Geschäftsbericht 27 Brandenburg auf Wachstumskurs. www.ilb.de
Inhalt Die ILB auf einen Blick 2 Vorwort 3 Leitartikel des Vorstandes 4 Brandenburg auf Wachstumskurs Wirtschaftsdaten 6 Fördergeschäft 8 Die ILB in Zahlen 1 Ausblick 12 Lagebericht 15 Förderbericht 54 Personalbericht 57 Jahresabschluss 6 Beirat und Förderausschüsse 88 ILB vor Ort 9 Impressum 91 Organigramm 92
2 Die InvestitionsBank des Landes Brandenburg (ILB) Die ILB auf einen Blick Die Rechtsform Unsere Aufgaben Die InvestitionsBank des Landes Brandenburg (ILB) wurde 1992 gegründet. Sie ist ein Kreditinstitut in der Rechtsform einer rechtsfähigen Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Potsdam. Kennzahlen der ILB im Überblick (Volumenangaben in Mio. EUR) Bilanzvolumen Geschäftsvolumen Eigenkapital 27 ILB 11.188,8 11.746,9 189,3 Konzern 11.21, 11.768,1 194,3 26 ILB 1.514,4 11.165,2 183,8 Konzern 1.526,4 11.177, 188,2 Jahresüberschuss Zins und Provisionsüberschuss 5,5 66,9 6,1 66,9 5,3 62,1 9,1 6,2 Zusagevolumen Erteilte Zusagen (Anzahl) 1.49,6 2.317 1.49,6 2.317 1.59,6 2.599 1.59,6 2.599 Mitarbeiter (Anzahl am 31.12. des Jahres) 462 479 455 471 Die ILB ist das zentrale Förderinstitut des Landes Brandenburg. Im Auftrag des Landes Brandenburg fördert und finanziert sie öffentliche und private Investitionsvorhaben in festgelegten Förderbereichen. Die Bank ist im ILBGesetz vom Land Brandenburg mit Anstaltslast und Gewährträgerhaftung sowie einer Haftungsgarantie ausgestattet. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hat der Bank die adressenmäßige Gleichstellung mit dem Land Brandenburg ( SolvaNullAnrechnung) für die Refinanzierung zuerkannt. Die daraus resultierenden Refinanzierungsvorteile setzt die ILB im Rahmen ihres Förderauftrages ein. Neben der finanziellen Förderung berät und betreut die ILB als OneStopAgency zusammen mit der ZAB Zukunfts Agentur Brandenburg GmbH und der BC Brandenburg Capital GmbH Investoren, Unternehmen und Existenzgründer. Die ILB ist dabei mit den anderen auf diesem Gebiet tätigen Institutionen, insbesondere den Kammern und Verbänden im Land Brandenburg, eng vernetzt. Aus Mitteln des Landes, des Bundes, der EU und aus Eigenmitteln bieten wir unseren Kunden Zuschüsse, zinsgünstige Darlehen, Zinszuschüsse, Haftungsfreistellungen, Bürgschaften sowie Risiko und Beteiligungskapital. Wir arbeiten mit den Sparkassen sowie den genossenschaftlichen und privaten Banken zusammen. Hierbei achten wir auf die Wahrung strikter Wettbewerbsneutralität. Wir sind Partner der Förderinstitute des Bundes und der EU. Unsere Förderbereiche untergliedern sich in Wirtschaft, Infrastruktur und Wohnungsbau. In dem Bereich Wirtschaft unterstützen wir die gewerblichen Unternehmen und Existenzgründer sowie die Agrar und Medien unternehmen. In dem Bereich Infrastruktur finanzieren wir Infrastrukturprojekte von Kommunen. kommunalen Zweckverbänden, kommunalen Unternehmen sowie von sozialen, wissenschaftlichen, schulischen und kulturellen Einrichtungen. In dem Bereich Wohnungsbau fördern wir Vorhaben der kommunalen, genossenschaftlichen und privaten Wohnungswirtschaft sowie von Wohneigentum.
Vorwort 3 Sehr geehrte Damen und Herren, das Jahr 27 war geprägt von guten Nachrichten für Brandenburg: Die Investitionsbereitschaft der Wirtschaft erhöhte sich noch einmal deutlich. Die Industrie lieferte hervorragende Wachstumsdaten: Umsatz und Beschäftigung stiegen, Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit haben sich weiter verbessert. Die Arbeitslosenquote verringerte sich auf den niedrigsten Wert seit Mitte der 9er Jahre. Der Zuwachs an Erwerbstätigen lag deutlich über dem Bundes durchschnitt. Und auch die Erwartungen sind gleich bleibend gut. Die Signale stehen weiter auf Wachstum und Beschäftigung. Der Aufschwung hat Zukunft in Brandenburg. Aufgrund der positiven Vorgaben kamen wir in Brandenburg im Jahr 27 erstmals in unserer Geschichte ganz ohne eine Neuverschuldung aus und konnten sogar einen leichten Haushaltsüberschuss von 4 Millionen Euro verzeichnen. Wir profitierten dabei von gestiegenen Steuer einnahmen, der guten Konjunktur und einer konsequenten Konsolidierungspolitik. Die neue Brandenburger Förderpolitik des Stärken stärken greift, Unternehmer und Investoren nahmen die neuen Angebote sehr gut an und konnten damit dem Wachstumskurs entscheidende Impulse geben. Die ILB förderte 2.3 Projekte mit Krediten und Zuschüssen in Höhe von insgesamt über einer Milliarde Euro. 27 war ein Rekordjahr für die Wirtschaftsund Medienförderung, 65 Millionen Euro Fördermittel flossen in neue Vorhaben, allein 3 Millionen Euro GAMittel lösten ein Investitionsvolumen von 1,2 Milliarden Euro aus und schufen 4. neue Arbeitsplätze. Sehr erfolgreich führte die Bank im Jahr 27 die Produktfamilie BrandenburgKredit ein. Ermöglicht werden die ILBProdukte durch die erfolgreiche Geschäftsentwicklung der Bank, die sich auch im Jahr 28 fortsetzen wird. Rainer Speer Vorsitzender des Verwaltungsrates der InvestitionsBank des Landes Brandenburg Minister der Finanzen des Landes Brandenburg
4 Leitartikel Brandenburg auf Wachstumskurs Die Rahmenbedingungen unseres aktuellen Geschäftsberichts könnten kaum positiver ausfallen: Brandenburgs Wirtschaft ist 27 kräftig in Fahrt gekommen! Ob Arbeitsmarkt, Arbeitslosenquote, Produktivität, Konsolidierung des Landeshaushalts oder Umsatzzahlen der Brandenburger Unternehmen in allen volkswirtschaftlich relevanten Bereichen ist eine deutliche Verbesserung der Daten gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. So war die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt vor allem dem hohen Zuwachs an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zuzuschreiben. Die Arbeitslosenquote sank auf Rekordtief: Allein im Zeitraum zwischen Januar 26 bis Dezember 27 nahm sie um 5,3 Prozentpunkte ab. Auch bei der durchschnittlichen monatlichen Produktivität der Industriearbeitsplätze ist der Anschluss an den Bundesdurchschnitt geschafft. Die Bereitschaft der Brandenburger Unternehmen, zu investieren und Arbeitsplätze zu schaffen, hat sich ausgezahlt. Die guten Wirtschaftszahlen sind deshalb vor allem ein Erfolg der Industrie. Spitzenreiter bei der Umsatzsteigerung waren der Maschinenbau, die chemische Industrie sowie der Fahrzeugbau. Allesamt Branchen, auf die sich die Wirtschaftsförderung des Landes besonders konzentrierte. Die Neuausrichtung der Wirtschaftsförderpolitik hin zur Förderung von regionalen Wachstumskernen und Branchenkompetenzfeldern erfährt dadurch ihre Bestätigung. Bei einem konstant hohen Fördervolumen konnten wir dem Wachstumskurs in Brandenburg entscheidende Impulse geben: In den letzten fünf Jahren haben wir mit rund 5,2 Milliarden Euro 14.5 Projekte gefördert. Damit verbinden sich Investitionen von 9,5 Milliarden Euro und die Schaffung und Sicherung von rund 67. Arbeitsplätzen. Das erfreuliche Wirtschaftsjahr 27 führte auch zu einem Rekordergebnis in der Wirtschaftsförderung. Das Zusagevolumen konnte seit dem Jahr 23 verdoppelt werden und erreichte im Jahr 27 einen neuen Höchststand. Entscheidenden Anteil an dieser Entwicklung hatten unsere neuen ILBProdukte, die das Angebot an öffentlichen Fördermitteln ergänzen. Allein der im Jahr 27 erstmals angebotene BrandenburgKredit übertraf mit 291 Zusagen und einem Zusagevolumen von über 2 Millionen Euro unsere Erwartungen deutlich. Den im Jahr 26 aus eigenen Erträgen eingerichteten ILBFörderfonds haben wir daher nochmals aufgestockt. Wir bieten damit die günstigsten Kredite in Brandenburg an. Für die unterschiedlichen Anforderungen setzt sich der BrandenburgKredit aus drei Förderprogrammen zusammen und hält somit passgenaue Lösungen für den Mittelstand, die Kommunen und den ländlichen Raum bereit. Darüber hinaus bilden die Zuschüsse im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur weiterhin das wichtigste Förderinstrument für Projekte in der gewerblichen Wirtschaft. Die zunehmende Investitionsdynamik in Brandenburg wurde auch deutlich an der Entwicklung der Antragszahlen in diesem Förderprogramm. Hier entstanden viele neue Arbeitsplätze, die uns in den letzten drei Jahren einen hohen Beschäftigungszuwachs brachten. Vom Bau des Flughafens BerlinBrandenburg International, dem wichtigsten Infrastrukturprojekt in den ostdeutschen Bundesländern, sind in den kommenden Jahren zusätzliche Impulse für den Arbeitsmarkt in Brandenburg zu erwarten. Schon jetzt ist absehbar, dass sich der Flughafen zu einer Jobmaschine entwickeln wird, von dem die ganze Region profitiert.
