Schätze aus dem Bienenvolk Referentin: Annette Seehaus-Arnold Bienenfachwartin Ärztlich geprüfte Gesundheitsberaterin GGB
Bienen Gold Was bisher keinem Alchemist gelang, Die Bienen können es schon lang. Sie haben den Zauber von Sonne und Blüten genommen Und daraus edle Produkte gewonnen. Den Nektar von vielen Blütentagen Fleißige Bienen zusammentragen. Im Bienenstock zu flüssigem Gold gemacht, Der Imker birgt die goldene Tracht. Auch all die anderen guten Sachen, Die uns gesund und munter machen: Propolis, Gelee Royal und Pollen Wir niemals mehr vergessen sollen. Die Heilkraft ist schon legendär! Was wär der Mensch, wenn die Biene nicht wär? Die Bienen und ein Land voller Blüten, Helft alle mit, sie zu behüten. Rosmarie Bort
Themen Honig mehr als nur ein Süßungsmittel Wachs nicht nur als Kerze Propolis Pollen Gelee-Royal Apilarnil Bienengift
Honig mehr als nur ein Süßungsmittel
Siebröhrensaft Photosynthese Blüten Läuse / Zikaden Nektar Honigtau Trachtangebot Sammlerin Tanzsprache Bedürfnisse LAVES Institut für Bienenkunde Celle
aktive Trocknung 1. Futterkette: Nektar / Honigtau Verarbeitung durch die Bienen passive Trocknung 3. warme Stockluft Sammelbiene übergibt Sammelgut an eine Futterabnehmerin, diese an eine weitere Biene, u.s.w. = Wasser-Entzug - Invertierung + Anreicherung mit Sekreten aus der Futtersaftdrüse [nehmende Biene streckt Rüssel heraus, gebende Biene streckt Rüssel nicht heraus] 2. Umtragen von Zelle zu Zelle (Hypopharynxdrüse) = Umwandlung von Nektar/Honigtau zu Honig 4. reifer Honig Zellen werden verdeckelt!! Zelldeckel sind für Wasserdampf durchlässig! Daher muss Beutenvolumen an Bienenvolkstärke angepasst sein. LAVES Institut für Bienenkunde Celle
3. warme Stockluft aktive Trocknung 1. Futterkette: Nektar / Honigtau Verarbeitung durch die Bienen 4. reifer Honig Zellen werden verdeckelt!! Zelldeckel sind für Wasserdampf durchlässig! Daher muss Beutenvolumen an Bienenvolkstärke angepasst sein. Sammelbiene übergibt Sammelgut an eine Futterabnehmerin, diese an eine weitere Biene, u.s.w. = Wasser-Entzug + Anreicherung mit Sekreten aus der Futtersaftdrüse [nehmende Biene streckt Rüssel heraus, gebende Biene streckt Rüssel nicht heraus] 2. Umtragen von Zelle zu Zelle (Hypopharynxdrüse) = Nektartropfen wird von Biene zu Biene weiter passive Trocknung gegeben =Trocknung bei hohen Stocktemperaturen = Umtragen = Umwandlung von Nektar/Honigtau zu Honig Dauer: ca. 1 5 Tage bis er verdeckelt wird und der Wassergehalt LAVES Institut für Bienenkunde Celle von ca. 18 % erreicht wird.
