Erfahrungen deutscher Unternehmer im Iran Germela, Frankfurt, Daniel Bernbeck Geschäftsführer

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Transkript:

Erfahrungen deutscher Unternehmer im Iran Germela, Frankfurt, 03.12.2014 Daniel Bernbeck Geschäftsführer

Hintergrundinformationen 2

Hintergrund Deutsch-Iranische Industrie- und Handelskammer Gegründet 1975 Über 2.000 Mitgliedsfirmen 25 Mitarbeiter Auftrag die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Iran auf dem Gebiet der Industrie-, des Handels- und der Wirtschaft im Rahmen geltender Gesetze zu fördern und zu schützen Daniel Bernbeck Studium der Rechtswissenschaften und Islamwissenschaften in Marburg und Freiburg Langjährige Erfahrung als Syndikusanwalt und Unternehmensberater für international tätige Unternehmen Seit 1. Dezember 2007 Geschäftsführer der AHK Iran 3

Geographische Lage 4

Nuklearkonflikt mit dem Iran USA und EU verdächtigen den Iran, unter dem Vorwand nuklearer Energieerzeugung an der Atombombe zu bauen Auseinandersetzungen um das Nuklearprogramm sind das Haupthindernis für eine Entspannung Trotz vieler Untersuchungen bestätigte die IAEO, dass bisher kein Nachweis vorliege, dass der Iran an Atomwaffen baue Eine ganze Reihe von UN- und EU- Sanktionen sowie bilaterale Sanktionen sind seit 2006 gegen den Iran ergangen Militärische Eskalation unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen 5

Aktuelle Lage 6

Geschichte Heute: Ca. 400 Deutsche leben im Iran, 250 davon als Ehefrauen iranischer Männer Deutsche Botschaftsschule: 170 Kinder (inkl. Kindergarten) davon 9 Deutsche! Internationale Sektion: 138 Schüler, Grundsprache Englisch Sprachinstitut der Deutschen Botschaft: >3500 Schüler; Warteliste aktuell über 7000 Interessenten ca. 90 deutsche Firmen mit eigener Niederlassung ca. 1.000 deutsche Firmen mit iranischen Vertretungen 7

Aktuelle Wirtschaftsdaten 8

Aktuelle Daten Inflationsrate in % ggü Vorjahr (IMF): 45,00 40,00 35,00 30,00 25,00 20,00 15,00 10,00 5,00 0,00 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 9

Aktuelle Daten Arbeitslosenrate (IMF, offizielle Angaben): 15,00 14,00 13,00 12,00 11,00 10,00 9,00 8,00 7,00 6,00 5,00 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 10

Aktuelle Daten Export von Öl und Gas: 20% des BIP (ca. 870 Mio. US$), 80% der Deviseneinnahmen, 50% der Staatseinnahmen Der Staatshaushalt von 2012/2013 wäre bei einem Preis von ca. US$ 150 je Barrel gedeckt gewesen Durchschnittspreis iranischen Rohöls: 2010: US$ 77,45 /b 2011: US$107,20 /b 2012: US$ 100,00 /b Seit 2013 unbekannt, da überwiegend Barter-Trades oder in Yuan, Won usw. 11

Aktuelle Daten 12

Aktuelle Daten 13

Aktuelle Daten Ölinfrastruktur des Iran: 14

Aktuelle Daten Gasinfrastruktur des Iran: 15

Aktuelle Daten Wirtschaftslage: Reales Bruttoinlandsprodukt (IMF): 1994-2003: 4,2% (Durchschnitt) 2004-2010: 5,3% (Durchschnitt) 2011: 2,0% 2012: -1,9% 2013: -1,7% 2014: +1,5% (geschätzt, IWF) 2015: +2,5% (Prognose, IWF) 16

