Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

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Transkript:

Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Staatsminister Helmut Brunner anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberpfalz am 20. Juni 2013 Schloss Guteneck Es gilt das gesprochene Wort! Ludwigstraße 2 team-fi@stmelf.bayern.de 80539 München www.forst.bayern.de

Anrede Ich bin heute sehr gerne nach Guteneck gekommen, um Ihnen persönlich und in Vertretung von Herrn Ministerpräsidenten Horst Seehofer die besten Glückwünsche zu Ihrem 40-jährigen Jubiläum zu überbringen. Forstwirtschaftliche Vereinigung Oberpfalz Der französische Schriftsteller Antoine de Saint- Exupéry hat einmal gesagt: Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen denn Zukunft kann man bauen. Diese Worte passen bestens zur Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberpfalz. Vor 40 Jahren wurde der Grundstein dafür gelegt, die Nachteile der kleinstrukturierten Besitzverhältnisse für unsere Waldbesitzer bestmöglich auszugleichen. Stand anfangs vor allem noch das Zusammenfassen der Holzmengen im Fokus, so hat man schnell erkannt, dass es auch immer wichtiger wird, die Interessen der Waldbesitzer auch auf anderen Ebenen zu vertreten. S e i t e 1

Mittlerweile hat sich die Vereinigung zu einem anerkannten Sprachrohr zur Politik, zu anderen forstlichen Verbänden und berufsständischen Institutionen entwickelt. Chancen zu erkennen und zu ergreifen diesen Weg lohnt es sich fortzusetzen. Denn wie heißt ein altes Sprichwort: Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit. Und die Herausforderungen der Zukunft sind groß. Herausforderung Klimawandel Waldumbau Denken wir nur an den Klimawandel mit Sicherheit eine der größten Herausforderungen unserer Gesellschaft. Dies wurde uns durch die Hochwasserkatastrophe der letzten Wochen leidvoll erst wieder bewusst. Wir werden uns künftig immer mehr auf solche Wetterextreme einstellen müssen. Stürme, Trockenheit und Borkenkäfer setzen auch insbesondere unseren Nadelholzreinbeständen zu und reißen stellenweise große Löcher in das Waldkleid. Da unsere Wälder gerade auch für den Hochwasserschutz besonders wichtig sind, müssen wir schauen, dass sie dies auch langfristig leisten können. S e i t e 2

In erster Linie geht es jetzt darum das Risiko durch die richtige Baumartenwahl zu minimieren. Das bedeutet aber nicht, dass wir auf die Fichte verzichten müssen. Auf geeigneten Standorten wird sie nach wie vor unser Brotbaum bleiben, aber die Fichte braucht dringend Gesellschaft. Es muss uns bayernweit gelingen, gemischte, strukturierte und stabile Bestände aufzubauen. Nur so können wir die Leistungsfähigkeit unserer Wälder dauerhaft sichern! Finanzielle Förderung Über die finanzielle Unterstützung ist es uns in den letzten vier Jahren schon gelungen, auf knapp 30.000 Hektar standortangepasste Mischwälder neu zu schaffen. Mein Ziel ist es, dass in Bayern bis zum Jahr 2020 insgesamt 100.000 Hektar gefährdete Nadelwälder in klimatolerantere Mischwälder umgebaut sind. Um hier schneller voran zu kommen, wird unsere Förderung ab 2014 noch attraktiver und zielorientierter ausgerichtet: S e i t e 3

Ich will vor allem bürokratische Hürden abbauen und den Fördervollzug vereinfachen. Zum Beispiel soll künftig wo immer möglich auf komplizierte Flächenermittlungen im Wald verzichtet und nach gepflanzter Stückzahl gefördert werden. Auch bei der Baumartenwahl wollen wir flexibler werden. Außerdem müssen wir künftig gerade in Wäldern mit erhöhtem Klimarisiko spezielle Anreize für den Waldumbau schaffen das soll projektorientiert geschehen. Ich denke hier vor allem an größere, besitzübergreifende Waldumbauaktionen, an denen sich eine Vielzahl von Waldbesitzern in Brennpunktregionen beteiligt. Ich bin überzeugt: diese Investitionen zahlen sich aus! Flächenstilllegung Risiken für unsere Forstwirtschaft kommen leider nicht nur von der Natur, sondern auch aus unserer Gesellschaft. Immer lauter werden da die Rufe von Naturschützern mehr Wald für den Erhalt der Biodiversität stillzulegen. S e i t e 4

