Prof. Dr. Helmut Fischer Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Finanzwissenschaft Modul: VWL Grundlagen der VWL Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik konomik I Wintersemester 20/202 VW München Z Ingolstadt 2. Wirtschaftsstudiengang. Semester Gliederung.. Grundlagen der Volkswirtschaftslehre (VWL)... Gegenstand der VWL...2 Methoden der VWL...3 Grundrobleme der VWL...4 Wirtschaftssysteme...5 Wirtschaftskreislauf..2. Markt und Marktformen..2.2 Grundlagen der Preistheorie..2.2. egriff und Funktionen des Marktreises..2.2.2 Preisbildung und Marktformen..2.2.3 Konsumenten- und Produzentenrente..2.3 Staatliche Eingriffe in die Preisbildung..2.3. Höchst- und Mindestreise..2.3.2 Steuern..2.3.3 Öffentliche Güter Mikroökonomik I WS 20/202 Lehrveranstaltung:. Seite 2 Literatur. VW-Skrit Steinmüller, Heinz: Volkswirtschaftslehre 2. Lehrbücher aßeler, U./Heinrich, J./Utecht,.: Grundlagen und Probleme der Volkswirtschaft, 9. ufl., Stuttgart 200. Engelkam, P./ Sell, F.L.: Einführung in die Volkswirtschaftslehre, 5. ufl., erlin/heidelberg/ew York, 20.... Gegenstand der VWL Wirtschaftswissenschaft = Lehre von der Knaheit Ökonomie WL weitere Unterteilung VWtheorie vs. VWolitik Wirkungszusammenhänge Einsatz von Instrumenten, um bestimmte Ziele zu erreichen Mikroökonomie (VWL I) Makroökonomie (VWL II) VWL Finanzwissenschaft ußenwirtschaft Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 3 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 4 Wirtschaftssubjekte Private Haushalte (HH) Unternehmen (U) Staat (St) usland (E-Im) Wirtschaftsobjekte Güter (incl. Dienstleistungen) freie vs. knae Konsum- vs. Investitionsgüter Komlementär- vs. Substitutionsgüter rivate vs. öffentliche Güter Forderungen und Verbindlichkeiten Produktionsfaktoren rbeit oden Kaital ( technischer Fortschritt) Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 5 Wirtschaftliche Transaktionen Zweiseitig (Tausch) Gut gegen Gut: Realtausch Gut gegen Forderung: Kauf/Verkauf Forderung gegen Forderung: Kauf/Verkauf Einseitig (Schenkung, Erbschaft) Gut: Realtransfer Forderung: Forderungstransfer Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 6
...2 Methoden der VWL Wegen der Fülle von Interdeendenzen und fehlender Möglichkeiten von Eerimenten: usschnitte bilden Modell ceteris-aribus-edingung (cet. ar.) alle nicht betrachteten Größen unverändert sowohl induktive Methode: vom esonderen zum llgemeinen ositive vs. normative Ökonomik als auch deduktive Methode: vom llgemeinen zum esonderen z..: utternachfrage in bhängigkeit vom utterreis Statistik Induktion Hyothese Deduktion Schlussfolgerung emirische Überrüfung Ursache- Wirkungs- Zusammenhänge Werturteil Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 7 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 8...3 Grundrobleme der VWL Knaheitsroblem und alternative Verwendbarkeit Wahlentscheidung, um ersönliche Wohlfahrt zu maimieren (Wohlfahrtstheorie) Produktion und Produktionsmöglichkeiten K Prod.rozess Inlandsrodukt Inut Transformation Outut Produktionsfunktion: Y = f (,, K) Produktionsmöglichkeitskurve (Transformationskurve) Investitionsgüter P I S Q T R Konsumgüter alle Punkte auf PQR: effiziente Produktion Punkt S: möglich, aber nicht effizient Punkt T: nicht möglich bei gegebener Technologie Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 9 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 0 I I < I 2 < I 3 Wirtschaftswachstum I = = 2 3 auf Prod.möglichkeitskurve: effiziente Produktion ökonomisches Prinzi Maimumrinzi: gegebener Inut, maimaler Outut Minimumrinzi: gegebener Outut, minimaler Inut Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 2
