Raiffeisenkasse Vintl Genossenschaft mit Sitz in 39030 Vintl, J.- A.- Zollerstrasse 6



Ähnliche Dokumente
Die Raiffeisenbank in Zahlen

s Sparkasse Mainz Pressemitteilung -vorläufige Zahlen- Sparkasse Mainz: Gut für die Menschen. Gut für die Region.

Die Bausparkassen im slowakischen Bankensektor Garanten der Stabilität selbst in Krisenzeiten

Attraktive Zinsen für Ihr Geld mit der Captura GmbH

Weser-Elbe Sparkasse. Bilanzpressekonferenz 12. Juni 2015

Fragen und Antworten zur Sicherheit von Geldanlagen

Fragen und Antworten zur Sicherheit von Geldanlagen

Haftungsverbund hat sich bewährt

Mainzer Volksbank überzeugt mit stabilem Wachstum und erfolgreichem Kurs

Umfrage: Kreditzugang weiter schwierig BDS-Präsident Hieber: Kreditnot nicht verharmlosen

Finanzgruppe. Bei den Sparkassen ist das Geld der Kunden in guten Händen

Trotz Niedrigzinsen ein gutes Jahr für die Volksbank Strohgäu. Einlagen und Kredite wachsen / Ertragslage stabil / 6 % Dividende für Mitglieder

S Finanzgruppe. Bei den Sparkassen ist das Geld der Kunden in guten Händen

Vorlage Nr.: 17/343- S. für die Sitzung der Deputation für Wirtschaft und Häfen. als Sondervermögensausschuss für das Sondervermögen Hafen

Pressemitteilung. Frankfurter Sparkasse erzielt erneut gutes Ergebnis

Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe Stabilitätsanker am deutschen Finanzplatz

Gewinnausschüttung der Sparkasse

Fremdwährungsanteil bei Tilgungsträgerkrediten bei 86 % eine Analyse der Fremdwährungskreditstatistik 1

Kurzbericht Sparkasse Landshut

Thema heute: Mittelflussrechnung

Die Finanzkrise und die kleinen und mittleren Unternehmen

Wirtschaftliche Lage der Deutschen Beteiligungs AG (Erläuterungen auf Basis HGB)

Statistische Materialien zu Existenzgründung und Selbstständigkeit der Wohnbevölkerung mit Migrationshintergrund

StBV RP Lagebericht zum Jahresabschluss per Anlage IV Seite 1

Finanzierung für den Mittelstand. Leitbild. der Abbildung schankz

Finanzlage der Länderhaushalte

Pensionskasse des Bundes Caisse fédérale de pensions Holzikofenweg 36 Cassa pensioni della Confederazione

Equity A Beteiligungs GmbH. Salzburg J A H R E S A B S C H L U S S

ConTraX Real Estate. Büromarkt in Deutschland 2005 / Office Market Report

BASEL. Prof. Dr. Dr. F. J. Radermacher Datenbanken/Künstliche Intelligenz.

ProLead. Überlassen Sie das Wertvollste in Ihrem Leben nicht dem Zufall gestalten Sie aktiv die Absicherung Ihrer sorgenfreien Zukunft

Businessplan-Aufbauseminar

Studie über die Bewertung von Wissen in kleinen und mittleren Unternehmen in Schleswig-Holstein

firmenkredit Finanzierungen auf unkomplizierte, transparente Art

Studie zu unabhängige Vermögensverwalter Die Großen erwirtschaften die Erträge, die Kleinen sind effizient

Rhein-Main KOMPASS Der Wirtschaftstrend-Report der Helaba

Schweizer PK-Index von State Street: Enttäuschender Auftakt zum Anlagejahr 2009 mit einem Minus von 2.14 Prozent.

Deutschland-Check Nr. 35

Umstellung der Rechnungslegung von US-GAAP auf IFRS

Checkliste für die Geldanlageberatung

Volksbank Haltern eg. Offenlegungsbericht im Sinne der Instituts-Vergütungsverordnung. per

Häufig gestellte Fragen zum Thema Migration

Entwicklung des Kreditvolumens an Nichtbanken im Euroraum

Kreissparkasse Heilbronn legt auch 2014 starkes Geschäftsjahr hin

8. Cash flow. Lernziele: Den Cash flow mit der Grundformel (Praktikerformel) berechnen können.

Statement. Dr. Jens Sträter zeb/rolfes.schierenbeck.associates

VSL NRW Speditionskreis

TOP SELECT PLUS Newsletter Nr.2

Kreditgeschäft im Wandel: wie viel Geld braucht Wirtschaftswachstum?

CreditPlus überschreitet Zwei-Milliarden- Grenze beim Konsumentenkreditbestand

Ebenfalls positiv entwickeln sich die Transaktionskosten: Sie sanken im zweiten Quartal um fast 9 Prozent.

AAA RATED ÖFFENTLICHE PFANDBRIEFE

Presseinformation. BW-Bank mit solidem Jahresergebnis. 7. Mai 2014

Oktober 2012 gewählt, wobei der besondere Fokus auf die letzten drei Jahre gelegt wurde, in welchen aufgrund

Basiswissen. Ursprung und Praxis der Genossenschaftsbanken. Inhalt

FINANZKENNZAHLENANALYSE

7,25% Die REIFF-Anleihe: Festzins. Die optimale Ergänzung für Ihr Investmentportfolio

Markus Demary / Michael Voigtländer

Es ist an der Zeit, neue Wege zu gehen.

Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe Stabilitätsanker am deutschen Finanzplatz

Damit hat Ihr Klient nicht gerechnet.

Skandia Smart Dolphin. Investment mit Höchststandsgarantie.


effektweit VertriebsKlima

zeitna Personaldienstleistungen

ZUR MESSUNG DER STAATSVERSCHULDUNG AM BEISPIEL GRIECHENLAND. Dr. Reimund Mink 6. Berliner VGR-Kolloquium 13. und 14. Juni 2013

Wesentliche Bilanzierungsunterschiede zwischen HGB und IFRS dargestellt anhand von Fallbeispielen

.. für Ihre Business-Lösung

HDH. Deutsche geben mehr Geld für Möbel aus. Möbel: Kapazitätsauslastung sinkt leicht. Guter November mit Plus 8,5 Prozent

indexplus the economical timing

Bewegungsbilanz. Beständedifferenzbilanz

Gemeinsamer Bericht gem. 293 a AktG. des Vorstands der Allianz AG, München, und

Constant-Maturity-Swap (CMS)

CPI Wachstums Immobilien AG

8.4 Zeitliche Abgrenzungen

t r u s t p a y e i n z e l a b s c h l u s s international 3 1. d e z e m b e r a g

Kapitalerhöhung - Verbuchung

IFZM. Die KASKO für Investmentfonds

Korrigenda Handbuch der Bewertung

Wir wollen führend sein in allem was wir tun.

Leverage-Effekt = Hebelwirkung des Verschuldungsgrads bei der Eigenkapitalrendite, wenn die Gesamtkapitalrentabilität über dem Fremdkapitalzins liegt

03a Wie funktioniert eine Kantonalbank. Die Kantonalbanken die schweizerische Bankengruppe

EXPORT FINANZIERUNG GESCHÄFTE OHNE GRENZEN

Was ist clevere Altersvorsorge?

ABCD. Bestätigungsvermerk. Jahresabschluss zum 31. Dezember Isabell Finance Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG Berlin

Vermögensberatung. Inhalt

Grundlagen der Unternehmensführung Lösungen Kapitel 6.2 Diskussionsfragen

Welchen Weg nimmt Ihr Vermögen. Unsere Leistung zu Ihrer Privaten Vermögensplanung. Wir machen aus Zahlen Werte

KONZEPT ACTIVE BOND SELECTION. Rentenmarktentwicklungen aktiv vorgreifen

Nachhaltigkeits-Check

ALTERSVORSORGE Arbeitsauftrag

Geschäftsbericht 2010 HEK Hanseatische Krankenkasse

Kom pet enz auf Kurs gebracht

WERDEN SIE KÜNFTIG AUSREICHEND REGULIERT UND ANGEMESSEN BEAUFSICHTIGT?

