standardisierung Geschäftsbericht 2008



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Transkript:

standardisierung Geschäftsbericht 2008

Konzern-Kennzahlen nach IFRS Profitabel und wachstumsorientiert in Mio. Euro 2008 2007 2006 Umsatz 63,6 61,3 56,9 EBIT 6,7 5,3-4,9 EBITDA 7,6 6,3-0,5 EBT 6,7 5,0-5,2 Jahresüberschuss 4,5 5,3-1,9 Ergebnis je Aktie in Euro 0,21 0,25-0,10 Bilanzsumme 44,3 40,8 37,8 Eigenkapital 26,6 22,9 17,9 Liquide Mittel 18,2 18,9 16,2 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 2,1 2,9-1,3 Free Cashflow 1,4 2,5-6,4 Investitionen 0,8 0,5 0,2

Highlights 2008 standardisierung und Internationalisierung FJA ist Marktführer im Segment der Standardsoftware für die Kernprozesse der Versicherungsindustrie. Die Handlungszwänge bei Versicherern steigern die Chancen für Standardsoftware auch zukünftig: Konsolidierung, Industrialisierung und Internationalisierung der Versicherungswirtschaft führen zu einer zunehmenden Bereitschaft des Marktes zum Einsatz standardisierter Lösungen. Die Strategie der angestrebten Internationalisierung zeigt Erfolge. Die Internationalisierung des Wettbewerbs in der Versicherungsbranche erhöht die Nachfrage nach unseren international ausgerichteten Lösungsangeboten. Steigerung des Umsatzanteils Lizenz & Wartung um 5,2% Steigerung des Umsatzanteils der ausländischen Gesellschaften auf 30% Umsatz pro Quartal in Millionen Euro UMSATZANTEILE IM GJ 2008 20 SLOWENIEN 2% 15 2,2 2,9 2,3 4,0 SCHWEIZ 9% USA 20% 10 13,0 13,2 12,6 13,4 5 DEUTSCHLAND 69% 0 Q1 / 2008 Q2 / 2008 Q3 / 2008 Q4 / 2008 Dienstleistung Lizenz & Wartung

Aus einer Hand StandardSoftware und Service Die FJA Gruppe bietet eine breite Palette an Standardsoftwarelösungen, die Versicherungsunternehmen und Altersvor sorgeanbieter in allen zentralen Geschäftsbereichen und Fragestellungen unterstützen. Das Spektrum reicht hier von Bestandsführungssystemen über Software für die Verwaltung von Renten und Riester- Zulagen und Lösungen für den Point-of-Service bis hin zu Systemen für das Asset Liability Management und die Unternehmenssteuerung. Neben den bewährten Standardlösungen in modern ster Technologie umfasst unser Leistungsangebot auch die zuverlässige und schnelle Migration von Versicherungsbeständen sowie die Entwicklung von maßgeschneiderten Individuallösungen sei es als komplette Neuentwicklung oder auf der Basis unseres bestehenden Angebots. Eine breite Palette von Beratungsdienstleistungen von der aktuariellen Beratung bei der Entwicklung neuer Produkte oder der Umsetzung neuer gesetzlicher Vorgaben über die Gestaltung von IT-Architekturen bis hin zur Optimierung von Geschäftsprozessen rundet unser Angebot ab.

Für Versicherungen und andere Finanzdienstleister IT-Kompetenz Und Branchenspezialist Die FJA AG ist ein führendes Software- und Beratungshaus für den Versicherungsund Altersvorsorgemarkt in Europa. Seit über 25 Jahren unterstützen wir Versicherer, Finanzdienstleister und Versorgungsträger bei der Konzeption, Umsetzung und Verwaltung ihrer Produkte. Neben einer starken Marktstellung in Deutschland ist die Software von FJA weltweit für 26 Länder auf fünf Kontinenten im Einsatz, darunter die USA und Australien ebenso wie viele osteuropäische Länder. Jüngste Erfolge im Ausbau des Auslandsgeschäfts konnten mit der Gewinnung namhafter Kranken- und Sachversicherer als Kunden der US-Tochter erzielt werden. Die FJA Gruppe mit Hauptsitz in München und Standorten in Hamburg, Köln und Stuttgart sowie Tochtergesellschaften in der Schweiz, in Österreich, in den USA und in Slowenien beschäftigt rund 500 Mitarbeiter. Inhalt 4 Brief an die Aktionäre 8 Markt und Strategie 18 FJA Aktie 24 Corporate Governance 30 Finanzinformationen 30 Konzernlagebericht 59 Konzernabschluss 66 Konzernanhang 124 Bestätigungsvermerk 125 Versicherung der gesetzlichen Vertreter 128 Bericht des Aufsichtsrats 132 Service 132 Standorte 133 Finanzkalender 2009 133 Kontakt und Impressum 1

