Handwerkskammer vor Ort 2014? So vermeiden Sie das Chaos. Handwerkskammer für München und Oberbayern, Max-Joseph-Straße 4, 80333 München
Der Chef fällt aus - Blackout im Betrieb? So vermeiden Sie das Chaos 1. Betriebliches Risikomanagement 2. Betriebliche Vollmachten 3. Notfallordner 4. Vorsorge für den Todesfall 2
1. Betriebliches Risikomanagement - Allgemeines Haftungsbegrenzende Rechtsform sinnvoll? Gesellschaftsvertrag Kündigungsfristen Ausscheidungsmodalitäten (Kapitalabzug) Fortsetzungs- oder Nachfolgeklausel? Stille Gesellschafter? Allgemeine Geschäftsbedingungen 3
1. Betriebliches Risikomanagement - Ablauf Prüfung erheblicher Risiken in allen Betriebsbereichen z. B. Materialbezug, Produktion, Verkauf, Personal, Finanzen Abschätzen der Eintrittswahrscheinlichkeit Organisatorische Vorkehrungen für Risiken mit mittlerer und hoher Eintrittswahrscheinlichkeit 4
1. Betriebliches Risikomanagement - Prüfung der Risiken Materialbezug: Verzugsschäden, vereinbarte Rabatte Produktion: Verkauf: Personal: Finanzen: Ablauforganisation, Wartung laufende Aufträge, Produkthaftung, Termintreue Qualifikation, Kommunikation Liquiditätssicherung grenzüberschreitende Tätigkeiten (Gerichtsstand) Umwelthaftung Ausfall des Chefs 5
1. Betriebliches Risikomanagement - Ausfall des Chefs Risiko persönlich betrieblich Krankenversicherung Krankentagegeld Unfallversicherung BG/Privat Organisations- und Führungsleistung Arbeitsleistung Berufsunfähigkeitsversicherung 6
1. Betriebliches Risikomanagement - Risikograph hoch Risikobereiche mit Risikobereiche mit dringendem Regelungsbedarf mittel akzeptierte Regelungsbedarf klein Risikobereiche klein mittel hoch Eintrittswahrscheinlichkeit Schadensausmaß 7
1. Betriebliches Risikomanagement - Abwicklung lfd. Tagesgeschäft abgegebene und abzugebende Angebote Abrechnungsunterlagen lfd. Aufträge Betriebsdaten-Erfassung (mündliche) Auftrags-Änderungen Personaleinsatzplanung, Materialdisposition Angebotskalkulation künftiger Aufträge Aufbau und Einbindung eines qualifizierten Stellvertreters ggf. Krisenstab 8
2. Betriebliche Vollmachten - Grundsätzliches ausdrücklich zu erteilen notarielle Beurkundung empfehlenswert keine eherechtliche Vertretung im Rahmen der Schlüsselgewalt evtl. Duldungsvollmacht, aber umfänglich begrenzt 9
2. Vollmachten - Arten BGB-Vollmachten Spezialvollmacht: Gattungsvollmacht: Generalvollmacht: zur Vornahme einer einzelnen, genau bestimmten Handlung zum Abschluss sämtlicher Rechtsgeschäfte einer bestimmten Gattung oder Art zum Abschluss aller Rechtsgeschäfte, bei welchen Vertretung zulässig ist Bank- bzw. Kontovollmacht 10
2. Vollmachten - Arten HGB-Vollmachten Handlungsvollmacht: branchenübliche Geschäfte in gewöhnlichem Umfang Prokura Vorsorgevollmacht für später eintretende Geschäftsunfähigkeit 11
2. Vollmachten - Prokura umfangreichste handelsrechtliche Vertretungsbefugnis gesonderter Handelsregistereintrag erforderlich alle Arten von Rechtsgeschäften, die ein Betrieb mit sich bringt, Ausnahme: Grundstücksveräußerung und -belastungen Bilanzunterzeichnung Prokura-Erteilung Insolvenzanmeldung im Außenverhältnis nicht beschränkbar keine Vertretungsbefugnis für Privatbereich 12
2. Vollmachten - Empfehlung für Betriebe ohne Handelsregistereintrag Generalvollmacht (inkl. Personalvollmacht) Vollmachtsmuster problematisch wegen Verflechtung mit Privatbereich individuelle Erstellung der Vollmachtsurkunde und notarielle Beurkundung empfehlenswert 13