ÜBER DIE ANWENDUNG DER GRUNDSÄTZE DER SUBSIDIARITÄT UND DER VERHÄLTNISMÄSSIGKEIT

Finanzen. Gesamtausgaben steigen in Niedersachsen unterdurchschnittlich. Kräftiger Anstieg der Sachinvestitionen in Niedersachsen

Anlagereglement. SECUNDA Sammelstiftung. der. Gültig ab 1. Januar 2011

Auslandsgeschäft ist Motor für positive Erwartungen der Bahnindustrie

Online-Marketing in deutschen KMU

Transkript:

Raiffeisenkasse Vintl Genossenschaft mit Sitz in 39030 Vintl, J.- A.- Zollerstrasse 6 Steuer-, MwSt.- und Eintragungsnummer im Handelsregister Bozen: 00181320219 Genossenschaftsregisternummer: A145324, Sektion I Eingetragen im Bankenverzeichnis; Dem Einlagensicherungsfonds der Genossenschaftsbanken und dem Nationalen Garantiefonds i.s. Art. 62 G.V. Nr. 415/1996 angeschlossen; Sitzungsort: Sitzungssaal der Raiffeisenkasse im Hauptsitz Vintl Sitzungsdatum: 13.03.2012 Lagebericht zur Bilanz der Raiffeisenkasse Vintl Genossenschaft Jahr 2011 Sehr geehrte Mitglieder, wir haben ein weiteres Geschäftsjahr abgeschlossen und kommen nun der Verpflichtung nach, Ihnen die im abgelaufenen Jahr erzielten Ergebnisse unserer Raiffeisenkasse zur Kenntnis zu bringen. Bevor wir die Bilanz mit Erfolgsrechnung und Anhang verlesen, geben wir, wie gewohnt, einen Überblick über die wirtschaftlichen und geldpolitischen Entwicklungen, die im Berichtsjahr unsere Tätigkeit beeinflusst und das vorliegende Bilanzergebnis mitgeprägt haben. Teil 1: Wirtschaftsentwicklung allgemein WIRTSCHAFTSLAGE Angesichts sich verbessernder Finanzmarktbedingungen liefern die Umfrageindikatoren weitere Hinweise auf eine Stabilisierung der globalen Wirtschaftstätigkeit. Während das Wachstum in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften durch strukturelle Hindernisse beeinträchtigt wurde, bleibt es in den Schwellenländern stabil. Der Preisauftrieb in den Industrieländern hielt sich in den vergangenen Monaten relativ in Grenzen. In den Schwellenländern sind die Teuerungsraten zuletzt zwar gesunken, doch bleibt der Inflationsdruck bestehen. Im letzten Jahresviertel 2011 verlangsamte sich das Wachstum des BIP in den OECD- Ländern im Quartalsvergleich auf 0,1 Prozent (nach 0,6 Prozent im Dreimonatszeitraum zuvor), wobei das Wachstumsmuster von Land zu Land erhebliche Unterschiede aufwies. Gegen Ende des Jahres 2011 begann sich eine Stabilisierung der globalen Wirtschaftstätigkeit abzuzeichnen, und auch die aktuellen Daten weisen darauf hin, dass sich diese Entwicklung in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres fortgesetzt hat. Gleichwohl ist davon auszugehen, dass strukturelle Hemmnisse das globale Expansionstempo auf mittlere Sicht 1

weiterhin drosseln. Diese Hindernisse ergeben sich hauptsächlich aus den schwachen Arbeitsund Wohnimmobilienmärkten einiger führender Industrieländer sowie der Notwendigkeit weiterer Bilanzsanierungen im öffentlichen und privaten Sektor. Was Letzteren anbelangt, wurden bei den Bilanzkorrekturen zwar einige Fortschritte erzielt, doch weisen die privaten Haushalte in einer Reihe wichtiger Industrieländer nach wie vor hohe Schuldenstände auf. 1 Nachdem der reale Entwicklungswert der Weltwirtschaft im Jahr 2009 mit -0,6 Prozent erstmals in der Nachkriegsgeschichte im negativen Bereich lag, hatte sich die Weltwirtschaft im Jahr 2010 wieder erholt und um 5,2 Prozent zugelegt. Auch im abgelaufenen Jahr 2011 kam es wiederum zu einem Zuwachs und zwar um geschätzte 3,8 Prozent. Für das Jahr 2012 rechnen die Analysten mit einem Wachstum von 3,3 Prozent. 2 Laut den zweiten Schätzungen für das 4. Quartal 2011 ist die reale Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im abgelaufenen Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahreswert im Euroraum (ER17) um 1,4 Prozent angestiegen, während im Jahr 2010 ein Zuwachs von 1,9 Prozent verzeichnet wurde. 3 Für das laufende Jahr 2012 haben sich die Erwartungen deutlich eingetrübt, wobei eine rückläufige Entwicklung der Wirtschaftsleistung im Ausmaß von 0,3 Prozent erwartet wird. Die jährliche durchschnittliche Veränderung des harmonisierten Verbraucherpreisindexes (HVPI) pendelte sich im Jahr 2011 bei 2,7 Prozent ein, während diese im Jahr 2010 bei 1,6 Prozent lag. 4 In Italien hat sich die Wirtschaftslage im abgelaufenen Jahr leicht nach oben entwickelt, wobei der reale Zuwachs gegenüber dem Vorjahr, basierend auf Schätzungen, 0,4 Prozent erreichte. Im Jahr 2010 konnte das BIP noch um 1,8 Prozent erhöht werden. 5 Für 2012 erwarten die Analysten einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,3 Prozent. 6 Aus der Prognose betreffend die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes in Südtirol im Jahr 2011 geht ein realer Zuwachs zum Vorjahr zwischen 1,0 und 1,5 Prozent hervor. Für das laufende Jahr 2012 wird ein Wachstum zwischen 0,5 und 1,0 Prozent erwartet. 7 ENTWICKLUNG INNERHALB DER RGO, RAIFFEISEN GELDORGA- NISATION SÜDTIROL Die nachfolgenden Daten zur Entwicklung der direkten Kundenmittelbeschaffung, der indirekten Kundeneinlagen und der direkten Kundenausleihungen in der RGO, Raiffeisen 1 EZB, Europäische Zentralbank 2 IWF, Internationaler Währungsfonds 3 Eurostat (ER17 - Estland seit 01.01.2011 Mitglied des Euroraums) 4 Eurostat 5 Istat, Nationales Institut für Statistik 6 Banca d Italia und Istat, Nationales Institut für Statistik 7 WIFO, Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen 2

Geldorganisation stammen aus dem Meldewesen. Dies bedeutet, dass die Auswirkungen der Rechnungslegungsstandards IAS/IFRS darin nicht zum Ausdruck kommen. Die Meldungen betreffend den Jahresultimo sind zum Stichtag 31.12.2011 nunmehr das vierte Mal unter Verwendung der neu definierten Pumaposten erfolgt. Die Werte beziehen sich jeweils auf die Raiffeisen Geldorganisation, d.h. auf die 48 Raiffeisenkassen sowie auf die Raiffeisen Landesbank Südtirol. Das Volumen der direkten Kundenmittelbeschaffung [direkte Kundeneinlagen (ohne Verbindlichkeiten aus abgetretenen bzw. verbrieften Krediten) sowie Obligationen Gegenpartei Kunden] betrug zum 31.12.2011 insgesamt 8,786 Milliarden Euro. Gegenüber demselben Vorjahresstichtag stellt dies einen Rückgang von 0,80 Prozent dar. Die indirekten Kundeneinlagen beliefen sich zum 31.12.2011 auf 2,016 Milliarden Euro und verzeichnen somit gegenüber demselben Vorjahresstichtag einen Rückgang von 8,71 Prozent. Die Summe der direkten Kundenmittelbeschaffung sowie der indirekten Kundeneinlagen (verwaltete Kundenmittel) erreichte zum 31.12.2011 insgesamt 10,803 Milliarden Euro. Gegenüber dem 31.12.2010 sind die verwalteten Kundenmittel um 2,38 Prozent geschrumpft. Bei den direkten Kundenausleihungen (Kundenausleihungen ohne abgetretene bzw. verbriefte Kredite) konnte zum 31.12.2011 ein Zuwachs von 4,09 Prozent gegenüber dem Vorjahresultimo verzeichnet werden. Das Gesamtvolumen der direkten Kundenausleihungen belief sich zum 31.12.2011 auf 9,332 Milliarden Euro. Die Bruttosumme der notleidenden Kundenausleihungen, die einen Teil der direkten Kundenausleihungen darstellen, betrug zum 31.12.2011 insgesamt 317,2 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahresletzten stellt dies einen Zuwachs von 11,73 Prozent dar. Leicht erhöht hat sich der Anteil des Bruttobetrages der notleidenden Kundenausleihungen an den direkten Kundenausleihungen, welcher von 3,17 Prozent zum 31.12.2010 auf 3,40 Prozent zum 31.12.2011 angestiegen ist. Das Kundengeschäftsvolumen, das sich aus der Summe der verwalteten Kundenmittel und der direkten Kundenausleihungen ergibt, erreichte zum Bilanzstichtag 2011 die Gesamtsumme von 20,134 Milliarden Euro. Gegenüber dem 31.12.2010 konnte das Kundengeschäftsvolumen der RGO um 0,52 Prozent gesteigert werden. ZUSAMMENARBEIT IM VERBUND RVS, Raiffeisenverband Südtirol Genossenschaft Im Jahr 2011 stand der Raiffeisenverband Südtirol wiederum den Raiffeisenkassen in den zwei bewährten Leistungsfeldern, die Genossenschaftsüberwachung als behördlicher Auftrag 3