Leitartikel 5 Die Stärkung des Medienstandortes ist ein weiteres großes Anliegen unserer Bank. Als Geschäftsbesorgerin der Medienboard BerlinBrandenburg GmbH und mit eigenen Förder und Finanzierungsinstrumenten trugen wir gemeinsam mit der Investitionsbank Berlin zum Boomjahr des Medienstandortes BerlinBrandenburg bei. Für die Filmstudios Babelsberg war es das erfolgreichste Jahr seit der Privatisierung im Jahr 1992. Gemeinsam mit Berlin entwickelte sich hier ein Anziehungspunkt für Filmschaffende aus Deutschland und der ganzen Welt. Der Erfolg wurde auch sichtbar durch die zahlreiche Preise auf nationalen und internationalen Festivals, die die geförderten Filme erhielten. Dies ist nicht nur ein immenser Imagegewinn für unsere Region, sondern auch ein großer wirtschaftlicher Erfolg. Neben der guten Auslastung der Studios fließt bei den Filmproduktionen auch ein Vielfaches der Fördersumme wieder zurück und stärkt damit die regionale Wirtschaft. Wirtschaftswachstum, Beschäftigungszuwachs und vermehrte Investitionen lassen uns insgesamt auf ein Rekordjahr zurückblicken, in dem wir Kredite und Zuschüsse in Höhe von rund einer Milliarde Euro für rund 2.3 Projekte bewilligten. Als wichtigste Förderinstrumente erwiesen sich dabei die Darlehen und unsere eigenen Produkte. Bereits jetzt stammt neben den Fördermitteln aus dem öffentlichen Haushalt fast jeder zweite Fördereuro aus Mitteln der ILB. Dies unterstreicht die vorgesehene Entwicklung zu einer Förderkreditbank, bei der wir das Fördergeschäft verstärkt aus eigenen Erträgen aufbauen, was zu einem weiteren Anwachsen des Kreditgeschäfts führen wird. Auch für die ILB war 27 ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Bei kräftigem Bilanzwachstum haben wir erneut ein gutes Jahresergebnis erzielt. Der Zinsüberschuss konnte gegenüber dem Vorjahr um 6,5 Millionen Euro auf 38,9 Millionen Euro gesteigert werden und mit 3,5 Millionen Euro wurde auch das Ergebnis vor Risikovorsorge und Reservebildung nochmals verbessert. Prognosen, Konjunkturnachrichten und Umfrageergebnisse versprechen uns, dass wir weiterhin optimistisch auf die nächsten Jahre blicken können. Dafür spricht nicht zuletzt der dynamische Antragsboom in der ILB, der auch im ersten Quartal 28 nicht nachgelassen hat und dessen Investitionsauswirkungen sich in den kommenden Monaten und Jahren deutlich bemerkbar machen werden. Wir werden diese Entwicklung gewissenhaft beobachten, analysieren und in unsere Planungen und Zielvorgaben einbeziehen. Mit unseren attraktiven Finanzierungs und Förderprodukten sowie einem umfassenden Beratungsservice werden wir auch in Zukunft dazu beitragen, Brandenburg auf Wachstumskurs zu halten. KlausDieter Licht Jacqueline Tag
6 Wirtschaftsdaten Brandenburgs Wirtschaft kommt ins Rollen. Stahlproduktion der ArcelorMittal Eisenhüttenstadt GmbH.
Anstieg der Beschäftigung. Arbeitsmarkt im Aufwind. (Veränderungen zum Vorjahr in Prozent) 3 ı 2,1% 2 1 Deutschland 1 Brandenburg 2 3 22 23 24 25 26 27 Der Anstieg der Erwerbstätigen in Brandenburg wird vor allem durch den Aufbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung getragen. Er lag im Jahr 27 mit einem Zuwachs von 2,1 Prozent über dem Bundesdurch schnitt von 1,7 Prozent. Rückgang der Arbeitslosenquote. Arbeitslosenzahlen sinken auf Rekordtief. 5,3 % (Veränderungen zum Vormonat in Prozent) 2 19 18 17 16 15 14 13 J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D 12 26 27 Die Zahl der Arbeitslosen sank auf den niedrigsten Stand seit 1996 und nahm im Zeitraum von Januar 26 bis Dezember 27 um 5,3 Prozent ab. In den berlinnahen Regionen sank die Arbeitslosigkeit auf bundes deutsches Durchschnittsniveau von rund 9 Prozent. Anstieg der Produktivität. Produktivität: Der Anschluss ist geschafft. ı 5,8 % (Angaben in Tausend EUR) 25 24 23 22 21 2 19 26 27 Die guten Brandenburger Wirtschaftsdaten sind vor allem ein Erfolg der Industrie. Die durchschnittliche monatliche Produktivität der Industrie arbeitsplätze von 22.6 EUR Umsatz je Beschäftigten schloss zum Bundesdurchschnitt von 24.9 EUR auf. Umsatz: Spitzenwerte bei der Steigerung des Umsatzes 27 ausgewählter Branchen. Brandenburger Industrie. (Veränderungen zum Vorjahr in Prozent) 35 ı 11, % Maschinenbau 3 25 Chemische Industrie Fahrzeugbau Ernährungsgewerbe 2 15 1 Metallindustrie Elektronik/ Elektrotechnik Holzgewerbe 5 Umsatzsteigerung in % zum Vorjahr Zunahme an Beschäftigten in % zum Vorjahr Die Industrie legt weiter zu. Der Umsatz und die Beschäftigung weisen in den wichtigen Branchen im Jahr 27 ein hohes Wachstum auf. Im Vergleich zum Vorjahr erzielt der Umsatz im Durchschnitt ein Plus von 11 Prozent.
