Industrie 4.0 Auswirkungen auf Aus- und Weiterbildung in der M+E Industrie

Ähnliche Dokumente
Industrie 4.0 zieht das eine Revolutionierung der Aus- und Weiterbildung in der M+E Industrie nach sich?

Facharbeiter sind sie die Verlierer bei Industrie 4.0?

Ergebnisse Generische Handlungsfelder I

Digitalisierung und die Herausforderungen in der Ordnungsarbeit

Die Modernisierung der M+E-Berufe

Willkommen. Willkommen. Modernisierung der M+E-Berufe Agiles Verfahren der Sozialpartner. Michael Patrick Zeiner. VDMA Abteilung Bildung

Modernisierung der M+E-Berufe Agiles Verfahren der Sozialpartner

Aus- und Weiterbildung 4.0 in der M+E-Industrie

Berufsschulen in Baden-Württemberg auf dem Weg zur Berufsbildung 4.0 eine Zwischenbilanz

Qualifizierung 4.0 Anforderungen an die berufliche Aus- und Weiterbildung

Teilnovellierung der industriellen Metallund Elektroberufe und des Mechatronikers

Digitale Arbeitswelten Herausforderungen für die Mitbestimmung

Elektroberufe und des Mechatronikers. Ausbilder-Arbeitskreis Juli 2018 IHK Siegen

Gewerbliche Schule Göppingen. Digitalisierung in der Ausbildung an der GS-GP

Willkommen. Willkommen. Industrie 4.0 Thesen zur Beruflichen Bildung von morgen. Ausbilder-Erfa LV Ost Michael Patrick Zeiner

Manfred Theunert Berufsgruppenspezifische Ausbildung aus der Perspektive der Wirtschaft

Standardisiertes Qualifizierungskonzept zur Integration der Hochvolt-Technik in die Duale Berufsausbildung

Teilnovellierung der industriellen Metallund Elektroberufe und des Mechatronikers

Berufliche Handlungsfähigkeit in digitalisierten Arbeitsumgebungen verlangt Prozess- und Systemkompetenz didaktische Ansätze in der Ausbildung

Dr. Horan Lee. Qualifizierungsszenarien für die Facharbeit in der Arbeitswelt 4.0

ProAW 4.0 Prozessberatung in der Aus- und Weiterbildung 4.0

Integration von Flüchtlingen. Alina Dajnowicz Wörleschwang,

Evaluation der Förderung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten und ihrer Weiterentwicklung zu Kompetenzzentren

Eine sichere Welt. 4.0 Neue Herausforderungen für Personalverantwortliche und das Aus- und Weiterbildungspersonal Wolfgang Reichelt.

Digitale Wirtschaft und Arbeitswelt Panel 2: Qualifikationen

Baden-Württemberg SEMINAR FÜR AUSBILDUNG UND FORTBILDUNG DER LEHRKRÄFTE KARLSRUHE (BERUFLICHE SCHULEN)

Das Hybrid-Lernkonzept

Elektromobilität bewegt weltweit Internationale Konferenz der Bundesregierung Forum 4: Kompetenzen Ausbildung & Qualifizierung

Projekt TrialNet Inklusion durch betriebliche Ausbildung Strategien, Instrumente, Erfahrungen

Notwendigkeit einer beruflichen Aus- und Weiterbildung im Sektor der erneuerbaren Energien am Beispiel Windenergiesektor?

Standardisiertes Qualifizierungskonzept zur Integration der Hochvolt-Technik in die Duale Berufsausbildung

Ausbildung und Qualifizierung für Industrie Den Wandel erfolgreich gestalten -

Arbeitswelt 4.0 und die Zukunft der Berufe

Jochen Würstle Elektronikschule Tettnang

Teilnovellierung der industriellen Metallund Elektroberufe und des Mechatronikers

Industrie 4.0 Auswirkungen auf die Ausbildung

Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Systeme Beruflicher (Weiter-)Bildung in Entwicklungs- und Schwellenländern

Forum 8: Interessenvertretung kann Berufsbildung 4.0 Der Bildungsausschuss im Betriebsrat

Donnerstag, um 10:00 Uhr hbw Haus der Bayerischen Wirtschaft, ConferenceCenter, Europasaal Max-Joseph-Straße 5, München

f-b Forschungsinstitut Betriebliche Bildung

Statement zur Vorstellung des MINT-Frühjahrsreports Dr. Michael Stahl. Geschäftsführer Bildung / Volkswirtschaft

Teilnovellierung der industriellen Metall- und Elektroberufe und des Mechatronikers. Informationsveranstaltung IHK Nürnberg

Teilnovellierung der industriellen Metall- und Elektroberufe und des Mechatronikers

BMBF-Forschungsinitiative ASCOT

Gemeinsam in die Zukunft investieren.

Unterschiede nutzen, gemeinsames Lernen stärken

Teilnovellierung der industriellen Metallund Elektroberufe und des Mechatronikers

Förderung der Integration von Geflüchteten in die duale Ausbildung Transferpotenziale aus dem Modellversuchsförderschwerpunkt

Aus- und Weiterbildung für Industrie 4.0 in der Praxis

Digitalisierung und Industrie 4.0. Herausforderung und Chance für die Ausbildung in der M+E-Industrie

Entwicklung von Qualifizierungsmodulen für sich verändernde Berufsbilder im Kontext der Digitalisierung Jobstarter plus-projekt ZQ.

Quantität versus Qualität- Die Aussetzung der AEVO und. ihre Folgen

Lernreise Industrie 4.0 live

come with ME! Interessieren Informieren Ausprobieren

Berufsbildungspolitik: Wissenschaft im Dialog mit der beruflichen Praxis

Ziemlich beste Freunde - gemeinsame Weiterbildungsangebote von Kammern und Hochschulen

Berufssprache Deutsch. Förderung der beruflichen Sprachkompetenz von Jugendlichen in Ausbildung und Ausbildungsvorbereitung

Modellversuch Brücke in die duale Ausbildung (BridA)

Studium an Hochschulen

Qualifizierung und Motivation von Ausbildungspersonal im Handwerk für den Einsatz digitaler Medien im der Ausbildung

Bildung und Nachwuchs

Bildungspolitische Herausforderungen beim Übergang von der Schule in die Ausbildung

Sonderpreis Ausbildung. Deutscher Bildungspreis Learning ej O U R N A L. Akademie. Initiiert von:

Perspektiven M+E F+E Kongress Begrüßung. Bertram Brossardt

Lernort überbetriebliche Bildungsstätten Rolle und Potenziale

Projekt Fachkräftesicherung durch betriebliche Weiterbildung. Gefördert durch

Neue Wege in die duale Ausbildung Heterogenität als Chance für die Fachkräftesicherung

Betriebliche Konzepte für eine erfolgreiche Ausbildung Geflüchteter

Was Betriebe wollen! Potenzielle Nachqualifizierungsbedarfe für Anund Ungelernte in regionalen Unternehmen.

Fachkräftequalifikation für die digitalisierte Arbeit von morgen

Digitales Enabling neue Qualifizierungsprogramme IT

Die Teilnovellierung der industriellen Metall- und Elektroberufe zum 1. August 2018 und Ansatzpunkte für die Weiterbildung

Aus- und Weiterbildung für die digitalisierte Produktion. Herausforderungen für das Berufsbildungssystem und die betriebliche Praxis

Willkommen. Willkommen. zum Marktplatz der Projektideen. Industrie 4.0 InKoWe. Frankfurt, 12. Juni 2017

Neue Konzepte und Technologien für die berufliche Aus- und Weiterbildung in der Schweißbranche

Mittwoch, 26. Oktober 2016 um 09:30 Uhr

Berufsprofile für Industrie 4.0 weiterentwickeln

Bereich Medizindidaktik und Ausbildungsforschung, Studiendekanat, Universitätsmedizin Göttingen

Modernisierung der industriellen Metall- und Elektroberufe

Anmeldung für (Fach-) Abiturienten

Produktionstechnolog/inn/en am Hans-Böckler-Berufskolleg (Köln) HANS-BÖCKLER-BERUFSKOLLEG Maschinentechnik Sekundarstufe II

Industriedialog Industrie 4.0 E I N R Ü C K B L I C K

Abschlussbericht. Forschungsprojekt Auszubildendenzufriedenheit September 2016

Ein Vierteljahrhundert Begeisterung wecken

Industrie 4.0: Thesen zu Arbeit und Qualifikation. VDW Stiftung, Berufliche Schulen Gelnhausen Gelnhausen, 8. März 2016

Digitalisierung der Arbeitswelt - Herausforderungen für die Berufsbildung

Was Staatlich geprüfte Technikerinnen und Techniker können und was sie für ihren beruflichen Aufstieg vermissen.

Modellversuch. EMU Externes Management gestaltungsoffener Ausbildung in neuen und neu geordneten Berufen in kleinen und mittleren Unternehmen

PERSPEKTIVE DIGITALISIERUNG

Integration durch Ausbildung und Arbeit. Integration durch Ausbildung und Arbeit Wir machen das!

Berufliches Bildungssystem der Landwirtschaft. Anforderungen erfüllt?

Plattform Industrie 4.0

Für anerkannte Ausbildungsberufe werden vom zuständigen Fachministerium, in

sprungbrett bayern SPEED DATING

Nationale Plattform Elektromobilität AG 6 Ausbildung und Qualifizierung

Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

Transkript:

Landesausschuss für Berufsbildung Industrie 4.0 Auswirkungen auf Aus- und Weiterbildung in der M+E Industrie Veranstaltung am Sabine Broda, Abteilung Bildung

Agenda Ausgangspunkt der Studie Wissenschaftler und beteiligte Unternehmen Forschungsfrage und Forschungsdesign Berufe-Atlas Handlungsempfehlungen Erstausbildung betriebliche Weiterbildung Weiterbildungsanbieter Qualifizierung Ausbilder und Berufsschullehrer Ausstattung Berufsschule Ausblick Folie 1

Studie Industrie 4.0 Ausgangspunkt der Studie Auftraggeber bayme vbm Ausgangslage Unsicherheit über Auswirkungen von Industrie 4.0 auf Aus- und Weiterbildung in der M+E Industrie Meilensteine 1 2 3 4 5 6 Fallstudien Studienergebnisse Expertenworkshop 1 Expertenworkshop 2 Expertengespräche Literaturanalyse Expertenworkshop 3 März 2015 bis Juni 2015 Juni / Juli 2015 sechs Unternehmen Juli / August 2015 30.09.2015 25.11.2015 13.01.2016 Kongress: 19.04.2016 Folie 2

Studie Industrie 4.0 Wissenschaftler und beteiligte Unternehmen Wissenschaftliches Team Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Spöttl (Uni Bremen, ehemaliger Leiter des Instituts für Technik und Bildung / ITB Bremen) Prof. Dr. Lars Windelband (Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, Abteilung Technik) B.Sc., M.Sc. Christian Gorldt, BIBA-Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH Dipl.-Berufspäd., Dipl.-Ing. Thorsten Grantz, Universität Bremen B.Sc., M.Ed., Tim Richter, Universität Bremen Folie 3

Studie Industrie 4.0 Wissenschaftler und beteiligte Unternehmen Beteiligte Einrichtungen AFSMI German Chapter e. V. Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Berufliche Schulen AUDI AG Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst bbw Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V. BiBB Bundesinstitut für Berufsbildung BMW AG BROSE FAHRZEUGTEILE GmbH & Co. KG Europa-Universität Flensburg Festo AG & Co. KG Festo Didactic SE Fraunhofer Academy Fraunhofer IAO Stuttgart GESAMTMETALL Jungheinrich AG KATHREIN-WERKE KG KUKA AG KUKA Systems GmbH KUKA Roboter GmbH MAN Diesel & Turbo SE Maschinenfabrik Reinhausen GmbH MSF Vathauer Antriebstechnik GmbH OHB Teledata GmbH Robert Bosch GmbH ROHDE & SCHWARZ GmbH & Co. KG Seeburger AG Siemens AG GESAMTMETALL ThyssenKrupp Systems Engineering GmbH Trumpf GmbH & Co. KG Technische Universität Dortmund Technische Universität Dresden Technische Universität München Universität Bremen WAREMA Renkhoff SE ZF Friedrichshafen AG Folie 4

Studie Industrie 4.0 Forschungsfrage und Forschungsdesign Untersuchte Fragestellungen Wie werden die Mitarbeiter im gewerblich technischen Bereich mit der neuen Anlagengeneration, die nach allen Beschreibungen intelligenter sein wird als die heutige, interagieren? Wie werden sich dadurch die Qualifikations- und Kompetenzprofile verändern? Wie und ggf. in welcher Form muss sich die berufliche Aus- und Weiterbildung in der M+E Industrie deshalb verändern? Design der Studie Literaturanalyse Fallstudien Expertengespräche Expertenworkshops Deckungsanalysen Folie 5