Honigerwärmung und Honigqualität 30 Invertase (U/kg x 10) HMF (mg/kg) 25 20 15 10 5 0 Invertase HMF Start 40 C/24h 50 C/24h 60 C/24h 100 C/2 min. Wasserbad Mikrow elle Honig niemals über 40 C erwärmen, da höhere Temperaturen die Enzyme zerstören. LAVES Institut für Bienenkunde Celle
Inhaltsstoffe 30 verschiedene Zuckerverbindungen Diastase spaltet Stärke Invertase baut Zweifachzucker in Fructose und Glucose auf Glucoseoxidase baut Glucose ab es entsteht Wasserstoffperoxid Honig enthält viele Mineralstoffe Hoher Traubenzuckergehalt problematisch bei Diabetiker Honig ist hygroskopisch LAVES Institut für Bienenkunde Celle
80% Zucker Honiginhaltsstoffe 40% Fructose, 35% Glucose, 5% andere Zucker (Turanose, Maltose, Erlose, Isomaltose, Melezitose) 3% sonstige Inhaltsstoffe 17% H 2 O LAVES Institut für Bienenkunde Celle
80% Zucker Honiginhaltsstoffe 40% Fructose, 35% Glucose, 5% andere Zucker (Turanose, Maltose, Erlose, Isomaltose, Melezitose) 3% sonstige Inhaltsstoffe 17% H 2 O LAVES Institut für Bienenkunde Celle
Sonstige Inhaltsstoffe <<<<< 3% Enzyme (Saccharase, GOD, Diastase u.a.) 17% H 2 O Mineralstoffe/Spurenelemente (K, Na, Ca, Fe, Cr, Cu u.a.) 80% Zucker Aminosäuren (Prolin, u.a.) Freie Säuren (Glucon-, Zitronen-, Ameisen-, Oxal-, Milchsäure, Essigsäure, Buttersäure, Maleinsäure, u.a.) Aromastoffe (Aldehyde, Ketone, Alkohole, Ester, Terpene u.a.) Vitamine (B1, B2, B6, C, u.a.) Cholin, Acetylcholin Lipide (Fettsäuren, Sterine, Wachse u.a.) Inhibine (Glucoseoxidase, Flavonoide) Alkaloide (Acetylandromedol, Tutin, u.a.) Gerbstoffe (Tannine) Farbstoffe (Karotin, Chlorophyll, Xanthophyll u.a.) Pollen Chemisch/physikalisch ist Honig eine Säure (ph<7) Blütenhonig: ph 3,6 4,5 Waldhonig: ph 4,0 5,4 LAVES Institut für Bienenkunde Celle
Küche Honig ist wie ein guter Wein, Konsistenz, Geschmack, Farbe und Aroma variieren nach Region, Jahrgang Jahreszeit und Ernte.
Heilwirkung Nahrungsergänzungsmittel Zur allgemeinen Kräftigung Wundheilung Erkältungen
Wachs Nicht nur als Kerze
Entstehung Zwischen 3. 6. Bauchschuppe je ein paar Wachsdrüsen Drüsenaktivität zwischen 12. und 18. Lebenstag der Biene Wird als Wachsplättchen ausgeschieden
Zusammensetzung/Bestandteile 70-72 % Ester 14 15 % Fettsäuren 1 % freie Alkohole 12 % Kohlenwasserstoff Insgesamt 300 verschiedene Stoffe Rückstandsbelastung durch fettlösliche Stoffe
Eigenschaften Löslichkeit: Unlöslich in Wasser Löslich in heißem Alkohol, Fett, etc. ( ab 62 64 ) Oxidationswirkung (Eisen Dunkelfärbung) Verseifung (durch Laugen) Farbe: Frisch: farblos Später durch Beimischung von Pollen Gelbfärbung Bienenwachs ist für den Menschen nicht verdaulich
Gewinnung Wachsanfall in der Imkerei: Aussortieren dunkler Waben Entdeckeln von Honigwaben Ausschneiden von Drohnenwaben Abkratzen von Überbau Entfernen von Weiselnäpfchen Jungfernwachs = unbebrütet Altwabenwachs = mehrmals bebrütet
Gewinnung Trockenschmelze: Sonnenwachsschmelzer Elektrowachsschmelzer(nur bei Entdecklungswachs) Mit Wasser Dampfwachsschmelzer In heißem Wasser auskochen
Lagerung Waben Hauptschädling Wachsmotte Kühle Lagerung Luftig lagern Schwefeln, technische Ameisensäure, Bacillus thuringensis Wachsblöcke Keine besonderen Bedingungen Vergraut bei kühlen Temperaturen
Verwendung Industrie Imkerei Kerzen Polituren Kosmetik Medizin
Propolis Das Antibiotikum aus dem Bienenstock Aus dem griechischen Pro = vor Polis = Stadt = (Verteidigungsanlage) vor einer Stadt
Herkunft Pflanzliche Herkunft Knospenharz verschiedener Bäume Sammeln Von harzenden Pflanzen Bevorzugt Spätsommer Verwendung im Bienenvolk Verkleinern von Beuteöffnungen Abdichten von Ritzen Hygiene
Bestandteile Harze und Balsam ca. 55 % Pflanzliche Wachse ca. 30 % Ätherische Öle ca. 10 % Pollenkörner ca. 5 % Mineralstoffe, Spurenelemente Antibiotische und antivirale Stoffe Vitamine
Eigenschaften Antiviral Antimikrobielle, keimhemmende Wirkung Regenerative Wirkung bei Wundheilung Krampflösende Wirkung Betäubende Wirkung Zum Teil allergen!