8 Fördergeschäft Unsere Förderung beflügelt. Baustelle Flughafen BerlinBrandenburg International (BBI).
Kontinuität auf hohem Niveau. Gesamtzusagevolumen 27. (Angaben in Mio. EUR) 1.4 1.5 Mio. 1.2 1. 8 EUR 6 4 2 23 24 25 26 27 Bei einem konstant hohen Fördervolumen konnten wir dem Wachstums kurs in Brandenburg entscheidende Impulse geben. In den letzten fünf Jahren haben wir mit rund 5,2 Mrd. EUR 14.5 Projekte gefördert. Damit verbinden sich Investitionen von 9,5 Mrd. EUR und die Schaffung und Sicherung von rund 67. Arbeitsplätzen. Verdoppelung des Zusagevolumens. Zusagevolumen in der Wirtschaftsförderung 27. (Angaben in Mio. EUR) 6 6 Mio. 5 4 EUR 3 2 1 23 24 25 26 27 27 war ein Rekordjahr in der Wirtschaftsförderung. Das Zusagevolumen konnte auch dank der neuen ILB Produkte in den letzten fünf Jahren verdoppelt werden. Beschäftigungszuwachs durch GAFörderung. Förderung schafft Arbeitsplätze. (Angaben in Tausend) 4,5 4. 4 3,5 3 2,5 2 23 24 25 26 27 Die GA Förderung trägt entscheidend dazu bei, dass wettbewerbsfähige Arbeitsplätze geschaffen werden. Die letzten drei Jahre brachten einen hohen Beschäftigungszuwachs. Steigerung der Medienförderung. Rekordjahr für die Medienförderung. (Angaben in Mio. EUR) 5 ı 137 % 4 3 2 1 23 24 25 26 27 Der Medienstandort profitiert doppelt von der hohen Förderung: Vor Ort werden viele erfolgreiche Filme gedreht und der sog. Regionaleffekt bewirkt, dass die Filmwirtschaft bei der Umsetzung ihrer Projekte am Standort ein Vielfaches der Gelder wieder ausgibt das unterstützt die Wirtschaft und sichert Arbeitsplätze.
1 Die ILB in Zahlen Wir schlagen neue Erfolgskapitel auf. Informations, Kommunikations und Medienzentrum (IKMZ) der BTU Cottbus, Entwurfsplanung: Architekturbüro Jacques Herzog & Pierre de Meuron, Basel.
Der BrandenburgKredit wurde gut angenommen. Zusagevolumen des BrandenburgKredits. 3 2 Mio. Gesamt 25 Mittelstand 2 EUR Kommunen 15 1 5 Ländlicher Raum Zusagevolumen in Mio. EUR Anträge (Stück) Die Entwicklung der Brandenburg Kredite mit insgesamt 291 Zusagen und einem Zusagevolumen von über 2 Mio. EUR hat die Erwartungen im Einführungsjahr deutlich übertroffen. Anteil der ILBProdukte am Zusagevolumen. ILBProdukte setzen sich durch. (Angaben in Prozent) 1 9 8 7 6 5 4 3 2 1 48 % 23 24 Geschäftsbesorgung 25 26 27 ILB Produkte Die ILB bewilligte im Jahr 27 Kredite und Zuschüsse in Höhe von rund einer Milliarde Euro für rund 2.3 Projekte. Der Anteil der ILB Produkte macht bereits rund die Hälfte aus. Anteil der Darlehen am Zusagevolumen. Darlehen statt Zuschüsse. (Angaben in Mio. EUR) 7 65 6 55 5 45 4 35 3 25 2 15 1 5 54 % 23 Zuschüsse 24 25 26 27 Darlehen Erstmals entfällt im Jahr 27 mehr als die Hälfte des gesamten Zusage volumens auf Darlehen und sonstige Finanzierungsinstrumente (Bürg schaften, Beteiligungen). ILBErtragsentwicklung. Zinsergebnisse auf Rekordniveau. (Angaben in Mio. EUR) 4 39 Mio. 35 3 25 EUR 2 15 1 5 23 Zinsergebnis 24 25 26 27 Ergebnis vor Risikovorsorge/Reservebildung Sehr erfreulich entwickelte sich 27 der Zinsüberschuss, der gegenüber dem Vorjahr um 6,5 Mio. EUR auf 38,9 Mio. EUR gesteigert werden konnte. Mit 3,5 Mio. EUR konnte auch das Ergebnis vor Risikovorsorge und Reservebildung nochmals verbessert werden.
12 Ausblick Ein Aufschwung mit Zukunft. Kinderfest auf dem Krongut Bornstedt, Potsdam.
Langfristige Planungssicherheit Stärkung von Unternehmen und Infrastruktur. durch EFREStrukturfondsmittel. (Angaben in Mio. EUR) 7 1.443 Mio. 6 5 4 EUR 3 2 1 Schwerpunkt 1 Schwerpunkt 2 Stärkung des Unternehmenssektors Schwerpunkt 3 Entwicklung innovations Infrastruktur für nachhaltig und technologieorientierter wirtschaftliche Entwicklung Infrastrukturen Die EFRE Strukturfondsmittel sorgen bis 213 für eine langfristige Planungssicherheit. In Brandenburg stehen in diesem Zeitraum Mittel i. H. v. knapp 1,5 Mrd. EUR zur Verfügung. Hohe Investitionsdynamik hält an. ı 57 % Steigerung des Investitionsvolumens. 7 7. 3.5 6 6. 3. 5 4 2. 4. 3 1.5 3. 2 1. 2. 1 2.5 5. 26 27 1. Eingereichte Anträge von Unternehmen 5 26 27 Damit verbundene neue Arbeitsplätze 26 27 Investitionsvolumen in Mio. EUR Die Zahl der im Jahr 27 eingegangenen Anträge für das Programm GA Gewerbe spricht für eine anhaltend hohe Investitionsdynamik: Die positive Entwicklung hält an und der Aufschwung sorgt auch im Jahr 28 für neue Jobs in Brandenburg. Konjunkturerwartungen für 28 zu 8 Prozent positiv. Brandenburger Wirtschaft bleibt im Stimmungshoch. 8 % (Angaben in Prozent) 1 9 8 7 6 5 4 3 2 1 Geschäftserwartungen + gut Geschäftslage Beschäftigungspläne gleichbleibend schlecht Investitionspläne Die IHK Konjunkturumfrage zu Beginn des Jahres 28 zeigt: Die Konjunkturerwartungen sind gleich bleibend gut. Der Aufschwung blieb der Region auch im Jahr 28 erhalten. Die Signale stehen weiter auf Wachstum und Beschäftigung. Brandenburgs Industrie wächst weiter. Steigerung der Auftragseingänge. (Januar 28 im Vergleich zum Vorjahresmonat, Anstieg in Prozent) 25 ı 22 % 2 15 1 5 Beschäftigung Umsatz Auftragseingänge Das verarbeitende Gewerbe startet positiv ins Jahr 28. Weitere Zuwachsraten bei Beschäftigung, Umsatz und Auftragseingängen sprechen für ein anhaltendes Wachstum in der Brandenburger Industrie.
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Lagebericht 15 Lagebericht und Konzernlagebericht 27 InvestitionsBank des Landes Brandenburg Überblick Geschäft und Rahmenbedingungen Die InvestitionsBank des Landes Brandenburg (ILB) bildet zusammen mit ihren zehn Tochterunternehmen den ILBKonzern. Die Geschäftsentwicklung ist unverändert maßgeblich von der ILB geprägt. Die ILB ist das zentrale Förderinstitut des Landes Brandenburg und engagiert sich in den Bereichen Wirtschaft, Infrastruktur und Wohnungsbau. Sie arbeitet dabei eng mit den Sparkassen sowie den genossenschaftlichen und privaten Banken zusammen. Die ILB ist das zentrale Förderinstitut des Landes Brandenburg und engagiert sich in den Bereichen Wirtschaft, Infrastruktur und Wohnungsbau. Sie arbeitet dabei eng mit den Sparkassen sowie den genossenschaftlichen und privaten Banken zusammen. Die ILB blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 27 zurück. Sie hat bei kräftigem Bilanzwachstum erneut ein gutes Jahresergebnis erzielt. Der Jahresüberschuss wird mit 5,5 Millionen Euro ausgewiesen. Daneben konnten 5, Millionen Euro für den ILBFörderfonds bereitgestellt werden. Kennzahlen der ILB im Überblick (Volumenangaben in Mio. EUR) Bilanzvolumen Geschäftsvolumen Eigenkapital 27 26 ILB 11.188,8 11.746,9 189,3 Konzern 11.21, 11.768,1 194,3 ILB 1.514,4 11.165,2 183,8 Konzern 1.526,4 11.177, 188,2 Jahresüberschuss Zins und Provisionsüberschuss 5,5 66,9 6,1 66,9 5,3 62,1 9,1 6,2 Zusagevolumen Erteilte Zusagen (Anzahl) 1.49,6 2.317 1.49,6 2.317 1.59,6 2.599 1.59,6 2.599 Mitarbeiter (Anzahl am 31.12. des Jahres) 462 479 455 471 Das Geschäftsjahr 27 war geprägt vom wirtschaftlichen Aufschwung sowie von einer lebhaften Nachfrage nach Förder und Finanzierungsmitteln. Im Fördergeschäft lag das Zusagevolumen auf Vorjahresniveau. Die ILB bewilligte Kredite und Zuschüsse in Höhe von insgesamt über einer Milliarde Euro für rund 2.3 Projekte. Neben den Fördermitteln, die aus öffentlichen Haushalten finanziert werden, stammt bereits fast die Hälfte des Zusagevolumens aus Mitteln der ILB. Dies unterstreicht die in der Geschäftsstrategie vorgesehene Entwicklung zu einer Förderkreditbank. Diese Strategie setzt darauf auf, bei rückläufigen öffent lichen Mitteln verstärkt das Fördergeschäft aus eigenen Erträgen aufzubauen, was zu einem Wachstum im Kreditgeschäft führen wird.
16 Lagebericht 27 war für Brandenburg ein gutes Wirtschaftsjahr. Das Wirtschaftswachstum betrug 2, Prozent. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen In der deutschen Wirtschaft hielt im Jahr 27 trotz des dämpfenden Effekts durch die Mehrwertsteuererhöhung, des starken Euros und der USImmobilien und Finanzkrise die Aufschwungphase an. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP, preisbereinigt) statt der prognostizierten 1,7 Prozent um 2,5 Prozent. Das ist kaum weniger als der Anstieg um 2,9 Prozent des Boomjahres 26. Die wirtschaftliche Entwicklung wurde von einer kräftigen Zunahme der Ausrüstungsinvestitionen und von einer anhaltend hohen Nachfrage aus dem Ausland getragen. Die Bauinvestitionen leisteten auch in diesem Jahr wieder einen positiven Beitrag zum Zuwachs des BIP. Der private Konsum stagnierte trotz der guten Beschäftigungs und Einkommensentwicklung knapp unter dem Vorjahresniveau. Die Gründe lagen in gestiegenen Nahrungsmittel und Energiepreisen sowie einem Preisniveauanstieg von 2,2 Prozent im Jahr 27. Zudem dürfte die seit Jahren anhaltende schwache Entwicklung der Nettolöhne und der ver fügbaren Einkommen der Haushalte ein weiterer Grund für die Konsumschwäche gewesen sein. Daneben präsentierte sich der Außenhandel weiterhin dynamisch. Die deutschen Ausfuhren stiegen im Jahr 27 um 8,5 Prozent und damit deutlich höher als die Einfuhren mit einem Plus von 5, Prozent. Die Außenhandelsbilanz schloss im Jahr 27 mit einem Überschuss von 198,8 Milliarden Euro ab. Vor dem Hintergrund der guten Konjunktur ging die Erwerbslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland weiter zurück. Im Jahresdurchschnitt 27 erreichte die Zahl der Erwerbstätigen mit 39,7 Millionen ihren höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Das waren 649. Personen oder 1,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anstieg wird vor allem vom Aufbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung getragen. Im Juni 27 waren 26.855. Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 5. oder 1,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank 27 im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozentpunkte auf 9, Prozent. Im Jahresdurchschnitt waren 3.776. Personen arbeitslos, 711. weniger als im Jahr zuvor. Die gute Konjunktur im Jahr 27 führte dazu, dass Deutschland erstmals seit 1989 wieder einen ausgeglichenen Staatshaushalt aufwies. Während die Einnahmen gegenüber dem Vorjahr 26 um 4,7 Prozent stiegen, nahmen die Ausgaben nur um 1, Prozent zu. Die gesamtstaatliche Defizitquote betrug somit, Prozent. Die Neuverschuldung des Bundes sank 27 mit 14,3 Milliarden Euro auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Auch für Brandenburg war 27 ein gutes Wirtschaftsjahr. Der Wachstumskurs des Jahres 26 setzte sich wenn auch leicht abgeschwächt mit einem Wirtschaftswachstum von 2, Prozent im Jahr 27 fort.
Lagebericht 17 Der anhaltende Aufschwung spiegelte sich vor allem in der wachsenden Beschäftigung wider. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im Jahr 27 in Brandenburg um 21.7 auf 1.34.4 Personen. Die Beschäftigung legte damit nach einem bereits positiven Vorjahr wieder deutlich zu und erreichte mit einem Zuwachs von 2,1 Prozent zusammen mit Berlin und Hamburg einen Spitzenplatz unter allen Bundesländern. Die Zahl der Arbeitslosen erreichte mit 199.651 Menschen den niedrigsten Stand seit dem Jahr 1996. Die Arbeitslosenquote aller zivilen Erwerbspersonen lag im Jahresdurchschnitt 27 bei 14,9 Prozent gegenüber 17, Prozent im Vorjahr. Auffällig dabei ist ein starker regionaler Unterschied zwischen 8,4 Prozent in Potsdam und 2,7 Prozent in der Uckermark (Stand: Dezember 27). Anstieg der Beschäftigung 27: + 2,1 Prozent. 3 2 Brandenburg 1 Deutschland 1 2 3 22 23 24 25 26 27 Der Anstieg der Erwerbstätigen in Brandenburg wird vor allem durch den Aufbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung getragen. Er lag im Jahr 27 mit einem Zuwachs von 2,1 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 1,7 Prozent. Positiv beeinflusst wurde die Erwerbstätigkeit von einer weiterhin hohen Selbständigenquote. Mit 12,1 Prozent hat sie in Brandenburg erneut einen Höchstwert erreicht und liegt klar über dem Bundesdurchschnitt von 11,2 Prozent. Darüber hinaus erreichte der Beschäftigungsboom im Jahr 27 vor allem auch die voll sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Brandenburg lag hierbei insbesondere durch die in der ersten Jahreshälfte erreichten Rekordwerte an der Spitze in Deutschland. Allein die Zahl der Erwerbstätigen im verarbeitenden Gewerbe stieg im Jahr 27 um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 128.6 Beschäftigte. Die guten Brandenburger Wirtschaftszahlen waren vor allem ein Erfolg der Industrie. Sie setzte ihren Wachstumskurs fort. Im Jahr 27 erzielten Brandenburger Industrieunternehmen mit mehr als 5 Beschäftigten einen Umsatz von 19,8 Milliarden Euro, ein Plus von 11, Prozent gegenüber dem Vorjahr. Am stärksten trugen dazu die Metallindustrie mit 2,8 Milliarden Euro Umsatz (+ 6,4 Prozent), der Fahrzeugbau mit 2,6 Milliarden Euro Umsatz (+ 17,2 Prozent), das Ernährungsgewerbe mit 2,4 Milliarden Euro Umsatz (+ 12,6 Prozent) und die chemische Industrie mit 1,9 Milliarden Euro Umsatz (+ 19,6 Prozent) bei. Besonders gute Wachstumsraten wiesen außerdem der Maschinenbau mit + 28,2 Prozent (,8 Milliarden Euro Umsatz) sowie die Elektrotechnik/Elek tronik mit + 13,9 Prozent (1,2 Milliarden Euro Umsatz) auf. Im Jahr 27 gingen insgesamt 9,8 Prozent mehr Aufträge an die brandenburgische Industrie ein als im Vorjahr. Dabei kamen 12,1 Prozent mehr neue Aufträge aus dem Inland und 6,3 Prozent mehr aus dem Ausland. In der Brandenburger Bauindustrie scheint sich nach jahrelangen Rückgängen eine Stabilisierung abzuzeichnen. Sowohl die leichten Zuwächse des Umsatzes von,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr als auch die hohe Steigerung der Auftragseingänge von + 12,2 Prozent gegenüber dem Jahr 26 unterstreicht diese Entwicklung, die nicht zuletzt durch den Bau des neuen Flughafens BerlinBrandenburg International in Schönefeld belebt wird. Im Jahr 27 gingen insgesamt 9,8 Prozent mehr Aufträge an die brandenburgische Industrie ein als im Vorjahr.
