Mikrobielle! Genomik!

Ähnliche Dokumente
Vorlesungsthemen Mikrobiologie

27 Funktionelle Genomanalysen Sachverzeichnis

Inhalt. Entdeckung und allgemeine Informationen. Klassifizierung. Genom Viren untypische Gene Tyrosyl-tRNA Synthetase. Ursprung von grossen DNA Viren

Organisation und Evolution des Genoms

In den Proteinen der Lebewesen treten in der Regel 20 verschiedene Aminosäuren auf. Deren Reihenfolge muss in der Nucleotidsequenz der mrna und damit

Inhalt Genexpression Microarrays E-Northern

KV: Translation Michael Altmann

Translation benötigt trnas und Ribosomen. Genetischer Code. Initiation Elongation Termination

Vererbung. Die durch Fortpflanzung entstandene Nachkommenschaft gleicht den Elternorganismen weitgehend

Genaktivierung und Genexpression

Gentechnologie für Einsteiger

Brock Mikrobiologie kompakt (Pearson Studium - Biologie) 2015

Was ist der Promotor? Antwort: Eine spezielle Nucleotidsequenz auf der DNA, an der die RNA-Polymerase bindet um die Transkription zu starten.

Translation benötigt trnas und Ribosomen. Genetischer Code. Initiation Elongation Termination

Klausur zum Modul Molekularbiologie ILS, SS 2010 Freitag 6. August 10:00 Uhr

Eukaryotische messenger-rna

6. DNA - Bakteriengenetik

Gentechnische Methoden

Vorlesung Molekulare Humangenetik

Vom Gen zum Protein. Zusammenfassung Kapitel 17. Die Verbindung zwischen Gen und Protein. Gene spezifizieren Proteine

Posttranskriptionale RNA-Prozessierung

Versuch 2 DNA Reparatur und Rekombination

DNA enthält Gene. DNA Struktur. DNA Replikation. Gentransfer in Bakterien

1. Skizzieren Sie schematisch ein Gen mit flankierender Region. Bezeichnen und beschriften Sie:

Gen Protein Aufgaben: Edel LK-Bio BI-3

Antibiotika sind oft Inhibitoren der Genexpression

DNA-Replikation. Konrad Beyreuther. Stefan Kins

Neue Enzyme für ein altes Organeil: Kryptische peroxisomale Lokalisationssignale in Pilzen. Dissertation

Molekularbiologie 6c Proteinbiosynthese. Bei der Proteinbiosynthese geht es darum, wie die Information der DNA konkret in ein Protein umgesetzt wird

DNA Replikation ist semikonservativ. Abb. aus Stryer (5th Ed.)

TRANSKRIPTION I. Die Herstellung von RNA bei E-Coli

A T C G G C T A A T A T

Klonierung von S2P Rolle der M19-Zellen. POL-Seminar der Biochemie II Sebastian Gabriel

Dr. Jens Kurreck. Otto-Hahn-Bau, Thielallee 63, Raum 029 Tel.:

Expression der genetischen Information Skript: Kapitel 5

BCDS - Biochemische Datenbanken und Software

Informationsgehalt von DNA

Vorlesungsthemen Mikrobiologie

Phagen. Extra Anforderung

Stammzüchtung. Selektion von natürlichen Varianten. Ungerichtete genetische Veränderungen zufallsverteilte induzierte Mutagenese

URSPRUNG UND EVOLUTION VON ARCHAEEN - EINE ABHANDLUNG AUF STAND VON 2006

Biochemie Vorlesung Die ersten 100 Seiten

Molekularbiologische Grundlagen

Vorlesung LV-Nr Molekularbiologie für Agrarwissenschaften. J. Glößl, SS 2007

GEIM- TECHIMOLOGISCHE ARBEITSMETHODEN

Praktikum der Molekulargenetik

Beschreiben Sie in Stichworten zwei der drei Suppressormutationen, die man in Hefe charakterisiert hat. Starzinski-Powitz, 6 Fragen, 53 Punkte Name

Evolution und Entwicklung

Seminar zur Grundvorlesung Genetik

Transkription Teil 2. - Transkription bei Eukaryoten -

Inhaltsverzeichnis. 1. Lebensformen: Zellen mit und ohne Kern DNA: Träger der genetischen Information... 9

Mendel Gregor Mendel (*1822, 1884)

Bioinformatik I: Grundlagen der Gentechnik

KV: Genexpression und Transkription Michael Altmann

Mündliche Themen: aus der Grundanforderungen

mrna S/D UTR: untranslated region orf: open reading frame S/D: Shine-Dalgarno Sequenz

Aufgabe 1. Bakterien als Untersuchungsgegenstand!

