Schulter: OP-Verfahren/ Nachbehandlung

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Transkript:

13 2 Schulter: OPVerfahren/ Andreas B. Imhoff, Knut Beitzel, Knut Stamer, Elke Klein 2.1 Muskel/Sehnenrekonstruktionen 14 2.2 Stabilisierung 18 2.3 Endoprothetik 23 2.4 Arthrolyse 25 Literatur 26 A. B. Imhoff, K. Beitzel, K. Stamer, E. Klein (Hrsg.), Rehabilitation in der orthopädischen Chirurgie, DOI 10.1007/9783662435571_2, SpringerVerlag Berlin Heidelberg 2015

14 Kapitel 2 Schulter: OPVerfahren/ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 2.1 Muskel/Sehnenrekonstruktionen 2.1.1 Rekonstruktionen der Rotatorenmanschette Grundsätzlich erfolgt die Rekonstruktion der unterschiedlich lokalisierten Sehnendefekte nach der gleichen Operationstechnik. Es ergeben sich jedoch Modifikationen je nach Größe und Lage des Defektes. Man unterscheidet die partielle von der kompletten Sehnenruptur, wobei Komplettruptur den vollständige Durchriss der Sehne von artikulärseitig bis bursaseitig bedeutet. (Cave: Eine Aussage über die Rupturgröße ist hierbei noch nicht definiert!) Die Lage der Läsion kann unterschieden werden in: anterior, anterosuperior, superior, posterosuperior. Akute traumatische Läsion der Sehnen der Rotatorenmanschette (RM) [M. supraspinatus (SSP), M. infraspinatus (ISP), M. teres minor (TM), M. subscapularis (SSC)]. Degenerative Läsionen der Sehnen der Rotatorenmanschette. Traumatische Schulterluxation mit Ruptur der Rotatorenmanschette. OPTechnik Allgemeinnarkose und Skalenuskatheter zur regionalen Analgesie (verbleibt ca. 3 Tage postoperativ). Arthroskopie über den dorsalen Standardzugang zur Beurteilung der vorliegenden artikulärseitigen Pathologie. Intraartikuläre Versorgung von Läsionen des SSC durch Release der Sehne und Refixation mittels Fadenankern entsprechend des Läsionsausmaßes. Bei zusätzlicher Läsion der langen Bizepssehne kann zusätzlich eine arthroskopische Tenodese der Sehne mit Refixation mittels Fadenanker oder Tenodeseschrauben intrartikulär oberhalb des Sulcus oder extraartikulär subpectoral erfolgen. Wechsel in den subakromialen Raum, Bursektomie, Denervierung, elektrothermische Blutungsstillung und subakromiale Dekompression mit dem Shaver (bei Akromion Typ III). Darstellung der Sehnenläsion des SSP und ISP, Mobilisation der Sehnen, Lösung von Verwachsungen und Anfrischen des Insertionsortes am Tub. majus. (Bei der MiniOpenTechnik erfolgt dieser Schritt über einen ca. 4 cm langen Hautschnitt mit Split des M. deltoideus.) Anschlingen und Refixation der Sehnen mittels Fadenankern. Abb. 2.1 Rekonstruktion des M. supraspinatus und infraspinatus in Doppelreihentechnik Evtl. zusätzliche Sicherung der Rekonstruktion durch eine zweite laterale Fadenankerreihe bei DoubleRowTechnik (Doppelreihentechnik) zur Vergrößerung der Insertionsfläche (. Abb. 2.1). Bei zusätzlicher Bizepssehnenpathologie: Fixation der zuvor proximal abgetrennten Sehne mit Fadenanker (LBSTenodese). Alternativ kann die Sehne auch nur am Ursprungsort abgelöst werden (LBSTenotomie). Einen Überblick über die geben. Tab. 2.1,. Tab. 2.2 und. Tab. 2.3. 2.1.2 Latissimus dorsitransfer Nicht rekonstruierbare superiore und posterosuperiore Defekte der RM des aktiven Patienten mit ausgeprägten Funktions und Bewegungseinschränkungen (keine Arthrosezeichen und intakter M. subscapularis). OPTechnik Anterolateraler Hautschnitt mit Split des M. deltoideus zwischen Pars anterior und medialis. Debridement des M. supraspinatus und infraspinatus und Tenodese der LBS.