18 Lagebericht Auch die Exportwirtschaft verzeichnete ein hohes Wachstum. Brandenburger Unternehmen führten Waren und Dienstleistungen im Wert von 1,4 Milliarden Euro aus 18,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Nähe zu Polen entwickelte sich inzwischen zu einem Standortvorteil. Mit einem Anteil von 14,5 Prozent rangiert Polen an erster Stelle bei den Bestimmungsländern, gefolgt von Frankreich und den Vereinigten Staaten. An der Spitze der Ausfuhrgüter standen die Produkte der Luftfahrtindustrie mit einem Anteil von 12,9 Prozent und pharmazeutische Erzeugnisse mit einem Anteil von 8,2 Prozent an der Gesamtausfuhr Brandenburgs. Brandenburg kam im Jahr 27 das erste Mal seit Gründung des Landes ganz ohne eine Neuverschuldung aus und konnte sogar einen leichten Haushaltsüberschuss von 43 Millionen Euro verzeichnen. Das Land profitierte dabei von gestiegenen Steuereinnahmen, der guten Konjunktur und einer konsequenten Sparpolitik. Die Neuausrichtung der Brandenburger Förderpolitik hin zur Förderung von Wachstums kernen und Branchenkompetenzfeldern verbuchte im Jahr 27 zunehmend Erfolge: Der Solarmodule Hersteller First Solar Manufacturing GmbH in Frankfurt (Oder) startete die Produktion. Zusammen mit den Firmen Conergy AG und Odersun AG verschaffte er Frankfurt (Oder) den Ruf der Solarstadt. Auch Eisenhüttenstadt konnte zahlreiche Investoren anziehen, unter anderen wird die kanadische SolarFirma 5N PV Gesellschaft für Photovoltaische Produkte mbh sich hier ansiedeln und 75 neue Arbeitsplätze schaffen. Bei Dahlewitz baut der Triebwerkbauer Rolls Royce Deutschland Ltd. & Co. KG ein Forschungs und Testzentrum, 1 neue Arbeitskräfte werden benötigt. Der USamerikanische Gesundheitsdienstleister Healthways wird in Hennigsdorf ein Servicezentrum eröffnen, mittelfristig sollen dort 25 Mitarbeiter beschäftigt werden. In Hennigsdorf schließen Bombardier Transportation und die Deutsche Bahn AG einen Rahmenvertrag über die Lieferung von über 3 Regionalzügen in den kommenden Jahren. Zudem zeigt der Bau des neuen Flughafens BerlinBrandenburg International in Schönefeld derzeit das größte Infrastrukturprojekt in den neuen Bundesländern erste Auswirkungen bei den Ansiedlungen in der Region. Auch das Reiseland Brandenburg ist beliebter denn je. Der Tourismus in Brandenburg zeigte weiterhin steigende Zahlen und schärfte gleichzeitig sein Qualitätsprofil. Die Neuausrichtung der Brandenburger Förderpolitik hin zur Förderung von Wachstumskernen und Branchenkompetenz feldern verbuchte im Jahr 27 zunehmend Erfolge. Die Medienbranche boomt. Für die Babelsberger Filmstudios war 27 das wirtschaftlich erfolgreichste Jahr seit Bestehen der Studios. Noch nie gab es so viele große Kinoproduktionen in der Medienregion BerlinBrandenburg wie im Jahr 27. Und in Potsdam entsteht mit dem Medien und Kommunikationszentrum ein neues Gründerzentrum für die junge Film und Medienbranche.
Lagebericht 19 Konzern und Geschäftstätigkeit Organisatorische und rechtliche Struktur Die ILB ist ein Kreditinstitut in der Rechtsform einer rechtsfähigen Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Potsdam. Die Bank ist im ILBGesetz vom Land Brandenburg mit Anstaltslast und Gewährträgerhaftung sowie einer Haftungsgarantie ausgestattet. Die ILB ist ein Kreditinstitut in der Rechtsform einer rechts fähigen Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Potsdam. Die Bank ist im ILB Gesetz vom Land Brandenburg mit Anstaltslast und Gewährträgerhaftung sowie einer Haftungsgarantie ausgestattet. Anteilseigner der Bank sind das Land Brandenburg, die NRW.BANK und die Landesbank Berlin (LBB). Das Stammkapital beträgt 11, Millionen Euro. Die Organe der ILB sind die Hauptversammlung, der Verwaltungsrat und der Vorstand. Ein Beirat dient zur Beratung bei der Wahrnehmung der Geschäfte und fördert den Kontakt mit dem Parlament, der Wirtschaft, der öffentlichen Verwaltung und der Kreditwirtschaft. Die Rechtsaufsicht führt das Ministerium der Finanzen. Zur Beratung einzelner Projekte in den Förderprogrammen wurden Förderausschüsse gebildet. Die ILB gehört dem Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands und dessen Entschädigungseinrichtung sowie Einlagensicherungsfonds an. Ziele und Aufgaben Die Bank bearbeitet die Förderprogramme des Landes im Rahmen von Geschäftsbesorgungsverträgen. Mit der Geschäftsbesorgung ist ein breites Spektrum von Aufgaben verbunden, wie zum Beispiel Beratung, Antragsbearbeitung, Erarbeitung von Entscheidungsvorlagen für Förderausschüsse, Bewilligung und Auszahlung von Fördermitteln, umfassende Dokumentations und Berichtspflichten, Verwendungsnachweisprüfung, Weiterentwicklung von Richtlinien. Darüber hinaus übernimmt die Bank die Verwaltung und Verwertung von Treuhandvermögen und die Bildung und Verwaltung von Sondervermögen. Die Bank verwaltet treuhänderisch die Mittel des Wohnungsbauvermögens des Landes Brandenburg (LWV) als unselbständiges Sonder vermögen des Landes. Ferner verwaltet die Bank unter anderem Fonds für die gewerbliche Wirtschaft und im Medienbereich.
