IUS EUROPAEUM 56. Christopher P. Schmidt. Grund- und Menschenrechte in Europa

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Transkript:

IUS EUROPAEUM 56 Christopher P. Schmidt Grund- und Menschenrechte in Europa Das neue System des Grund- und Menschenrechtsschutzes in der Europäischen Union nach dem Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon und dem Beitritt der Union zur EMRK Nomos

IUS EUROPAEUM Herausgegeben von: Prof. Dr. Eva-Maria Kieninger Prof. Dr. Eckhard Pache Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Sieber in Verbindung mit dem Europäischen Rechtszentrum der Universität Würzburg Band 56

Christopher P. Schmidt Grund- und Menschenrechte in Europa Das neue System des Grund- und Menschenrechtsschutzes in der Europäischen Union nach dem Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon und dem Beitritt der Union zur EMRK Nomos

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Zugl.: Würzburg, Univ., Diss., 2012 ISBN 978-3-8487-0206-0 1. Auflage 2013 Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2013. Printed in Germany. Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.

Vorwort Seit Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon ist die Europäische Grundrechtecharta rechtsverbindlich geworden und somit neben die ungeschriebenen Grundrechte als allgemeine Rechtsgrundätze getreten. Mit dem Beitritt der EU zur EMRK, wird der Grundrechtsschutz in der Union nunmehr dreigliedrig. Mit der vorliegenden Arbeit habe ich mich der Herausforderung gestellt, die neue Systematik des Europäischen Grundrechtsschutzes herauszuarbeiten. Da dies ein ohnehin nicht ganz unkompliziertes Unterfangen ist, das jedoch für das Verständnis der Rechtslage grundsätzliche Bedeutung hat, habe ich mich dabei bemüht, eine auch für den juristischen Laien verständliche Sprache zu finden. Ich hoffe, dass hierbei auch die von mir gewählte Herangehensweise die kurze geschichtliche Herleitung der Grundrechte und ihre Einordnung in das Recht der Europäischen Union und des Europarats hilfreich ist. Bewusst habe ich aus der schier unüberblickbaren Masse an Literatur und Rechtsprechung zu dem Thema eine knappe und übersichtliche Auswahl getroffen. Ich konnte dabei die bis Mai 2011 erschienene Literatur berücksichtigen. Ich bedanke mich bei meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Eckhard Pache, für das in mich gesetzte Vertrauen und die hervorragende Betreuung meiner Arbeit. Frau Prof. Dr. Stefanie Schmahl bin ich für die zügige Erstellung des Zweitgutachtens zu Dank verpflichtet. Herrn Rechtsanwalt Malte Müller-Wrede danke ich herzlich für die Beschäftigung als wissenschaflticher Mitarbeiter, die mir während der Erstellung der Arbeit neben der erfrischenden Abwechslung einen interessanten Einblick in völlig andere Bereiche des Rechts ermöglicht hat. Letztlich wäre ich nicht, wo ich heute bin, ohne die Unterstützung und den Rückhalt der wichtigsten Menschen in meinem Leben, meiner Familie und meiner Lebensgefährtin. Ich widme diese Arbeit meinem Vater. Berlin, im März 2013 Christopher P. Schmidt 5

Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis 13 Einführung 17 A. Grundlagen der Untersuchung 17 I. Stand der Forschung 17 II. Begriffsklärung 18 B. Gang der Untersuchung 21 KAPITEL 1: Entwicklung und Bedeutung der Grund- und Menschenrechte in Europa 23 A. Historische Betrachtung der Idee der Menschenrechte 23 I. Ideengeschichtlicher Hintergrund und historischer Ursprung 24 1. Ansätze in der Antike 24 a) Antike Philosophie 24 b) Insbesondere: die Stoa 25 c) Zwischenergebnis 26 2. Christentum 26 3. Rationales Naturrecht 28 II. Formale Entwicklung 29 1. Englische Rechts- und Freiheitsverbürgungen 30 2. Die amerikanischen Bills of Rights 31 3. Die französische Déclaration des Droits de l Homme et du Citoyen 33 III. Zusammenfassung Historische Betrachtung der Idee der Menschenrechte 35 B. Die verschiedenen Grund- und Menschenrechtssysteme in Europa 35 I. Europarat 36 1. EMRK 37 a) Entwicklung 37 b) Rechtsnatur 38 (1) Rang in den nationalen Rechtsordnungen 39 (2) Verleihung von Individualrechten durch die EMRK 40 (3) Supranationale Elemente die EMRK als Teilverfassung 41 c) Rechtsgrundlagen 43 7