2.1 Muskel/Sehnenrekonstruktionen 15 2 Tab. 2.1 Rekonstruktion der anterioren RMLäsion (SSC). SchulterabduktionsOrthese in 15 Abduktion (z. B. medi SAS 15) für 4 6 Wochen I 1. 3. postoperative Woche: Passive Abd/Add: 90 /15 /0 Passive Flex/Ext: 90 /15 /0 Passive IR/AR: frei/0 /0 Aktivass. AR: bis 0 II 4. 6. postoperative Woche: Aktivass. Abd/Add: 90 /15 /0 (passiv: frei) Aktivass. Flex/Ext: 90 /15 /0 (passiv: frei) Passive IR/AR: frei/0 /0 Aktivass. AR: bis 0 III ab 7. postoperativer Woche: Freie aktivass. Beweglichkeit ab 9. postoperativer Woche: ca. ab 12. postoperativer Woche: Freie aktive Beweglichkeit IV ca. 4 Monate postoperativ:, Schwimmen (kein Armzug über Kopf; z. B. keine Kraul und Delphintechnik) nach ärztlicher Rücksprache (z. B. Beginn Golf/Tennis/Ski) Kontakt und Risikosportarten Tab. 2.2 Rekonstruktion der anterosuperioren RMLäsion (SSC und SSP). SchulterabduktionsOrthese in 30 Abduktion (z. B. medi SAK) für 4 6 Wochen I 1. 3. postoperative Woche: Passive Abd/Add: 90 /30 /0 Passive Flex/Ext: 90 /30 /0 Passive IR/AR: frei/0 /0 Aktivass. AR: bis 0 II 4. 6. postoperative Woche: Passive Abd/Add: frei/30 /0 Aktivass. Abd/Add: 90 /30 /0 Passive Flex/Ext: frei/30 /0 Aktivass. Flex/Ext: 90 /30 /0 Passive IR/AR: frei/0 /0 Aktivass. AR: bis 0 III ab 7. postoperativer Woche: Freie aktivass. Beweglichkeit ab 9. postoperativer Woche: ca. ab 12. postoperativer Woche: Freie aktive Beweglichkeit IV IV ca. 4 Monate postoperativ:, Schwimmen (kein Armzug über Kopf; z. B. keine Kraul und Delphintechnik) nach ärztlicher Rücksprache (z. B. Golf) Zweite Inzision dorsal, Zförmig am Vorderrand des M. latissimus dorsi in Richtung der hinteren Axillarfalte. Präparation und Mobilisation des Muskels, dann Abtrennen dessen Sehne am Insertionsort am Humerusschaft in maximaler IR. Kontakt und Risikosportarten (z. B. Tennis) Hindurchführen des Muskels durch das Intervall zwischen posteriorem M. deltoideus und langer Sehne des M. triceps brachii und Fixation in Abduktionsund Außenrotationsstellung im Bereich am Footprint des SSP und ISP am Tuberculum majus mittels Fadenankersystemen (. Abb. 2.2).

16 Kapitel 2 Schulter: OPVerfahren/ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Tab. 2.3 Rekonstruktion der superioren und posterosuperioren RMLäsion (SSP, SSP und ISP). SchulterabduktionsOrthese in 30 Abduktion (z. B. medi SAK) für 4 6 Wochen I 1. 3. postoperative Woche: Passive Abd/Add: 90 /30 /0 Passive Flex/Ext: 90 /30 /0 Passive IR/AR in 30 Abduktionsstellung: frei II 4. 6. postoperative Woche: Passive Abd/Add: frei/30 /0 Aktivass. Abd/Add: 90 /30 /0 Passive Flex/Ext: frei/30 /0 Aktivass. Flex: bis 90 Aktivass. IR/AR: in Abduktionsstellung: frei III ab 7. postoperativer Woche: Freie aktivass. Beweglichkeit ab 9. postoperativer Woche: ca. ab 12. postoperativer Woche: Freie aktive Beweglichkeit IV ca. 4 Monate postoperativ:, Schwimmen (kein Armzug über Kopf; z. B. keine Kraul und Delphintechnik) (Beginn z. B. Tennis und Golf nach ärztlicher Rücksprache) Kontakt und Risikosportarten Einen Überblick über die gibt. Tab. 2.4. 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 Abb. 2.2 Latissimus dorsitransfer bei nicht rekonstruierbarer Rotatorenmanschettenläsion 2.1.3 Pectoralis majortransfer Nicht rekonstruierbare anteriore und anteriosuperiore Defekte der Rotatorenmanschette. OPTechnik Deltoideopectoraler Zugang und Präparation des Insertionsbereichs des M. subscapularis und des gesamten Insertionsbereichs des M. pectoralis major am Humerus. Tenodese der LBS. Ablösen der superioren Hälfte des M. pectoralis major im Insertionsbereich und Trennen der Muskelfasern der Pars clavicularis und sternalis über eine Strecke von ca. 10 cm. Durchführen des Muskelstumpfes hinter der kurzen Bizepssehne und dem M. pectoralis minor unter Schonung des N. musculocutaneus. Fixation des Muskelstumpfes am Tub. minus mittels Fadenankersystemen (im Falle eines anteriorsuperioren Defektes ebenfalls Fixation im Bereich des anterioren Tub. majus). Evtl. zusätzlich Verschluss eines Defektes des M. supraspinatus (s. o.).

