Mehrgenerationenhaus Eröffnung in Magdeburg

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Transkript:

Mehrgenerationenhaus Eröffnung in Magdeburg Der demografische Wandel vollzieht sich in unserer Gesellschaft im immer stärkeren Maße. Wir werden glücklicherweise alle älter und somit wird der Erfahrungsschatz des Lebens immer größer. Warum sollte dieser Schatz für die Gesellschaft verloren gehen? Die Mischung macht es, wie überall. Und so gesehen ist ein Mehrgenerationenhaus eine neue Zelle des Zusammenlebens und der Integration von Jung und Alt. Gerade wie hier, in den (man muss schon sagen ehemaligen ) Neubaugebieten, ist ein solches Haus ein Signal und ein Angebot, gemeinsam d. h. mit allen Generationen, den Alltag gemeinsam zu bewältigen. "Mehrgenerationenhäuser eröffnen Räume, die den Zusammenhalt der Generationen festigen", sagt Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. Mit veränderten Familienstrukturen schwinden selbstverständliche Begegnungen der Generationen, die Weitergabe von Erziehungswissen und Alltagskompetenzen gehen verloren, aber auch Erfahrung und Hilfe der älteren Generation für die mittlere und jüngere Generation bleiben oft ungenutzt. 1

"Unser Ziel ist es, Mehrgenerationenhäuser als Drehscheiben für Dienstleistungen zu etablieren, die Menschen verschiedenen Alters wirklich brauchen: Angefangen vom Wäscheservice oder Computerkurs für Internetbanking über die Leih-Oma bis hin zum Mittagstisch für Schulkinder und die Krabbelgruppe", so die Ministerin. Wir alle wissen, dass so ein generationenübergreifendes Netzwerk entsteht, in das sich jeder und jede mit den persönlichen Fähigkeiten einbringen kann. An diesem bunten Marktplatz von Dienstleistungen beteiligen sich Schulen, Vereine, Bibliotheken, Feuerwehren und andere kommunale Einrichtungen. Darüber hinaus soll ein Mehrgenerationenhaus mit örtlichen Unternehmen zusammenarbeiten: Es verkauft seine Dienstleistungen an kleine und mittelständische Betriebe, aber auch an große Firmen. Mehrgenerationenhäuser sind so etwaswie soziale Bienenstöcke in unserer Gesellschaft. Der Honig, den sie produzieren das sind menschliche Beziehungen, die Weitergabe von Kulturwissen und unentgeltliche Hilfe untereinander. 2

Freiwillige und professionelle Kräfte arbeiten in einem Mehrgenerationenhaus eng zusammen. Nur so kann das geboten werden, was vor Ort auch tatsächlich benötigt wird. Auf diese Weise bilden Mehrgenerationenhäuser ein Forum, in dem private und freiwillige Initiativen klug mit staatlichen Leistungen verbunden werden können. Ein Mehrgenerationenhaus bietet an, was gebraucht wird. Es geht auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Generationen und auf den Bedarf vor Ort ein. Konkret könnten es folgende Angebote sein: Ein Café bietet Frühstück, Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen an offen für Menschen aller Lebensalter. Brett- und Kartenspiele sind im Angebot. Kinder im Alter ab sechs Monaten werden betreut. Plätze sind besonders reserviert für berufstätige Eltern. Börse für Dienstleistungen mit Hilfe von Karteikästen, schwarzem Brett und dem Internet werden beispielsweise Angebote zu handwerklicher Hilfe im Haushalt und Garten veröffentlicht. 3

Junge Erwachsene organisieren "Senioren auf Rädern" sie bieten Älteren und Hochbetagten einen Fahrdienst ins Mehrgenerationenhaus, statt ihnen Essen in die Wohnung zu liefern. In der "Seniorenakademie" gibt es für Seniorinnen und Senioren beispielsweise PC-Kurse. Ältere Menschen vermitteln Jugendlichen, was zu ihrer beruflichen Entwicklung beigetragen hat. Jugendliche lernen aus den Biografien der Älteren und vieles mehr. u. v. a. m. "500 Mehrgenerationenhäuser in ganz Deutschland - mit der neuen Ausschreibungsphase gehen wir nun auf die Zielgerade", und zum Start in die zweite Ausschreibungsphase. Bis Ende des Jahres wird es damit in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt in Deutschland ein Mehrgenerationenhaus geben. Die durchweg gute Qualität der Anträge in der ersten Ausschreibungsphase hat bereits gezeigt, wie viel Potenzial an hochwertiger Generationenarbeit in Deutschland steckt. 4

An der aktuellen Ausschreibung können bereits bestehende Einrichtungen - vom Kindergarten bis zum Seniorenheim - aber auch neue Initiativen teilnehmen. Sie müssen allerdings ein Konzept vorlegen, das zeigt, wie künftig Angebote für Menschen aller Altersgruppen entstehen. 200 Mehrgenerationenhäuser haben so bereits ihre Arbeit aufgenommen. Sie wurden in einer ersten Ausschreibungsphase aus knapp 1000 Bewerbungen ermittelt. Um den Förderkriterien des Europäischen Sozialfonds zu entsprechen, müssen diese Mehrgenerationenhäuser ihr Angebot auf die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ausrichten und damit zur Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit und zur Verbesserung des Zugangs zu Beschäftigung beitragen. Dazu sollten die Häuser sich als Dienstleistungsdrehscheibe verstehen, d. h. auf das Erbringen und/oder Vermitteln von familienunterstützenden, haushaltsnahen Dienstleistungen konzentrieren. 5

Mehrgenerationenhäuser sind offene Tagestreffpunkte, die das Miteinander der Generationen beleben und familiennahe Dienstleistungen anbieten. Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Gäste, der Bürgerverein Neustädter Feld e.v. wurde im vorigen Jahr, im April 2006 gegründet. Engagierte Bürger des Nachbarschaftszentrums und des Wohngebietes haben schon viel vollbracht und getan, der Höhepunkt ist nun die Übernahme der Trägerschaft des Mehrgenerationenhauses. Das Mehrgenerationenhaus ist hervorgegangen aus dem ehemaligen Jugendclub, der leider Ende 2003 geschlossen wurde, aber durch motivierte Bürger des Neustädter Feldes und der Stadtteilmanagerin Frau Hasenfuß zu einem Nachbarschaftszentrum aufgebaut wurde. Hier sind viele fleißige Helfer ehrenamtlich aktiv. Dies wurde im Wohngebiet angenommen. Hieraus ergab sich die Teilnahme am Wettbewerb zur Schaffung eines Mehrgenerationenhauses, da im Nachbarschaftszentrum schon sehr viele der im Wettbewerb geforderten Punkte, 6

das Mit- und Füreinander aller Generationen gemeinsam gelebt werden! Die Aufnahme des Nachbarschaftszentrums in das Bundesmodelprogramm Mehrgenerationenhäuser ist Ausdruck und Anerkennung der bisherigen und zukünftigen geleisteten ehrenamtlichen Arbeit der Menschen im Neustädter Feld. Dieser besondere Tag der Ernennung des Nachbarschaftszentrums zum Mehrgenerationenhaus ist Anlass zur Gratulation und Möglichkeit, einen herzlichen Dank an alle Beteiligten auszusprechen. 7