2 Lagebericht Das Fördergeschäft der ILB umfasst die Durchführung von Förderprogrammen als Geschäftsbesorgerin für das Land Brandenburg und das Angebot von ILBProdukten. Produkte und Dienstleistungen Die ILB betreibt alle Geschäfte, die unmittelbar und mittelbar der Umsetzung des gesetzlichen Förderauftrages dienen. Aus Mitteln des Landes, des Bundes, der Europäischen Union (EU) und aus Kapitalmarktmitteln bietet die ILB ihren Kunden Zuschüsse, Zinszuschüsse, Haftungsfreistellungen, zinsgünstige Darlehen, Bürgschaften sowie Risiko und Beteiligungskapital. Zentrale Bedeutung hat die Refinanzierung durch die Europäische Investitionsbank (EIB), die Council of Europe Development Bank sowie über die KfW Bankengruppe (KfW) und die Landwirtschaftliche Rentenbank (LR). Hiervon abgesehen ist die Zusammenarbeit mit der KfW auf Programmebene von großer Bedeutung für die ILB. Neben der Vergabe von Haushaltsmitteln gewährt die Bank Kredite im eigenen Obligo, die zu einem erheblichen Teil durch erstrangige Grundpfandrechte oder durch öffentliche Bürgschaften besichert sind. Zum Kerngeschäft gehört die Kreditgewährung an das Land Brandenburg und seine Gebietskörperschaften sowie an soziale Einrichtungen. Ein weiterer Schwerpunkt im Kreditgeschäft liegt im Bereich des Wohnungsbaus. Das Kreditgeschäft mit gewerblichen Unterneh men hierzu gehören auch landwirtschaftliche Betriebe erfolgt überwiegend im Hausbankenverfahren. Die Bank gewährt zur Verbesserung der Kreditversorgung der gewerblichen Wirtschaft zinsgünstige Globaldarlehen an Kreditinstitute. Sie beteiligt sich auf Einladung an einzelnen Konsortialfinanzierungen; dabei werden hohe Bonitätsanforderungen gestellt und Klumpenrisiken vermieden. Zur Stärkung des Medienstandortes BerlinBrandenburg beteiligt sich die ILB an der Finanzierung von Filmproduktionen. Die ILB übt seit dem 1. Januar beziehungsweise dem 1. April 28 die Funktion des Leitinstituts für die Sparkassen in Brandenburg aus. Durch diese Dienstleistung unterstützt die ILB die Kundenberater der Sparkassen bei der Beratung zu KfWProdukten, der Strukturierung des Fördermitteleinsatzes auch im Rahmen von Gesamtfinanzierungen sowie bei der Durchleitung von Kreditanträgen und zusagen. Für diese Aufgabe wird neben Schulungen und Beratungsgesprächen für die Kundenberater der Sparkassen auch ein internetbasiertes Informationsportal angeboten.
Lagebericht 21 Beteiligungen Mit ihren Kapitalbeteiligungsgesellschaften verfolgt die ILB das Ziel, die Eigenkapitalausstattung von Unternehmen im Land Brandenburg zu verbessern. Mit ihren Kapitalbeteiligungsgesellschaften verfolgt die ILB das Ziel, die Eigenkapitalausstattung von Unter nehmen im Land Brandenburg zu verbessern. Im Jahr 27 von der ILB gehaltene Beteiligungen Kapitalbeteiligungsgesellschaften Name der Gesellschaft BC Brandenburg Capital GmbH BFB BeteiligungsFonds Brandenburg GmbH ILB Beteiligungsgesellschaft mbh Beteiligungsquote in % 85,7 1 1 Objektgesellschaften BIOTECH CAMPUS Potsdam GmbH Grundstücksgesellschaft Tiefer See mbh Tourismusforum Potsdam GmbH 1 1 1 Sonstige wesentliche Beteiligungen ibbanksystems GmbH Medienboard BerlinBrandenburg GmbH 5 5 Die BC Brandenburg Capital GmbH (BC) unterstützt wachstums und innovationsorientierte mittelständische Unternehmen bei der Eigenkapitalfinanzierung aller Phasen der Unternehmensentwicklung. Die BC verwaltet derzeit fünf Fonds mit einem Gesamtvolumen von 14 Millionen Euro und hat sich bisher an mehr als 1 Unternehmen beteiligt. Die Fonds sind Beteiligungen mit einem Gesamtvolumen von annähernd 9 Millionen Euro eingegangen. Die BFB BeteiligungsFonds Brandenburg GmbH (BFB) ist eine hundertprozentige Tochter der ILB. Sie hat die BC als Managementgesellschaft eingesetzt. Unter Einbindung von EUMitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie von Landesmitteln verwaltet die BFB einen Risikokapitalfonds mit 3 Millionen Euro für technologieorientierte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Früh und Wachstumsphase. Im Geschäftsjahr 27 wurden Investitionen in Höhe von über 5,4 Millionen Euro für neun KMU in Brandenburg vertraglich zugesagt. Seit April 26 ist die ILB Beteiligungsgesellschaft mbh (ILB BG) mit einer Kapitaleinlage von 5 Millio nen Euro an dem Risikokapitalfonds Hasso Plattner Ventures GmbH & Co. KG (HPV) beteiligt. Das Gesamtvolumen dieses Fonds beträgt 5 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 27 schloss die HPV wie im Vorjahr sieben neue Engagements ab. Die Beteiligungen lagen alle im Bereich der Entwicklung von innovativen SoftwareApplikationen. Im Hinblick auf die gute Entwicklung zeichnete die ILB BG im Dezember 27 ergänzend eine Kapitaleinlage an dem Risikokapitalfonds Hasso Plattner Ventures II GmbH & Co. KG (HPV Europe). Die Bank strukturiert und finanziert darüber hinaus einzelne wichtige Vorhaben für das Land Brandenburg. Mit ihren Objektgesellschaften unterstützt die ILB die Entwicklung von ausgewählten Immobilienprojekten und Standorten zum Vorteil des wirtschaftlichen Wachstums im
22 Lagebericht 1 9 8 7 6 5 4 3 2 1 Anteil der ILBProdukte am Zusagevolumen seit 23. (Angaben in Prozent) 23 24 25 26 27 Geschäftsbesorgung ILBProdukte Die ILB bewilligte im Jahr 27 Kredite und Zuschüsse in Höhe von rund einer Mrd. EUR für rund 2.3 Projekte. Der Anteil der ILBProdukte macht bereits rund die Hälfte aus. Land Brandenburg. Hierzu gehören die Grundstücksgesellschaft Tiefer See mbh für die Standortentwicklung an der Schiffbauergasse in Potsdam und die Tourismusforum Potsdam GmbH zur Förderung des Tourismus in Potsdam sowie die BIOTECH CAMPUS Potsdam GmbH, die biotechnologische und medizinische Forschungseinrichtungen und unternehmen durch die Bereitstellung von kostengünstigen Räumlichkeiten unterstützt. Der BiotechPark stellt bereits seit zehn Jahren einen wichtigen Baustein in der erfolgreichen Entwicklung der Zukunftsbranche Bio technologie in Potsdam dar. Zu den sonstigen wesentlichen Beteiligungen zählen die Medienboard BerlinBrandenburg GmbH, eine gemeinsame Fördereinrichtung für die Länder Berlin und Brandenburg, an der die ILB einen Anteil von 5 Prozent hält, und die ibbanksystems GmbH, die gemeinsame Tochter der ILB und der Investitionsbank Berlin zur Pflege und Entwicklung der Bankensoftware SAP/ABAKUS. Anteil der Darlehen am Zusagevolumen für 27. (Angaben in Prozent) Analyse des Geschäftsverlaufes Darstellung und Entwicklung des Fördergeschäfts allgemein 46,2 Zusagevolumen gesamt 53,8 1.49,6 Mio. EUR Darlehen (inklusive Beteiligungen und Bürgschaften) Zuschüsse Zusagevolumen nach Förderbereichen für 27. (Angaben in Mio. EUR) 4,5 Das Fördergeschäft der ILB umfasst die Durchführung von Förderprogrammen als Geschäftsbesorgerin für das Land Brandenburg und das Angebot von ILBProdukten. Im Jahr 27 lag das Zusagevolumen des gesamten Fördergeschäfts auf Vorjahresniveau. Die ILB bewilligte Kredite und Zuschüsse in Höhe von insgesamt 1, Milliarden Euro für rund 2.3 Projekte. Die ILBProdukte nahmen davon bereits 48 Prozent des Zusagevolumens ein. 1 Erstmals entfiel im Jahr 27 mehr als die Hälfte des gesamten Zusagevolumens auf Darlehen und die sonstigen Finanzierungsinstrumente wie Beteiligungen und Bürgschaften. Der Anteil der Zuschüsse nahm weiter ab. Das Angebot der neu ausgerichteten Wirtschaftsförderung wurde von den Unternehmen in Brandenburg sehr gut angenommen. Über 6 Prozent des Gesamtzusagevolumens der ILB entfiel auf den Bereich Wirtschaft (inklusive Agrar und Medien). 354,3 Zusagevolumen gesamt 654,8 1.49,6 Wirtschaft Infrastruktur Wohnungsbau Eine wichtige Rolle spielte im Jahr 27 die Einführung der ILBProduktfamilie Brandenburg Kredit. Die ILB hat dem im Jahr 26 aus eigenen Erträgen eingerichteten und mit 7,5 Millionen Euro dotierten Förderfonds im Jahr 27 nochmals 5, Millionen Euro zugeführt, um die Refinanzierungskonditionen der KfW und der Landwirtschaftlichen Rentenbank (LR) weiter zu verbessern. Basierend auf dem zinsgünstigen KfWUnternehmerkredit beziehungsweise dem KfWKommunalkredit sowie den zinsgünstigen Darlehen der LR bietet die ILB damit den zins 1 Detaillierte Zahlen zu allen Förderprogrammen und zum Zusagevolumen nach Ressorts finden Sie im Anhang Förderbericht.
