Ferienjobs von Schülern / Studenten Hinweise für Arbeitgeber. Nr. 186/16

Ähnliche Dokumente
Ferienjobs von Schülern/Studenten Hinweise für Arbeitgeber

Die IHK informiert: Merkblatt. Ferienjobs von Schülern/Studenten -Hinweise für Arbeitgeber-

Ferienjobs / Beschäftigung von Schülern und Studenten - Hinweise für Arbeitgeber

Merkblatt: Ferienjobs von Schülern und Studenten

Ferienjobs / Beschäftigung von Schülern und Studenten - Hinweise für Arbeitgeber

Beschäftigung von Schülern und Studenten Aushilfsjobs Ferienjobs Praktika Duale Studiengänge

Ferienbeschäftigung von Schülern und Studenten

Aushilfslohn - Geringfügige Beschäftigung

business4school Ferienbeschäftigung von Schülern und Studenten Ein Leitfaden für Arbeitgeber und Schüler INFORMATION

Eine geringfügige sozialversicherungsfreie Beschäftigung liegt ab 1.April 2003 vor,

Kurzfristige Beschäftigung von Schülern und Jugendlichen

Ausgewählte Informationen zum Kinder- und Jugendarbeitsschutz in Deutschland

Stand: 12/2014. Zustellung von Anzeigenblättern an Samstagen und Vergütung von Kinder- und Jugendarbeit

Merkblatt: Minijobs Stand: 2018

10. Weiterbildungsveranstaltung für Direktvermarkter am 01. März 2010 in Bernburg

Merkblatt Nebenberufliche Tätigkeiten

Minijobs Arbeits-, sozial- und steuerrechtliche Aspekte

Regelungen im Niedriglohnbereich (Minijobs)

Arbeitsvertrag für SCHÜLER

Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse: Mini-Jobs und kurzfristig Beschäftigte

9 Jugendarbeitsschutz

Minijob - Chance oder Sackgasse? Tipps und Informationen. