Themen: 1. Lernstrategien welche sind am selbstgesteuerten Lernen beteiligt? 2. Vermittlung von Lernstrategien Themen Verwendete Literatur Lerntagebücher Winter, F. (2003): Lerntagebücher. In: Lernende Schule, Heft 21, S. 38 41 komplexe Trainingsprogramme "Textdetektive" weniger komplexe Trainingsprogramme Wohland, I./Spinath, B. (2004): Ein Lerntagebuch für den Unterricht in Schulen für Lern- und Körperbehinderte. In: Zeitschrift für Heilpädagogik, 2, S. 50 56 (siehe Beschreibung in Kap. 3.2 der Expertise ) Ruf, U./Gallin, P. (1998): Dialogisches Lernen in Sprache und Mathematik. Band 1: Austausch unter Ungleichen. Gründzüge einer interaktiven und fächerübergreifenden Didaktik. Seelze-Velber, S. 64 (Kopie verteilt) Gold, A.. et al. (2004): Wir werden Textdetektive. Lehrermanual und Arbeitsheft. Göttingen (eine Kopie wurde verteilt, die beiden verwendeten Folien befinden sich weiter unten im Dokument) Mind-Mapping Realschule Enger (2003): Lernkompetenz Geschichte, Geografie, Politik, Religion. Bausteine für das 5. bis 10. Schuljahr. Berlin, S. 42 (Kopie verteilt) Zeitmanagement Zimmerman, B.J./Bonner, S./Kovach, R. (1996): Developing Self-Regulated Learners. Beyond Achievement to Self-Efficacy (Kopie verteilt) Reziprokes Lehren siehe Beschreibung in Kap. 3.4 der Expertise 3. Evaluation Schülerkompetenzen Baumert, J./Heyn, S./Köller, O. (1992): Das Kieler Lernstrategien-Inventar (KSI). Kiel: Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften an der Universität Kiel (befindet sich weiter unten im Dokument, zusätzlich eine Skala zur Selbstwirksamkeit und zu Sachinteresse) Lehrerhandeln Selbst entwickelter Fragebogen (befindet sich weiter unten in diesem Dokument)
Anhang 1. 2 Seiten zu Textdetektive 2. Fragebogen zur Erfassung der Schülerkompetenzen 3. Fragebogen zur Erfassung des Lehrerhandelns
1. Textdetektive Ein Leseplan Vor dem Lesen a. Wie lautet die Aufgabe? Was ist mein persönliches Ziel? b. Wie erreiche ich mein Ziel? Welche Detektivmethoden, welche Mittel setze ich ein? Während des Lesens Ausgewählte Detektivmethoden einsetzen z.b. Detektivmethode 1: Überschrift beachten Detektivmethode 2: Bildlich vorstellen Detektivmethode 3: Verstehen überprüfen Detektivmethode 4: Wichtiges unterstreichen Detektivmethode 5: Wichtiges zusammenfassen Detektivmethode 6: Behalten überprüfen Detektivmethode 7: Umgang mit Textschwierigkeiten Nach dem Lesen a. Habe ich mein Ziel erreicht? Hatte ich einen Erfolg oder Misserfolg? b. Welche Gründe gab es für den Erfolg oder den Misserfolg? c. Was kann ich beim nächsten Mal machen?
Einübung realistischer Zielsetzungen Hatte ich einen Erfolg oder einen Misserfolg? Ich hatte einen Erfolg und habe mein Ziel erreicht. Ich hatte einen Misserfolg und habe mein Ziel nicht erreicht. Welche Gründe gab es dafür? Das Ziel war zu leicht. Das Ziel war genau richtig und... Das Ziel war genau richtig, aber... Das Ziel war zu schwer. Kreise ein, was zutrifft!... ich hatte Glück!... ich war gut!... ich habe mich angestrengt!... ich hatte Pech!... ich kann das nicht!... ich habe mich zu wenig angestrengt! Was werde ich beim nächsten Mal tun?
