PRÄPARATION EINER MAUS Anna Typplt Hewlett-Packard 22.11.2013
Präparation einer Maus In diesem Portfolio möchte ich das Sezieren einer Maus und die jeweiligen Schritte wiedergeben. Dieses Projekt fand in Zusammenarbeit mit der PMU im Wahlpflichtfach Biologie statt. Erste Informationen und Beobachtungen Zuerst kommt die Maus in ein Wachsbecken, wo diese aber zunächst auf ihre äußeren Merkmale untersucht wird. Erkennbar durch den leicht geöffneten Mund sind die für Nagetiere typischen Nagezähne, jeweils zwei oben und unten. Ebenso besitzt die Maus vier Beine, die Vorderbeine mit vier Zehen, die Hinterbeine mit fünf Zehen ausgestattet. Schwerer gestaltet sich die Bestimmung nach dem Geschlecht, letztendlich männlich, da die Hoden nicht sehr ausgeprägt sind. Der Schwanz der Maus ist nicht behaart, nur feine Härchen sind zu erkennen. Erste Schritte Mit Hilfe von Nadeln wird die Maus, mit der Bauchseite nach oben, bei den Pfoten im Wachsbecken fixiert. Das Fell kann nun mit einer Pinzette hochgezogen werden und der erste kleine Schnitt erfolgt. So kann man dann mit einer groben Schere das Fell weiter in mehrere Richtungen aufschneiden und mit kleineren Nadeln auf- beziehungsweise wegspannen. Wichtig dabei ist, die Bauchdecke nicht zu verletzen. Schritt 2 Als nächstes wird das Muskelgewebe (Bauchdecke) mit einer Pinzette hochgehoben. Wie beim Lösen des Fells wird ein kleiner Schnitt mit der groben Schere gemacht, um das Gewebe dann bis zum Brustbein aufzuschneiden und weiter aufzulösen. So ermöglicht man sich schließlich einen Einblick in das Innere der Maus und folgendes kann gesehen werden: (siehe Seite 2) Seite 1
Weitere Erkenntnisse: Die Leber setzt sich aus mehreren Leberlappen zusammen. Nagetiere nehmen den Kot des Blinddarms wieder zu sich auf, da dieser wichtige, eigens produzierte Vitamine für die Verdauung enthält. Die Bläschendrüsen produzieren beim Sperma die Flüssigkeit. Die Maus besitzt keine Gallenblase. Seite 2
Schritt 3 Wenn alles gesehen ist, kann man einzelne Organe herauspräparieren, wie zum Beispiel Nieren und Milz, um diese dann mit einem Mikroskop genauer zu begutachten. Will man die Organe nicht über einen längeren Zeitraum aufbewahren, werden sie in Kochsalzlösung gegeben. Ansonsten empfiehlt es sich, diese in einer sogenannten Fixanslösung aufzubewahren. Auch der Darm wird entnommen. Dieser weist eine Länge von ca. 60 cm auf. Nun wird alles aus dem gesamten Bauchraum heraus- beziehungsweise weggeschnitten, damit der Brustkorb freigelegt werden kann. Sind alle Organe entfernt, ist die Hohlvene noch einmal gut erkennbar. Seite 3
Schritt 4 Ebenso wie das Aufschneiden der Bauchdecke, erfolgt das Freipräparieren des Brustkorbs. Somit wird ein Blick auf die Lunge und das Herz möglich. Der Thymus bildet den helleren Teil beim Herzen und liegt wie ein Schmetterling direkt über diesem. Schließlich werden auch diese Teile der Maus entfernt. Schritt 5 Die Maus wird umgedreht und mit dem Rücken nach oben im Wachsbecken erneut fixiert. Wieder wird das Fell mit der Pinzette hochgehoben, es erfolgt ein kleiner Schnitt und das Fell wird bis zum Kopf weiter aufgeschnitten. Somit kann das Gehirn betrachtet werden. Das Fell wird weiter bis zur Nase aufgeschnitten und weggespannt, um so das Gehirn komplett freizulegen. Seite 4