2. Vollmachten - Vorsorgevollmacht Wirksamkeit tritt mit Handlungsunfähigkeit des Vollmachtgebers ein ggf. (fach-) ärztliche Feststellung der Handlungsunfähigkeit meist kombiniert mit Patienten- und Betreuungsverfügung kein Beratungsbereich der Handwerkskammer Broschüre: Vorsorge für Unfall, Krankheit, Alter unter: www.bestellen.bayern.de oder www.bmj.de Vollmacht wirkt über den Tod hinaus 14
3. Notfallordner für den Betrieb Legen Sie einen jederzeit greifbaren Notfallordner an, in dem enthalten sind: konkrete Handlungsanweisungen: wer informiert werden muss wer, welche Aufgaben / Positionen zu übernehmen hat (Krisenstab) und wer für welche Abläufe im Betrieb verantwortlich ist (Zuständigkeit) alle notwendigen Informationen und die jeweiligen Aufbewahrungsorte zur Fortführung des Geschäftsbetriebs (Prioritäten) 24. März 2014 15 15
3. Notfallordner Wer ist zu benachrichtigen: Stellvertreter Steuerberater Bankberater Versicherungsberater ggf. Einzelkunden Personen aus Privatbereich Handwerkskammer/Betriebsberatung sonstige zuständig: 16 16
3. Notfallordner Aufbewahrungsorte wichtiger Dokumente: Versicherungspolicen (Betrieb/Privat) Kredit/Leasing-Verträge Pachtvertrag Wartungsverträge o. ä. Gesellschaftsvertrag Testament Kopien Vollmachtsurkunden u. ä. ggf. Vertragskopien an zentraler Stelle 17 17
3. Notfallordner Aufbewahrungsorte wichtiger Arbeitsmittel: Zweitschlüssel (Schließfächer, Kfz) EDV-Passwörter Unterlagen Online-Banking u. ä. Liste wichtiger Ansprechpartner: EDV- Administrator Ansprechpartner bei Lieferanten u. ä. 18 18
4. Vorsorge für den Todesfall - erbrechtliche Bestandssicherung Verwandtenerbrecht Ehegattenerbrecht Erben 1. Ordnung neben Verwandten 1. Ordnung: ¼ = Abkömmlinge - bei Zugewinngemeinschaft: ½ (Erbrecht nach Stämmen) Erblasser - bei Gütertrennung: abhängig von Anzahl der Kinder Kind 1 Kind 2 Enkel 1 Enkel 2 Enkel 3 Erben 2. Ordnung neben Verwandten 2. Ordnung: ½ Eltern / danach Geschwister bei Zugewinngemeinschaft: ¾ falls keine Erben 1. Ordnung 19
4. Erbrechtliche Bestandssicherung - Beispiel Vater: Handwerksmeister, Betrieb als Einzelunternehmen auf eigenem Grund Ehefrau: im Büro tätig; gesetzlicher Güterstand 2 Kinder Wert des Grundstücks (mit Privat- und Geschäftshaus): 600.000 Wert des Betriebes (ohne Grundstück./. Betriebsschulden): 100.000 Privatvermögen Inhaber (Geldvermögen): 100.000 Summe 800.000 20
4. Erbrechtliche Bestandssicherung - Beispiel Gesetzliche Erbregelung: Ehefrau: ¼ + pauschaler Zugewinnausgleich = ½ 400.000 Kinder: je ¼ = je 200.000 Problem: Erbengemeinschaft Gesamthandsgemeinschaft gemeinsame Betriebsführung häufig unterschiedliche persönliche Zielsetzungen Erb-Auseinandersetzungsanspruch falls Kinder minderjährig: Vormundschaftsgericht 21
4. Erbrechtliche Bestandssicherung - Beispiel Testamentarische Überlegungen: Kinder minderjährig bzw. Übernahme noch nicht absehbar: evtl. wechselseitige Erbeinsetzung der Ehegatten (Berliner Testament) Schlusserbschaft vs. Vor- und Nacherbschaft notarieller Widerruf bis Tod Ehegatten/Nichtigkeit bei Scheidung Übernahme absehbar: Aktualisierung des Testaments Teilungsanordnungen 22
4. Erbrechtliche Bestandssicherung - Beispiel Testamentarische Überlegungen: Beachtung Pflichtteilsansprüche Hälfte des gesetzlichen Erbteils (Verkehrswert) im Beispiel: Ehefrau 200.000 Kind je 100.000 keine Erbenstellung des Pflichtteilsberechtigten (nicht Mitglied Erbengemeinschaft) Auszahlungsanspruch in bar Liquiditätsabfluss aus Betrieb! Pflichtteilsdrohklauseln notarielles oder eigenhändiges Testament 23
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Handwerkskammer vor Ort 2014? So vermeiden Sie das Chaos. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Handwerkskammer für München und Oberbayern, Max-Joseph-Straße 4, 80333 München