Vereinfachung des Informationsaustauschs

Geschäftsbericht 2008 Standardisierung Brief an die aktionäre Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, im Geschäftsjahr 2008 ist es der FJA Gruppe gelungen, den in den Vorjahren eingeschlagenen Weg zum profitablen Anbieter von Standardsoftware für die Versicherungsbranche sehr erfolgreich fortzusetzen. Die Umsatzsteigerung von rund 4 Prozent auf 63,6 Millionen Euro und die Steigerung des EBIT um 28 Prozent auf einen Wert von 6,7 Millionen Euro belegen das Potential der FJA Gruppe profitabel organisch zu wachsen. Die Tragfähigkeit unseres neu ausgerichteten Geschäftsmodells hat mit diesen Rekordergebnissen in einem wirtschaftlich eingetrübten Umfeld eine wichtige Bewährungsprobe bestanden. Gleichzeitig haben wir durch effizientes Kostenmanagement und konsequenten Ausbau unserer Liquiditätsreserven die Grundlage dafür gelegt, dass das Unternehmen auch bei anhaltend schwierigem Wirtschaftsumfeld über notwendige unternehmerische Handlungsspielräume verfügt. So konnten wir trotz eines Anstiegs der Personalkosten um knapp 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr die Gesamtkosten konstant halten. Gleichzeitig steigerten wir trotz des Aufwands für den Rückkauf eigener Aktien in Höhe von knapp 1 Million Euro unsere Netto-Liquiditätsposition um rund 4 Prozent auf 14,7 Millionen Euro. Der Geschäftsverlauf in unserem Heimatmarkt stützte sich wiederum wesentlich auf Projekte, die im Zusammenhang mit unseren releasefähigen Standardsoftwareprodukten standen. Ausschlaggebend für diese Entwicklung war im Inland die starke Nachfrage nach den neuen Releases unserer Hauptprodukte durch unsere Bestandskunden. Dies zeigt die weiter steigende Kundenakzeptanz unserer releasefähigen Standardsoftwareprodukte. Daneben hielt auch der Trend zur Ablösung von Altsystemen unvermindert an und ermöglichte ertragsstarke Umsätze und Auftragseingänge in unserem Geschäftsfeld Migration. Anhaltend erfreulich war die Entwicklung unserer US-Tochter, die den Umsatz im amerikanischen Markt überproportional auf nunmehr 12,4 Millionen Euro steigern konnte und so den wesentlichen Anteil an der relativen Erhöhung der Auslandsumsätze auf inzwischen 30 Prozent beitrug. Der Erfolg der US-Gesellschaft in der Sparte Krankenversicherung ist ein wichtiger Baustein im Zusammenhang mit der strategisch angestrebten Internationalisierung der FJA Gruppe. Neben diesen operativen Leistungen haben wir die Umsetzung unserer Strategie FJA Insurance Platform in 2008 entscheidend vorangebracht. Dabei lag der Schwerpunkt der Entwicklungen auf dem Ausbau der Einsatzfähigkeit unserer Kernprodukte im Rahmen serviceorientierter Architekturen. Die Ergebnisse dieser Entwicklungen versetzen uns in die Lage, die Komponenten unserer Lösungen auch bei sehr großen Versicherungsunternehmen zum Einsatz zu bringen, für die oftmals ein Zukauf kompletter Lösungen nicht in Frage kommt. Aufgrund konkreter Geschäftsanbahnungen gehen wir davon aus, ab dem Jahr 2009 auch hochvolumige Neuabschlüsse im Bereich der Top 10 Lebensversicherer auf dieser Basis realisieren zu können. 4