2.1 Muskel/Sehnenrekonstruktionen 17 2 Tab. 2.4 Latissimus dorsitransfer. Abduktionsschiene in 45 Abduktion, 45 Flexion und 45 Innenrotation für 6 Wochen I 1. 3. postoperative Woche: Nur Lymphdrainage Rein passive Physiotherapie aus dem Gips heraus (streng limitierte, passive IR bis 0 in Abduktionsstellung, passive AR frei, passive Abd/Add: 90 /45 /0 in Glenoidebene) II ab 4. postoperativer Woche: Unter Beachtung der Schmerzgrenze: Aktivass. Abd/Add: 90 /45 /0 Passive IR: bis 0 in Abduktionsstellung AR: passiv frei (Cave: Auch Beübung im Ellenbogengelenk in allen Ebenen) nach Abschluss der 6. postoperativen Woche: Gipsabnahme, Anpassung eines Schulterabduktionskissens und intensivierte Physiotherapie III ab 6. postoperativer Woche: Aktivass. Abd/Add: 90 /0 /0, aktivass. IR/AR: 30 /0/frei (langsam steigern) ab 8. postoperativer Woche: ab 12. postoperativer Woche: Freie Beweglichkeit (nach ärztlicher Kontrolle) IV ca. 4 Monate postoperativ:, Schwimmen (kein Armzug über Kopf; z. B. keine Kraul und Delphintechnik) Kontakt und Risikosportarten Tab. 2.5 Pectoralis majortransfer. Schultergelenkbandage für 6 Wochen (z. B. medi SLING) I 1. 6. postoperative Woche: Passive Abd/Add: 90 /0 /0 Passive Flex/Ext: 90 /0 /0 Passive IR/AR: frei/0 /0 II 7. 8. postoperative Woche: Passive Abd/Add: frei/0 /0 Aktivass. Abd/Add: 90 /0 /0 Passive Flex/Ext: frei/0 /0 Aktivass. Flex/Ext: 90 /0 /0 Aktivass. IR/AR: frei/0 /0 III ab 9. postoperativer Woche: Freie aktivass. Beweglichkeit ab 12. postoperativer Woche: ca. ab 12. postoperativer Woche: Freie aktive Beweglichkeit IV ca. 4 Monate postoperativ:, Schwimmen (kein Armzug über Kopf; z. B. keine Kraul und Delphintechnik) Kontakt und Risikosportarten Einen Überblick über die gibt. Tab. 2.5. 2.1.4 Arthroskopische ACGelenk Resektion (ARAC) ACGelenkArthrosen (auch als Kombinationseingriff bei RMRekonstruktionen). Posttraumatische Arthrosen nach ACGelenkLuxationen. OPTechnik Glenohumerale Arthroskopie des Schultergelenks über den dorsalen Standardzugang zur Beurteilung evtl. Begleitpathologien. Wechsel nach subakromial, Denervierung, Bursektomie und Darstellung der ACGelenk Unterfläche. Dreieckförmige Resektion des ACGelenks mittels Blutstillung und Denervation (z. B. OPES ) und Shaver über zusätzlichen anterioren Zugang vor dem ACG. (Schonung des kranialen und dorsalen Anteils des klavikoakromialen Bandapparates)