Aktuelle Daten Wirtschaftslage: Budgetdefizit: 3,7% des BIP in 2007, 6,9% in 2008, ca. 11,3% in 2009/10 neuere Zahlen nicht bekannt, Schätzung: über 20%! Ausweitung öffentlicher Ausgaben zum Vorjahr: 25,6% (2006), 46,7% (2008), 52,2% (2010) Tendenz steigend! Subventionen auf Benzin, Erdgas, Strom und Wasser wurden im März 2011 drastisch gesenkt, aber ersetzt durch Direkttransfers! Inflation steigt dramatisch: von 11,5% in 2005 auf 41,2% im Herbst 2013 derzeit auf 32,5% (offizielle Zahlen) Damit eine der höchsten Raten weltweit! 17

Aktuelle Daten Arbeitslosigkeit: Armut: Offiziell bei 12,5%, tatsächlich ca. 25-30% Allein geschätzte 25% Jugendarbeitslosigkeit, 50% der Jungakademiker sind arbeitslos 10 20 Mio. Menschen unterhalb der Armutsgrenze (nach Weltbankkriterien) Tendenz steigend Finanzlage: Devisenreserven sind von knapp 100 Mrd. US$ (Dez. 2008) auf unter 60 Mrd. US$ gesunken, ca. 80 Mrd. US$ im Ausland eingefroren ca. 22,7 Mrd. US$ Auslandsschulden Goldreserven stark angestiegen genaue Zahlen nicht bekannt 18

Hintergrund: Sanktionsrecht Kein Total-Embargo Sanktionierung von Produkten, Sektoren, Personen, Institutionen Finanzsanktionen: Anzeigepflicht bei Beteiligung iranischer Banken ab 10.000 EUR, Genehmigungspflicht ab 400.000 EUR Erfüllungsverbot (keine Schadensersatzpflicht für EU-Unternehmen) Stichtagsregelung (auch bereits geschlossene Verträge werden zumeist erfasst); teilweise Altvertragsregelung (Fristen von 3-6 Monaten für bestimmte Produkte und Sektoren) Es gelten eine Reihe von Ausnahmetatbeständen. Daher Prüfung im Einzelfall notwendig Hoher administrativer Aufwand Fehlende Berechenbarkeit privater/unternehmerischer Sanktionen Gefahr bei US-Exposure, Nachteile und Strafen in/aus den USA zu erleiden 19

Hintergrund: Sanktionsrecht Aktuelle Entwicklung: Urteile des EuGH: Aufhebung der Sanktionierung Bank Mellat Iran/Rat (Rechtssache T-496/10) vom 29.01.2013 Bank Saderat Iran/Rat (Rechtssache T-494/10) vom 05.02.2013 Zentralbank Iran/Rat (Rechtssache T-262/12) vom 18.09.2014 Europäisch-Iranische Handelsbank: Noch anhängig. 24. November 2013: Vereinbarung von Genf zur Suspendierung der Sanktionen (Heraufsetzung der Schwellenwerte für Finanztransaktionen; Freigabe von iranischen Ölgeldern, Freigabe bestimmter Lieferungen (z.b. Automobilindustrie) 20. Januar 2014: Beginn 6-Monatsfrist der Suspendierung 19. Juli 2014: Verlängerung der Suspendierungsfrist bis 24.11.2014 20

Lockerungen der Sanktionen Sanktionsarchitektur bleibt unverändert Lockerungen eher auf staatlicher Ebene Wirtschaft profitiert von der Anhebung der Genehmigungsgrenze Aufschwung im Iran-Handel dennoch sichtbar 21

Handelszahlen Deutschland Iran 2014 (Jan.-Sept.) 2013 (Jan.-Sept.) Veränderungen Mio. 1.000 t Mio. 1.000 t Wert Gewicht Deutsche Exporte 1.767 2.409 1.299 777 +36% +210% Iranische Exporte 218 37 205 35 +6% +6% davon Erdöl und Erdgas 0 0 0 0 *) *) Nichtölprodukte 218 37 205 35 +6% +6% Handelsvolumen 1.985 2.446 1.504 812 +32% +201% *) Im Juli 2012 wurde der ohnehin nur sporadisch nennenswerte Volumina erreichende Ölexport vom Iran nach Deutschland vollständig eingestellt, so dass hier keine Werte mehr erscheinen. 22

Lockerung der Sanktionen? 23

Lockerungen der Sanktionen? 24

Lockerungen der Sanktionen? Stehen die Zeichen zwischen Teheran und Washington auf Tauwetter? An der US-Universität Princeton forscht Hossein Mousavian über das iranische Atomprogramm und erläutert in "Tacheles", wie eine diplomatische Lösung des Atomstreits 25 aussehen könnte.

