Die aktuelle Situation der Schiffbarkeit der Oder, Möglichkeiten und Ausblick Dipl.-Ing. H.-J. Heymann, WSA Eberswalde
Die Schifffahrt auf der Oder
Internationale Verträge und Vereinbarungen - Vertrag zwischen der BRD und der RP über die Vermarkung und Vermessung der gemeinsamen Grenze und die Einsetzung einer ständigen gemischten Grenzkommission - Abkommen Zwischen der Regierung der BRD und der Regierung der RP über die Binnenschifffahrt - Abkommen zwischen der BRD und der RP über die Ausübung schifffahrtspolizeilicher Aufgaben auf den Grenzgewässern der Oder,Westoder und L.N. - Verwaltungsvereinbarung über die Organisation und die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Sicherheit und Leichtigkeit der Schifffahrt auf den Grenzgewässern der Oder. - Verwaltungsvereinbarung über die Organisation und die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Eisaufbruches auf den Grenzgewässern der Oder..
Internationale Verträge und Vereinbarungen - Vereinbarung über die Internationale Kommission zum Schutz der Oder gegen Verunreinigung (IKSO) - Regelwerk zur Durchführung von Unfalluntersuchungen auf den Grenzgewässern der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen - Vereinbarung über die Durchführung zyklischer Peilungen an den Grenzabschnitten der Oder und der Westoder - Vertrag zwischen der BRD und der RP über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft an den Grenzgewässern
Arbeits - und Projektgruppen an der Oder -Internationale Kommission zum Schutz der Oder vor Verunreinigungen - Grenzgewässerkommission - Arbeitsgruppe Verkehrsrecht - Arbeitsgruppen W 1 bis W 5 - Projektgruppe Stromregelungskonzeption für die Oder
Zugelassene Fahrzeuge auf der Oder Gemäß Binnenschifffahrtsstraßen Ordnung sind die zulässigen Fahrzeugabmessungen stark schwankend Einflußfaktoren sind: - der jeweilige Oderabschnitt - die Fahrtrichtung ( Berg - oder Talfahrt) - die Fahrrinnentiefe Somit entstehen zulässige Fahrzeugabmessungen Länge/Breite wie z.b.: 125/11,45 ; 94/18 ; 137/11,45 ; 125/18; bis 156/11,45 und bei unbeladenen Schubverbänden 125/22,90 ( alle Maße in m )
Verkehrs - und Navigationsregeln auf der Oder Gesetzliche Grundlagen Binnenschifffahrtsstraßenordnung (BRD) Binnenschifffahrtsgesetz (RP) Anordnung des Direktors des Binnenschiffahrtsamtes Stettin Schifffahrtspolizeiliche Anordnungen Navigationsregeln Besitz eines Streckenzeugnisses Regelungen zur Nachtschifffahrt Schifffahrtssperren bei Eis Fahrrinnenkennzeichnung
Die Gewährleistung der Schifffahrt erstreckt sich auf - Erfassung und Bekanntgabe der täglichen Wasserstände (entlang der Grenzoder 12 Pegel auf deutscher Seite) - monatliche Verkehrssicherungspeilungen und Setzen fester und schwimmender Schifffahrtszeichen - Reparatur/Instandsetzung von beschädigten Buhnen - Hindernisbeseitigung
Informationen für die Schifffahrt auf der Oder Tägliche Bekanntgaben auf der Homepage des WSA Eberswalde ( Fahrrinnentiefen, Abladetiefen, Tauchtiefen, Pegelstände, Brückendurchfahrtshöhen ) Elektronischer Wasserstraßen Informationsservice ( ELWIS ) ( in mehreren Sprachen ) Nautischer Informationsfunk (NIF )
Behandlung von Schiffsunfällen und Havarien Rettung von Personen: grundsätzlich durch denjenigen, der zuerst am Unfallort ist Ölhavarien und Brandbekämpfung: jeweils hoheitlich zuständige Landesbehörden, Feuerwehr Bergung havarierter Schiffe: durch den betroffenen Eigner / Reeder, Unterstützung e.v.durch WSV
Das Eis der Oder Das Gebiet der Oder wird seiner geographischen Lage wegen im Winter durch kaltes Festlandsklima beeinflußt. Die Oder friert daher häufiger und länger zu,als alle anderen natürlichen Wasserstraßen im Zuständigkeitsbereich der Wasser-und Schifffahrtsverwaltung. Neben der zwangsläufigen Einstellung der Schifffahrt drohen bei Eisversetzungen Hochwassergefahren,die beim Zusammentreffen mit Schmelzwasser- und Niederschlagsereignissen katastrophale Folgen haben können. Im Jahr 1947 kam es infolge derartiger Ereignisse zu Deichbrüchen,die zu einer Überflutung des gesamten Oderbruchs führten.