18 Kapitel 2 Schulter: OPVerfahren/ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Tab. 2.6 ACGelenkResektion (ARAC). Schultergelenkbandage (z. B. medi SLING) für 24 Stunden, dann für 3 Wochen v. a. nachts und bei längerer Gehbelastung oder Aktivitäten 6 Wochen postoperativ: Keine horizontale Adduktion I 1. 2. postoperative Woche: Aktivass. Flex/Ext: 60 /0 /0 Aktivass. Abd/Add: 60 /0 /0 Rotationen frei II 3. 6. postoperative Woche: Aktive Flex/Ext: 90 /0 /0 und Aktive Abd/Add: 90 /0 /0 im schmerzfreien Rahmen (kurze Hebelarme, hubfrei, gelenknah) III ca. ab 6. postoperativer Woche: IV ca. 12 Wochen postoperativ:, Schwimmen (kein Armzug über Kopf; z. B. keine Kraul und Delphintechnik) ca. 4 Monate postoperativ: Einen Überblick über die gibt. Tab. 2.6. 2.2 Stabilisierung Je nach zugrunde liegender Pathologie können anteriore, posteriore oder kombinierte arthroskopische Stabilisationen des Schultergelenks durchgeführt werden. Kontakt und Risikosportarten 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 2.2.1 Arthroskopische anteroinferiore Schulterstabilisierung Traumatische Schulterluxation beim jungen Patienten. Chronisch posttraumatische Instabilität. Rezidivierende Subluxationen und Luxationen. OPTechnik Diagnostischer Rundgang über das dorsale Standardportal mit Beurteilung der vorliegenden Pathologie. Anlage eines anterosuperioren Portals zur Präparation der vorderen Glenoidkante. Mobilisierung des KapselLabrumKomplexes mit einem BankartMesser. Anfrischen mit einem BankartRasp (Durchblutungsförderung) und Setzen der Knochennuten am vorderen Glenoidrand (je nach Ausdehnung des Defektes). Anlage des tiefen anteroinferioren Portals (5:30UhrZugang). Abb. 2.3 Arthroskopische anteroinferiore Stabilisierung mit 3 bioresorbierbaren Fadenankern über das tiefe anteroinferiore Portal Gewindebohrung und Platzierung des ersten bioresorbierbaren Fadenankers in der inferioren Knochennut. Anschlingen des KapselLabrumKomplexes mittels gebogener Hohlnadel. Verknoten mittels Rutschknoten und Knotenschieber in gewünschter Rotationsposition des Armes (bei vorliegender knöcherner BankartLäsion kann diese auch mitfixiert werden). Gleiches Vorgehen nach superior für weitere Fadenanker. (. Abb. 2.3) Alleiniger Kapselshift (Kapselplikatur): Es erfolgt eine Wförmige Durchflechtung des vorderen

2.2 Stabilisierung 19 2 Tab. 2.7 Arthroskopische anteroinferiore Schulterstabilisierung. Schultergelenkbandage (z. B. medi SLING) für 24 Stunden, dann v. a. nachts und bei längerer Gehbelastung oder Aktivitäten für 4 Wochen I 1. 3. postoperative Woche: Aktive Abd/Add: 45 /0 /0 Aktive Flex/Ext: 45 /0 /0 Aktive IR/AR: 80 /30 /0 II 4. 6. postoperative Woche: Aktive Abd/Add: 90 /0 /0 Aktive Flex/Ext: 90 /0 /0 Aktive IR/AR: 80 /0 /0 ab 7. postoperativer Woche: Freie Beweglichkeit III ca. ab 7. postoperativer Woche: ca. 3 Monate postoperativ: IV ca. 4 Monate postoperativ: Schwimmen (kein Armzug über Kopf; z. B. keine Kraul und Delphintechnik) Kontakt und Risikosportarten (z. B. Handball/Eishockey) Tab. 2.8 Arthroskopische anteroinferiore Kapselplikatur. Schultergelenkbandage (z. B. medi SLING) für 3 Wochen, anschließend nachts für weitere 3 Wochen I 1. 3. postoperative Woche: Passive Abd/Add: 30 /0 /0 Passive Flex/Ext: 30 /0 /0 Passive IR/AR: 80 /45 /0 II 4. 6. postoperative Woche: Aktivass. Abd/Add: 45 /0 /0 Aktivass. Flex/Ext: 45 /0 /0 Aktivass. IR/AR: 80 /30 /0 III 7. 9. postoperative Woche: Aktive Abd/Add: 90 /0 /0 Aktive Flex/Ext: 90 /0 /0 Aktive IR/AR: frei/0 /0 ca. ab 7. postoperativer Woche: ab 10. postoperativer Woche: ca. 12 Wochen postoperativ: Freie Beweglichkeit IV ca. 4 Monate postoperativ: Schwimmen (kein Armzug über Kopf; z. B. keine Kraul und Delphintechnik) Kontakt und Risikosportarten KapselLabrumKomplexes und Verknotung mittels PDSFäden ohne Ankerfixation. Einen Überblick über die geben. Tab. 2.7 und. Tab. 2.8. 2.2.2 Arthroskopische posteriore Schulterstabilisierung Traumatische dorsale Schulterluxation. Chronisch posttraumatische dorsale Instabilität. Rezidivierende dorsale Subluxationen und Luxationen. OPTechnik Diagnostischer Rundgang über das dorsale Standardportal.