(1) Die Bestimmungen der EMRK 43 (2) Die Zusatzprotokolle 45 2. (Revidierte) Europäische Sozialcharta 46 II. Europäische Union 47 1. Allgemeine Rechtsgrundsätze der Union, Art. 6 Abs. 3 EUV 48 a) Entwicklung 48 b) Rechtsgrundlagen und Rechtsnatur 49 c) Rechtserkenntnisquellen 52 (1) Verfassungsüberlieferungen der Mitgliedstaaten 52 (2) EMRK 53 2. Charta der Grundrechte der Europäischen Union, Art. 6 Abs. 2 EUV 54 a) Entwicklung 54 b) Rechtsgrundlagen und Rechtsnatur 56 3. Die Grundfreiheiten des AEUV Grundrechte im klassischen Sinn? 58 4. Gemeinschaftscharta der sozialen Grundrechte der Arbeitnehmer 60 III. Zusammenfassung Das Grundrechtssystem in der EU 60 C. Zusammenfassung Entwicklung und Bedeutung der Grundund Menschenrechte in Europa: Das Grundrechtssystem in der EU 61 KAPITEL 2: Der Beitritt der EU zur EMRK 63 A. Die Geschichte der Beitrittserwägungen 64 I. Erste Beitrittserwägungen 64 II. Gutachten 2/94 des EuGH 64 III. Vertrag von Lissabon und Zusatzprotokoll Nr. 14 zur EMRK 66 IV. Zusammenfassung 67 B. Der Beitritt gemäß dem Vertrag von Lissabon 67 I. Konventionsrechtliche Voraussetzungen 67 1. Ratifikation des 14. Zusatzprotokolls 68 2. Ermächtigungsgrundlage, Art. 59 Abs. 2 EMRK ZP14 69 3. Verfahren, Art. 59 Abs. 2 EMRK ZP14 70 II. Unionsrechtliche Voraussetzungen 71 1. Ermächtigungsgrundlage, Art. 6 Abs. 2 S. 1 EUV 72 2. Verfahren, Art. 216 ff. AEUV 73 a) Vertragsverhandlung und Unterzeichnung 73 b) Abschluss des Vertrags 74 3. Art. 1 Protokoll (Nr. 8) zu Art. 6 Abs. 2 EUV 74 III. Zusammenfassung 75 C. Probleme im Zusammenhang mit dem Beitritt 76 I. Modalitäten des Beitritts der EU zur EMRK 77 8

1. Personelle Beteiligung der EU an den Institutionen der EMRK und des Europarats 77 a) Unionsrichter am EGMR, Art. 20 ff. EMRK 77 (1) Verzicht auf die Entsendung eines Richters 78 (2) Entsendung eines Richters ad hoc 79 (3) Entsendung eines vollwertigen Unionsrichters 81 b) Beteiligung im Ministerkomitee im Hinblick auf Art. 46 Abs. 2 EMRK 83 c) Beteiligung in der Parlamentarischen Versammlung 86 2. Finanzielle Aspekte des Beitritts der EU zur EMRK 87 3. Der Beitritt zu den Zusatzprotokollen der EMRK 88 a) Der Beitritt zu den verfahrensrechtlichen Zusatzprotokollen 88 b) Der Beitritt zu den materiell-rechtlichen Zusatzprotokollen 89 4. EXKURS: Beitritt der EU zum Europarat 91 5. Zusammenfassung 92 II. Inhaltliche Divergenzen zwischen EMRK und Unionsgrundrechten 94 1. Artikel der EGRC, die die gleiche Bedeutung haben, wie die entsprechenden Artikel der EMRK, deren Tragweite aber umfassender ist 95 2. Bestimmungen der EGRC, die nicht in der EMRK enthalten sind 97 3. Bestimmungen der EMRK, die nicht in der EGRC enthalten sind 98 4. Divergenzen in der Rechtsprechung des EGMR und des EuGH 99 a) Materielle Divergenz bezüglich eines materiellen Grundrechts 99 b) Materielle Divergenz bezüglich eines prozessualen Grundrechts 100 c) Zusammenfassung Materielle Divergenzen in der Rechtsprechung 102 III. Rechtsschutz 103 1. Das Verhältnis von EGMR und EuGH zueinander 103 a) Das Verhältnis der Gerichtshöfe vor einem Beitritt der EU zur EMRK 104 b) Das Verhältnis der Gerichtshöfe nach einem Beitritt der EU zur EMRK 105 2.»Staatenbeschwerde«gegen die EU 105 3. Bestimmung des Beschwerdegegners 106 4. Interventionsrecht der EU 108 9