Lockerungen der Sanktionen? Machtwort in Iran: Der oberste religiöse Führer und das Parlament stellen sich hinter Präsident Rohani und gegen die Hardliner des Landes. 26

Lockerungen der Sanktionen? 24. November 2014 ohne Ergebnis Verhandlungsrunde läuft bis Juli 2015 Iran: Enttäuschung, Frustration im Iran groß Chancen auf Einigung eher gesunken als gestiegen Hardliner haben Oberwasser Kritik an der Regierung steigt Position der iranischen Führung eher verhärtet Ausland: Obama ab 01.01.15 lame duck Widerstand der Republikaner und Israels gestiegen Position der US-Administration wenig flexibel 27

Chancen für deutsche Unternehmen 28

Iran-Geschäft ist Beziehungsgeschäft 29

Chancen für deutsche Unternehmen Persönliche Kontaktpflege unverzichtbar Deutsche genießen sehr positiven Ruf Marktsondierung zulässig und strategisch angebracht Chancen für deutsche Produkte und Investitionen sehr groß 30

Chancen für deutsche Unternehmen Automobilindustrie: Deutsche Automobile stellen das Luxussegment 2012: von 44.000 Pkw wurden 3000 (7%) aus Deutschland importiert davon 2.041 Pkws der Marke Mercedes Benz, im Wert von 130,1 Mio. US-Dollar, das entspricht 64% der Importe aus D 602 Pkws der Marke BMW, im Wert von 29,7 Mio. US-Dollar, 518 Porsche, im Wert von 60,7 US-Dollar und 21 VW's im Wert von 779.000 US-Dollar zz keine Fertigung deutscher Hersteller im Iran Automobilindustrie ist mit 10% des BIP der größte Nicht-Öl-Sektor der iranischen Wirtschaft 31

Chancen für deutsche Unternehmen Automobilindustrie (Forts.): 2013/2014: 625.000 Autos produziert (-20%) zugleich +75 Prozent bei Autoimporten. Iran Khodro: Kooperation mit Peugeot und Renault wieder aufgenommen: vier neue Modelle (Peugeot 301, Peugeot 2008, Clio 4 und Capture) geplant China: 10 chinesische Automodelle (CKD und CBU) im Markt Wettbewerber kommen v.a. aus Frankreich, Korea, China Potential in der unteren Mittelklasse (z.b. Seat, Skoda, Opel, VW) am größten 32

Chancen für deutsche Unternehmen Petrochemie: National Petrochemical Company zweitgrößter Produzent und Exporteur von petrochemischen Produkten im Nahen Osten. Produktionskapazität soll von derzeit ca. 60 bis 2015 auf jährlich 100 Mio. t im Wert von ca. 40 Mrd. US-Dollar steigen. Danach auf bis zu 180 Mio. t p.a. Anlagen in Kavian 2, Lorestan, Mahabad, Takht-eJamshid und Marvdasht sollen noch 2014-15 in Betrieb gehen Lockerung der Sanktionen: erstmals wieder 25.000 t Methanol nach Italien. Kooperationsverträge mit türkischen (PVC, Kapazität 350.000 t p.a.) und koreanischen Unternehmen (Polymermischungen Kapazität 30.000 t p.a.) geschlossen 33

Chancen für deutsche Unternehmen Energie: Förderung der Solarenergie ist von 12 Mio. US-Dollar im persischen Kalenderjahr 1392 (2013/2014) auf 60 Mio. US-Dollar in diesem Jahr gestiegen. Iran ist bei der Produktion wissenschaftlichen Know-Hows für erneuerbare Energien im Jahr 2005 vom Rang 34 auf Rang 12 (2012); Vorreiter im Mittleren Osten. Produktionspotenzial: 300 Sonnentage, 200 Mrd. kwh p.a., täglich zwischen 2,5 und 5,5 kwh/qm Solarenergie Windenergie: Windparks in Manjil (Gilan), Binaloud (Khorasan-e Razavi), Safeh (Isfahan) und Sarein (Ardebil), Takestan (Ghazvin) 34