...4 Wirtschaftssysteme Wirtschaftssystem gedankliche Ordnung (Ordnungsmodell) konkretisiert in Wirtschaftsordnung und Wirtschaftsverfassung Eigentum Koordination Zentrale Planung Dezentrale Planung Privateigentum Kollektiveigentum Sozialist. Marktwirtschaft Sozialist. Zentralverwaltungswirtschaft Kaitalist. ZVW Kaitalist. (freie) Marktwirtschaft Konzet der Sozialen Marktwirtschaft (Ludwig Erhard; lfred Müller-rmack; Walter Eucken) asis: - Wettbewerbsbestimmte Preise - Privateigentum an Produktionsfaktoren - Freiheitsrechte Soziale Ergänzung: - Umverteilung = Staat (i.e.s.) = Sozialversicherungsträger - Globalsteuerung von Konjunktur und Wirtschaftswachstum (Details in Wirtschaftsolitik ) Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 3 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 4...5 Wirtschaftskreislauf Quesnay ca. 750 U HH YU S U SH IU Tdir-Tr Im E VÄ H Y St S St Lb I St usl. St TU -ZU Einkäufe Geschlossener Wirtschaftskreislauf: Summe der bflüsse = Summe der Zuflüsse dir z.. HH: YU YSt SH TH Tr Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 5 [Quelle für Zahlen: Statistisches undesamt] Definitionsgleichungen für ruttoinlandsrodukt zu Marktreisen YM = + I + G + E - Im 200: Y M = 2.477 Mrd. ettoinlandsrodukt zu Marktreisen YM = + I + G + E - Im I - D 200: D = 370 Mrd. Y M = 2.07 Mrd. Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 6 ettoinlandsrodukt zu Faktorkosten ind YF YM - (T - ZU) ind YM - T ZU ind 200: T - ZU 290 Mrd. Y.87 Mrd. F verfügbares Einkommen berechnet nach Inländerkonzet 200 (2) uslandseinkommen von Inländern ca. 72 ruttonationaleinkommen (2.523 Mrd. ) (früher: ruttosozialrodukt) IP (2.477 Mrd. ) () Inlandseinkommen (3) Inlandseinkommen von Inländern von usländern ca. 2.35 ca. 26 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 7 E [2.523]./. D [370]./. (T ind./. Z U ) [290] ettonationaleinkommen zu Faktorkosten ( = Volkseinkommen, Primäreinkommen) [.863] v F dir Y E (TH Tr) E dir TH Tr.863 298.565 für Konsum und Saren verfügbar H.423 S H 42 9% 9% Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 8
Rolle des Staates im Wirtschaftskreislauf Gesetze + Verordnungen Rahmenbedingungen usgaben für Güter und Dienstleistungen: G Subventionen: Z U Transfers an HH: Tr Einnahmen T dir Steuern: T ind Gebühren/eiträge Quantitäten für 200 usgabequoten St YM.28 Mrd. = 2.477 Mrd. = 46 % inc. Sozialversicherungen (ohne Sozialversicherungen: 30 %) weitere Unterteilungen möglich Sozialversicherungen Verschuldung V = V - Tilgungen Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 9 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 20 Einnahmequoten Steuerquote T 569 Mrd.. 23% Y 2.477 Mrd. M bgabenquote T eitr..065 Mrd.. 43% Y 2.477 Mrd. M Kreditquote V 20 Mrd. 5,2% Y 2.477 Mrd. M..2. Markt und Marktformen Mikroökonomie einzelwirtschaftliche etrachtung "Markt" = ökonomischer Ort des Tausches Zusammentreffen von ngebot U Einflüsse: Gewinn Erlös Kosten und achfrage HH Einflüsse: utzen edürfnisse Preise Einkommen Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 2 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 22 o o bleitung der ngebotskurve Gewinnmaimierung eines Unternehmers Q () = E () - K () ma!! Q' () = 0 E' () - K' () = 0 E' () = K' () wenn E' () = = K' () Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 23 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 24
eisiel für Gewinnmaimierung bei ertragsgesetzlicher Kostenfunktion Menge Erlös Grenzerlökosten Kosten kosten kosten Gewinn Fi- variable Gesamt- Grenz- 0 0 2,00 0 2,00-2,00,70,70 2,00,00 3,00,00 -,30 2 3,40,70 2,00,80 3,80 0,80-0,40 3 5,0,70 2,00 2,40 4,40 0,60 0,70 4 6,80,70 2,00 2,80 4,80 0,40 2,00 5 8,50,70 2,00 3,20 5,20 0,40 3,30 6 0,20,70 2,00 3,80 5,80 0,60 4,40 7,90,70 2,00 4,60 6,60 0,80 5,30 8 3,60,70 2,00 5,60 7,60,00 6,00 9 5,30,70 2,00 6,80 8,80,20 6,50 0 7,00,70 2,00 8,20 0,20,40 6,80 8,70,70 2,00 9,80,80,60 6,90 2 20,40,70 2,00,60 3,60,80 6,80 3 22,0,70 2,00 3,60 5,60 2,00 6,50 4 23,80,70 2,00 5,80 7,80 2,20 6,00 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 25 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 26 rten von Märkten 8,00 7,00 6,00 5,00 4,00 3,00 2,00,00 0,00 Gegenstand des Tausches: Güter, Faktoren, Forderungen Regelung des Marktzugangs: offener vs. geschlossener Markt Käufer- vs. Verkäufermarkt ngebotsüberschuss achfrageüberschuss -,00-2,00 0 2 3 4 5 6 7 8 9 0 2 3 4-3,00 Grenzerlös Grenzkosten Gewinn 2 2 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 