Brief an die Aktionäre Markt und Strategie FJA Aktie Corporate Governance Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang Bericht des Aufsichtsrats Service v.l.o.n.r.u: Michael Junker, Thomas Junold, Klaus Hackbarth, Rolf Zielke Aufgrund der Schlüsselstellung der Standardisierung für die Versicherungsbranche und damit auch für unser Geschäftsmodell als Branchenspezialist haben wir dieses Thema in den Fokus unseres diesjährigen Geschäftsberichts gestellt. Wir hoffen, Ihnen ebenso wie unseren Kunden und Mitarbeitern spannende Einblicke und Anregungen zur Auseinandersetzung mit dem Thema und dem zukünftigen Potential der FJA Gruppe geben zu können. Wir freuen uns besonders darüber, dass die Erfolge unseres gesamten FJA Teams inzwischen auch für Sie als Aktionärinnen und Aktionäre sowie für potentielle Investoren erkennbar Früchte tragen. Für das Geschäftsjahr 2008 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der FJA AG der Hauptversammlung erstmals wieder die Ausschüttung einer Dividende vor. Mit der msg systems ag ist inzwischen ein strategisch orientierter Investor mehrheitlich an der FJA AG beteiligt, der sich das Potential der FJA Gruppe im Rahmen seiner mittel- und langfristigen Expansionsstrategie gesichert hat. In Folge dieser Entwicklung werden Vorstand und Aufsichtsrat der FJA AG Ihnen im Rahmen der diesjährigen Hauptversammlung die Verschmelzung der COR AG Financial Technologies auf die FJA AG und die Umfirmierung zur COR & FJA AG vorschlagen. Wir danken Ihnen auch im Namen unseres gesamten Teams für Ihr Vertrauen und würden uns freuen, wenn die beabsichtigte Fusion ebenso wie das im Jahr 2008 Erreichte auch Ihre Zustimmung finden und Sie das Unternehmen auf dem vielversprechenden Weg zum international erfolgreichen Branchenspezialisten für Versicherer und Finanzdienstleister langfristig als Aktionärinnen und Aktionäre begleiten. Mit freundlichen Grüßen Michael Junker Klaus Hackbarth thomas Junold rolf Zielke Sprecher des Vorstands Vorstandsmitglied Vorstandsmitglied Vorstandsmitglied 5

Verbraucherschutz durch Definition von Mindeststandards

Geschäftsbericht 2008 Standardisierung Standards zur Industrialisierung der Versicherungswirtschaft Alltägliche Standards Leben und Alltag der Menschen in den Industriegesellschaften sind von zahlreichen Standards geprägt. Standards erleichtern in vielen Fällen unser Alltagsleben, schränken uns aber auch bisweilen in unserer Handlungsfreiheit ein. Dabei ist der Umgang mit vielen Standards schon so selbstverständlich, dass wir sie oft kaum noch bewusst als solche wahrnehmen. Bei den heute in unserem persönlichen Alltag genutzten Standards wissen wir meist wenig oder nichts mehr über deren Entstehung. So nutzen täglich mehrere Milliarden von Verbrauchern standardisierte Maße oder Alltagswerkzeuge, ohne sich über deren Herkunft oder deren Begründer Gedanken zu machen. Ins Bewusstsein treten uns Standards meistens dann, wenn wir die Erfahrung machen, dass sie nicht überall gleichartig gelten. So kann zum Beispiel auf Reisen die Konfrontation mit uns fremden Maßangaben, Währungen oder Straßenverkehrsregeln ebenso irritierend wirken, wie die Herausforderung, den eigenen Haartrockner in einem fremden Land in Betrieb zu nehmen. Was bedeutet Standardisierung? Um den Begriff Standardisierung genauer zu bestimmen, verwenden wir eine weitverbreitete Definition, wie sie sich zum Beispiel im Internet auf wikipedia findet: Standardisierung bedeutet im eigentlichen Wortsinn eine Vereinheitlichung von Maßen, Typen, Verfahrens weisen oder anderem. Ziel ist die Schaffung gemeinsamer Standards respektive Parameter (beispielsweise bei Werkzeugen, Produktions- oder Softwarekomponenten). Es gibt unterschiedliche Motive für Standardisierung. Unter anderem sind zu nennen ++ Austauschbarkeit von Komponenten ++ Vereinfachung des Informationsaustauschs + + Verbraucherschutz durch Definition von Mindeststandards ++ Methodische Vereinheitlichung ++ Kostensenkung 8