Chancen für deutsche Unternehmen Energie (Forts.): Waste Energy: Süd-Teheran: 200 Tonnen Müll 3 MW p.a. soll demnächst in Betrieb gehen. Müllmenge: 40.000 t/d., nur 8 % werden aufbereitet 90% des Mülls kann zur Erzeugung von Heizkraft und Elektrizität genutzt werden. Provinz Tschahar Mahal und Bachtiyari: Kooperationsvereinbarung mit World Eco Energy (USA): 1.500 t soll 250 MW Strom p.d. Bau von 11 Raffinerien mit einer Gesamtkapazität von 10.000 b/d im Inland 9 Raffinerien mit einer Gesamtkapazität von 20.000 b/d im Ausland angekündigt 35

Chancen für deutsche Unternehmen Medizintechnik/Gesundheitswesen: Iranische Medizintechnikindustrie im Mittleren Osten führend Starkes Interesse an deutscher Technologie Viele Rohstoffe müssen importiert werden Importvolumen zuletzt gesunken, Problem: Zahlungsabwicklung Bau von 11 Krankenhäusern mit insgesamt 3.500 Betten allein in Teheran in der Planungsphase. Krankenhaus in Kooperation mit dem International Neuroscience Institute (INI) von Prof. Dr. med. Madjid Samii in Bau. Für Projekte in Afghanistan existieren Potentiale für deutsche Unterrnehmen vom Iran aus. 36

Umgang mit Ämtern und Entscheidungsträgern 37

Umgang mit Ämtern und Entsch.trägern Intransparenz der Prozesse Inkompetenz und Desinteresse der Beamten Allgegenwärtige Korruption Rechtsunsicherheit Sonstige Hindernisse Mängel in Projektfinanzierung und abwicklung Gravierendes Missmanagement im Staatssektor Vetternwirtschaft Fehlende Umsetzung von Korrekturen der Missstände 38

Zeitmanagement 39

Die Europäer haben die Uhr erfunden, die Orientalen die Zeit! 40

Zeitmanagement Zeit ist kein Faktor Zeit wird nicht in Geld umgerechnet Effizienz ist keine iranische Erfindung Europäer müssen flexibel sein Termine werden kurzfristig vereinbart, geändert oder gecancelt Termine sind nur Empfehlungen, keine Dead-Lines Verspätungen und ihre Entschuldigung sind beliebig Inter-Kulturelles Management der Schlüssel zum Erfolg 41

Konfliktmanagement 42

Konfliktmanagement Senioritätsgesellschaft Orientalische Höflichkeitskultur Ehre, Stolz maßgebliche Größen Kompromissbereitschaft nur aus der Position der Stärke Direktheit und Offenheit nicht üblich Fehlertoleranz gering ausgeprägt Konfliktlösungen werden indirekt (über Dritte) eingeleitet Höchste Wichtigkeit haben Respektbezeugung auch gegen innere Überzeugung Zwecklügen sind gängig und haben positive Wirkung 43

Konfliktmanagement Basis für gute Geschäftsbeziehungen: Indo-germanische Verbindung Erweiterter Mittelmeerraum Historische Beziehungen zwischen Persern und Europäern Sozio-kulturelle Ähnlichkeiten Junge, moderne Geschäftsleute drängen in den Markt 44

Wer sich selbst und andre kennt Wird auch hier erkennen Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen. (J.W.v.Goethe, West-östlicher Divan) 45

Goethe-Hafis Denkmal in Weimar 46

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 47

Kontaktdaten Daniel Bernbeck Deutsch-Iranische Industrie- und Handelskammer Ave. Africa No. 17, Navak Building 15875-6118 Tehran Iran Tel.: +98 21 81 33 1000 Tel. direct: +98 21 81 33 1100 Fax: +98 21 88 66 3211 E-Mail: d_bernbeck@dihk.co.ir Website: http://iran.ahk.de 48