2.) Wie lautet in der Genomforschung das Fachwort für Vielgestaltigkeit? a) Polytheismus b) Polymerisation c) Polymorphismus d) Polygamismus

Molekulargenetik Biologie am Inhaltsverzeichnis Die Begriffe DNA, Nukleotid, Gen, Chromosom und Epigenom definieren...

Der Träger aller genetischen Informationen ist die D N A - Desoxyribonucleic acid (Desoxyribonucleinsäure, DNS)

6. DNA -Bakteriengenetik

Gene und Genome. Maxine Singer und Paul Berg. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Ingrid Haußer-Siller, Dagmar Hörn, Ina Raschke und Sebastian Vogel

Hochdurchsatz Generierung und Analyse von Arabidopsis thaliana-proteinen

Seminar zur Grundvorlesung Genetik

Zellstrukturen und ihre Funktionen Zellkern (inkl. Chromosomen)

Institut für Biochemie und Molekulare Medizin. Lecture 1 Translational components. Michael Altmann FS 2011

Von der Präbiotik über eine RNA-Welt zur DNA-Welt

Zentrales Dogma der Biochemie Zyklus eines Retrovirus Der Fluss der genetischen Information verläuft von der DNA zur RNA zum Protein. Zumindest bis 19

Die DNA Replikation. Exakte Verdopplung des genetischen Materials. Musterstrang. Neuer Strang. Neuer Strang. Eltern-DNA-Doppelstrang.

Übersicht Sequenziermethoden

DNA: Aufbau, Struktur und Replikation

Neue DNA Sequenzierungstechnologien im Überblick

DNA mrna Protein. Initiation Elongation Termination. RNA Prozessierung. Unterschiede Pro /Eukaryoten

[Grundlagen der] Physiologie der [Mikro-]organismen

Vorlesungsthemen Mikrobiologie

Grundideen der Gentechnik

Evolution und Phylogenetischer Stammbaum der Organismen

DNA mrna Protein. Initiation Elongation Termination. RNA Prozessierung. Unterschiede Pro /Eukaryoten

Arten der Intronen. Spliceosome Struktur des snrnp U1. Spliceosome. Vorlesung 3: Evolution des eukaryotischen Genoms 4/20/11

Evolution und Phylogenetischer Stammbaum der Organismen

Genetik - The Human Genome Project. Überblick über die Genetik. Die gesamte Erbinformation eines Menschen befindet sich in jedem Zellkern

8. Translation. Konzepte: Translation benötigt trnas und Ribosomen. Genetischer Code. Initiation - Elongation - Termination

Genetik Praktikumsklausur SS2005

PCR basierte- Detektionstechniken

Inhalt 1 Modellorganismen

Gleichheit, Ähnlichkeit, Homologie

Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2014

Lehrstuhl für Mikrobiologie Prof. Dr. Michael Thomm

Stammzüchtung. Selektion von natürlichen Varianten. Ungerichtete genetische Veränderungen zufallsverteilte induzierte Mutagenese

Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2016

Informationsgehalt von DNA

Molekulare Mechanismen der Signaltransduktion Kartierung des AXR1 Gens + early auxin-induced genes Folien:

Evolution & Genetik (Beispiel Hämoglobin) Prof. Dr. Antje Krause FH Bingen / akrause@fh-bingen.de

Teil I Grundlagen der Zell- und Molekularbiologie

Bioinformatik: The Next Generation

Einführung Molekulare Bioinformatik

Transkript:

Mikrobielle Genomik

Genomik Genom = genetische Ausstattung eines Lebewesens Genomik = Kartierung, Sequenzierung, Analyse, Vergleich von Genomen Genomsequenzierung erlaubt auch globales Studium der Genexpression 1. Genom: RNA-Virus, 3569 bp, 1976 1. DNA-Genom: Einzelstrang DNA Virus, 5386 bp, 1977 durch Fred Sanger, Dideoxysequenzierung 1. Zellgenom: Haemophilus influenzae, 1995 Institute for Genomic Research Rockville, MD, 1830137 bp