Lagebericht 23 günstigsten Kredit in Brandenburg an. Der BrandenburgKredit besteht derzeit aus drei ILB Förderprogrammen: dem BrandenburgKredit für den Mittelstand, dem BrandenburgKredit für Kommunen und dem BrandenburgKredit für den Ländlichen Raum. Die Anträge der Programme BrandenburgKredit für den Mittelstand und für den Ländlichen Raum werden im Hausbankenverfahren bearbeitet. Hierdurch konnte die Zusammenarbeit mit allen Bankengruppen in Brandenburg intensiviert werden. Mit 291 Zusagen und einem Zusagevolumen von über 2 Millionen Euro hat die Entwicklung des BrandenburgKredits im ersten Jahr der Markteinführung die ursprüngliche Planung und damit die Erwartungen insgesamt deutlich übertroffen. Die Einführung dieser neuen ILBProdukte ergänzte und optimierte im Jahr 27 die Wirtschafts und Infrastrukturförderung. Im Jahr 27 startete auch die neue EUFörderperiode 27 213 und die damit verbundenen veränderten Beihilferegelungen traten in Kraft. Das Operationelle Programm Brandenburg für den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) wurde im September 27 durch die EUKommission bestätigt. Für den Entwicklungsplan für den ländlichen Raum Brandenburgs und Berlins wurde die Genehmigung im Juli 27 erteilt. 25 2 15 1 5 Zusagevolumen und Anträge für die BrandenburgKredite in 27. (Volumenangaben in Mio. EUR) 8,1 132,7 59,3 2,1 27 Zusagevolumen 31 51 29 27 Anträge BrandenburgKredit für den Ländlichen Raum BrandenburgKredit für Kommunen BrandenburgKredit für den Mittelstand Gesamt 291 3 25 2 15 1 5 Die Schwerpunkte der Förderung im Bereich Wohnungsbau bildeten die weiteren Vorhaben zur Belebung der Innenstädte, zur Förderung von generationsgerechten Wohnformen sowie zur Nachhaltigkeit von Maßnahmen an dem vorhandenen Wohnungsbestand. Darstellung und Entwicklung der einzelnen Förderbereiche Wirtschaft Im Bereich Wirtschaft unterstützt die ILB die gewerblichen Unternehmen, Existenzgründer und Freiberufler sowie die Agrar und Medienunternehmen. Sie bearbeitet die Förderprogramme des Landes und des Bundes in Form von Zuschüssen und Darlehen. Dieses Angebot wird ergänzt durch ILBProdukte. Auftrag geber für die staatlichen Förderprodukte sind die Ministerien für Wirtschaft (MW) sowie für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz (MLUV) des Landes Brandenburg. Im Rahmen des Hausbankenverfahrens arbeitet die ILB mit allen Bankengruppen zusammen. Das wichtigste Förderinstrument für die gewerbliche Wirtschaft bildeten weiterhin die Zuschüsse im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GAGewerbe). Die zunehmende Investitionsdynamik in Brandenburg wurde auch deutlich an der Entwicklung der Antragszahlen in der GAGewerbe. Im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel wurden signifikant mehr Anträge bewilligt als in den vorangegangenen Jahren. Das wichtigste Förderinstrument für die gewerbliche Wirtschaft bildeten weiterhin die Zuschüsse im Rahmen der GAGewerbe.
24 Lagebericht Die Förderung der gewerblichen Wirtschaft verzeichnete in 27 mit 1.148 geförderten Projekten und 592 Mio. EUR Fördermittel ein Rekordjahr. Förderung der gewerblichen Wirtschaft 27 (Volumenangaben in Mio. EUR) Gesamt, davon: Globaldarlehen GAGewerbe Gründungs und Wachstumsfinanzierung (bis 31. 3. 27) BrandenburgKredit für den Mittelstand (Summe) Technologieprogramme Zusagen 1.148 2 521 17 29 191 Investitionsvolumen Zusagevolumen 592, 2, 291,3 2,5 59,3 22,9 1.27,1 1.217,2 3, 43,5 Das gleich bleibend hohe Niveau bei der GAFörderung sowie die gute Nachfrage nach Darlehen im Rahmen der Gründungs und Wachstumsfinanzierung (GuW) sowie dem BrandenburgKredit für den Mittelstand führte bei der Förderung der gewerblichen Wirtschaft mit 1.148 geförderten Projekten und 592, Millionen Euro Fördermittel zu einem Rekordjahr. Mit der gewachsenen Anzahl von Darlehen gelang der ILB auch ein entscheidender Schritt beim weiteren Ausbau des Kreditgeschäftes. Die Fördervolumen bei den Zuschüssen in der Technologie und sonstigen Wirtschaftsförderung dagegen waren im Jahr 27 leicht rückläufig. Dies war im Wesentlichen durch das Auslaufen der vorangegangenen EFREPeriode bedingt. Die ILB stellte vorrangig die hier noch verfügbaren restlichen Mittel für förderfähige Projekte zur Verfügung. Im Rahmen des BrandenburgKredits für den Mittelstand konnte die ILB 29 Anträge mit einem Volumen von 59,3 Millionen Euro zusagen. Dies löste ein Investitionsvolumen von 93,8 Millionen Euro aus. In den Unternehmen wurden 3.816 Arbeitsplätze gesichert und 32 Arbeitsplätze neu geschaffen. Zusätzlich konnten 145 Ausbildungsplätze gesichert und 42 neu geschaffen werden. Fortgeführt wurde die anteilige Finanzierung von Investitionen mittelständischer Unternehmen in Form von Konsortialkrediten gemeinsam mit den Hausbanken der Unternehmen. Ferner leistete die ILB durch die Gewährung von Globaldarlehen an Hausbanken einen wichtigen Beitrag zur Versorgung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in Brandenburg mit zinsgünstigen Krediten. Die ILB intensivierte im Jahr 27 die Kooperation mit den Hausbanken und hier vor allem die Zusammenarbeit mit den Sparkassen. Sie traf in diesem Jahr die rechtlichen und organisatorischen Vorbereitungen, ab dem Jahr 28 für die Sparkassen in Brandenburg die Funktion des Leitinstituts zu übernehmen. Die Vernetzung mit den Sparkassen und der KfW wird dadurch im Interesse der Unternehmen noch weiter optimiert. Die ILB intensivierte im Jahr 27 die Kooperation mit den Hausbanken und hier vor allem die Zusammen arbeit mit den Sparkassen. In der Agrarförderung zeigten die traditionellen Förderprogramme eine rückläufige Tendenz. Darin spiegelt sich insbesondere der Wechsel auf die neue EUFörderperiode 27 213 wider, die wesentliche Umstellungen in den Fördermodalitäten brachte. Mit dem Auslaufen des Agrarinvestitionsförderungsprogramms (AFP) wurde die betriebliche Förderung auf verlorene