Die Forderungen gehen von 5 Prozent und sogar bis zu 10 Prozent in öffentlichen Wäldern. Aber das ist aus meiner Sicht der falsche Weg, meine Damen und Herren. Denn die Waldbestände, auf die der Naturschutz heute ein Auge wirft, sind nicht trotz der Bewirtschaftung in einem guten Zustand, sondern gerade wegen der verantwortungsvollen Arbeit unserer Waldbesitzer und Förster. Deswegen ist die Bayerische Staatsregierung klar gegen pauschale Flächenstilllegungen. Wir setzen auf vielmehr den Grundsatz: Schützen durch Nutzen. Ich bin überzeugt, dass eine naturnahe und nachhaltige Forstwirtschaft auf ganzer Fläche das Beste für Bayern ist. Es kann nicht sein, dass unsere Sägewerke händeringend nach Holz suchen und wir gleichzeitig Flächen stilllegen, um dann das Holz aus dem Ausland zu importieren. Holz Bau-, Dämm- und Werkstoff Vielen ist immer noch nicht klar, dass wir auf ein Zeitalter zusteuern, in dem der Rohstoff Holz immer wichtiger wird. S e i t e 5

Sei es als klimafreundlicher Bau- und Werkstoff oder als CO2-neutraler Energieträger, Holz ist gefragter denn je. Mit keinem anderen Baumaterial können wir Energie einsparen und gleichzeitig klimaschädliches CO2 langfristig in Form von Kohlenstoff speichern. Deshalb: Wer mit Holz baut, betreibt aktiven Klimaschutz. Und das Beste daran ist: Wenn heute ein Haus aus heimischem Holz gebaut wird, ist es quasi bereits nach 40 Sekunden wieder nachgewachsen. Also wenn nicht bei uns, wo dann sollte Bauen mit Holz eine Selbstverständlichkeit werden? Seit 1991 hat sich bei uns in Bayern der Anteil von Einund Zweifamilienhäusern in Holzbauweise von 7,5 auf 17 Prozent schon mehr als verdoppelt. Aber es gibt noch Luft nach oben. Unsere europäischen Nachbarn zeigen es: In Österreich werden 35 Prozent aller Einfamilienhäuser in Holzbauweise errichtet. In Skandinavien sogar 85 Prozent. S e i t e 6

Holzbau im öffentlichen Bereich Ganz nach dem Motto mehr Vorbilder statt Vorschriften sind in Punkto Holzbau aber insbesondere auch der Staat und die Kommunen gefragt. In meinem Zuständigkeitsbereich setze ich das auch konsequent um. Ich möchte hier als Beispiele nur unser neues Amt für Ländliche Entwicklung in Tirschenreuth und den gerade entstehenden Neubau der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Buchen-Brettschichtholzbauweise erwähnen. Oder denken Sie an unser Walderlebniszentrum in Regensburg. Dort zeigen wir den Besuchern nicht nur Wald und Natur, sondern auch was mit dem Baustoff Holz alles möglich ist. Aber die bayerischen Kommunen können hier sogar weit mehr bewirken. Denn viele sind selbst Waldbesitzer: Über eine Viertelmillion Hektar Wald und damit gut 10 Prozent der Waldfläche im Freistaat befindet sich im Eigentum von mehr als 3.000 Körperschaften. S e i t e 7

Die Bautechniken unseres Zimmerer- und Holzbaugewerbes lassen kaum mehr Wünsche mehr offen. Sei es im Wohnungsbau, bei Kindergärten, Schulen, Sport oder Mehrzweckhallen, überall gibt es attraktive Lösungen mit Holz. Ich möchte deshalb heute alle anwesenden Gemeinderäte und Bürgermeister ermuntern: verwenden Sie für kommunale Baumaßnahmen Holz der kurzen Wege, vielleicht sogar aus dem eigenen Wald oder zumindest aus der unmittelbaren Nähe. Das schafft Verbundenheit mit und Wertschöpfung für die Region! Cluster Forst und Holz Das ist wichtig, denn unser Cluster Forst und Holz ist eine, wenn nicht sogar mit die wichtigste Schlüsselbranche im Ländlichen Raum. Mit insgesamt rund 190.000 Beschäftigten und einem Gesamtumsatz, der letztes Jahr auf rund 38 Milliarden Euro gestiegen ist zählt unsere Branche zu den fünf wichtigsten Wirtschaftszweigen im Freistaat. S e i t e 8