und die Leistungsverrichtung als statutarischer Mitgliederauftrag, zur Seite. Im Rahmen der Genossenschaftsüberwachung wurden den Mitgliedsgenossenschaften die ordentliche und außerordentliche Revision sowie die Buch- und Bilanzabschlussprüfung zur Verfügung gestellt. Die Leistungsverrichtung im Rahmen des statutarischen Mitgliederauftrages beinhaltet die Interessensvertretung, die Beratung und Betreuung und die Weiterbildung in genossenschaftlichen, betriebswirtschaftlichen, rechtlichen und banktechnischen Belangen. Das Hauptaugenmerk aller Tätigkeiten des Raiffeisenverbandes lag darauf, Synergien zu nutzen, die Leistungsfähigkeit der Mitgliedsgenossenschaften zu unterstützen und die Stabilität dieser zu stärken. Im umfangreichsten Dienstleistungsbereich Informatik und Datenverarbeitung (Hauptabteilung Raiffeisen Informationssystem - RIS) stellt der Raiffeisenverband den Mitgliedern und sonstigen Kunden aktuelle und sichere Datenverarbeitung mit eigener Entwicklung und Beratung zur Verfügung, ein Qualitätsmerkmal und wichtiger Unternehmenswert der Raiffeisenorganisation. Im Jahr 2011 wurde viel investiert, um die Leistung und die Zuverlässigkeit der IT-Systeme zu verbessern. Dazu wurde ein neues Disk- Subsystem am Mainframe eingesetzt, das die Antwortzeiten um 25 Prozent verbessert hat. Bladeserver der neuesten Generation wurden eingerichtet, um darauf die nun über 350 Server zu betreiben. Im abgelaufenen Jahr wurden wieder wichtige und ehrgeizige Projekte umgesetzt. Diese wurden teilweise durch Gesetzesnormen auferlegt, die Durchführung wesentlicher Maßnahmen war auf die Umsetzung strategischer Zielsetzungen ausgerichtet. Im Einklang mit den Vereinbarungen, welche regelmäßig mit dem IT-Komitee getroffen werden, hat die Hauptabteilung RIS umfangreiche Eigenentwicklungstätigkeiten in Verbindung mit der Beratersoftware, dem Meldewesen PUMA2 ( Procedura Unificata Matrici Aziendali ), den Zahlungssystemen, mit den Finanzanlagen, der Buchhaltung, den Transparenzbestimmungen, den Online-Buchungen auf den Kontokorrenten, der Belegsteuerung, dem Kreditrisikomanagement und in Verbindung mit anderen Anwendungen verrichtet. Die Zusammenführung der Daten der Raiffeisenkassen Prad und Taufers. i.m. in die neue Raiffeisenkasse Prad-Taufers wurde erfolgreich gemeistert. So wie dies im strategischen Organigramm des Raiffeisenverbandes Südtirol bereits vorgesehen war, wurde im Herbst 2011 eine Vizedirektion eingerichtet. Dadurch ist die Unabhängigkeit der Revisionsdirektion vollzogen, so wie dies aufgrund der Bestimmungen zur gesetzlichen Rechnungsprüfung vorgesehen ist. Zum 31.12.2011 zählte der Raiffeisenverband Südtirol 276 Mitarbeiter. Das Phänomen der Raumnot im Raiffeisenhaus ist noch ungelöst. Nachdem die Mitarbeiter der 4

Revisionsdirektion, mit Ausnahme deren Direktors, bereits im Frühjahr 2010 in ein in unmittelbarer Nähe liegendes Gebäude übersiedelt sind, welches zu diesem Zwecke angemietet wurde, werden voraussichtlich im Frühjahr 2012 die Mitarbeiter der Abteilung Unternehmensberatung Banken den Kollegen der Revisionsdirektion folgen und ebenso das Raiffeisenhaus verlassen, um in das genannte Gebäude zu übersiedeln. Der zusätzliche Mietvertrag wurde bereits abgeschlossen. Zum 31.12. 2011 waren 2.252 Mitarbeiter der RGO, Raiffeisen Geldorganisation in den ROP, Raiffeisen Offenen Pensionsfonds eingeschrieben. Dieser Fonds verwaltet die Zusatzvorsorge der bei der RGO beschäftigten Mitarbeiter, für die der Raiffeisenverband Südtirol die Lohnund Gehaltsauswertung vornimmt. Nachdem im Jahr 2008 nahezu alle Mitarbeiter ihr angereiftes Kapital vom Nationalen Rentenzusatzfonds zum Raiffeisen Offenen Pensionsfonds transferiert haben, erfolgen Neueinschreibungen fast ausschließlich in den ROP. Weiterhin eine hohe Akzeptanz und breite Leserschaft konnte das Raiffeisen Magazin verbuchen, welches vom Raiffeisenverband Südtirol periodisch herausgegeben wird. Die Zeitschrift für Kunden und Mitglieder der Raiffeisenkassen Südtirols erscheint sechs Mal im Jahr mit einer Auflage von knapp 43.000 pro Ausgabe. Im Berichtsjahr wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die einen formal wie inhaltlichen Relaunch der Zeitschrift plant. Bei der Vollversammlung des Raiffeisenverbandes Südtirol wurde wiederum ein Folder vorgelegt, der eine Auswahl wichtiger Eckdaten betreffend die Wirtschaftskraft der Raiffeisenorganisation in Südtirol zum Inhalt hat. Die darin enthaltenen Daten sind tabellarisch, nach den Grundsätzen einer Sozialbilanz dargestellt. Die Publikation ist zum zweiten Mal erschienen. Grundsätzlich nahm die Verbandsarbeit im Jahr 2011 wiederum einen guten Verlauf und die Leistungen, die der Raiffeisenverband Südtirol erbracht hat, deckten ausnahmslos alle jene Aufgaben ab, welche statutarisch festgeschrieben sind. RLB, Raiffeisen Landesbank Südtirol AG Die Raiffeisen Landesbank Südtirol AG ist das zentrale Bankinstitut und Dienstleister, Produktentwickler und Produktanbieter der 47 Südtiroler Raiffeisenkassen (Stand 1. Januar 2012). Sie unterstützt - dem Grundsatz der Subsidiarität folgend - die Raiffeisenkassen in ihrem Bankgeschäft. Damit schafft sie eine wichtige Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit und Selbstständigkeit der Raiffeisenkassen. 5

Das Jahr 2011 war ein besonders turbulentes in Hinblick auf Wirtschaft und Politik. Die Staatsschuldenkrise in Europa brachte Italien verstärkt unter Druck, mit der Nominierung Montis wurde eine neue politische Richtung eingeschlagen und mit dem italienischen Sparpaket kommen bereits erste einschneidende Änderungen auf uns zu. Die Abwertung der italienischen Staatsanleihen schlagen sich in den Bilanzen vieler Banken Italiens spürbar nieder. Die Aktienmärkte zeigten sich aufgrund des Vertrauensverlustes stark negativ, was die vorsichtige Haltung der Südtiroler Anleger weiter bestärkte. Die Liquiditätsverknappung führte dazu, dass viele Banken ihre Kreditvergabe wesentlich rigoroser handhabten. In der angespannten aktuellen Wirtschaftssituation suchten sowohl Private als auch Unternehmen verstärkt die Zusammenarbeit mit Raiffeisen. Die Raiffeisen Landesbank Südtirol arbeitete eng mit den Raiffeisenkassen zusammen, um der wachsenden Nachfrage bestmöglich gerecht zu werden. Die gemeinsame Vergabe von Konsortialkrediten und das Angebot komplexer Finanzierungsformen wurde weiter ausgebaut. Dementsprechend konnte die Raiffeisen Landesbank im Jahr 2011 das Kreditvolumen wiederum ausbauen. Die Einlagen verzeichnen aufgrund von Umschichtungen institutioneller Kunden einen leichten Rückgang. Die Raiffeisen Landesbank Südtirol hat ihren Auftrag, die Unterstützung der Südtiroler Wirtschaft, in Zusammenarbeit mit den Raiffeisenkassen bestens erfüllt. Primäres Ziel blieb es, weiterhin qualitativ hochwertige Kredite zu vergeben und die Raiffeisenkassen bei der Bewirtschaftung der Kredite zu unterstützen. Diesbezüglich stellten das Risikomanagement und die Standardabläufe der Kreditverwaltung, die die Raiffeisen Landesbank Südtirol für die gesamte Raiffeisen Geldorganisation erarbeitet hat, eine gute Basis dar. Im Bereich Finanzen hat die Raiffeisen Landesbank Südtirol AG ihren Auftrag als Liquiditätsausgleich- und Refinanzierungsstelle der Raiffeisen Geldorganisation erfüllt. In der Wertpapiervermittlung wurden alle Aufträge der Raiffeisenkassen effizient abgewickelt. Ein zentrales Thema war im Jahr 2011 die Liquiditätsversorgung im Verbund. Der Trend zur Verteuerung der Fremdmittelbeschaffung an den Kapitalmärkten setzte sich in der ersten Jahreshälfte fort. In der zweiten Jahreshälfte versiegten allmählich auch die letzten nicht besicherten Liquiditätsquellen an den Interbankenmärkten. Die getroffenen Maßnahmen haben den Liquiditätsbedarf der Raiffeisen Geldorganisation jederzeit sichergestellt. Der von der Raiffeisen Landesbank Südtirol verwaltete Raiffeisen Offener Pensionsfonds zählte zum Jahresende 2011 über 15.500 Mitglieder und erreichte ein Fondsvermögen von knapp 200 Millionen Euro. Diese beachtlichen Ergebnisse sind wesentlich auf den starken Einsatz aller Raiffeisenkassen im Bereich Vorsorge zurückzuführen. Trotz des schwierigen 6

