1 Atmosphäre (atm) = 760 torr = 1013,25 mbar = Pa 760 mm Hg ( bei 0 0 C, g = 9,80665 m s -2 )

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Versuch Nr.51 Druck-Messung in Gasen (Bestimmung eines Gasvolumens) Stichworte: Druck, Druckeinheiten, Druckmeßgeräte (Manometer, Vakuummeter), Druckmessung in U-Rohr-Manometern, Gasgesetze, Isothermen des idealen Gases (Boyle-Mariotte'sches Gesetz) Literatur: Atkins Physikalische Chemie Barrow Physikalische Chemie", Teil 1 Kohlrausch,,Praktische Physik", Band 1 Gerthsen, Kneser, Vogel, Physik" Grundlagen: Der Druck ist eine thermodynamische Zustandsgröße, die definiert ist als Quotient aus dem Betrag einer senkrecht auf eine Fläche wirkenden (gleichmäßig verteilten) Kraft und der Größe dieser Fläche. Die SI-Einheit (SI = Systeme International d' Unites) des Druckes ist das Pascal (Pa). Es gelten folgende Umformungen: 1 Pa = 1 N m -2 = 1 kg m -1 s -2 = 10-5 bar bzw.: 9,87 10-6 atm = 7,5 10-3 torr 1 Atmoshäre (atm) = 760 torr = 1013,25 mbar = 101325 Pa 760 mm Hg ( bei 0 0 C, g = 9,80665 m s -2 ) Der Druck eines Gases, z. B. auf die Wand eines Gefäßes oder Manometers, kommt zustande als der im zeitlichen Mittel von den Gasmolekülen durch elastische Reflexion auf die Wand übertragene Imuls ro Flächen- und Zeiteinheit. Er ist unabhängig von der Orientierung der Wandoberfläche und beim Fehlen äußerer Kräfte überall gleich groß. Die zur Druckmessung verwendeten Geräte bezeichnet man für Drücke > 1 mbar als Manometer und für Drücke < 1 mbar als Vakuummeter.

Der Begriff Vakuum umfaßt den gesamten Druckbereich unter 1013 mbar. Die niedrigsten zur Zeit erreichbaren Drücke liegen in der Größenordnung von 10-13 mbar. Man unterscheidet vier Vakuumbereiche: - Grobvakuum 10 3 bis 10 mbar - Feinvakuum 10 bis 10-3 mbar - Hochvakuum 10-3 bis 10-7 mbar - Ultrahochvakuum < 10-7 mbar Da es aus hysikalischen Gründen unmöglich ist, ein Meßgerät zu bauen, das den gesamten Vakuumbereich erfaßt, steht zur Überdeckung des Gesamtbereichs eine Reihe von Druckmeßgeräten zur Verfügung, die auf unterschiedlichen Meßrinziien beruhen und von denen jedes einen charakteristischen Meßbereich besitzt: - mechan. Manometer (Federrohr-, Membran-, Quarzsiral- Manometer) - Flüssigkeitsmanometer (Quecksilber-U-Rohr-Manometer, Ölmanometer) - Wärmeleitungsvakuummeter - Kaazitätsvakuummeter - Ionisationsvakuummeter Quecksilber-U-Rohr-Manometer werden vor allem zur Messung absoluter Drücke zwischen 10 und 1000 mbar benutzt. Auf ähnliche Weise können andere Flüssigkeiten mit niedrigeren Dichten als Quecksilber ( z. B. Wasser, Alkohol, Toluol, Petroleum ) in U-Rohr-Manometern für den Druckbereich zwischen etwa einem mbar und etwa 100 mbar eingesetzt werden. Derartige Manometer werden mit beiderseits offenen Manometerschenkeln häufig auch zur Messung von kleinen Druckdifferenzen bei höherem Absolutdruck verwendet. Zur Absolutmessung von Drucken zwischen 1 mbar und 10-5 mbar können Komressionsvakuummeter mit Quecksilberfüllung (auch,,mc Leod- Vakuumeter genannt) eingesetzt werden (vgl. Versuch 56).