27 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 28 Marktformen vollkommener vs. unvollkommener Markt Homogenität keine anderen Präferenzen Transarenz unendliche Reaktionsgeschwindigkeit Modellrämissen eine oder mehrere edingungen nicht gegeben nach Zahl der Marktteilnehmer, vor allem ngebotsseite Polyol viele nbieter mit kleinem Marktanteil kein Einfluss auf Mengenanasser Idealfall: Vollkommene Konkurrenz d.h. vollkommener Polyol-Markt Gesetz von der Unterschiedslosigkeit der Preise (Jevons) angenähert bei örsengeschäften (z.. Wertaiere, Devisen) Oligool wenige nbieter mit großem Marktanteil auch Einfluss auf Monool ein nbieter mit Entscheidung über oder Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 29 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 30
..2.2 Grundlagen der Preistheorie..2.2. egriff und Funktionen des Marktreises Preis = Tauschrelation ( relativer Preis) Geldwirtschaft absoluter Preis = Geldmenge, die für ein Gut hergegeben werden muss [ / Stück] aus absoluten Preisen können relative Preise ermittelt werden..2.2.2 Preisbildung und Marktformen () Polyol (= vollkommene Konkurrenz) Gesamtangebots- und nachfragefunktion durch horizontale ddition der einzelwirtschaftlichen und WS WS 2 Gesamtmarkt Funktionen des Marktreises usgleichsfunktion Informationsfunktion Knaheitsindikator Lenkungsfunktion 2 2 3 = 2 + Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 3 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 32 o Ü Erhöhung des ngebots (z..: Verbilligung eines Prod.faktors) 2 Ü o Änderungen des GG-Preises Erhöhung der achfrage (z.. Einkommenssteigerung) o o o o o o Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 33 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 34 (2) Monool einziger nbieter; setzt entweder Menge oder Preis fest; achfrage entscheidet über jeweils andere Komonente G ma wenn E' () = K' () im Polyol: E' () = = K' () im Monool: E' () und zwar E' () < [Verlauf der E'-Funktion nicht abgeleitet] Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 35 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 36
Ergebnis: Mon < KK Mon > KK schlechtere Versorgung der Volkswirtschaft Wohlfahrtsverlust..2.2.3 Konsumenten- und Produzentenrente Grundüberlegung: 0 = Marktreis, bei dem =, d.h. Markt geräumt wird aber: achfrager, die bereit sind, mehr als 0 zu zahlen Konsumentenrente (KR) nbieter, die bereit sind, zu weniger als 0 zu verkaufen Produzentenrente (PR) KR 0 PR 0 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 37 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 38..2.3 Staatliche Eingriffe in die Preisbildung..2.3. Höchst- und Mindestreise Höchstreis Ziel: Schutz der Verbraucher z..: Sozialer Wohnungsbau Mindestreis Ziel: Schutz der nbieter z..: Landwirtschaft 2 o Ü o o Konsequenz: Ü o Zuteilung der achfrage notwendig z..: ezugsscheine Konsequenz: staatliche bnahme des Ü notwendig z..: utterberg; Weinsee Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 39 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 40..2.3.2 Steuern Ziel: z.. eseitigung eterner Effekte z..: Mineralölsteuer; Sektsteuer b = 0 o o 0 n = 2 G F E D 0 o KR Vor Steuer D 0 ach Steuer Veränderung./. D 0 Konsequenz: Steuerüberwälzung i.d.r. nicht vollständig PR Steueraufkommen 0 DF 0 G = 2 EF E 2./. 0 DE 2 + E 2 Sog. ecess burden : DE Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 4 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 42
..2.3.3 Öffentliche Güter Marktrinzi versagt wegen ichtrivalität im Konsum (Unteilbarkeit) Marktausschlussrinzi funktioniert nicht z..: Landesverteidigung, Straßenbau aber kontinuierlicher Übergang Finanzierung: llgemeines Steueraufkommen eiträge (z..: Vignette) Gebühren (z..: Maut) ußerdem: Marktversagen versus Staatsversagen rivate Güter Kollektivgüter unterschiedliche rten des Staatseingriffs: Eigene Erstellung uftragsvergabe Subventionen öffentliche Güter Ineffizienz olitische Entscheidungen Wählerwirksamkeit Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 43 Lehrveranstaltung:. Mikroökonomik I WS 20/202 Seite 44