Finanzjahres 2011 konnte der von der Raiffeisen Landesbank Südtirol verwaltete Raiffeisen Offener Pensionsfonds positive Ergebnisse für die vorsichtigste Anlagelinie verzeichnen und die Verluste für Linien mit höheren Aktienanteilen einschränken. Auch die jüngste Reform der Renten unter Ministerpräsident Monti zeigt, dass die Zusatzvorsorge eine unabdingbare Voraussetzung für ein sorgloses Alter ist. Im Bereich Zahlungsverkehr hält die Raiffeisen Landesbank Südtirol europaweit mit den innovativsten Konzernen mit. Das Jahr 2011 stand im Zeichen der Konsolidierung der europäischen Zahlungsdienste-Richtlinie PSD (Payment Service Directive) und der EU- Preisverordnung (EU-Verordnung 924/2009). Alle notwendigen Maßnahmen wurden umgesetzt und die erforderlichen Klärungen an die Raiffeisenkassen weitergegeben. Es ist der Raiffeisen Landesbank Südtirol auch im Jahr 2011 gelungen, die Kosten im Griff zu halten. Das für Banken maßgebliche Cost-Income -Verhältnis liegt bei ca. 60 Prozent. Die Unternehmen, an denen die Raiffeisen Landesbank Südtirol AG strategische Beteiligungen hält, vor allem die Investitionsbank Trentino-Südtirol AG und die Alpenbank AG, waren im Jahr 2011 erfolgreich und erwirtschafteten gute Renditen. Mit diesen Engagements deckt die Raiffeisen Landesbank Südtirol, stellvertretend für die gesamte Raiffeisen Geldorganisation, auf indirektem Weg die Geschäftsbereiche Firmenkunden und vermögende Privatkunden am Markt noch stärker ab. Im Jahr 2011 hat die Ratingagentur Moody s im Zuge der Herabstufung Italiens auch das Rating einer Großzahl italienischer Banken reduziert. Auch das Rating der RLB wurde verändert und liegt nun mit einer Bonitätsstufe von A3 im regionalen Vergleich ganz vorne. Die neue Kunstsammlung der Raiffeisen Landesbank wurde im Oktober der Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel der Sammlung ist die Förderung junger KünstlerInnen aus Süd-, Nord- und Osttirol und der Aufbau einer qualitativ hochwertigen Sammlung. Die ersten angekauften Werke werden im Gebäude der Raiffeisen Landesbank Südtirol, soweit möglich im Kundenbereich, ausgestellt. Insgesamt hat die Raiffeisen Landesbank Südtirol das Jahr 2011 gut gemeistert und ihre Ziele erreicht. RVD, Raiffeisen Versicherungsdienst G.m.b.H. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat sich das Versicherungsgeschäft im Berichtsjahr wiederum gut behaupten können. Mit einem starken Beratungs-Team ist der heimische genossenschaftliche Finanzverbund im Versicherungsgeschäft gut aufgestellt. Der RVD steuert und begleitet als zentrales 7

Unternehmen die Versicherungsstruktur landesweit und konnte 2011 Marktanteile in allen wesentlichen Sparten hinzugewinnen. Dies war und ist nur möglich in einem konsequenten und kontinuierlichen Prozess der Verbesserung des Unternehmens, seiner Produkte, seiner Services und der dahinter stehenden Technik und Arbeitsabläufe. ROL, Raiffeisen OnLine Genossenschaft Raiffeisen OnLine konnte sich im vergangenen Jahr als Kompetenzträger im Bereich der sozialen Netzwerke profilieren. Der breite Auftritt von ROL im weltweit größten Netzwerk Facebook wurde mit Erfolg für zahlreiche Marketingaktionen genutzt. Erstmals organisierte ROL auch eine Veranstaltung exklusiv für seine Facebook-Fans, um näher am Kunden zu sein und seine Wünsche kennenzulernen. Mehrere ROL-Mitarbeiter absolvierten eine Fachausbildung im Bereich Online-Marketing und Social Networking mit abschließender Zertifizierung. Durch umfangreiche Vortragstätigkeit konnte ROL seine Social-Media- Kompetenz auch öffentlich unter Beweis stellen. ROL trat im Laufe des Jahres bei mehreren Publikumsveranstaltungen auf und informierte über den sicheren Umgang mit sozialen Netzwerken im Internet. Diese Tätigkeit wird Raiffeisen OnLine im Jahr 2012 mit Nachdruck fortsetzen. Das ROL-Unternehmensportal www.raiffeisen.net konnte 2011 mit einem Plus von über 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr seine Besucherzahlen beachtlich steigern. Dies war u.a. auf die Aktion sapperlott! zurückzuführen. Die erste von ROL für die Raiffeisenorganisation Südtirol entwickelte freie Applikation für iphones und Android-Geräte wurde auf raiffeisen.net beworben und erzielte äußerst hohe Klickraten. Auch in Fachportalen in Deutschland und der Schweiz erhielt sapperlott! gute Bewertungen. Einen unerwartet hohen Zuspruch verzeichnete ROL PEC, das sichere und zertifizierte E- Mail-Fach von Raiffeisen OnLine. Eine weitere technologische Neuerung betraf die Umstellung der Server auf den zukunftsweisenden IPv6-Standard. Im Bereich Breitband hat Raiffeisen OnLine im vergangen Jahr zur starken Erschließung neuer Einzugsgebiete in Südtirol beigetragen und dabei Technologien wie Glasfaser und Funk-Breitband über WiMax eingesetzt. 2011 stellte Raiffeisen OnLine auch die Weichen für die Einführung der Satelliten-Technologie. Nach dem Projekt BB44+ hat ROL im Jahr 2011 in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern ein weiteres Vorhaben im Breitband-Bereich umgesetzt. Im Auftrag der Landesverwaltung wurden vier Südtiroler Ortschaften mit öffentlichen drahtlosen Internetzugängen unter freiem 8

Himmel ausgestattet. Das WiFree getaufte Projekt legte die Grundlage für eine längerfristige Zusammenarbeit mit der Landesverwaltung im Bereich der drahtlosen Internetzugänge. Situation, Entwicklung und Marktstellung unserer Raiffeisenkasse Bankgeschäft Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte unsere Raiffeisenkasse eine zufriedenstellende Entwicklung verzeichnen. Der Zinsüberschuss hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 207.256 Euro erhöht. Die Provisionserlöse beliefen sich im Geschäftsjahr auf 1.122.275 Euro. 12,30% der erwirtschafteten Provisionen stammen aus dem Wertpapiergeschäft und der Auftragsammlung, 15,97% aus dem Versicherungsbereich, 8,40% aus dem Kreditleihegeschäft; die restlichen 63,33% der Provisionen stammen aus verschiedenen anderen Bankdiensten und bankfremden Diensten. Die Kundenforderungen (Brutto) erreichten zum Bilanzstichtag 116.819.490 Euro, die direkten Kundenverbindlichkeiten (direkte Kundeneinlagen und Obligationen Gegenpartei Kunden) betrugen 127.735.079 Euro. Die Forderungen an Banken beliefen sich auf 18.664.468 Euro, die Verbindlichkeiten gegenüber Banken (einschließlich Obligationen Gegenpartei Banken) auf 3.711.623 Euro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben sich die Kundenforderungen um -4,08% im Vergleich zum Vorjahr verändert. Die direkten Kundenverbindlichkeiten verzeichneten gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 2,52%, die indirekten Kundenverbindlichkeiten haben zum Bilanzstichtag einen Stand von 32.514.960 Euro erreicht, was einer Veränderung von 2,63 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Geschäftsjahr ist das bilanzielle Eigenkapital der Raiffeisenkasse auf 21.626.411 Euro angewachsen; das aufsichtsrechtliche Eigenkapital beträgt zum Bilanzstichtag 22.291.925 Euro. Die bilanzielle Eigenkapitalquote hat sich im Geschäftsjahr zur Bilanzsumme auf 13,76 % verändert, was einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr von 0,5 % entspricht. Von den aufsichtsrechtlich vorgeschriebenen Bestimmungen ausgehend, werden wir den vorgeschriebenen ICAAP-Report an die Banca d Italia termingerecht übermitteln und die Offenlegung laut Säule 3 vornehmen. Wertpapierdienstleistungen: Die Raiffeisenkasse war im Berichtsjahr zur Ausübung der nachfolgenden Wertpapierdienstleistungen zugelassen: - Platzierung ohne feste Übernahmeverpflichtung bzw. Garantieübernahme gegenüber dem Emittenten (Artikel 1 Abs. 5 Buchstabe c-bis FINMAG); 9