Brief an die Aktionäre Markt und Strategie FJA Aktie Corporate Governance Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang Bericht des Aufsichtsrats Service Frank Eversz (Vertrieb) Standards in der Informationstechnologie Im Bereich der Hard- und Software von Computern waren die zurückliegenden Jahre generell von rasanten und tiefgreifenden Fortschritten geprägt. Dabei haben sich bei Bauteilen, Schnittstellen, aber auch bei Betriebssystemen, technischen Protokollen und Anwendungsprogrammen aus einer anfänglichen Vielfalt inzwischen bestimmte Lösungen als Standard etabliert. Auf der Seite der Anbieter hat diese Entwicklung zu einer Selektion geführt: Erfolg haben die Unternehmen, welche bei der Entwicklung der neuen standards mitgewirkt und diese im Markt durchgesetzt haben. Für die Anbieter von IT-Branchenlösungen geht es daher in einer solchen Standardisierungsphase darum, einerseits die sich etablierenden übergreifenden Standards frühzeitig zu erkennen und für sich zu nutzen und andererseits die selbst erarbeiteten Alleinstellungsmerkmale zu dauerhaft erfolgreichen Standards zu entwickeln und am Markt durchzusetzen. 9

Geschäftsbericht 2008 Standardisierung Die Versicherungswirtschaft profitiert von Standards Auch in der Versicherungsbranche als Zielmarkt der FJA Lösungen stieg die Nachfrage nach standardisierten Lösungen in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich. Diese schrittweise Abkehr von den früher bevorzugten Individuallösungen ist eine unmittelbare Folge des spürbar gestiegenen Handlungsdrucks in der Versicherungsbranche. Prägend für das Marktumfeld unserer Kunden sind die Herausforderungen eines intensiveren Wettbewerbs, höhere Transparenzanforderungen und nicht zuletzt die zunehmenden Service erwartungen der Endkunden. Der resultierende Kosten- und Innovationsdruck bei den Versicherern erzwingt eine weitergehende Industrialisierung ihrer gesamten Distributions- und Produktionsprozesse. Die Potentiale liegen dabei weniger in den übergreifenden technologischen Bereichen, da hier schon ein vergleichsweise hoher Standardisierungsgrad erreicht ist und genutzt wird. Deutliche Verbesserungspotentiale liegen vielmehr in der Optimierung der branchenspezifischen Prozesse und der entsprechenden Anwendungs programme. Jan Bergmann (Migration & Querschnittsysteme) 10

Brief an die Aktionäre Markt und Strategie FJA Aktie Corporate Governance Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang Bericht des Aufsichtsrats Service FJA setzt Standards Die FJA Gruppe hat in den zurückliegenden Jahren ihre Strategie kontinuierlich in Richtung Standardisierung ausgerichtet. Dies zeigt sich im stetig angestiegenen Nutzerkreis ihrer releasefähigen Standard produkte. Die inzwischen bei Produkten wie der FJA Life Factory und der FJA Zulagenverwaltung erreichten Nutzerzahlen belegen deutlich die Anerkennung des Marktes. In den Begründungen unserer Kunden für ihre Gordana Valentic (links) und Barbara Kunze (Human Resources) Kaufentscheidungen werden dabei immer wieder die klassischen Standardisierungsvorteile Kosteneffizienz, Austauschbarkeit von Komponenten und vereinfachter Informationsaustausch genannt. Um diese Vorteile für Kunden nutzbar zu machen, haben wir die notwendigen organisatorischen Voraussetzungen sowohl im Unternehmen als auch in der Zusammenarbeit mit den Kunden geschaffen. Die regelmäßig stattfindenden User Groups zu unseren Hauptprodukten sind stabil etabliert. Ihre Ergebnisse bilden eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung unserer Produkte. Auf dieser Basis haben wir die Fähigkeit entwickelt, die vielfältigen und auf den ersten Blick nicht selten konträren Anforderungen unserer Kunden so weit wie möglich zu vereinheitlichen und zusammenzuführen. Zusammen mit unserem fachlichen und technischen Know-how hat dies zu exzellenten, marktgerechten Standardsoftwareprodukten geführt, die wir laufend in Form aktueller Releases weiterentwickeln. Die so erreichte branchenweite Vereinheitlichung der Anforderungen nutzt sowohl die Branchenexpertise unserer Kunden als auch die langjährige Erfahrung der FJA Gruppe in der Lösungserstellung. Dadurch erreichen unsere Produkte hohe Qualität, nicht zuletzt auch hinsichtlich der Einhaltung von gesetzlichen Standards wie zum Beispiel Steuerrecht, Versicherungsvertragsund Aufsichtsrecht, Daten- und Verbraucherschutz. Um Standards erfolgreich zu setzen, bedarf es neben inhaltlich richtiger Vorgehensweisen auch der Aufmerksamkeit für die handelnden Menschen. Denn Standardisierung bedeutet immer auch Veränderung gegenüber bisherigen Vorgehensweisen und kann daher auf Widerstände bei Unternehmen und Menschen stoßen. Unsere Aufgabe ist es daher auch, den Beteiligten die Vorteile der Veränderung nahe zu bringen. Hierzu investieren wir laufend in die Qualifikation unseres Teams. 11