Genomik heute: automatische DNA-Sequenzierung & Bioinformatik menschliches Genom (HUGO): ca 25,000 Gene Reis Wein (verschiedene Rebsorten ) viele Pathogene (Borrelia burgdorferi, Plasmodium sp., EHEC)

GOLD: Genomes OnLine Database www.genomesonline.org Genomes (7/2013) Bacterial Archaeal Eukaryal Metagenomes* Complete 6330 227 311 392 Ongoing 15038 393 4920 3028 *230 environmental: Acid mine drainage, Biofilms of drinking water, Alaskan soil, Nevada hot springs, Rice endophyte community, 128 host-associated: Human intestinal microorganisms, human skin, human oral mucosa, etc.

Vektoren für genomische Klonierung Phagen BACs YACs braucht man NUR für konventionelles = Sanger-Sequenzieren

Genkarte eines künstlichen Bakterienchromosoms (BAC) ~300 kb

Genkarte eines künstlichen Hefechromosoms (YAC) CEN centromer 200-800 Kb ARS (autonom replizierende Sequenz = ori) Wirt hat Genotyp ura (auxotroph für Uracil, Ura - )

Sequenzierung: Bestimmung der Reihenfolge der Nukleotide in DNA oder RNA DNA Sequenzierung Sanger Dideoxymethode Erfunden von Fred Sanger am LMB in Cambridge (geboren 1918; Nobel Prizes Chemistry 1958 &1980) didexoyntps und deoxyntps werden gemeinsam eingesetzt in bestimmtem Verhältnis Analoga bewirken Abbruch der DNA-Kette Basen sind radioaktiv markiert Gelelektrophorese zur Auftrennung der DNA- Fragmente

DNA Sequenzierung: Sanger Dideoxymethode

DNA Sequenzierung: Sanger Dideoxymethode

DNA Sequenzierung: Sanger Dideoxymethode Basen können auch durch Fluoreszenz markiert werden

DNA Sequenzierung: 454 Pyrosequenzierung - 100x schneller als Sanger-Methode - Kurze DNA-Stücke (100-400bp) an beads gebunden, auf fibre optic Platte; > 10 6 beads pro Platte - Zur Komplementärstrangsynthese werden 4 dntps in Sequenz über die Platte gespült - Bei Einbau wird Pyrophosphat freigesetzt, das von Luciferase in Licht verwandelt wird - Lichtpulse werden registriert - Kann das menschliche Genom in wenigen Tagen sequenzieren

DNA Sequenzierung: 454 Pyrosequenzierung

DNA Sequenzierung: 454 Pyrosequenzierung

DNA Sequenzierung: Next generation sequencing - 100x schneller als Sanger-Methode - Kurze DNA-Stücke (100bp) an beads gebunden, auf fibre optic Platte; > 10 6 beads pro Platte - Zur Komplementärstrangsynthese werden 4 dntps in Sequenz über die Platte gespült - Bei Einbau wird Pyrophosphat freigesetzt, das von Luciferase in Licht verwandelt wird - Lichtpulse werden registriert - Kann das menschliche Genom in wenigen Tagen sequenzieren

Assembly und Annotierung von DNA-Sequenzen - Zusammensetzen der Fragmente in der richtigen Reihenfolge - Annotation: Identifizierung der Gene (= ORFs, Open Reading Frames), und funktioneller Regionen

Assembly von DNA-Sequenzen - Sequenzieren heute ausschliesslich mit der shot gun Methode: Erfordert anschliessend Zusammensetzen der Fragmente in der richtigen Reihenfolge Assembly...ATGCCAGCTTGAACGG......TACGGTCGAACTTGCC... Annotation

Annotation von DNA-Sequenzen: wie findet der Computer einen ORF? AUG UAA mrna Sequenz Shine/Dalgarno-Sequenz (AGGA), die 8 Basen vom einem Startcodon (AUG) entfernt liegt.