- Annahme und Übermittlung von Aufträgen (Artikel 1 Abs. 5 Buchstabe e FINMAG); - Anlageberatung (Artikel 1 Abs. 5 Buchstabe f FINMAG); Darüber hinaus bot sie ihren Kunden die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren an. Die Compliance war gemäß den aufsichtsrechtlichen Vorgaben aktiv. Aus Gesamtsicht ist es der Raiffeisenkasse im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gelungen, ihren Mitgliedern und Kunden die gewünschten Bank- und Finanzdienstleistungen im Lichte der genossenschaftlichen Prinzipien bereitzustellen. Eine nicht unbeachtliche Herausforderung für unsere Raiffeisenkasse sind die komplexen Zusammenhänge und die damit verbundene Verwaltungsarbeit. Um diese herausfordernde Aufgabe meistern zu können, haben unsere Mitarbeiter auch im abgelaufenen Geschäftsjahr laufend an Aus- und Weiterbildungen teilgenommen, um sicherzustellen, dass die Qualität der angebotenen Bank- und Finanzdienstleistungen den Ansprüchen der Mitglieder und Kunden entsprechen; Aufgrund der Bilanzdaten und unserer Marktentwicklung sehen wir unsere Betriebsstrategie als zielführend an. Wirtschaftlicher Gesamtverlauf der Raiffeisenkasse Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die das internationale und nationale Umfeld prägen, machen in einer globalisierten Welt auch vor unserem Tätigkeitsgebiet nicht Halt. Im Lichte der allgemeinen Entwicklung ist es uns gelungen, unsere Marktposition zu verteidigen, wie aus der Zusammenfassung der nachfolgenden Bilanzdaten entnommen werden kann. Angaben zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung Bilanzpositionen Bestand in Euro Bestand in Euro zum zum 31.12.2011 31.12.2010 Veränderung zum Vorjahr in Prozent Forderungen an Kunden (Brutto) 116.819.490 121.785.635 (4,08) Eigene Wertpapiere 30.240.770 32.069.666 (5,70) Kundeneinlagen 127.735.079 131.037.550 (2,52) Indirekte Einlagen 32.514.960 31.680.279 2,63 Kundengeschäftsvolumen 277.069.529 284.503.464 (2,61) Bilanzielles Eigenkapital 21.626.411 21.368.731 1,21 Gewinn/Verlust nach Steuern 772.121 441.812 74,76 Bilanzsumme 157.188.782 161.193.901 (2,48) 10

Eckdaten der GuV-Rechnung Bestand in Euro zum 31.12.2011 Bestand in Euro zum 31.12.2010 Veränderung zum Vorjahr in Prozent Zinsüberschuss 3.477.873 3.270.617 6,34 Provisionsüberschuss 1.016.476 974.434 4,31 Wertberichtigung auf 57.267 (269.117) Kundenforderungen Nettoergebnis Finanzgebarung 4.596.255 4.012.214 14,56 Betriebskosten (3.541.979) (3.418.343) 3,62 Steuern (244.551) (151.182) 61,76 Gewinn/Verlust des Geschäftsjahres 772.121 441.812 74,76 Kreditleihgeschäft Bestand in Euro Bestand in Euro Veränderung zum zum zum Vorjahr in 31.12.2011 31.12.2010 Prozent Geleistete Bürgschaften 10.550.961 10.712.321 (1,51) Wie Sie aus den o. a. Daten entnehmen können, hatte unsere Raiffeisenkasse im Geschäftsjahr 2011 eine zufriedenstellende Entwicklung, beim Zins- bzw. Provisionsüberschuss zu verzeichnen. Bei den Forderungen an Kunden, Kundeneinlagen bzw. Kundengeschäftsvolumen ist eine rückläufige Tendenz zu verzeichnen. Bei den Krediten ist dies auf eine Investitionszurückhaltung der Unternehmen und Privaten in unserem Tätigkeitsgebiet zurückzuführen. Bei den Kundeneinlagen war die Zinsentwicklung auf den Finanzmärkten und ein entsprechender Konkurrenzdruck durch Liquiditätsengpässe, der Grund. Erfreulich ist die positive Entwicklung des Geschäftsergebnisses. Detailangaben zu den Kundenforderungen Technische Form Bestand zum 31.12.2011 in Euro Prozentuelle Veränderung gegenüber dem Vorjahr K/K-Kredite 42.849.476 (2,06) Darlehen 70.137.446 (4,08) Wechselportefeuilles 102.865 (21,81) Notleidende 2.517.070 (31,90) Kundenforderungen Andere Kundenforderungen 1.212.632 12,20 11

Detailangaben zu den direkten Kundenverbindlichkeiten Technische Form Bestand zum 31.12.2011 in Euro Prozentuelle Veränderung gegenüber dem Vorjahr Spareinlagen 19.792.638 (1,88) Sparbriefe 1.076.642 (57,90) K/K-Einlagen 48.944.033 (1,51) Depots in Valuta 65.742 12,09 Festgeld 9.048.486 4.196,55 Bankobligationen 43.505.060 (9,72) Gegenpartei Kunden Pensionsgeschäfte 1.546.402 (73,92) Andere Kundenverbindlichkeite n 3.756.076 (11,05) Analyse der Erfolgsrechnung Im Berichtsjahr kann die Ertragslage unserer Raiffeisenkasse, unter Berücksichtigung des Verlaufs der allgemeinen Zinsentwicklung am Finanz- und Kapitalmarkt, als zufriedenstellend bezeichnet werden. Auf die Bilanzsumme gerechnet betrug der Cash Flow 0,62%. Die Durchschnittsverzinsung der direkten Kundenverbindlichkeiten betrug 1,16%, wobei die Spareinlagen mit 0,73%, die Sparbriefe mit 1,40%, die K/K-Einlagen mit 0,46%, die Bankobligationen - Gegenpartei Kunden mit 2,03% und die Pensionsgeschäfte mit 1,32% verzinst wurden. Die Durchschnittsverzinsung der Kundenforderungen betrug 3,58%, wobei die Durchschnittsverzinsung bei den K/K-Krediten 4,15%, bei den Darlehen 3,53% und bei den Wechseldiskonten 3,94 betrug. Bei den Kundenforderungen in Fremdwährung betrug die Durchschnittsverzinsung 2,08%. Der Verlauf des Provisionsgeschäfts kann im Berichtsjahr als mäßig bezeichnet werden. Das Ergebnis konnte nur um 0,65% gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Folgend die wichtigsten Produktkategorien: - die Vermittlung von Versicherungsprodukten mit 179.174 Euro Provisionseinnahmen - die Vermittlung von Wertpapieren und Vertrieb von Investmentfonds mit 138.077 Euro - die Kontoführungsspesen mit 427.064 Euro Provisionseinnahmen - die Bearbeitungsgebühren aus dem Kredit- und Kreditleihgeschäft mit 94.252 Euro - auf Inkasso- und Zahlungsdienstleistungen mit 283.699 Euro Provisionseinnahmen 12

Die Betriebskosten beliefen sich im Berichtsjahr auf 3.541.979 Euro, was einer Veränderung gegenüber dem Vorjahr von 3,62% entspricht. Im Einzelnen beliefen sich - die Personalkosten auf 2.062.771 Euro; - die Sachkosten auf 1.487.953 Euro; - die Abschreibungen auf 238.303 Euro. Die anderen betrieblichen Aufwendungen betrugen 68.037 Euro, die anderen betrieblichen Erträge 179.012 Euro. Hauptrisiken und Unsicherheiten, denen die Raiffeisenkasse begegnet Zu den Hauptrisiken, mit denen die Raiffeisenkasse konfrontiert ist, zählen die konjunkturellen Veränderungen im internationalen, nationalen und lokalen Bereich. Außerdem stellt die von der Finanzkrise ausgelöste Wirtschaftskrise weiterhin eine große Herausforderung dar. Ebenso macht sich die Globalisierung immer stärker spürbar, der sich auch die Mitglieder und Kunden unserer Bank sowie die Bank selbst zu stellen haben. Die Risikokonzentration der Raiffeisenkasse stellt sich wie folgt dar: Nach Sektoren Nettobeträge Positionen in % LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT, FISCHEREI 7.963.270,67 165 7,02 VERARBEITENDES GEWERBE/HERSTELLUNG VON WAREN 10.905.661,08 83 9,61 ENERGIEVERSORGUNG 7.657.670,77 7 6,75 BAUGEWERBE 10.084.464,71 96 8,88 HANDEL, REPARATUR VON KRAFTWAGEN UND KRAFTRAEDERN 6.914.324,08 62 6,09 VERKEHR UND LAGERUNG 4.214.686,24 32 3,71 GASTGEWERBE/BEHERBERGUNG UND GASTRONOMIE 32.922.817,98 168 29,01 INFORMATION UND KOMMUNIKATION 393.406,56 4 0,35 ERBRINGUNG VON FINANZ- UND VERSICHERUNGSDIENSTLEIST. 52.640,97 4 0,05 GRUNDSTUECKS- UND WOHNUNGSWESEN 3.509.631,54 13 3,09 ERBRINGUNG VON FREIB., WISSENSCH., TECHN. DIENSTLEIST. 333.372,74 6 0,29 VERMIETUNG, REISEBUEROS, UNTERSTUETZENDE DIENSTLEIST. 178.067,98 4 0,16 ERZIEHUNG UND UNTERRICHT 32.040,56 3 0,03 GESUNDHEITS- UND SOZIALWESEN 55.246,83 2 0,05 KUNST, SPORT, UNTERHALTUNG UND ERHOLUNG 128.614,57 2 0,11 ERBRINGUNG VON SONSTIGEN DIENSTLEISTUNGEN 270.829,75 11 0,24 OEFFENTLICHE KOERPERSCHAFTEN 897.117,18 7 0,79 ANDERE FINANZGESELLSCHAFTEN 2.699.567,38 2 2,38 KOERPERSCHAFTEN OHNE GEWINNZWECK 221.956,97 8 0,20 13