Geschäftsbericht 2008 Standardisierung FJA nutzt zukunftsfähige Standards Wir setzen eigene Standards zielgerichtet und verfolgen daher nachhaltig übergreifende Entwicklungen, um frühzeitig zu erkennen, wo sinnvolle Standards bereits bestehen oder in Entwicklung sind. Dies gilt insbesondere für die Bereiche der reinen Technologie und Methodik. In den letzten Jahren hat der Reifeund Vorfertigungsgrad bei Betriebs- und Datenbankmanagementsystemen, der sogenannten Middleware, sowie Entwicklungswerkzeugen (einschließlich Rahmenwerken und Programmbibliotheken für die Anwendungsentwicklung) erkennbar zugenommen. Auch dabei hat eine Vereinheitlichung und Selektion stattgefunden. Andreas Weirauch (Bestandsführung) FJA nutzt dies unternehmensweit einheitlich, indem der Prozess der eigenen Softwareentwicklung sehr weitgehend unter ausschließlicher Verwendung dieser etablierten Entwicklungsstandards erfolgt. Proprietäre Entwicklungswerkzeuge werden inzwischen möglichst vermieden. 12

Brief an die Aktionäre Markt und Strategie FJA Aktie Corporate Governance Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang Bericht des Aufsichtsrats Service Frank Fett (Migration & Querschnittsysteme) und Frank Eversz (Vertrieb) Bei den in der Versicherungswirtschaft eingesetzten technischen Plattformen koexistieren auch nach den Selektionsprozessen der Vergangenheit noch mehrere Standards. Die verbliebenen Unterschiede sind dabei nicht nur historisch bedingt, sondern sie adressieren die unterschiedlichen Anforderungen der Versicherer hinsichtlich Größe der verwalteten Bestände, Sicherheits- und Verfügbarkeitskriterien etc. Wir haben daher nicht die Möglichkeit, uns als Anbieter für nur einen technischen Standard zu entscheiden, sondern wir müssen alle verbreiteten Standards unterstützen. Entsprechend haben wir die Architektur unserer Anwendungen multiplattformfähig gestaltet, so dass wir dies mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand leisten können. Die im methodischen Bereich seit Jahren interessanteste Entwicklung sehen wir im Ansatz der sogenannten serviceorientierten Architekturen (SOA). Dieser Standard verfolgt das Ziel, dass sich Teilfunktionen beziehungsweise Komponenten von Softwaresystemen flexibel in Form von Services abrufen und in Geschäftsprozesse integrieren lassen. Die Notwendigkeit hierzu ergibt sich aus der gestiegenen Dynamik bei der Veränderung und Anpassung von Geschäftsprozessen. Die früheren, meist monolithischen Anwendungssysteme stoßen hier an ihre Grenzen. Die FJA Gruppe hat den sich zum Standard entwickelnden SOA- Ansatz frühzeitig aufgegriffen und es ist uns auf Basis unserer Branchenerfahrung gelungen, die relevanten und nutzbringenden Konsequenzen aus SOA zu ziehen und in unseren Lösungen umzusetzen. Die dabei entstandenen Fachservices beziehungsweise -komponenten sind damit auch für sehr große Versicherungsunternehmen attraktiv geworden. 13