20 Kapitel 2 Schulter: OPVerfahren/ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 Tab. 2.9 Arthroskopische posteriore Schulterstabilisierung. Schulterlagerungskissen in 0 Rotation (z. B. medi SLK) für 3 Wochen, anschließend nachts für weitere 3 Wochen 6 Wochen postoperativ: Keine horizontale Adduktion bzw. kein Bewegen des Armes hinter den Körper I 1. 3. postoperative Woche: Aktivass. Abd/Add: 45 /0 /0 Passive Flex/Ext: 30 /0 /0 Aktive IR/AR: 30 /0 /60 II 4. 6. postoperative Woche: Aktivass. Abd/Add: 90 /0 /0 Aktivass. Flex/Ext: 60 /0 /0 Aktive IR/AR: 45 /0 /75 III 7. 8. postoperative Woche: Aktive Abd/Add: 90 /0 /0 Aktive Flex/Ext: 60 /0 /0 Aktive IR/AR: 60 /0 /frei ab 9. postoperativer Woche: ca. ab 7. postoperativer Woche: ca. 3 Monate postoperativ: Freie Beweglichkeit IV ca. 4 Monate postoperativ: Schwimmen (kein Armzug über Kopf; z. B. keine Kraul und Delphintechnik) Kontakt und Risikosportarten (z. B. Eishockey) Tab. 2.10 Arthroskopische posteriore und anteriore Schulterstabilisierung mit Kapselshift. Schulterlagerungskissen in 0 Rotation (z. B. medi SLK) für 6 Wochen 6 Wochen postoperativ: Keine horizontale Adduktion bzw. kein Bewegen des Armes hinter den Körper I 1. 3. postoperative Woche: Aktivass. Abd/Add: 45 /0 /0 Passive Flex/Ext: 30 /0 /0 Aktive IR/AR: 30 /0 /0 II 4. 6. postoperative Woche: Aktivass. Abd/Add: 90 /0 /0 Aktivass. Flex/Ext: 60 /0 /0 Aktive IR/AR: 45 /0 /0 III 7. 8. postoperative Woche: Aktive Flex/Ext: 90 /0 /0, sonst frei ab 9. postoperativer Woche: ca. ab 7. postoperativer Woche: ca. 3 Monate postoperativ: Freie Beweglichkeit der Schulter IV ca. 4 Monate postoperativ: Schwimmen (kein Armzug über Kopf; z. B. keine Kraul und Delphintechnik) Kontakt und Risikosportarten Präparation der hinteren Glenoidkante. Anschlingen des KapselLabrumKomplexes mittels Mobilisierung des KapselLabrumKomplexes mit gebogener Holnadel. einem BankartMesser. Verknoten mittels Rutschknoten und Knotenschieber Anfrischen mit einem BankartRasp (Durchblutungsförderung) und Setzen der Knochennuten (bei vorliegender knöcherner BankartLäsion kann diese in gewünschter Rotationsposition des Armes (bei Labrumläsion). auch mitfixiert werden). Gleiches Vorgehen nach Gewindebohrung und Platzierung des ersten bioresorbierbaren Fadenankers in der inferioren superior für weitere Fadenanker. Knochennut.