PRIVATKUNDEN 24.064.691,34 566 21,20 GESAMT 113.500.079,90 1.245 100,00 Nach Großkrediten Betrag in Tsd. Euro % am Gesamtvolumen Tourismus 15.816.749,86 29,71 Baugewerbe 3.505.065,67 6,58 Industrie 6.185.734,57 11,62 Banken 15.566.592,67 29,24 Transporte 3.760.327,27 7,06 Energiewirtschaft 3.726.314,49 7,00 Leasing 801.968,82 1,51 Immobilienverwaltung 3.871.708,13 7,27 Entwicklung der Hauptaggregate der Übersicht zu den Veränderungen der Posten des Eigenkapitals gegenüber dem Vorjahr Posten Betrag in Euro Veränderung in Prozent gegenüber dem Vorjahr Rücklagen 21.581.706 1,94 Bewertungsrücklagen (750.258) 183,84 Kapitalinstrumente --- --- Aufpreis Geschäftsanteile 22.843 8,31 Gewinn (Verlust) des 772.121 74,76 Geschäftsjahres Eigenkapital 21.626.412 1,21 Entwicklung der Hauptaggregate der Kapitalflussrechnung gegenüber dem Vorjahr Posten Geschäftstätigkeit Betrag in Euro Veränderung in Prozent gegenüber dem Vorjahr Geschäftstätigkeit 1.245.692 (3,07) Mittelherkunft/-verwendung von 3.417.799 (*) aktiven Finanzinstrumenten Mittelherkunft/-verwendung von (4.065.978) (*) passiven Finanzinstrumenten Nettomittelherkunft/-verwendung 597.512 202,27 aus der Geschäftstätigkeit Posten Investitionstätigkeit Betrag in Euro Veränderung in Prozent gegenüber dem Vorjahr Verschiedene Mittelherkunft 147 (*) Verschiedene Mittelverwendung (124.906) (76,32) Nettomittelherkunft/-verwendung (124.759) (76,38) aus Investitionstätigkeit Posten Finanzierungstätigkeit Betrag in Euro Veränderung in Prozent gegenüber dem Vorjahr Verschiedene Ankäufe 1.798 22,06 Verschiedene Verkäufe --- --- Verteilung der Div. u. a. Zielsetzungen (13.254) 100 14

Nettomittelherkunft/-verwendung aus der Finanzierungstätigkeit (11.457) (*) Nettomittelherkunft/-verwendung des Geschäftsjahres Euro 461.296 (*) Anmerkung: die Darstellung der %en Veränderungen nicht möglich, da im Vorjahr Negativbeträge! Veränderung in % gegenüber dem Vorjahr (*) Ausblick auf die voraussichtliche Geschäftsentwicklung 2012 Aufgrund des wirtschaftlichen Umfeldes wird mit einem Rückgang bis zum Jahresende 2012 sowohl bei den Einlagen, ca. 2 %, wie bei den Krediten, ca. 7 %, gerechnet. Auf der Basis des geplanten Volumens, der geplanten Kostenentwicklung und Zinsentwicklung wurde das Jahresbudget erstellt. Das Jahr 2012 wird kein leichtes Jahr werden. Der Zinsüberschuss wird voraussichtlich um 292.000 Euro sinken. Das ist vor allem auf die sinkende Zinstendenz und die höheren Zinsen für Kundeneinlagen zurückzuführen. Die Kreditzinsen werden eher sinken und auf einem tiefen Niveau verharren. Die Zinsen für Kundeneinlagen werden im Jahresverlauf leicht ansteigen, da ein großer Kampf um die Kundeneinlagen herrscht. Die Eingriffe auf die Kreditbearbeitungsgebühren, die gesetzliche Änderung der Höchstauslastungsgebühr in eine allumfassende Bereitstellungsgebühr bei K/K Krediten werden einen höheren Ertrag von ca. 100.000 Euro erbringen. Die Betriebskosten werden um ca. 37.000 Euro steigen. Wir erwarten ein Bruttoergebnis aus der normalen Geschäftstätigkeit von knapp 650.000 Euro. Damit liegt dieses um ca. 300.000 Euro unter dem des Jahres 2011. Die Nettozinsspanne liegt bei 0,42 %. Unter dem Gesichtspunkt des eher geringen Ertrages wird die Raiffeisenkasse verschiedene Initiativen ergreifen müssen, um das Ergebnis zu verbessern. Eine leichte Anhebung der Spreads bei den K/K Krediten, gestaffelt nach Ratingklassen, könnte ein Schritt sein. Die Bearbeitungsgebühren für Neukredite sollten erhöht und die Mindestspesen für Kreditbearbeitung und Provisionen für Bankgarantien sollten ebenfalls erhöht werden. Möglicherweise wird auch die RLB eine Sonderdividende ausschütten. Weiters könnte die Raiffeisenkasse an der EZB Refinanzierung teilnehmen. Forschungs- und Entwicklungsarbeiten In diesem Bereich wurden keine direkten Ausgaben getätigt. Entwicklungsarbeiten werden im Raiffeisenverband vorangetrieben. Anzahl und Nominalwert der von uns gehaltenen eigenen Aktien und/oder 15

Aktien an herrschenden Unternehmen Die Genossenschaftsbeteiligung besteht aus 1.203 Aktien zu je 2,58 Euro. Jedes Mitglied besitzt nur eine Aktie. Die Raiffeisenkasse hält keine eigenen Aktien. Die Genossenschaft ist von keinem Unternehmen im Sinne des Art. 2359 ZGB beherrscht. Im Berichtsjahr wurden weder eigene Aktien, noch Aktien an herrschenden Unternehmen ge- bzw. verkauft. Beziehungen zu abhängigen Unternehmen Beteiligungen an kontrollierten Unternehmen, an gemeinsam kontrollierten Unternehmen oder an Unternehmen, die einem maßgeblichen Einfluss unterliegen: Informationen zu den Beteiligungen Bezeichnungen A. Unternehmen, die einer alleinigen Kontrolle unterliegen Sitz Anteil am Unternehmen in % Verfügbarkeit der Stimmen in % Vitem G.m.b.H. Vintl - Provinz BZ 100 100 Die Vitem G.m.b.H. wurde Ende November 2010 zum Zweck des Ankaufs von Immobilien aus einem gerichtlichen Vergleich, gegründet. Es handelt sich um eine 100%ige Beteiligung, welcher der Präsident des Verwaltungsrates der Raiffeisenkasse Vintl, als alleiniger Verwalter vorsteht. Für weitere Details wird auf den Teil A bzw. Teil H des vorliegenden Anhanges verwiesen. Beteiligungen an kontrollierten Unternehmen, an gemeinsam kontrollierten Unternehmen oder an Unternehmen, die einem maßgeblichen Einfluss unterliegen: Informationen aus dem Rechnungswesen Bezeichnungen Summe der Aktiva Gesamterlöse Gewinn (Verlust) Nettoeigen - kapital Bilanzwert fair val ue A. Unternehmen, die einer alleinigen Kontrolle unterliegen 528 0 (38) 42 42 0 Summe 528 0 (38) 42 42 0 Wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahlen und Personal- und Sozialbericht Wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahlen 16