IV. Zusammenfassung Probleme im Zusammenhang mit dem Beitritt 108 D. Zusammenfassung Der Beitritt der EU zur EMRK 110 KAPITEL 3: Das Verhältnis der europäischen Grund- und Menschenrechte zueinander 115 A. Die EMRK als Rechtserkenntnisquelle 116 I. Für die Grundrechte der EGRC 117 1. Die Präambel der EGRC 117 2. Die Verweisung des Art. 52 Abs. 3 EGRC 118 a) Gleichlaufklausel, Kongruenzklausel oder Transferbzw. Inkorporationsklausel? 119 b) Anwendungsbereich des Art. 52 Abs. 3 EGRC 122 (1) Abgrenzung des Anwendungsbereichs des Art. 52 Abs. 3 S. 1 EGRC durch das Tatbestandsmerkmal der»sich entsprechenden Rechte«123 (2) Die Erläuterungen zu Art. 52 Abs. 3 S. 1 EGRC 126 c) Rechtsnatur der Verweisung statisch oder dynamisch? 128 d) Umfang der Verweisung 130 (1) Schutzbereiche der Grundrechte»Bedeutung«, Schranken der Grundrechte»Tragweite«130 (2) Einheitliches Begriffsverständnis»Bedeutung und Tragweite«als Synonym für umfassende Kohärenz 131 (3)»Bedeutung und Tragweite«Schutzgut und Schutzbereich mit Schranken 132 e) Zwischenergebnis 133 3. Die Erläuterungen zur EGRC i. V. m. Art. 6 Abs. 1 UAbs. 3 EUV 134 a) Bindungsgrad der Erläuterungen 134 b) Die EMRK als Rechtserkenntnisquelle in den Erläuterungen zur EGRC 136 4. Zusammenfassung 136 II. Für die allgemeinen Rechtsgrundsätze 137 1. Die Rechtsprechung des EuGH 137 2. Die»Verweisung«des Art. 6 Abs. 3 EUV 138 3. Zusammenfassung 139 B. Konkurrenz 139 I. Allgemeines zu Konkurrenz und Vorrang von Normen 140 1. Die allgemeinen Vorrangregeln 141 2. Das Bezugssystem der Untersuchung: die Rechtsordnung der Union 143 10

II. Im Speziellen: Konkurrenz und Vorrang von Grundrechtsnormen das Prinzip der Meistbegünstigung 144 III. Konkurrenz zwischen der EGRC und der EMRK 147 1. Konkurrenz zwischen EMRK und EGRC anhand der allgemeinen Vorrangregeln 148 a) Der lex superior-grundsatz 148 (1) Bindungswirkung der EMRK gemäß Art. 216 Abs. 2 AEUV 149 (2) Bindungswirkung der EGRC gemäß Art. 6 Abs. 1 EUV 151 (3) Zwischenergebnis: Anwendungsvorrang der EGRC 152 b) Der lex specialis-grundsatz 153 c) Der lex posterior-grundsatz 154 2. Vorrang der EMRK als Erkenntnisquelle, Art. 52 Abs. 3 EGRC 155 3. Vorrang der EMRK aufgrund völkerrechtlicher Bindung 155 4. Zwischenergebnis 156 IV. Konkurrenz zwischen der EGRC und den allgemeinen Rechtsgrundsätzen 157 1. Konkurrenz zwischen EGRC und allgemeinen Rechtsgrundsätzen anhand der allgemeinen Vorrangregeln 158 a) Gleicher Geltungsrang gemäß Art. 6 Abs. 1 und 3 EUV 158 b) Weitere Differenzierungen 160 2. Überschießende Geltung der allgemeinen Rechtsgrundsätze 161 a) Bedeutung der allgemeinen Rechtsgrundsätze für von der EGRC nicht erfasste Altfälle 162 b) Die allgemeinen Rechtsgrundsätze als Möglichkeit der Entwicklung eines»auffanggrundrechts«162 c) Fortentwicklung der allgemeinen Rechtsgrundsätze vor dem Hintergrund der EGRC als»momentaufnahme«163 d) Die Opt-outs Großbritanniens, Polens und Tschechiens aus der EGRC Bedeutung der allgemeinen Rechtsgrundsätze im Bereich des Protokolls (Nr. 30) 164 (1) Inhalt und Rechtswirkung von Art. 1 Abs. 1 Protokoll (Nr. 30) 166 (2) Inhalt und Rechtswirkung von Art. 1 Abs. 2 Protokoll (Nr. 30) 169 (3) Inhalt und Rechtswirkung von Art. 2 Protokoll (Nr. 30) 170 (4) Fazit 172 3. Zwischenergebnis 174 V. Konkurrenz zwischen den allgemeinen Rechtsgrundsätzen und der EMRK 175 11

1. Konkurrenz zwischen EMRK und den allgemeinen Rechtsgrundsätzen anhand der allgemeinen Vorrangregeln 175 2. Supplementärverhältnis zwischen EMRK und allgemeinen Rechtsgrundsätzen? 177 3. Zwischenergebnis 178 C. Kontrolle des gesamten europäischen Grundrechtsschutzes anhand der EMRK, Art. 1, 19 EMRK 178 D. Ergebnis 179 I. Grundsatz des»meistbegünstigungsprinzips«180 II. (Anwendungs-) Vorrang der EGRC vor der EMRK und den allgemeinen Rechtsgrundsätzen 180 III. Bedeutung der allgemeinen Rechtsgrundsätze für die Fortentwicklung des Grundrechtsschutzes und im Bereich des Protokolls (Nr. 30) 182 IV. Kontrolle des gesamten europäischen Grundrechtsschutzes anhand der EMRK 182 Literaturverzeichnis 183 12