Geschäftsbericht 2008 Standardisierung Ausblick auf den zukünftigen Verlauf der Standardisierung Die FJA Gruppe hat wichtige Meilensteine auf dem Weg zur Marktführerschaft als Standardsoftwareanbieter in der Lebensversicherungsbranche erreicht. Auf dieser Basis bieten sich zukünftig gute Wachstumspotentiale. Das hohe Vervielfältigungspotential von Standardlösungen bietet die Chance zu organischer Marktausweitung bei erfolgreichem Vertrieb der bestehenden Lösungen. Dies gilt nicht nur für die bereits von uns erreichten Märkte, sondern auch im Sinne einer weiteren Internationalisierung, welche uns ausreichendes Potential für ertragreiches Wachstum sichert. Somit können wir den mit deutlich größeren Risiken behafteten Weg vermeiden, eine Ausweitung unseres Geschäfts in uns fachfremde Lösungsbereiche und Branchen zu suchen. Unsere Roadmap zum Ziel des internationalen Branchenstandards ist die FJA Insurance Platform. Dieses strategische Programm führt unsere bisher in unterschiedlichen Sparten und Regionalmärkten erfolgreichen FJA Systeme zu einer internationalen und serviceorientierten Gesamtlösung für die Versicherungswirtschaft zusammen. Die heute bereits vorhandenen und praxiserprobten Lösungsbestandteile werden sukzessive weiter zur Konvergenz gebracht und ergänzt. Katharina Geisselmann (Vertriebssteuerung) 14

Brief an die Aktionäre Markt und Strategie FJA Aktie Corporate Governance Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang Bericht des Aufsichtsrats Service In unserem Kundenmarkt bedeutet die FJA Insurance Platform eine Vervielfachung der Chancen. Die serviceorientierte Architektur erlaubt sowohl den Vertrieb als Komplettlösung, als auch die Vermarktung einzelner Services beziehungsweise Komponenten je nach den Bedürfnissen der Versicherungsunternehmen. Die Customizingmöglichkeiten werden dabei nach dem von uns so genannten CCC-Ansatz (Core, Country, Customer) weiterentwickelt. Dieser Lösungsansatz wird es uns erlauben, auch bei der zunehmenden internationalisierung unseres Lösungsangebots stets das für uns Wichtigste im Blick zu behalten: die Anforderungen unserer konkreten Kunden. Standardisierung erhöht das strategische Potential der FJA Gruppe Von strategischer Bedeutung ist auch die mit der Standardisierung ermöglichte Offenheit für Partnerschaften. Die Austauschbarkeit von Komponenten und die Vereinfachung des Informationsaustauschs mit fremden Komponenten erleichtern signifikant die Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern, Integratoren und Anbietern ergänzender Lösungskomponenten. Dies flexibilisiert das Geschäftsmodell der FJA Gruppe und es ergeben sich vielfältige Chancen zur Zusammenarbeit mit interessanten Geschäftspartnern bis hin zu strategischen Unternehmenszusammenschlüssen. Jan Bergmann (Migration & Querschnittsysteme) 15

Austauschbarkeit von Komponenten

Geschäftsbericht 2008 Standardisierung FJA Aktie Die Entwicklung des deutschen Aktienmarktes stand 2008 zunehmend im Zeichen der Finanzkrise und der damit verbundenen dramatischen konjunkturellen Abschwächung in der zweiten Jahreshälfte. Der DAX schloss das von einer hohen Volatilität geprägte Jahr mit 4.810,20 Punkten und verlor damit innerhalb von zwölf Monaten 40,4 Prozent. Ähnlich verlief die Entwicklung im TecDAX. Dieser verzeichnete ein Minus von 47,8 Prozent. Der für FJA relevante Branchenindex DAXsector Software konnte sich im Vergleich zu DAX und TecDAX mit einem Rückgang von 32,2 Prozent behaupten und schloss das Jahr 2008 mit 5.857,18 Punkten. Entwicklung der FJA Aktie (indexiert 100 = 2,40 Euro) 120 110 FJA AG O.N. (XETRA) Prime Software P-IN. 100 90 80 70 60 50 40 Jan. 08 Feb. 08 Mrz. 08 Apr. 08 Mai 08 Jun. 08 Jul. 08 Aug. 08 Sep. 08 Okt. 08 Nov. 08 Dez. 08 18