Neben Druck und Temeratur ist das Vo1umen eine weitere Zustandsfunktion zur Beschreibung der thermodynamischen Eigenschaften eines Systems. Da es von der Ausdehnung des Systems abhängig ist, ist sie eine extensive Größe und somit additiv. Die Isothermen eines idealen Gases sind durch das Boyle-Mariotte' sche Gesetz gegeben. (1) v = const., wobei T = const. und n = const. Daraus folgt: oder: (2) d ( v) = 0 bzw. dv + vd = 0 (3) dv v d Eine bestimmte relative Änderung des Volumens hat eine gleich große relative Änderung des Drucks mit umgekehrtem Vorzeichen zur Folge. Mit Hilfe von Gl.(1) ist es somit möglich, unbekannter Volumina, wie z. B. das Innere eines Behälters mit komlizierter Geometrie oder von komlexen Zuleitungen, durch die einfache Messung von Drücken zu bestimmen. Aufgabe: Messen Sie das Volumen einer Laborgasflasche. Zum Versuchsaufbau: Der Versuch wird an einer Vakuumaaratur aus Glas (mit den Volumen v 2 ) durchgeführt, die über Glashähne mit einem Quecksilber-U-Rohr-Manometer, mit einem großen Glaskolben, dessen Volumen v 1 durch Auswägen bekannt ist, und der Laborgasflasche (mit dem unbekannten Volumen v 3 ) verbunden ist (Abb. 1).

Abb. 1: Schematischer Aufbau der Versuchsaaratur v 1 = bekanntes Volumen v 2 = Volumen der Aaratur v 3 = unbekanntes Volumen Durchführung: 1) Die gesamte Aaratur wird bis zu einem Druck < 0,2 mbar evakuiert. 2) Das Ventil der Laborgasflasche wird sorgfältig geschlossen und die restliche Aaratur belüftet. 3) Am U-Rohr-Manometer wird der Luftdruck ( 1 ) abgelesen und danach der Hahn zum Glaskolben (v 1 ) geschlossen. 4) Die restliche Aaratur wird auf einen Druck < 0,2 mbar evakuiert und danach der Hauthahn zur Pume geschlossen. 5) Der Verbindungshahn zwischen Glaskolben (v 1 ) und Aaratur wird geöffnet und der sich einstellende Druck ( 2 ) am U-Rohr-Manometer abgelesen.

Es gilt jetzt nach Gl. (1): (4) 1 v 1 = 2 (v 1 + v 2 ) 6) Das Ventil zur Gasflasche (v 3 ) wird geöffnet und der sich einstellende Druck ( 3 ) am U-Rohr-Manometer gemessen. Es gilt wiederum nach Gl. (1): (5) 1 v 1 = 3 (v 1 + v 2 + v 3 - v) Der Term v berücksichtigt die Volumenänderung, die als Folge der Verschiebung h des Quecksilbermeniskus im U-Rohr-Manometer zustande kommt. Es ist: (6) v = r 2 h, wo r = 4,5 mm ist. Aus Gl. (4) und Gl. (5) folgt: 1 1 (7) v 3 = 1 v 1 + v 3 2 7) Die Messungen werden mit 5 anderen Ausgangsdrücken ( 1 > 500 torr) wiederholt. Auswertung. 1) Das Volumen der Laborgasflasche (v 3 ) wird nach Gl. (7) als arithmetischer Mittelwert der 6 Messungen bestimmt. 2) Diskutieren Sie die Genauigkeit des Ergebnisses! - Wie groß ist der Streubereich der Messwerte v 3? - Wie groß ist der maximale Fehler einer Druckmessung? - Wie stark wirken sich die Fehler der einzelnen Druckmessungen auf den mittleren Fehler von v 3 aus? - Welcher relative Fehler entsteht, wenn v nicht berücksichtigt wird? Zubehör: Drehschieberume, U-Rohr-Manometer, Wärmeleitungsvakuummeter mit Anzeigegerät, Rundkolben aus Glas, Stahlflasche mit Ventil, Vakuumaaratur aus Glas.