2. Fragebogen zur Erfassung der Schülerkompetenzen Baumert, J., Heyn, S. & Köller, O. (1992). Das Kieler Lernstrategien-Inventar (KSI). Kiel: Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften an der Universität Kiel. Memorieren Wenn ich mich vorbereite/lerne,... versuche ich alles auswendig zu lernen, was drankommen könnte. versuche ich, möglichst viel auswendig zu lernen. übe ich, indem ich mir den Stoff mehrfach aufsage. präge ich mir alles Neue möglichst so ein, dass ich es hersagen kann. sage ich mir alle wichtigen Sachen immer wieder gut auf. Elaborieren Wenn ich lerne,... versuche ich, mir klar zu machen, wie die Grundgedanken zueinander passen. versuche ich, mir klar zu machen, wie das Neue in mein bisheriges Wissen eingeordnet werden muss. versuche ich, mich an ähnliche Zusammenhänge zu erinnern und sie als Vergleiche zu benutzen. versuche ich den Inhalt mit früheren Erfahrungen zu verknüpfen. vergleiche ich das Neue mit Ähnlichem, das ich schon kenne, um es besser verstehen und behalten zu können.
versuche ich eigene Beispiele zu finden, die zum Stoff passen. versuche ich, die wichtigsten Punkte logisch aufeinander zu beziehen, so dass alles sinnvoll wird. versuche ich, auch Gedanken aus anderen Fächern mit dem Neuen zu verbinden. versuche ich, das Gelernte auf den praktischen Alltag zu beziehen. versuche ich den Stoff besser zu verstehen, indem ich Vergleiche mit Dingen ziehe, die ich schon kenne. versuche ich die verschiedenen Gedanken und Ideen zu verbinden. versuche ich das Neue mit den Dingen zu verbinden, die ich schon früher gelernt habe. Transformation Wenn ich einen Text lese/lerne,... schreibe ich kurze Zusammenfassungen der wichtigsten Punkte. versuche ich, die wichtigsten Aspekte mit eigenen Worten wiederzugeben. veranschauliche ich mir die wichtigsten Zusammenhänge in einer Skizze. schreibe ich mir während des Lesens die wichtigsten Punkte heraus. versuche ich den Stoff in Übersichten, Tabellen oder Skizzen zusammenzufassen. schreibe ich zur Wiederholung die wichtigsten Zusammenhänge noch einmal mit eigenen Worten auf. halte ich oft mit dem Lesen ein und schreibe die Hauptaussagen des Textes heraus. gehe ich meine Aufzeichnungen durch und fertige eine Gliederung an, die die wichtigsten Punkte nennt. mache ich mir kurze schriftliche Zusammenfassungen der wichtigsten Sachverhalte. fasse ich die wichtigsten Inhalte mit eigenen Worten zusammen.
Planung Wenn ich mich vorbereite/lerne,... mache ich mir eine Liste mit wichtigen Sachen und lerne sie dann. mache ich mir zuerst klar, was alles gelernt werden muss. versuche ich zuerst zu verstehen, wie der ganze Stoff aufgebaut ist, um meine Arbeit zu planen. suche ich die wesentlichen Punkte heraus, auf die ich mich dann beim Lernen konzentriere. mache ich mir zuerst klar, wie ich am besten bei der Vorbereitung vorgehe, dann erst beginne ich. verliere ich keine Zeit mit Überlegungen, wie ich vorgehe, sondern fange einfach an. liste ich zunächst alle Punkte auf, die ich intensiv lernen muss. mache ich mir die Aufgabe insgesamt klar und gehe dann schrittweise vor. Überwachung Wenn ich lerne,... beobachte ich mir ab und zu, ob ich auch wirklich bei der Sache bin. beobachte ich mich ab und zu selbst, um sicher zu sein, dass ich das Gelernte auch richtig verstanden habe. passe ich genau auf, dass ich das Wichtige auch behalte. gehe ich die letzten Unterrichtsstunden noch einmal durch, um mich zu vergewissern, ob ich auch alles verstanden habe. zwinge ich mir zu prüfen, ob ich das Gelernte auch tatsächlich behalten habe. halte ich oft mit dem Lesen ein, um zu überlegen, was die Hauptaussagen des Textes sind. mach ich beim Lesen ab und zu halt, um zu prüfen, ob ich das Gelernte auch verstanden habe.
Regulation Wenn ich lerne, und ich etwas nicht verstehe, suche ich nach zusätzlicher Information, um mir die Sache klar zu machen. versuche ich beim Lernen herauszufinden, was ich noch nicht richtig verstanden habe. benutze ich oft verschiedene Informationsquellen (Schulheft, Lehrbuch, Lexikon, Arbeitsblätter) und ich etwas nicht verstehe, versuche ich herauszufinden, was genau es ist, das ich nicht verstehe. schlage ich auch einmal in anderen Büchern als dem Lehrbuch nach.