Nachfolgend wollen wir Ihnen einige wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahlen unserer Raiffeisenkasse aufzeigen: - Eigenkapitalunterlegung in Prozent zur Risikotätigkeit: 16,56% - Cost-Income-Ratio (CIR): 79,80% - Return on Equity (ROE): 3,59% - Return on Investment (ROI): 0,49% Vermögensstruktur unserer Raiffeisenkasse Bilanzielles Eigenkapital 21.626.411 Aufsichtsrechtliche Eigenmittel 22.291.925 Davon: Kernkapital (Tier I) 22.162.244 Ergänzungskapital (Tier II) 129.682 Nutzbare Drittrangmittel (Tier III) --- Personal- und Sozialbericht Zum Bilanzstichtag waren in unserer Raiffeisenkasse 35 Mitarbeiter (inklusive 3 Raumpflegerinnen) beschäftigt, was einer Veränderung von (2,78)% gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres entspricht; von ihnen hatten 7 Mitarbeiter einen Part Time Vertrag, eine Mitarbeiterin war in Mutterschaft und eine Mitarbeiterin in unbezahlten Wartestand. Die Veränderung ist auf das Ausscheiden eines Mitarbeiters zurückzuführen. Ein besonderes Anliegen war uns die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter, um den Mitgliedern und Kunden mit fachlicher und sozialer Kompetenz zur Seite stehen zu können. Organisationsstruktur unserer Raiffeisenkasse Wir bieten unseren Mitgliedern und Kunden in 5 Zweigstellen und 4 Bankomatschaltern in weiteren Standorten die unterschiedlichsten Bank- und Finanzdienstleistungen an. Darüber hinaus stehen unseren Mitgliedern und Kunden in den verschiedensten Zweigstellen unsere Berater zur Abklärung der verschiedensten Fragen, auch in Banknebendiensten, mit Rat und Tat zur Seite. Ebenso steht unseren Kunden das Raiffeisen Online Banking zur Verfügung, das es denselben ermöglicht, rund um die Uhr Bankgeschäfte zu tätigen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren wir laufend bemüht, die Arbeitsabläufe den sich ständig verändernden Rahmenbedingungen anzupassen und das Back Office weiter zu standardisieren und rationalisieren, um unsere Leistungsqualität zu sichern. Es ist uns ein großes Anliegen, unsere Mitglieder und Kunden beratend zu begleiten und durch ständige Optimierung unserer Betriebsabläufe Nutzen für dieselben zu stiften. 17

Angaben über Ziele und Politiken der Raiffeisenkasse hinsichtlich Übernahme, Verwaltung und Deckung der Finanzrisiken a) Ziele und Politiken des Unternehmens hinsichtlich der Verwaltung der Finanzrisiken einschließlich der Deckungspolitiken für jede einzelne Hauptkategorie der vorgesehenen Geschäftsfälle: Die Veranlagung der freien Mittel der Raiffeisenkasse zielt, in Ableitung der Unternehmensphilosophie sowie in Beachtung der statutarischen und aufsichtsrechtlichen Bestimmungen, auf eine angemessene Rentabilität und Risikoeingrenzung ab, wobei jedoch grundsätzlich die Wertpapierveranlagung lediglich als ergänzend zum Kreditgeschäft betrachtet wird. Die Liquiditätspolitik und das Wertpapier-Eigengeschäft sind nach dem Prinzip einer gesunden und vorsichtigen Verwaltung ausgerichtet. Im Rahmen unseres operativen Geschäftes wurden Zinsänderungsrisiken durch den Einsatz von Swaps als Sicherungsgeschäfte begrenzt bzw. ausgeschaltet. b) Risikoexposition des Unternehmens gegenüber dem Preisrisiko, dem Kreditrisiko, dem Liquiditätsrisiko und dem Risiko der Veränderung der Finanzflüsse: Preisrisiko Das Bankportfolio beinhaltet spezielle Typologien von Investitionen in Finanzinstrumente, welche aus Gründen strategischer Überlegungen für einen mittel- bis langfristigen Zeitraum gehalten werden. Dies sind zum Großteil Beteiligungen in Gesellschaften, die dem Genossenschaftswesen zuordenbar sind oder die der Entwicklung der Raiffeisenkasse dienen. Aufgrund der aktuellen Operativität der Raiffeisenkasse werden zum Bilanzstichtag keine Derivate zur Deckung des Preisrisikos gehalten. Kreditrisiko Das Kreditrisiko ist durch die schwierige wirtschaftliche Situation gestiegen. Die Probleme bei den Kreditnehmern sind jedoch die gleichen der vorherigen Jahre, sprich Größenordnung: Viele Betriebe haben aufgrund der Größenordnung Probleme mit der Produktivität, da es ihnen in den meisten Fällen nicht möglich ist, notwendige Strukturkosten auf ein genügend großes Geschäftsvolumen zu verteilen. Die geringe Größenordnung bringt des weiteren ein Problem der geringen Reichweite, das es einem Unternehmen nicht möglich macht, im Krisenfall auf andere Märkte auszuweichen, so dass es daher auf Aufträge in einem engen Einzugsgebiet angewiesen ist und diese dann unter Bedingungen akzeptieren muss, die die Rentabilität beeinträchtigen. 18

Mängel in der Verwaltung Es bestehen fachliche Mängel in der Verwaltung, die sich zum einen in Schwächen in der Eintreibung von Kundenforderungen und zum anderen in einer geringen Verhandlungsstärke gegenüber Lieferanten ausdrückt. Damit werden Skonti nicht durchgesetzt bzw. müssen enge Zahlungsziele bei Lieferanten und weitere bei Kunden akzeptiert werden, die die Liquiditätslage verschärfen können. Geringe Eigenkapitalausstattung: Zu viele Unternehmen weisen derzeit eine Eigenkapitalquote von weit unter 10% auf und sind damit von der unternehmerisch angemessenen Quote von mindestens 20% weit entfernt. Überdimensionierung der Betriebsimmobilien: In der Hoffnung auf ein konstantes Wirtschaftswachstum und weiteren Betriebsausbau wurde in früheren Jahren zu groß gebaut, verbunden mit der zusätzlichen Absicht, einen Teil zu vermieten. Diese Hoffnung ist selten aufgegangen, daher muss die Last der Rückzahlung vom Betriebsinhaber selbst zur Gänze getragen werden und das ist bei der geringen Rentabilität des Betriebes nur in langen Laufzeiten möglich. Das aktuell herrschende Überangebot engt den Spielraum für Teilverwertungen weiter ein, sodass viele Immobilien schlecht genutzt werden. Die Kreditpolitik der Raiffeisenkasse wird jährlich überarbeitet und ist der laufenden Situation angepasst. Ziel der Kreditpolitik ist es, ein Regelwerk zu schaffen, welches die genossenschaftliche und lokale Grundausrichtung der Raiffeisenkasse unterstreicht und Fehlentwicklungen vorbeugt. Damit steht der Raiffeisenkasse ein Instrument zur Verfügung, das durch gezielte Richtlinien und gesetzte Parameter bzw. Limits die Abwicklung des Kreditgeschäftes definiert, die Überwachung fördert und das Geschäftsrisiko im Hinblick auf Ertrag und Einbringlichkeit unter Kontrolle hält. Die von der Aufsichtsbehörde festgelegten Limits konnten eingehalten werden. Bei der Kreditvergabe bewerteten die Entscheidungsträger vorwiegend die Rückzahlungsfähigkeit der Kreditnehmer und, wo vorhanden, wurden auch werthaltige Garantien eingeholt. Langfristige Finanzierungen wurden nach Möglichkeit mittels Hypothek besichert. Der Anteil der hypothekarisch besicherten Kredite ist gegenüber dem Vorjahr um 6,85% angestiegen und beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 57,69%. Organisatorisch ist der Marktbereich vom Innenbereich klar getrennt und die Kreditabteilung in Kreditprüfung, Kreditverwaltung und Kreditkontrolle aufgeteilt. Im Berichtsjahr wurden im Kreditbereich keine Finanzderivate, Kompensationsabkommen, Abtretungsgeschäfte oder Materialisierungsgeschäfte verwendet bzw. getätigt. 19

Liquiditätsrisiko Die Liquidität wird von der Abteilung Hauptbuchhaltung gesteuert und die Liquiditätsposition täglich sorgfältig überwacht. Die überschüssige Liquidität wird kurzfristig über Depots bei der Raiffeisen Landesbank AG veranlagt. Die Wertpapierpolitik der Raiffeisenkasse verfolgt das vorrangige Ziel der Liquidierbarkeit und Preisstabilität. Die Veranlagungen im eigenen Wertpapierportfolio erfolgt großteils zu variabel verzinsten Anleihen. Wobei auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Veranlagung in Staatspapiere und Anlagen aus dem Raiffeisenverbund, geachtet wird. Die Liquiditätspolitik wurde im Berichtszeitraum überarbeitet und den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Die Überwachung der Einhaltung dieser neuen Politik erfolgt regelmäßig mit Berichterstattung an den Verwaltungsrat. Risiko der Veränderungen der Finanzflüsse Die homogene Streuung der Kunden auf die verschiedenen Branchen bringt mit sich, dass die saisonalen Liquiditätsschwankungen sich in Grenzen halten. Die breite Streuung der Kundeneinlagen und der hohe Anteil an Obligationen und Festgeldanlagen bieten eine stabile Einlagensammlung. Das Risiko der Veränderungen der Finanzflüsse wird laufend von der Abteilung Hauptbuchhaltung kontrolliert. Weitere detaillierte Angaben zu den Risiken sind im Bilanzanhang Teil E enthalten. Hinweise zum Verlauf der Geschäftsgebarung im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011 Zinsgeschäfte Die Höhe des durchschnittlichen Aktivzinssatzes im Kundengeschäft betrug in unserer Raiffeisenkasse am Bilanzstichtag 3,58%, was einer Veränderung von 0,18% gegenüber dem 31.12.2010 entspricht. Die durchschnittlichen Passivzinsen im Kundengeschäft beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 1,16 %. Das durchschnittliche Ergebnis im Nichtkundengeschäft betrug 1,08%. Demzufolge ergab sich im Geschäftsjahr 2011 für unsere Raiffeisenkasse eine Bruttozinsspanne von 2,20%, was einer Veränderung von 0,13 % gegenüber dem Bilanzstichtag zum Vorjahr entspricht. Provisionsgeschäfte 20