Brief an die Aktionäre Markt und Strategie FJA Aktie Corporate Governance Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang Bericht des Aufsichtsrats Service Die FJA Aktie konnte sich dem schwachen allgemeinen Marktumfeld nicht entziehen, gleichwohl entwickelte sie sich jedoch besser als die maßgeblichen Vergleichsindizes TecDAX und DAXsector Software. Nach einem schwachen Start in das Jahr 2008 stützten die guten Zahlen des Jahresabschlusses 2007 sowie der ausblick auf das Jahr 2008 den weiteren Verlauf, so dass sich die FJA Aktie bis in den August hinein relativ stabil in einer Bandbreite zwischen 2,10 Euro und 2,50 Euro bewegte. Nachdem im november mit der Veröffent lichung der Zahlen zum dritten Quartal zunächst bekanntgegeben werden musste, dass die ehrgeizigen Prognosen aufgrund der allgemeinen Konjunkturschwäche voraussichtlich nicht zu erreichen sein würden, fiel die FJA Aktie deutlich und markierte am 12. November 2008 mit 1,28 Euro das Jahres tief. Bis zum Jahresende erholte sich der Aktienkurs nicht zuletzt auch aufgrund des durchgeführten Aktien rückkaufprogramms und schloss das Jahr 2008 mit 1,80 Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 30,5 Prozent. Performance in % 2007 2008 FJA 7,9-30,5 DAX 22,3-40,4 TecDAX 30,2-47,8 DAXsector Software -5,3-32,2 Kennzahlen 2007 2008 +/- % Ergebnis je Aktie Euro 0,25 0,21-16,0 Cashflow je Aktie Euro 0,14 0,10-25,9 Jahreshöchstkurs Euro 3,26 2,72-16,6 Jahrestiefstkurs Euro 2,00 1,28-36,0 Jahresschlusskurs Euro 2,59 1,80-30,5 Marktkapitalisierung Mio. Euro 55,14 38,32-30,5 Gesamtanzahl der Aktien Mio. Stück 21,29 21,29 +0,0 19

Geschäftsbericht 2008 Standardisierung Aktionärsstruktur Die Aktionärsstruktur hat sich im Berichtsjahr wesentlich verändert. Im November 2008 teilte uns die Ratio Asset Management LLP gemäß 26 Abs. 1 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) mit, dass ihr Stimmrechtsanteil die Stimmrechtsschwelle von 5 Prozent unterschritten habe und nunmehr bei 1,83 Prozent läge. Darüber hinaus teilte uns im Dezember 2008 die Antares Beteiligungs GmbH gemäß 26 Abs. 1 WpHG mit, dass ihr Stimmrechtsanteil die Stimmrechtsschwelle von 3 Prozent, 5 Prozent und 10 Prozent überschritten habe und nunmehr bei 11,69 Prozent läge. Unverändert waren die Beteiligungen der LBBW sowie von Vorstand und Aufsichtsrat der FJA AG. Nach Ende des Berichtszeitraums hat es im Zusammenhang mit der am 11. März 2009 bekanntgegebenen beabsichtigten Fusion mit der COR AG Financial Technologies weitere Veränderungen in der Aktionärsstruktur gegeben. Der Anteil der Antares Beteiligungs GmbH verringerte sich auf 0 Prozent, während die Gedo Unternehmensverwaltungsgesellschaft mbh einen ihr zuzurechnenden Stimmrechtsanteil von 30,47 Prozent an der FJA AG meldete. Die zu veröffentlichenden Stimmrechtsmitteilungen gemäß 21 WpHG erfolgten am 12. beziehungsweise 16. März 2009. Aktionärsstruktur (Stand 31. Dezember 2008) 11,69 % 4,98 % 5,29 % Antares Beteiligungs GmbH LBBW 78,04 % Organe Sonstiger Freefloat 20

Brief an die Aktionäre Markt und Strategie FJA Aktie Corporate Governance Konzernlagebericht Konzernabschluss Konzernanhang Bericht des Aufsichtsrats Service Aktienrückkaufprogramm Am 6. Februar 2009 hat die FJA AG den Rückkauf der eigenen Aktien erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt wurden 638.680 Aktien oder knapp 3 Prozent des Grundkapitals zu einem Gesamtbetrag von rund 1,2 Millionen Euro erworben. Investor Relations-Aktivitäten Das Ziel unserer Investor Relations-Aktivitäten ist die zeitnahe und umfassende Information von institutionellen Anlegern, Analysten, Vertretern der Wirtschaftspresse und privaten Aktionären über die wirtschaftliche Entwicklung unseres Unternehmens. Dieses Ziel haben wir unter anderem mit der Veröffentlichung von Geschäfts- und Quartalsberichten sowie Presse- beziehungsweise Ad-hoc-Mitteilungen erreicht. Der Vorstand nutzte darüber hinaus zahlreiche Einzelgespräche, Telefonkonferenzen sowie Investorenkonferenzen, um den genannten Personenkreis über die aktuelle Entwicklung der FJA AG und die Zukunftsaussichten zu informieren. Neben der Präsentation im Rahmen des Eigenkapitalforums 2008 standen wir unter anderem auch bei der DVFA Small Cap Conference im Dialog mit institutionellen Investoren und Analysten. Darüber hinaus veröffentlichten im Berichtsjahr die DZ Bank, SES Research und UniCredit aktuelle Researchberichte über unser Unternehmen. Stammdaten Börsenplätze Wertpapierkennnummer Reuters Bloomberg Regulierter Markt: Freiverkehr: ISIN WKN Frankfurt (Prime Standard) Berlin Düsseldorf Hamburg München Stuttgart DE0005130108 513010 FJHG.DE FJH.GR Investor Relations-Kontakt Für Fragen und Anregungen steht Ihnen unser Investor Relations-Team zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an: FJA AG Frau Eva Hesse Elsenheimerstraße 65 80687 München Tel.: +49 89 76901-274 E-Mail: eva.hesse@fja.com 21