Eisbildung
Die zugefrorene Oder
Grundlage des Eisaufbruchs auf der Oder Verwaltungsvereinbarung über die Organisation und die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Eisaufbruchs auf den Grenzgewässern der Oder von km 542,4 bis km 704,1 und der Westoder von km 0,00 bis km 17,15
Notwendigkeit des Eisaufbruchs - Schutzbedürfnis der anliegenden Städte,Dörfer,Industrie und Landwirtschaft im unteren Lauf der Oder sowie der dort lebenden Bevölkerung
Ausbau und Unterhaltung an der Oder - Für die Unterhaltung (Erhalten des Sollzustandes) ist jedes Land in seinem Zuständigkeitsbereich verantwortlich. - Ausbaumaßnahmen bedürfen in jedem Fall der Planfeststellung. Dabei ist unter anderem eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen,bei der das andere Land zu beteiligen ist.
Wassertiefenhäufigkeiten der Strecken 1-4 3.00 Wassertiefe 1975 mittlere Wassertiefe Strecke 4 2.50 2.00 Wassertiefe 1990 Fahrwassertiefe [m] 1.50 1.00 0.50 0.00 Strecke 1 (km 542,4-586) Strecke 2 (km 586-617,5) Strecke 3 (km 617,5-667,2) Strecke 4 (km 667,2-704,1) 1975 (extrem feucht) 1990 (extrem trocken) 0 50 100 150 200 250 300 350 Unterschreitungsdauer [d] Wasserstände an 115 Tagen unterschritten Wasserstände an 30 Tagen unterschritten schiffbare Tage schiffbare Tage Eis-Tage Eis-Tage
Zur Schaffung stabiler und zuverlässiger Schifffahrtsbedingungen ist,da ein Ausbau der Oder nicht in Frage kommt,eine aktuelle Stromregelungskonzeption für die Oder zu erstellen!
Stromregelungskonzept für die Oder Für die Oder bestehen derzeitig keine wissenschaftlich-technischen Vorgaben für Strombaumaßnahmen. Eine deutsch polnische Projektgruppe erarbeitet deshalb ein gemeinsames Stromregelungskonzept, das künftig ein abgestimmtes Vorgehen bei Strombaumaßnahmen ( Buhnen, Längswerke) erleichtern soll.
Projektorganisation Auftrag LGr Lenkungsgruppe: KZGW, RZGW Stettin, WSD O, WSA EW (Hr. Wiśniewski, Hr. Dr. Kreft o.v, Hr. Hildebrandt o.v, Hr. Heymann) Leiter LGr: Hr. Heymann berichtet Auftrag PG Projektleiter (PL): WSA EW (Fr. Jeske) Projektteam (PT): WSA EW (Fr. Ewe, Fr.Lauschke) RZGW Stettin (Fr. Dynia, Hr. Hladki, Hr. Zakrzewski) Westp. Techn. Universität Stettin (Prof. Buchholz, Hr. Dr. Mrozinski) BAW (Ref. W2) (Hr. Hentschel) AN Auftragnehmer (AN): BAW (Ref. W2) (Dr. Huber, Hr. Hentschel) Westp. Techn. Universität Stettin Sonstige Dritte (Ing. Büros, )
Stromregelung durch Buhnen
Buhneninstandsetzung
Buhneninstandsetzung Reitwein intakte Buhnen am rechten Ufer massive Schäden am linken Ufer, im Bereich der Schwachstelle
Buhneninstandsetzung Reitwein Beschreibung der Situation 06.09.2004 10.08.2003 Durchrisse an Buhnenwurzeln, Hinterströmung der Buhnen und Inselbildung Erosion der Ufer schreitet fort Aufweitung des Abflussquerschnittes Forderung Polens: Instandsetzung des Regelungssystems, um einen ungehinderten Eisbrechereinsatz sicherzustellen Ziele des WSA Eberswalde: Instandsetzung der Regelungsbauwerke Wiederherstellung der Fahrrinnentiefe Beseitigung der Hochwassergefahrenstelle Anpassung der Bauweise zum Erhalt der ökologisch wertvollen Strukturen im Uferbereich 18.09.1992
Die Oder im europäischen Wasserstraßennetz Daten der Oder: Länge: ca. 912 km Schiffbar: ca. 733 km Fallhöhe: 168 m Quelle der Oder