2.2 Stabilisierung 21 2 Abb. 2.4 Arthroskopische Refixation einer SLAPIILäsion mit 2 bioresorbierbaren Fadenankern Tab. 2.11 SLAP II Repair. Schultergelenkbandage (z. B. medi SLING) für 6 Wochen ganztägig (außer zur Therapie) 6 Wochen Keine aktiven Bizepsübungen I 1. 3. postoperative Woche: Aktive Abd/Add: 45 /0 /0 Passive Flex/Ext: 45 /0 /0 Aktive IR/AR: 80 /0 /0 II 4. 6. postoperative Woche: Aktive Abd/Add: 60 /0 /0 Passive Flex/Ext: 90 /0 /0 Aktive IR/AR: 80 /0 /0 ab 7. postoperativer Woche: Freies Bewegungsausmaß III ca. ab 7. postoperativer Woche: ca. 3 Monate postoperativ: IV ca. 4 Monate postoperativ: Schwimmen (kein Armzug über Kopf; z. B. keine Kraul und Delphintechnik) Alleiniger Kapselshift (Kapselplikatur): Es erfolgt eine Wförmige Durchflechtung des hinteren KapselLabrumKomplexes und Verknotung mittels PDSFäden. Kontakt und Risikosportarten (z. B. Handball) 2.2.3 SLAP Repair SLAPLäsionen können nach Snyder und Maffet in sieben Subtypen klassifiziert werden: Einen Überblick über die geben. Tab. 2.9 und. Tab. 2.10. SLAPLäsionen (nach Snyder und Maffet) Typ I: Degenerative Veränderung des superioren Labrums Typ II: Abriss des Bizepsankers vom superioren Glenoid

22 Kapitel 2 Schulter: OPVerfahren/ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Tab. 2.12 SLAP IV VII Repair. Schultergelenkbandage (z. B. medi SLING) für 6 Wochen ganztägig (außer zur Therapie) 6 Wochen Keine aktiven Bizepsübungen I 1. 3. postoperative Woche: Aktive Abd/Add: 45 /0 /0 Passive Flex/Ext: 45 /0 /0 Aktive IR/AR: 80 /30 /0 II 4. 6. postoperative Woche: Aktive Abd/Add: 60 /0 /0 Passive Flex/Ext: 90 /0 /0 Aktive IR/AR: 80 /0 /0 7. 8. postoperative Woche: Aktive Abd/Add: 90 /0 /0 Aktive Flex/Ext: frei Aktive IR/AR: frei III ab 9. postoperativer Woche: Freie Beweglichkeit ca. ab 7. postoperativer Woche: ca. 3 Monate postoperativ: IV ca. 4 Monate postoperativ: Schwimmen (kein Armzug über Kopf; z. B. keine Kraul und Delphintechnik) Typ III: Korbhenkelläsion des superioren Labrums bei ansonsten intaktem Bizepsanker Typ IV: Riss des superioren Labrums mit Beteiligung der Bizepssehne Typ V: SLAP II und zusätzliche BankartLäsion, welche ineinander übergehen Typ VI: SLAP II und zusätzlich instabiler Labrumflap Typ VII: SLAP Läsion, die sich bis ins mittlere glenohumerale Gelenk fortsetzt (z. B. Wurfsportarten) Kontakt und Risikosportarten 15 16 17 18 19 20 21 22 Typ I: Konservativ. Typ III: Arthroskopische Labrumresektion. Typ II, IV VII: Arthroskopische Refixation. OPTechnik Diagnostische Arthroskopie über das posteriore Standardportal mit Beurteilung der Pathologie. Anlage eines anterosuperioren Portals. TypIIILäsion: Resektion des abgelösten Labrums. Typ II, IV VII: Anfräsen des Glenoidrandes und Platzierung von Fadenankersystemen über das zweite laterale transspinöse Portal je nach Lage und Ausmaß der Läsion (. Abb. 2.4). Typ V: Zusätzliche anteriore Stabilisierung über tiefanteriores Portal in o. g. Technik. Abb. 2.5 Arthroskopische ACGelenksrekonstruktion mit 2 Tight Rope Systemen, alternativ mit zwei etwas größeren Dogbone Plättchen und zwei Fibertapes (Fa. Arthrex) Einen Überblick über die geben. Tab. 2.11 und. Tab. 2.12.

http://www.springer.com/9783662435564