleisch (1x/Woche)... Grasheu ad libitum (wird kaum gefressen)

Neue Tapirration Morgen: Luzerneheuad libitum (für den ganzen Tag) und ein Salat, ein Bündel Lauch, ein Bündel Stangensellerie handvoll Pellets (für Mineralien) Nachmittags (abwechselnd): 20 Karotten oder 2 Stücke Sprossen oder 2 Gurken immer frische Zweige mit Laub

Neue Tapirration Alfred Brehm (1864): Es kostet sie stets Mühe, aufzustehen, und sie sind sehr phlegmatisch.

Neue Tapirration Alfred Brehm (1864): Es kostet sie stets Mühe, aufzustehen, und sie sind sehr phlegmatisch. Ein Jahr nach der Umstellung: Tiere sind nicht verhungert! Tiere sind aktiver, lebhafter, fressen (Luzerneheu) den ganzen Tag über, sind einfacher umzusperren... und erscheinen weniger fett

Foto: Jean-Michel Hatt