Pflege und Versorgung von Menschen in der letzten Lebensphase Der Palliativ-Geriatrische Dienst

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Transkript:

Pflege und Versorgung von Menschen in der letzten Lebensphase Der Palliativ-Geriatrische Dienst Hans Steil Gregor Sattelberger Christophorus Hospiz Verein e.v. München

Palliativ-Geriatrischer Dienst (PGD) Ein Beratungs- und Unterstützungsangebot für Bewohner von Pflegeheimen, deren Angehörige und rechtliche Betreuer Mitarbeiter aus der Pflege, sowie Heim- und Pflegedienstleitungen behandelnde Ärzte

Ziele Pflegeheimbewohner können gut betreut und selbstbestimmt in der vertrauten Umgebung sterben, unnötige Krankenhauseinweisungen werden vermieden, Pflegeheime werden für eine achtsame und kompetente Sterbebegleitung qualifiziert.

Drei Säulen des PGD Implementierung und Fortbildung Einzelfallberatung Hospizhelferbegleitung

Ehrenamtliche Hospizhelfer Einzelbegleitungen im Pflegeheim kontinuierlicher Einsatz auf einer bestimmten Station Sitzwachen in Sterbesituationen Unterstützung der Pflegeheime beim Aufbau eigener Hospizhelfergruppen

Typische Problemlagen Situation der Pflegeheimbewohner Situation der Pflegekräfte Spannungsfeld Angehörige - Pflegeheim Spannungsfeld Heimaufsicht / MDK / Öffentlichkeit und Medien Unsicherheit im Umgang mit Patientenverfügung / Patientenwille Ärztliche Betreuung

Begleitung Katharina Weber (Name geändert) 74 Jahre alt In den letzten 7 Monaten 8 Schlaganfälle aufgrund eines fortschreitenden entzündlichen Prozesses im Gehirn Schluckstörung; Verständigung nicht mehr möglich; keine eindeutigen Reaktionen PEG-Anlage erfolgte vor 2 Monaten für Rehabilitations-Versuch

Begleitung Katharina Weber Patientenverfügung für Fall einer schweren Hirnschädigung vor ca. 1 Jahr erstellt Tochter ist bevollmächtigt; ist selbst schwer krank und stark belastet Fr. Weber hat noch einen Bruder; sonst keine weiteren Angehörigen Rehabilitationsversuch wurde abgebrochen; Aufnahme im Pflegeheim erfolgte vor 2 Wochen Tochter drängt auf sofortige Beendigung der künstlichen Ernährung

Aspekte der Beratung Ethisch-rechtliche Beratung Psychosoziale Aspekte Dokumentation der Behandlungsentscheidung Schmerztherapie und Symptomkontrolle Bedarfsmedikation und Notfallplanung Beratung zu palliativpflegerischen Maßnahmen

Beratung zu Palliativpflege Lagerung Flüssigkeit und Ernährung am Lebensende Wundversorgung Mundpflege Schmerztherapie Obstipation Atemnot

Entwicklung der Anfragen 250 250 200 183 177 222 194 150 106 155 Anfragen 100 50 56 64 0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Anfragegründe 2012 Begrenzung lebensverlängernder Maßnahmen 148 Schmerztherapie und Symptomkontrolle 72 Psychosoziale Beratung 27 Entlastung durch Hospizhelfer 71 0 20 40 60 80 100 120 140 160

Diagnosen 2012 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 56 54 86 37 8 Tumorerkrankungen Demenz Internistische Krankheitsbilder Schlaganfall/ Hirnblutung Apallisches Syndrom Sonstige Erkrankungen

Wer fragt an? Am Beispiel 2012 Hausärzte Betreuer Angehörige Sonstige 10 25 5 55 155 Fachkräfte aus Heimen

Anfragen im Vergleich 2006 2012 Hausärzte Sonstige 7 Betreuer 6 5 43 Angehörige Hausärzte Sonstige 10 25 Betreuer 5 55 Angehörige 45 Fachkräfte aus Heimen 155 Fachkräfte aus Heimen

Verbesserung der Rahmenbedingungen Fachgespräche mit Heimaufsicht 2005 Fachtag Sterben im Heim 2006 Broschüre Für ein würdevolles Leben bis zuletzt Leitfaden Künstliche Ernährung und Flüssigkeitsversorgung Broschüre Zuhause würdevoll leben bis zuletzt Frühjahr 2012: Palliative Geriatrie im Kohlhammer Verlag

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit www.chv.org