Gewinnung Abkratzen von Rähmchenleisten Auflegen von Kittharzgittern Reinigen Auslesen Verblasen von Wachs Ausfiltern unlöslicher Bestandteile
Verwendung Tinktur Zerkleinern im kalten Zustand Mischen mit medizinischem Alkohol Gefäß mehrmals täglich schütteln Unlösliche Stoffe ausfiltern Holzanstrich Wie Tinktur, allerdings mit Spiritus oder Salmiakgeist
Anwendungsmöglichkeiten Äußerliche Anwendung Zur Hautpflege Zur Wundbehandlung Innerliche Anwendung Bei Infektionskrankheiten Verbesserung der Immunabwehr Sonstige Verwendung Likör (mit Honig für Feinschmecker!) Zur Holzkonservierung - Geigen
Rechtliche Situation Rohpropolis Keine Beschränkung Herstellung und Verkauf von Propolis-Tinktur Herstellung nur für Eigenbedarf Propolis-Tinktur = Fertigarzneimittel Verkauf von Mischsets mit Propolis möglich Porpolis-Creme Selbst hergestellt nur für eigenen Bedarf Kapseln und Lutschtabletten Freiverkäufliche Arzneimittel Propolis-Lack Herstellung und Verkauf ohne Beschränkung
Pollen
Herkunft, Bau des Pollenkorns
Bedarf eines Bienenvolkes 30 50 kg pro Jahr und Volk Einzige Eiweißgrundlage Zur Aufzucht der Brut Zur vollen Entwicklung sämtlicher Drüse Zur vollen Funktion der erwachsenen Biene
Inhaltsstoffe Eiweiß 11 35 % Fette 1 20 % Kohlenhydrate 1 48 % Aschegehalt 0,9-8 % Wassergehalt 20 30 % Unbestimmter Rest bis zu 34 % Vitamine Antibiotische Stoffe Wirkstoffe (Enzyme) Aromastoffe, Farbstoffe Giftstoffe (botanische, Pflanzenschutzmittel)
Bedeutung für die Bienen Alle notwendigen Bausteine für Bienen und Brut Nährwert Minderwertiger Pollen lebensverkürzend (Mais) Lebensverlängernde Pollen ( Weide!) Bienengiftige Pollen (kalifornische Rosskastanie)
Umgang mit Pollen Ernte: Pollenfalle Tägliche Entnahme (April Juni) Aufbereitung, Trocknung Reinigung mit Pinzette und Verblasegerät Lufttrocknung unter Lichtabschluss Trockengeräte ( unter 40 ) Lagerung Kühl und trocken Tiefgefrieren Mischung mit Honig
Verwendung Nahrungsergänzungsmittel Entlastung des Leberstoffwechsels Darmentzündungen Beruhigt vegetatives Nervensystem Stärkt körpereigene Abwehrkräfte Bei allgemeiner Schwäche und Müdigkeit Stärkt Augen Bildschirmarbeit! Desensibilisierung bei Allergien
Bienenbrot In den Waben mit Honig konserviert Vergärung durch Glucoseoxydase(Sauerkraut) Schmeckt angenehm säuerlich Wird auch von Kindern gerne gegessen
Gelee Royal Der Stoff, der Königinnen macht
Zusammensetzung 70 % Wasser 30 % Trockensubstanzen, davon 50 % Proteine 25 % Kohlenhydrate 16 % Fette Vitamine vor allem große Mengen B-Vitamine Sonstige: z. B. Biotin, Folsäure etc. Wichtig: Gelee Royal, dass mehr als 4 Stunden Licht und Luft ausgesetzt ist, verliert seine Wirkung!!!