Teil 2 des Projekts Nach der Mäusepräparation folgte eine Exkursion zur PMU. Dort wurden weitere Schritte, die Teil der Herstellung eines histologischen Präparates sind, getätigt. Die entnommenen Organe, die wie zuvor schon erwähnt (S.3) in eine Lösung zum Fixieren, häufig Formaldehyd, gegeben wurden, kommen in eine Alkoholreihe mit aufsteigender Konzentration, um sie zu entwässern. Schritt 1 an der PMU: Basteln Bevor es richtig losgeht, werden noch sogenannte Särge für die Organe aus Papier gebastelt. Diese könnte man auch kaufen, jedoch erspart das selber Bauen Geld und ist außerdem einfacher als es aussieht. Schritt 2: Einbetten In diesen Särgen werden die Organe schließlich in Paraffin eingebettet. Das geschieht mit Hilfe der rechts abgebildeten Maschine. Zuerst wird der Boden der Papiersärge mit einer dünnen Wachsschicht bedeckt. Darauf platziert man mit einer Pinzette das Organ. Dies muss allerdings rasch geschehen, da das Paraffin bereits erstarrt. Anschließend folgt wieder eine Wachssicht, bis das Organ vollständig eingebettet ist. Dabei sollte man nicht vergessen, die Särge vorher zu beschriften, da die Organe im Wachs nur noch schwer erkennbar sind. Danach wird das ganze in den danebenliegenden Kühlbereich gegeben, da das Kühlen später für eine bessere Schneidbarkeit sorgt. Seite 5
Schritt 3: Aufblocken Sobald die Särge fertig gekühlt sind, kann mit dem Aufblocken begonnen werden. Hierbei werden die Paraffinblöcke auf Kassetten, die man im Mikrotom einspannen kann, übertragen. Zuerst wird das Papier entfernt und der Block auf eine Kassette gelegt, die ebenso beschriftet werden sollte. Dann wird mit einer angewärmten Spachtel das überschüssige Wachs an den Rändern, welches nun zur Befestigung dient, geschmolzen und verstrichen. Schritt 4: Aufschneiden und Aufziehen Die fertigen Kassetten kann man nun in das Mikrotom (Bild rechts), eine Maschine mit der die Blöcke letztendlich hauchdünn geschnitten werden, eingespannt. Das Schneiden verlangt höchste Konzentration und Fingerspitzengefühl, da die Schnitte leicht reißen. Mit einem Pinsel können diese schließlich vorsichtig vom Mikrotom abgestreift und auf einem Objektträger platziert werden. Seite 6
Auf den Objektträger muss jedoch zuvor Wasser gegeben werden, sodass der Schnitt auf der Oberfläche aufschwimmt. So liegt der Schnitt gut auf und das Wasser kann abgesaugt werden. Danach kommt der Objektträger auf eine Wärmeplatte, damit der aufgezogene Schnitt antrocknen kann. Seite 7
Teil 3 des Projekts: die Färbung Wenn die Schnitte auf dem Objektträger angetrocknet sind, wird das noch übrige Paraffin mit Xylol entfernt. Darauf folgt eine absteigende Alkoholreihe, die er Wässerung dient. Schritt 1 der Färbung Zuerst wird mit einer Pipette Hämatoxylin, ein blauer Farbstoff, auf das Präparat getropft. Diesen Farbstoff lässt man etwa 30 Sekunden einwirken, dann wird das Präparat in 1-3% Essigsäure gegeben. Falls die Färbung zu stark ist, kann der Schnitt mit einer Lösung die 70%igen Alkohol mit 1% HCl- Säure enthält, entfärbt werden. Danach wird die Färbung zum Spülen für etwa 15 Minuten unter fließendes Leitungswasser gestellt. Die gleichen Vorgänge erfolgen mit dem rosa Farbstoff Eosin. Der einzige Unterschied dabei ist, dass das Spülen hier nicht unter Leitungswasser erfolgt, sondern lediglich in Essigsäure. Schritt 2 der Färbung Nun müssen die Präparate wieder entwässert werden. Dies geschieht mit einer aufsteigenden Alkoholreihe, dessen Konzentration 70%, 90%, und zweimal 100% beträgt. In jeder dieser Konzentration bleibt das Präparat für 45 Sekunden, worauf schließlich das Eindeckeln in Rotihistokitt folgt. Damit sind die Schritte zu einem Dauerpräparat endgültig abgedeckt und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Was nun rosa erscheint ist Bindegewebe, Zellkerne sind durch ihre blaue Färbung erkennbar Zellstrukturen der Milz Zellstrukturen der Niere Seite 8