Lagebericht 25 Zuschüsse umgestellt. Seit dem Jahr 27 konnte daher die ILB keine Förderdarlehen mehr für die Landwirtschaft anbieten. Agrarförderung 27 (Volumenangaben in Mio. EUR) Gesamt BrandenburgKredit für den Ländlichen Raum Existenzhilfsprogramm Wetterunbilden Ergänzungsdarlehen Einzelbetriebliche Förderung landwirtschaftl. Unternehmen Marktstrukturverbesserung ILBSaisonkredit Zusagen 219 31 92 8 84 4 Investitionsvolumen Zusagevolumen 15,4 8,1 3,2 1,6 1,4,7,3 16,9 1,7 6,2 Die Markteinführung des BrandenburgKredits für den Ländlichen Raum im letzten Quartal 27 wurde von den landwirtschaftlichen Betrieben sehr positiv aufgenommen. Die Markteinführung des BrandenburgKredits für den Ländlichen Raum im letzten Quartal 27 wurde daher von den landwirtschaftlichen Betrieben sehr positiv aufgenommen. In nur drei Monaten bewilligte die ILB 31 Anträge mit einem Volumen von 8,1 Millionen Euro. Weiterhin bearbeitete die ILB im Auftrag des MLUV ein kurzfristig neu entwickeltes Förderprogramm für landwirtschaftliche und gartenbauliche Unternehmen, die durch Folgen der Wetter unbilden im Frühjahr und Sommer des Jahres 27 in ihrer Existenz gefährdet waren. 92 Unternehmen erhielten insgesamt 3,2 Millionen Euro zum Ausgleich von wirtschaftlichen Schäden. In der Medienförderung beteiligt sich die ILB zur Stärkung des Medienstandortes Berlin Brandenburg an der Förderung und Finanzierung von Filmproduktionen. Als Geschäftsbesorgerin für die Medienboard BerlinBrandenburg GmbH verwaltet die ILB treuhänderisch die Fördermaßnahmen des Filmförderungsfonds der Länder Berlin und Brandenburg. Berlin und Potsdam entwickeln sich immer stärker zum Anziehungspunkt für Filmschaffende aus ganz Deutschland, Europa und zunehmend auch aus Übersee. Große Kinoproduktionen, Fernsehfilme und serien sorgten für eine gute Auslastung auch in den Filmstudios Babelsberg. Die vom Medienboard geförderten Filme erhielten zahlreiche Auszeichnungen auf nationalen und internationalen Festivals. Die Medienregion profitierte im Jahr 27 in besonderem Maße von den 6 Millionen Euro an Bundesmitteln aus dem neu eingeführten Deutschen Filmförderfonds (DFFF), von denen große Teile in BerlinBrandenburg eingesetzt wurden. Auch das Medienboard reichte so viele Fördermittel aus wie nie zuvor. Mit fast 3 Millionen Euro und 269 geförderten Projekten wurde im Jahr 27 ein neuer Höchststand erreicht. Wegen der großen Nachfrage werden die Länder Berlin und Brandenburg die MedienboardFördermittel in den Jahren 28 und 29 um insgesamt 3 Millionen Euro erhöhen. 5 4 3 2 1 Steigerung der Medienförderung seit 23. (Angaben in Mio. EUR) 23 24 25 26 27 Auch das Medienboard reichte so viele Fördermittel aus wie nie zuvor. Mit fast 3 Mio. EUR und 269 geförderten Projekten wurde im Jahr 27 ein neuer Höchststand erreicht. Daneben hat die ILB 11,2 Mio. EUR für die Medienfinanzierung aus eigenen Mitteln bereitgestellt.
26 Lagebericht Daneben hat die ILB 11,2 Millionen Euro für Medienfinanzierungen aus eigenen Mitteln bereitgestellt. Diese Mittel wurden zum Teil für die Zwischenfinanzierung von Filmproduktionen eingesetzt. Seit März 25 bietet die ILB als Konsortialführerin gemeinsam mit der Investitions bank Berlin dieses Produkt an. Besonders kleine und mittlere Produktionsunternehmen aus den Bereichen TVAuftragsproduktion sowie Dokumentations und Animationsfilm fragen dieses Programm nach. Bei der klassischen Spielfilmproduktion sind vor allem die Nachwuchsproduzenten Kunden der Bank. Außerdem hat sich die ILB an der Finanzierung der KinofilmProduktionsgesellschaft der UFA beteiligt. Über die neu gegründete Konzerngesellschaft UFA Cinema GmbH ist die UFA in Anknüpfung an eine langjährige Kinotradition wieder in die Kinofilmproduktion eingestiegen. Ab dem Jahr 28 sollen durch diese Produktionsgesellschaft mit Sitz in Babelsberg zahlreiche Kinofilme hergestellt werden. Infrastruktur Eine gut ausgebaute und leistungsfähige Infrastruktur bildet die Basis für einen wettbewerbsfähigen Standort. Im Bereich Infrastruktur finanziert die ILB Infrastrukturprojekte von Kommunen, kommunalen Zweckverbänden und kommunalen Unternehmen sowie von sozialen, wissenschaftlichen, schulischen und kultu rellen Einrichtungen, um diese Voraussetzungen zu schaffen. Dabei kommen sowohl Mittel im Rahmen der Geschäftsbesorgung als auch ILBProdukte zum Einsatz. Das Jahr 27 war auch hier geprägt von der Bewilligung der EFREMittel der auslaufenden Förderperiode und dem Start der neuen Förderperiode 27 213. Die programmatischen Arbeiten zur Vorbereitung der neuen Förderperiode wie zum Beispiel die Nachhaltigkeitsbewertung wurden weitestgehend zum Abschluss gebracht. Erstmalig wurden mehr ILBProdukte als Landesmittel für die Infrastrukturförderung eingesetzt. Der Branden burgkredit für Kommunen leistete hierzu einen wesentlichen Beitrag. Der Übergang zwischen den einzelnen Förderperioden führte insgesamt zu einer rückläufigen Tendenz bei der Bereitstellung von Fördermitteln für die Infrastruktur im Rahmen von Geschäftsbesorgungsverträgen. Das eigenständige Kreditgeschäft dagegen wurde konsequent ausgebaut. Zusätzliche Geschäftsfelder wurden erschlossen und damit wurde das Angebot der ILB für das Land Brandenburg und die öffentlichen Gebietskörperschaften ausgeweitet. Erstmalig wurden mehr ILBProdukte als Landesmittel für die Infrastrukturförderung eingesetzt. Mit 51 Darlehenszusagen in Höhe von 132,7 Millionen Euro leistete der BrandenburgKredit für Kommunen hierzu einen wesentlichen Beitrag. Insgesamt konnte das Darlehens geschäft mit öffentlichen Kunden auf über 2 Millionen Euro ausgebaut werden. Darin enthalten sind Finanzierungen für Unternehmen der Sozialwirtschaft, der Kommunalwirtschaft und von Stadtwerken.