Annotation von DNA-Sequenzen: wie findet der Computer ein funktionelles Gen? - Bei Prokaryoten: Ribosomenbindestelle (SD) upstream von Start-AUG, gefolgt von ORF vernünftiger Grösse (>100 aa), dann STOP-Codon - exprimierte Gene haben Homologe in anderen Organismen BLAST (Basic Local Alignment Search Tool)-Suche in Daten- Banken helfen entscheiden, ob ORF ein echtes Gen darstellt - trna, rrna Gene haben kein AUG - Bis zu 10% aller Gene sind falsch annotiert

Grösse von Genomen Bei Bakterien & Archaea starke Korrelation zwischen Genom- Grösse und ORF-Anzahl Daten basieren auf 115 vollständigen Genomen von Bacteria und Archaea. PNAS 101: 3160 (2004).

Grösse von Prokaryoten-Genomen Bei Bakterien & Archaea starke Korrelation zwischen Genom- Grösse und ORF-Anzahl: 1Mb = 1000 ORFs Für freilebende Organismen, kleinstes Genom ca. 1400 ORFs Autotrophe haben kaum grössere Genome als Heterotrophe Kleinste Genome bei prokaryotischen Parasiten und Endosymbionten (490 kb, ca 500 gene) Grösstes bekanntes Bakteriengenom 9.1 Mb, 8300 ORFs; Bodenbakterien Genominhalt definiert die Lebensumstände & umgekehrt: Bsp. Thermotoga maritima, hyperthermophil, marine Sedimente

Genfunktionen in bakteriellen Genomen

Genfunktionen in bakteriellen Genomen: %-Anteil einzelner Kategorien abhängig von Genomgrösse

Organellengenome Mitochondrien & Chloroplasten stammen von Endosymbionten ab Chloroplastengenom: Photosynthese, Autotrophie Chloroplasten rrna, trna, viel Introns Transfer einiger Gene zum Nukleus zirkular Mitochondriengenom: oxidative Phosphorylierung, rrnas, trna, Proteinbiosynthesegene; weniger als Chloroplasten benutzen einen vereinfachten genetischen Code linear oder zirkular können auch Plasmide enthalten viele Mito-Proteine sind kern-codiert

Chloroplastengenom 120-160 kb, several sequenced, similar; viele Gene homolog zu Cyanobakterien: bestätigt Endosymbiontenhypothese Large single copy (RNA polymerase, RubisCO) Inverted repeats (rrna Gene) Small single copy

TABLE 15.4 Some chloroplast genomes Genes encoding Organism Size (bp) Proteins trna rrna Inverted repeats Chlorella vulgaris Green alga 150,613 77 31 1 Absent Euglena gracilis Protozoan 143,170 67 27 3 Absent Mesostigma viride Protozoan 118,360 92 37 2 Present Pinus thunbergii Black pine 119,707 72 32 1 Present Oryza sativa Rice 134,525 70 30 2 Present Zea mays Corn 140,387 70 30 2 Present

Menschliches Mitochondriengenom 16.569 bp Das Genom kodiert eine 16S-und eine 12S-rRNA (die den prokaryotischen 23S- und 16S-rRNAs entsprechen) sowie 22 trnas. Die 13 Gene (grün unterlegt) kodieren Proteine: Cytb, Cytochrom b; ND1-6, Komponente des NADH-Dehydrogenasekomplexes; COI-III, Untereinheiten des Cytochromoxidasekomplexes; ATPase 6 & 8. D-loop enthält die beiden Promotoren sowie Sequenzen für die Replikation.

Mitochondriengenome Unterscheiden sich stark voneinander: z.b. 3-62 Protein- codierende Gene Benutzen einfacheren genetischen Code Können linear oder circulär sein Pflanzen-Mitochondrien & Chloroplasten benutzen RNA-editing durch chemische Konversion C zu U In Protozoen-Mitochondrien RNA-editing durch Insertion oder Deletion von Nukleotiden

RNA-Editing: Insertion oder Deletion von Basen in der mrna Funktion & Ursprung unbekannt Aminosäuresequenz der Untereinheit III des Enzyms Cytochromoxidase des Protozoons Trypanosoma brucei. Das Protein wird in Mitochondrien codiert. Kleinbuchstaben = Editing