Doch zum Clustergedanken gehört auch, dass sich alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette, angefangen vom Baum bis zum Endprodukt bewusst sind, dass die Branche nur stark ist, wenn alle an einem Strang und vor allem in die gleiche Richtung ziehen. Vor diesem Hintergrund möchte ich noch zwei Themen ansprechen, die aus meiner Sicht wichtig sind: zum Einen die sichere und kontinuierliche Versorgung unserer Holzindustrie und zum Anderen die Werbung für unseren nachwachsenden Roh-, Bau- und Werkstoff. Bereitstellung von Holz und Holzwerbung Wir haben in Bayern eine leistungsfähige Holzindustrie mit einer jährlichen Einschnittskapazität von rund 20 Millionen Festmeter. Das heißt, wir könnten unseren mittelfristig möglichen Einschlag von jährlich rund 21 Millionen Festmetern komplett im eigenen Land verarbeiten. S e i t e 9

Konstante Größe sind die jährlichen rund 5 Millionen aus dem Staatswald und die knapp 1,5 Millionen aus den Kommunalwäldern. Im Privatwald hingegen sind die Zahlen rückläufig. Mittlerweile liegen wir hier mit rund 8,5 Millionen Festmetern auf dem Niveau der Jahre 1988-2002 und weit unter dem nachhaltig Möglichen. Im Staats- und Kommunalwald können wir den Einschlag aber nicht mehr weiter steigern. Hier haben wir die Nachhaltigkeitsgrenze erreicht. Das Potenzial steckt im Privatwald. Die Holzpreise haben eigentlich ein Niveau erreicht, zu dem sich der Einschlag mehr als lohnt. Und eines darf man auch nicht vergessen: Waldbesitzer, Säger und Holzverarbeiter sitzen letztendlich in einem Boot. Die gesamte Branche muss sich gegenseitig das Überleben ermöglichen. Zum Überleben gehört auch, dass man gemeinsam für den Roh-, Bau- und Werkstoff Holz wirbt. Denn wie heißt ein altes Sprichwort vom Industriemagnaten Henry Ford: Wer nicht wirbt, der stirbt. S e i t e 10

Umso mehr freue ich mich, dass sich die Forstwirtschaftliche Vereinigung Oberpfalz am Werbebündnis pro Holz Bayern beteiligt. Unser gemeinsames Ziel ist, die vielfältigen Vorteile von Holz noch stärker herauszustellen. Ich kann nur an alle Forstwirtschaftlichen Vereinigungen, Waldbesitzervereinigungen und Firmen der Holzindustrie appellieren, dem Beispiel der Oberpfälzer Vereinigung zu folgen und sich hier mit einzubringen. Wenn alle mit anpacken, kann es gelingen unserem Rohstoff Holz den Platz ganz oben auf dem Podest zu verschaffen, den er sich mehr als verdient hat. Schluss Meine Damen und Herren, Friedrich Wilhelm Raiffeisen sagte einmal: Was dem einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele. Lassen Sie uns in diesem Sinne künftig gemeinsam alle Chancen nutzen, die sich uns bieten und gleichzeitig mit den Herausforderungen wachsen. S e i t e 11

Allen früheren und jetzigen Verantwortlichen der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberpfalz stellvertretend Ihrem 1. Vorsitzenden Herrn Josef Ziegler danke ich ganz herzlich, dass Sie sich in diesem Sinne in den vergangenen vier Jahrzehnten bereits für unsere Gesellschaft und den ganzen Cluster eingesetzt haben. Für die nächsten 40 Jahre wünsche ich Ihnen viel Erfolg und stets eine glückliche Hand. S e i t e 12