Schwarzer, R./Jerusalem, M. (1999): Skalen zur Erfassung von Lehrer- und Schülermerkmalen. Dokumentation der psychometrischen Verfahren im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung des Modellversuchs Selbstwirksame Schulen. Berlin. Selbstwirksamkeit Ich kann auch schwierige Aufgaben lösen, wenn ich mich anstrenge. Es fällt mich leicht, neuen Unterrichtsstoff zu verstehen. Wenn ich eine schwierige Aufgabe an der Tafel lösen soll, glaube ich, dass ich das schaffen werde. Selbst wenn ich mal längere Zeit krank sein sollte, kann ich immer noch gute Leistungen erzielen. Wenn der Lehrer das Tempo noch mehr anzieht, werde ich die geforderten Leistungen kaum noch schaffen können. Auch wenn der Lehrer an meinen Fähigkeiten zweifelt, bin ich mir sicher, dass ich gute Leistungen erzielen kann. Ich bin mir sicher, dass ich auch dann noch meine gewünschten Leistungen erreichen kann, wenn ich mal eine schlechte Note bekommen habe. Rheinberg, F./Wendland, M. (2000): Potsdamer-Motivations-Inventar für das Fach Mathematik (PMI-M). Universität Potsdam, Institut für Psychologie. Sachinteresse Für mich ist es ganz wichtig, jemand zu sein, der gut mathematisch denken kann. In meiner Freizeit beschäftige ich mich auch unabhängig vom Unterricht mit Dingen, die mit Mathe zu tun haben. Ich mache für Mathe mehr, als ich für die Schule brauchen würde. Ohne Mathe würde mir etwas fehlen. Wenn ich Mathe abwählen könnte, so würde ich dies sofort tun. Ich habe neben meinem Schulbuch noch weitere Bücher zur Mathematik, in denen ich zu Hause freiwillig lese. Ich träume davon, einmal ein großer Mathematiker zu sein. Mathe interessiert mich nicht.
3. Erfassung des Lehrerhandelns Wie können Lernstrategien vermittelt werden? Unterrichtssituation: Von Zeit zu Zeit arbeiten die Schüler innerhalb eines gegebenen Zeitraums an Wahlaufgaben. Dabei fällt auf, dass eine Reihe von Schülern die dafür notwendigen Strategien nicht sicher beherrscht (z.b. Nachschlagen, Markieren und Strukturieren, Notizen anfertigen und verwerten). Wie würden Sie den Erwerb dieser Strategien unterstützen? Wählen Sie aus der folgenden Liste bitte die in Ihren Augen fünf wichtigsten Lösungsvorschläge aus! x 1. Ich (Anmerkung: der Lehrer) demonstriere alle Schritte der Strategieauswahl und -anwendung modellhaft und spreche dabei alle Gedanken laut aus. 2. Die Schüler halten wichtige Lernerfahrungen (z.b. welche Strategie hat sich bewährt, welche nicht?) in ihrem Arbeitsheft schriftlich fest. 3. Die Schüler erhalten ein Merkblatt, das einen Überblick über die wichtigsten Lernstrategien gibt und darüber hinaus auf deren Anwendung und Wirkungsweise eingeht. 4. Ich befrage die Schüler zu ihren Lerngewohnheiten. 5. Die Schüler erhalten die Gelegenheit, selbstständig an Aufgaben zu arbeiten, damit sie die dafür notwendigen Strategien üben und ausbauen können. 6. Ich übernehme die Rolle eines Trainers, der einzelne Schüler bei der Arbeit ganz genau beobachtet, klare Anweisungen und unmittelbares Feedback gibt (Was machst du jetzt genau? Warum machst du das?, etc.) 7. Ich greife einzelne Strategien heraus und lasse sie in immer neuen inhaltlichen Kontexten solange üben, bis die Schüler sie verinnerlicht haben. 8. Ein Mitschüler macht laut denkend vor, wie er an eine Aufgabe herangeht und sie auf seine Weise löst. 9. Ich gebe den Schülern Gelegenheit, Lernstrategien und ihre Besonderheiten selbst zu entdecken und versuchsweise zu erproben. 10. Die Schüler suchen sich Lernpartner, mit denen sie sich über ihre Lernerfahrungen austauschen (d.h. Wissen über den Umgang mit Problemen, Strategien und Aufgaben).