Die Provisionserlöse beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 1.122.275 Euro, was einer Veränderung von 3,97% gegenüber dem 31.12.2010 entspricht. Im Geschäftsjahr 2011 hatte die Vermittlungstätigkeit und der Handel mit Kunden im Bereich der Wertpapiere einen befriedigenden Verlauf. Beteiligungen Unternehmensverbindungen Wir weisen darauf hin, dass auf Grund der Internationalen Rechnungslegung Standards die Mehrheitsbeteiligungen und Beteiligungen an assoziierten Unternehmen im Bilanzposten 100 der Aktiva ausgewiesen sind, während sich die Minderheitsbeteiligungen im Bilanzposten 40 der Aktiva finden. Die von unserer Raiffeisenkasse gehaltenen Minderheitsbeteiligungen werden als strategische Beteiligungen angesehen und im Portfolio AFS geführt; sie sind auf eine Sicherung und Stärkung der Raiffeisenkasse ausgerichtet. Zum Bilanzstichtag unterhielt die Raiffeisenkasse nachfolgende Beteiligungen im Portfolio AFS: Gesellschaft Raiffeisen Landesbank Südtirol AG Raiffeisenverband Südtirol Gen. Raiffeisen Online Gen. Credit Solution AG Assimoco AG Assimoco Vita AG Energie Vintl Gen.m.b.H. Visa Europe Limited Einlagensicherungsfonds Anzahl Aktien bzw. Quoten 1.780.000 5 30 16.748 189.435 112.586 1 1 1 Nominalwer t Aktien bzw. Quoten in Euro 1.775.016 2.500 15.000 16.748 609.028 230.441 250 10 516,44 Gesellschaftskapital 125.000.000 408.000 721.000 1.000.000 73.500.000 50.000.000 123.810 --- 293.347,11 Im Posten 100 der Aktiva befindet sich eine Mehrheitsbeteiligung, welche zur Verwaltung von Immobilien dient. Das Volumen der Gesellschaft ist geringer als 1% der Bilanzsumme der Raiffeisenkasse, und im Sinne des Legislativdekretes 87/92 Art. 28 und 29, irrilevant. Deshalb wird im Sinne der Bilanzierung von der Erstellung der konsolidierten Bilanz abgesehen. Die erstellte Bilanz liegt am Rechtsitz der Gesellschaft auf. Auslandsgeschäft 21

Das Auslandsgeschäft nimmt in unserer Raiffeisenkasse eine untergeordnete Stellung ein; es ist im Berichtsjahr konstant geblieben. Besonders genutzt wird von unseren Kunden und Mitgliedern der Zahlungsverkehr, d.h. die Zahlungen ins und aus dem Ausland. Die Finanzierungen in Fremdwährung haben zum Bilanzstichtag das Ausmaß von 1.924.553 Euro erreicht, was einen Rückgang zu 2010 von 13,18% entspricht. Der Rückgang ist im Sinne der Raiffeisenkasse, weil dadurch Wechselkursrisiken für Kunden abgebaut werden konnten. Die Raiffeisenkasse nimmt in diesem Bereich keine spekulativen Positionen ein. Die Liquiditätslage unserer Raiffeisenkasse Das Liquiditätsmanagement verfolgte im Berichtsjahr rigoros das Ziel, die Zahlungsmittelzuflüsse und -abflüsse so zu planen, zu steuern und zu kontrollieren, dass der Bankbetrieb zum einen jederzeit zahlungsfähig war und zum anderen verfügbare Zahlungsmittelüberschüsse möglichst rentabel anlegt wurden. Die Raiffeisenkasse verfügte im Berichtsjahr über ausreichende Liquidität; es gab deshalb kaum Bedarf an Refinanzierungsmitteln in Euro. Diese werden falls benötigt festgelegt, und deren Bereitstellung über den Geld- und Kapitalmarkt abgewickelt, wobei wir uns in erster Linie der Depot-Linien der Raiffeisen Landesbank bedienen. Die Raiffeisenkasse verfügte im Berichtsjahr an sofort liquidierbaren Aktivdepots bzw. freien Depotlinien bei der Raiffeisen Landesbank Südtirol AG über durchschnittlich 20.602.256 Euro an Liquidität. Die Verbindlichkeiten an Banken beinhalten ein kurzfristiges Depot mit der Raiffeisenlandesbank AG und die Refinanzierung der Fremdwährungskredite für unsere Kunden. Erweiterungen der Dienstleistungspalette Die Raiffeisenkasse hat im Geschäftsjahr 2011 keine neuen Dienstleistungen in ihr Angebot aufgenommen, wohl aber die bestehenden weiter ausgebaut und verbessert. Mit der Anlage- Basisberatung beginnen wir im Jahr 2012. Eintragung in das Verzeichnis der Versicherungsvermittler Die Eintragung in das Verzeichnis der Versicherungsvermittler wurde auf Grund der Verordnung des Isvap Nr. 5/06 bereits im Geschäftsjahr 2007 vorgenommen. Besondere Investitionen und ihre Auswirkungen auf unsere Raiffeisenkasse 2011 haben wir mit der Planung für den Umbau und die Erweiterung des Hauptsitzes begonnen. Der Umbau der voraussichtlich im Sommer 2012 begonnen wird, und im Frühjahr 22

2013 enden soll, wird Auswirkungen auf das gebundene Eigenkapital und steigenden Bedarf auf die Abschreibungen von Sachanlagen haben. Ziel der Umbauarbeiten: Anpassung der Räume, vor allem im Untergeschoss an die Vorgaben der Arbeitsicherheit; Verbesserung der Zugangsmöglichkeiten (Abbau von Barrieren); neue Raumeinteilung Zwecks Verbesserung der Zusammenarbeit zusammengehöriger Organisationseinheiten; Schaffung von Diskretionseinheiten in der gesamten Bank. Gleichzeitig soll eine nachhaltige Energieeinsparung gesichert werden. Überwachungstätigkeit Die Überwachungstätigkeit in der Raiffeisenkasse erfolgte durch die periodischen Überprüfungen des Aufsichtsrates sowie durch die internen Kontrollen der Mitarbeiter im Bereich Compliance und MIFID. Weitere periodische Kontrollen erfolgten im Rahmen der Rechnungsprüfung. Im Wertpapierbereich wurden Kontrollen aufgrund eines vorher definierten Kontrollplanes vom internen Kontrollorgan durchgeführt. Außerdem führte ein Mitarbeiter der Abteilung Interne Revision des Raiffeisenverbandes aufgrund der Konvention zur Durchführung der internen Revision (internal auditing), über einen Zeitraum von ca. 3 Wochen jene Kontrollen durch, die im Jahresplan festgelegt wurden. Die Prüfung des Jahresabschlusses 2011 samt Vermögens- und Erfolgsrechnung erfolgte durch den Raiffeisenverband Südtirol. Die ordnungsgemäße Ableitung der Bilanz aus den buchhalterischen Daten sowie die korrekte Bewertung der Vermögenswerte wurden geprüft. Besondere Ereignisse, welche nach dem Bilanzstichtag eingetreten sind Nach dem Bilanzstichtag sind keine besonderen Ereignisse eingetreten, die nicht in der Bilanz berücksichtigt werden konnten. Mitgliederwesen Zum 31.12.2011 zählte die Raiffeisenkasse 1.203 Mitglieder. Im Berichtsjahr hat die Raiffeisenkasse 38 Mitglieder aufgenommen, 20 Mitglieder sind ausgeschieden, 9 von ihnen auf Grund ihres Ablebens. Die Zu- und Abgänge der Mitglieder führten im Geschäftsjahr zu einer Erhöhung des Mitgliederstandes gegenüber dem Vorjahr von 18 Einheiten. Im Geschäftsjahr wurde kein Antrag um Mitgliedschaft zurückgewiesen Im Sinne des Artikels 2528 Abs. 5 ZGB halten wir fest, dass unsere Strategie der Mitgliederaufnahme darauf ausgerichtet ist, alle Anträge um Mitgliedschaft anzunehmen, sofern die im Statut und den Aufsichtsbestimmungen vorgeschriebenen Voraussetzungen erfüllt sind und der Wille erkennbar ist, mit der Raiffeisenkasse die Finanz-, die Bank- und 23