Beratung am Puls. QUALITÄTSMANAGEMENT DER KH-SEELSORGE Beschreibung eines Weges des Ringens, des Suchens und der gemeinsamen inhaltlichen Weiterentwicklung. 6. Oktober 2012 Rainer Kinast, Vinzenz Gruppe (rainer.kinast@vinzenzgruppe.at) homacon
Beratung am Puls. Lassen wir den Hl. Geist wirken oder Wollen wir alles im Griff haben? homacon
Verankerung der Spiritualität in der Vinzenz Gruppe Vinzenz Gruppe 7 Ordenskrankenhäuser Weitere Gesundheitseinrichtungen Ca 5.500 Mitarbeiter homacon 3
Verankerung der Spiritualität in der Vinzenz Gruppe Vinzenz Gruppe Wertemanagement Christliche Unternehmenskultur Führungsverantwortung Zusätzliche Strukturen zu Unterstützung homacon 4
Verankerung der Spiritualität in der Vinzenz Gruppe Vinzenz Gruppe Wertemanagement KH-Seelsorge Patienten- Seelsorge Seelsorgliche Begegnungen Patienten und Angehörigen MA- Seelsorge homacon 5
Qualitätsmanagement (KTQ und procum Cert) Strukturqualität Ergebnis qualität Prozessqualität Donabedian-Modell homacon 6
Sicherung der Strukturqualität Leitung der KH-Seelsorge + Hauptamtliche und Ehrenamtliche Mitarbeiter Qualifikationsvoraussetzungen Betreuungsschlüssel Vinzenz Gruppe: Netzwerk KH-Seelsorge (LeiterInnen der KHS) Kooperationsverträge mit den Diözesen Fachl. Leitung der Diözese Vorstand Wertemanagement (Teil der KH-Leitung) Leitung der KH-Seelsorge des Hauses homacon 7
Sicherung der Prozessqualität Einheitlicher Hinweis auf KH-Seelsorge in der Pflegeanamnese Indikationsliste für KHS Informationsgespräche über die Arbeit der KHS: Primarärzte/ Chefärzte und KHS Bereichsleitungen der Pflege und KHS Abstimmungen Klinische Psychologie und KHS In den Häusern unterschiedlich: Definition des Prozesses der Anforderung Kooperation Klinische Seelsorge und Klinische Psychologie z.t. Ansprechpartner der Pflege für die KHS homacon 8
Inhaltliche Qualitätssicherung 2 Tages-Sitzungen im Netzwerk: Grundsatzdiskussion über Sinnhaftigkeit und Möglichkeiten Entscheidung der Vorgangsweise Zwei Klausuren (Netzwerk + fachliche Leitungen der Diözesen) Auswahl von 3 Standard-Situationen (häufig auftretende Situationen): - Einmalbegegnungen mit besonderem Anlass - Begegnungen mit eingeschränkter Kommunikation - Krisenhafte Situationen von Patienten Entwicklung von Qualitätskriterien: Woran erkenne ich (als SeelsorgerIn), dass diese seelsorgliche Begegnung gut war? homacon 9
Beispiel: Anlassbezogene Einmalbegegnung Was braucht es, damit eine seelsorgliche Begegnung gelingt? Woran erkenne ich, dass diese seelsorgliche Begegnung gut war? Kriterium Patientin bzw. Patient kann Gefühle einbringen (Hoffnung und Freude Sorgen und Ängste). Ich kann die Befindlichkeit, Bedürfnisse und Anliegen der Patientin bzw. des Patienten wahrnehmen. Patientin bzw. Patient ist wieder mit etwas in Kontakt gekommen, was zu eigenen Ressourcen führt. Körperhaltung/ - sprache der Patientin bzw. des Patienten verändert sich zum Positiven. Das Gespräch wird im Einverständnis abgeschlossen. Die spirituellen/ religiösen Sichtweisen der Patientin bzw. des Patienten haben Raum bekommen. Patientin bzw. Patient hat neue Perspektiven in den Blick bekommen. Patientin bzw. Patient kann einen konkreten nächsten Schritt für sich benennen. Ich kann im Nachhinein den Prozess der Begegnung beschreiben: Wie haben uns bewegt von zu. homacon 10
Beispiel: Eingeschränkte Kommunikation (1) Was braucht es, damit eine seelsorgliche Begegnung gelingt? Woran erkenne ich, dass diese seelsorgliche Begegnung gut war? Handlungsrahmen Ich habe Zeit und bin offen. Kooperation mit dem Personal hat stattgefunden. Ich habe Vorkenntnisse über die Patientin bzw. den Patienten eingeholt. Rückmeldung an das Personal ist geschehen. homacon 11
Beispiel: Eingeschränkte Kommunikation (2) Kriterium Ich habe Orientierung und Klarheit über meinen Auftrag für mein Dableiben. Die Begegnung hat stattgefunden, in der die Würde und Ganzheit der Patientin bzw. des Patienten geachtet wurde. In der Begegnung konnte eine Beziehung aufgebaut werden. Dies wird z.b. konkret sichtbar : Blickkontakt Verweilen im Kontakt Gelöster Gesichtsausdruck Festhalten ( Bleib da!, Komm wieder! ) Ich verbalisiere, was ich wahrnehme. Die Situation der Patientin bzw. des Patienten wurde zeichenhaft zum Ausdruck gebracht. Ob dieses Zeichen gut und passend war, erkenne ich: - durch eine Form der Zustimmung der Patientin bzw. des Patienten. - durch mein inneres Gespür: Es war gut so! Die Situation der Patientin bzw. des Patienten wurde durch ein Ritual zum Ausdruck gebracht (z.b. Gebet, Segen, Lied, Salbung, ) Ob dieses Ritual gut und passend war, erkenne ich: - durch eine Form der Zustimmung der Patientin bzw. des Patienten. - durch mein inneres Gespür: Es war gut so! Ich bin mit meiner Befangenheit zurecht gekommen. homacon 12
Implementierung der inhaltlichen Qualitätskriterien Fallarbeit: Jedes Team arbeitet zu jeder Situation an einer Fallarbeit anhand der Kriterien mit externer supervisorischen Begleitung und erstellt einen kurzen Reflexionsbericht dazu 1,5 Tage: Klausur aller hauptamtlichen KHS (24 Personen) Auswertung der Reflexionsberichte Modifizierung der Qualitätskriterien Gegenüberstellung: Studie Erwartungen an KHS (Prof. Urs Winter-Pfändler) Sinnhaftigkeit eines Evaluierungsinstrumentes Einheitliches Verständnis von KHS Offenheit für Reflexion und Evaluierung Gemeinsamer Blick auf die Zielsetzung eines Evaluierungsinstrumentes homacon 13
Evaluierungsinstrument als strukturierter Lernprozess (für 2013 geplant) Zielsetzung: - Strukturierte Lernprozesse initiieren (Einzeln, im Team) - Sichtbarmachen der Leistungen der KHS Über den Zeitraum von 1 Monat: Einzelreflexion der Patientenbegegnungen und Dokumentation Individuelle Auswertung der Dokumentationen => Austausch mit einem Zweiten Austausch über die Reflexionen im Team: 1) Sammeln der wiederkehrenden Themen 2) Kristallisiert sich etwas heraus? 3) Woran wollen wir im Team gemeinsam arbeiten? 4) Was davon soll im KH-Vorstand kommuniziert werden? Bericht an die KH-Leitung homacon 14
Beratung am Puls. Komm, Hl. Geist! homacon