Vereinheitlichung von Maßen

Geschäftsbericht 2008 Standardisierung CORPORATE GOVERNANCE BERICHT Den folgenden Bericht erstattet der Vorstand zugleich im Namen des Aufsichtsrats gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex. Corporate Governance bei der FJA AG erfüllt sämtliche gesetzgeberischen Anforderungen aus dem deutschen Aktienrecht und entspricht weitgehend den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Im Dezember 2008 haben Vorstand und Aufsichtsrat eine aktualisierte Entsprechenserklärung gemäß 161 AktG abgegeben. Die offizielle Entsprechenserklärung des Vorstands und Aufsichtsrats des Unternehmens ist auf der Homepage der FJA AG unter www.fja.com im Bereich Investor Relations unter der Rubrik Corporate Governance veröffentlicht und wird bei Änderungen aktualisiert. In einigen wenigen Punkten weicht das Unternehmen etwas von den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 6. Juni 2008 ab. Im Folgenden wird im Detail erläutert, um welche Aspekte es sich handelt und welche Gründe es für diese Abweichung gibt. Selbstbehalt bei der D & O-Versicherung Unter Ziffer 3.8 Satz 4 wird empfohlen, dass ein angemessener Selbstbehalt vereinbart wird, wenn die Gesellschaft für Vorstand und Aufsichtsrat eine so genannte Directors and Officers Liability Insurance, kurz D & O-Versicherung, abschließt. Die FJA AG ist nicht der Ansicht, dass die ohnehin hohe Motivation und Verantwortung, mit der die Mitglieder von FJA Vorstand und FJA Aufsichtsrat ihre Aufgabe wahrnehmen, durch einen solchen Selbstbehalt noch verbessert werden kann. Die FJA AG plant daher keine Änderung ihres aktuellen D & O-Versicherungsvertrags, der keinen Selbstbehalt der Organmitglieder vorsieht. Vergütung der Vorstandsmitglieder Der Kodex empfiehlt unter Ziffer 4.2.3 im Absatz 3 Satz 3, eine nachträgliche Änderung der Erfolgsziele oder der Vergleichsparameter als Bemessungsgrundlage für die variable Vergütung des Vorstands auszuschließen. Nach Auffassung der FJA AG ist jedoch eine nachträgliche Änderung der Erfolgsziele oder der Vergleichsparameter dann zulässig und geboten, wenn eindeutig externe Einflüsse dies erforderlich machen. Dies können beispielsweise Steueränderungen, gesetzliche Änderungen oder Unternehmens akquisitionen sein, die vorher noch nicht hinsichtlich ihrer Höhe oder ihres Wirksamwerdens erkennbar waren. In Ziffer 4.2.5 Absatz 1 und Absatz 2 empfiehlt der Kodex, die Gesamtvergütung des Vorstands in einem Vergütungsbericht offenzulegen, der als Teil des Corporate Governance Berichts auch das Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder in allgemeiner verständlicher Form erläutert. Des Weiteren empfiehlt der Kodex, dass die Darstellung der konkreten Ausgestaltung eines Aktienoptionsplans oder vergleichbarer Gestaltungen für Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung und Risikocharakter deren Wert umfassen soll und dass bei Versorgungszusagen jährlich die Zuführung zu den Pensionsrückstellungen oder Pensions fonds angegeben werden soll. Bei der FJA AG ist es nicht beabsichtigt, das Vergütungssystem, die konkrete Ausgestaltung eines Aktienoptionsplans oder einer vergleichbaren Gestaltung, den Wert der Aktien optionen sowie Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen oder Pensionsfonds über die ohnehin schon bestehenden rechtlichen Erfordernisse hinaus zu erläutern. 24