Organellen & Zellkern-Genom Hefe-Mitochondrien enthalten 400 verschiedene Proteine, nur 8 sind vom Mito-Genom kodiert Zellkern-codierte Proteine für Translation & Energieproduktion homolog zu Bakterienproteinen: Tranfer vom Endosymbiont zum Wirtszellkern? Aber: nur 50 der 400 Proteingene sind homolog zu den Bakterien, von denen Mitochondrien abstammen (alpha- Proteobakterien) Weitere 150 sind verwandt mit Bakterienproteinen, aber nicht alpha-proteobakterien Der Rest (ca 200 Gene) hat keine identifizierbaren bakteriellen Homologe

Metagenome Sequenzanalyse gepoolter DNA oder RNA aus einer Umwelt- Probe: kompletter Gengehalt aller Organismen, die in diesem Habitat leben = Metagenom Beispiele: Korallenriff Atemwege See-Eis in der Antarktis Salzseen in der Wüste Waldboden Die meiste DNA in natürlichen Habitaten ist nicht mit lebenden Zellen assoziiert, sondern ist frei, z.b. in Tiefseesedimenten

Genomfunktion & Regulation Genom, Transcriptom & Proteom: Genexpression interaktiv mit Signalen aus der Umwelt (z.b. zum Verständnis von Krankheiten, Umweltverschmutzung) Transcriptom: die gesamte mrna, die von einem Organismus unter spezifischen Bedingungen produziert wird Analyse durch Micro-Arrays (aka Gene Chips)

Transcriptom- Analyse durch Micro-Array

Transcriptom-Analyse durch Micro-Array MOVIE

Transcriptom-Analyse durch Micro-Array

Andere Anwendungen für Micro-Arrays: Vergleich von Genen nah verwandter Organismen (Pathogene & Nicht-Pathogene E.coli) Identifizierung von Mikroorganismen (z.b. in der Diagnostik von Krankheitserregern) ʻPhylochipsʼ: 16S rrna Oligos, zur Identifizierung der Mikrobenpopulation in einer Umweltprobe Identifizierung von höheren Organismen, z. B. bei der Qualitätskontrolle von Fertignahrung

Proteomik (funktionelle Genomik) Proteom: alle Proteine einer Zelle zu einem gegebenen Zeitpunkt methodisch: 2D-Gele Häufig mit zwei kombinierten, unterschiedlich markierten Proben (2-Farben Fluoreszenz) Genomik + Proteomik: Genexpression interaktiv mit Signalen aus der Umwelt (z.b. zum Verständnis von Krankheiten, Umweltverschmutzung)

Proteom-Analyse einer Kultur von Escherichia coli Autoradiogramm einer zweidimensionalen Polyacrylamidgelelektrophorese von Proteinen

Proteom-Analyse einer Kultur von Escherichia coli Autoradiogramm einer zweidimensionalen Polyacrylamidgelelektrophorese von Proteinen

Proteomik: Vergleich mehrerer, fluoreszenz-markierter Proben

Proteomik: Vergleich mehrerer, fluoreszenz-markierter Proben = 2D-DIGE (differential gel electrophoresis)

Evolution von Genomen Gene, die verwandte Sequenzen haben, heissen homolog Gruppen von homologen Genen heissen Genfamilien Gene, deren Ähnlichkeit aus einer Genverdopplung stammt, heissen paralog (Bsp: verschiedene Lactat-Dehydrogenase Enzyme des Menschen) Gene in zwei verschiedenen Organismen, die sich ähneln, weil die beiden Organismen von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen, heissen ortholog ( Bsp: LDH von Lactobacillus und LDH des Menschen) d.h. Genfamilien enthalten sowohl Paraloge als auch Orthologe

Evolution von Genomen

Evolution von Genomen Duplikation kann einzelne Gene betreffen, oder das ganze Genom; Bsp S. cerevisiae, Arabidopsis Bei Bakterien ist Genomduplikation selten, und tritt nur teilweise auf Genom-Evolution in Prokaryoten hauptsächlich durch horizontalen Genfluss (Transformation, Transduktion, Konjugation) Detektion von horizontalem Genfluss über GC-Gehalt der DNA und Codon-Bias

Pan-Genome & Core Genome E. coli core genome = 2200 genes; pangenome = 13,000 genes pathogenic E. coli can encode up to 5000 genes

Pathogenicity Islands in E.coli