Studie Industrie 4.0 Berufe-Atlas Folie 6

Studie Industrie 4.0 Handlungsempfehlungen Erstausbildung Duale Ausbildung ist schon heute aufgrund der Prozessorientierung sehr anpassungsfähig. Industrie 4.0-Berufe-Atlas: je mehr ein Beruf (z. B. Mechatroniker) von Industrie 4.0 Entwicklungen tangiert ist, desto höher ist der Veränderungsbedarf und desto größer ist die zeitliche Anpassungsnotwendigkeit. Empfehlung 1: Kurzfristige Überarbeitung von Berufsprofilen (12 Monate) z. B. Elektroniker für Automatisierungstechnik, Mechatroniker Empfehlung 2: Mittelfristige Überarbeitung von Berufsprofilen (24 Monate) z. B. Produktionstechnologe, Anlagenmechaniker Empfehlung 3: Langfristige Überarbeitung von Berufsprofilen (36 Monate) z. B. Fertigungsmechaniker, Fachkraft für Metalltechnik Empfehlung 4: Option Zusatzqualifikationen als Zwischenschritt Folie 7

Studie Industrie 4.0 Handlungsempfehlungen Betriebliche Weiterbildung Einzelangebote im Feld, z. B. von Bildungsanbietern, häufig firmenübergreifend und sehr allgemein (auf Überblickswissen) angelegt. Einige Unternehmen entwickeln firmenspezifische und arbeitsprozessbezogene Weiterbildungsoptionen. Produktbezogene Weiterbildung bei Lieferfirmen von Anlagen. Empfehlung 5: Lernkonzepte für Großunternehmen produktionsnahe Lernfabriken, für das Lernen ausgestaltete Lernräume direkt in der Produktionsumgebung Empfehlung 6: Lernkonzepte für kleine und mittlere Unternehmen produktionsnahe Lerninseln, die Arbeitsinfrastruktur mit einer Lerninfrastruktur verknüpfen, so dass Arbeit und Qualifizierung gleichzeitig stattfinden Folie 8

Studie Industrie 4.0 Handlungsempfehlungen Weiterbildungsanbieter Oft mangelt es Unternehmen an aktuellem, praxisrelevantem Wissen zur Digitalisierung, um Anwendungen von Industrie 4.0 und Vernetzung betrieblicher Prozesse zusammenzuführen und weiterzuentwickeln. Empfehlung 7: Betriebsspezifische Angebote durch Bildungsanbieter für Mitarbeiter in KMU, um Fachkräfte in einem ersten Schritt an die Potenziale von Industrie 4.0-Lösungen betriebsnah heran zu führen Empfehlung 8: Breite Angebote für alle Qualifikationsniveaus Förderung von kontextbezogenen Querschnittskompetenzen bei allen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen verankern (statt einzelner Technologien, die Vernetzung und das Zusammenwirken in den Mittelpunkt stellen) Folie 9

Studie Industrie 4.0 Handlungsempfehlungen Qualifizierung Ausbilder und Berufsschullehrer Ausreichend qualifiziertes Ausbildungspersonal (Ausbilder und Berufsschullehrer) ist ein Schlüssel zur optimalen Vorbereitung der Auszubildenden auf Industrie 4.0. Weder die Rahmenlehrpläne noch die Lehrkräfte beruflicher Schulen sind bisher auf Industrie 4.0 in der Breite vorbereitet. Empfehlung 9: Inhaltliche und didaktische Weiterbildung des Qualifizierungspersonals (z. B. Weiterbildungsmaßnahmen für Lehrer in Kooperation mit Unternehmen) Folie 10

Studie Industrie 4.0 Handlungsempfehlungen Ausstattung Berufsschule Angemessene technische Ausstattung, die den Anforderungen von Industrie 4.0 nahe kommt ist die Grundlage für einen starken Anwendungsbezug. Empfehlung 10: Ausstattungsinitiativen in den Bundesländern länderspezifische Bestandsaufnahme zur technischen Ausstattung in den Berufsschulen vorlegen und ggf. Förderprogramme zur Optimierung der Ausstattung auflegen Folie 11

Studie Industrie 4.0 Ausblick Studie steht unter www.baymevbm.de/industrie4.0 zum Download zur Verfügung Vorstellung der Studie seit Veröffentlichung in ca. 25 Gremien und Veranstaltungen Sozialpartnervereinbarung von Gesamtmetall, IG Metall, VDMA, ZVEI zur Qualifizierung für Industrie 4.0 Folie 12

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Sabine Broda ServiceCenter Aus- und Weiterbildung Telefon 089-551 78-325 Telefax 089-551 78-91 420 sabine.broda@baymevbm.de bayme vbm Die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber Max-Joseph-Straße 5 80333 München www.baymevbm.de Folie 13