Die neue Netzstruktur der WSV Kategorie A Ersatzinvestitionen und Ausbau ( > 5,0 Mio t ) Kategorie B - Ersatzinvestitionen unter Beachtung von Ausbau- ( > 3,0 Mio t ) parametern und Optimierungsmaßnahmen (Vertiefung, geringfügige Verbreiterung) Kategorie C - Bestandserhaltung, kein Ausbau ( > o,6 Mio t) sonstige Wasserstraßen Wahrnehmung von Eigentümerverpflichtungen
Bundestagesinitiative Infrastruktur und Marketing für den Wassertourismus in Deutschland verbessern Abgeordnete und Fraktion der CDU/CSU und SPD Drucksache 16/10593 vom 15.10.2008
Der Deutsche Bundestag fordert die Regierung auf, im Rahmen verfügbarer Haushalsmittel 1. den Informationsfluss bezüglich wassertouristischer Projekte zu den Ländern, Kommunen und Gemeinden sicherzustellen und damit Informationsangebote für die Kommunen vorzuhalten; 2. den sportbootgerechten und umweltverträglichen Ausbau von Wartestellen beispielsweise durch Anlegestege und Laufrohre sicherzustellen, um eine optimale Nutzung der Schleusen sicherzustellen; 3. Möglichkeiten für den Einsatz von Saisonkräften an Sportbootschleusen zu prüfen, um in der Hauptsaison Wartezeiten zu vermeiden und eine optimale Ausnutzung der Schleusenkapazitäten, auch durch erweiterte Öffnungszeiten, zu erreichen; 4. die Sport- und Wassersportwirtschaftsverbände bei Wasserstraßeninfrastrukturplanungen zu beteiligen und deren Interessen frühzeitig zu berücksichtigen; 5. die Empfehlungen für die Gestaltung von Wassersportanlagen an Binnenwasserstraßen, herausgegeben durch den Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung zusammen mit den Nutzern zu aktualisieren. Hierbei soll dem umweltverträglichen Wassertourismus Rechnung getragen werden; 6. ein einheitliches System von Piktogrammen an Bundeswasserstraßen aufzustellen und gemeinsam mit dem Deutschen Tourismusverband dafür zu werben, dass das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie finanzierte System der sog. Gelben Welle flächendeckend an allen Bundes und Landeswasserstraßen eingesetzt wird; 7. angesichts der Bedeutung des Wassertourismus in Deutschland sicherzustellen, dass Projekte, die die Übertragung von bundeseigenen Wasserstraßen an Länder und Kommunen beinhalten, eine Anschubfinanzierung durch den Bund erhalten können; 8. eine koordinierende Stelle einzurichten, die bei Genehmigungsverfahren für Wassersportanlagen behilflich ist, da die Zuständigkeiten aufgrund des verfassungsrechtlich begründeten Staatsaufbaus bei verschiedenen Behörden auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene angesiedelt sind; 9. den Wassertourismus zu fördern und dazu bereits vorhandene Informationsangebote zu einem bundesweiten Marketingkonzept zusammenzuführen. Hierbei ist die Zusammenarbeit mit den Vertretern aus den Bereichen des Wassertourismus sowie des Wassersports zu organisieren. Das bundesweite Marketingkonzept soll international durch die Deutsche Zentrale für Tourismus, z. B. durch eine entsprechende Werbeaktion oder Broschüre, präsentiert werden;
Bewertung Wassersportreviere
Bewertung Wassersportreviere
2007 an der Oder:
Schwimmsteganlagen Schwedt (gepl.) Hohensaaten Zollbrücke Bleyen Lebus Ziegenwerder Ratzdorf
Schwimmsteganlage - Draufsicht
Schwimmsteganlage - Ansichten
Sportbootanleger Ratzdorf
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