Erzeugung Königinnenaufzucht: etwa 30 Weiselzäpfchen pro Volk 3 4 Durchgänge pro Volk möglich Ab 3. Pflegetag größte Menge an Futtersaft 1 g = 4 5 Näpfchen Haltbarkeit Tiefgekühlt etwa 1 Jahr Produktion: vor allem Fernost (China)
Anwendung Nahrungsergänzungsmittel Fördert Bildung von neuen Zellen Hilft dem Immunsystem Regt Stoffwechsel an Antibakterielle, antivirale, fungizide Wirkung Positiven Einfluss auf Hormonhaushalt Teilweise bei Tumortherapie (nie ohne Rücksprache mit dem Arzt anwenden!)
Sonstige Anwendung Frisch tiefgekühlt verschickt Unter Honig verrührt Ampullen Schönheitscremes
Apilarnil Drohnenlarvenextrakt 3 7 Tage alte Drohnenlarven Mitsamt Futtersaft entnommen (Gelee Royal) Zerkleinert, homogenisiert, gefiltert, gefriergetrocknet
Inhaltsstoffe und Anwendung Inhaltsstoffe wie Gelee Royal Zusätzlich hoher Anteil männlicher Hormone Anwendung: Wie Gelee Royal Kraftfutter für Mensch und Tier Zusätzlich in Fernost als Potenzmittel
Bienengift Hochwirksam aber nicht ungefährlich Abhängig von der Pollenversorgung Für 1 g Bienengift rd. 3.300 Bienen Für 1 g trockenes Bienengift rd. 10.000 Bienen
Was tun beim Bienenstich? Ruhe bewahren Stachel wegkratzen nicht mit Pinzette Kühlen Breitwegerich oder Spitzwegerich zerreiben, Zwiebel Fenestil/Soventol etc. Schüssler Salz Nr. 8 (Natrium Chloratum) Tablette mit etwas Wasser zum Brei verrühren Auf die Stichstelle auftragen Mit feuchtem Tuch abdecken
Gewinnung Melken Gitter Drahtnetz mit Gleichstrom ( 14 18 Volt) Direkt mittels Gaze
Inhaltsstoffe Melittin(mit 26 Aminosäuren) ca. 50 % = Hauptallergen des Bienengiftes Phosphalipase ca. 12 % Apamin ca. 2 % Hyalurnidase ca. 2 % Erweitert Blutgefäße Bewirkt die Ausbreitung der Entzündung Alarmpheromone ca. 4-8 % Deshalb Stachel sofort entfernen -Nelkenöl Histamin, Dopamin, Noradrenalin
Wirkung Bakterizid Virizid Coritsonbildend Blutdrucksenkend Hämoglobinbildend Choleseterinsenkend blutverdünnend
Anwendung Hyposensibilisierung gegen Bienengiftallergie Rheuma, Ischias, Hexenschuss, Sportverletzungen, Kälteschäden Narben soll verkleinernd wirken Homöopathie Krebstherapie Kosmetik: Anti-Aging-Branche Alternativ zu Botox
Viel Erfolg für die Zukunft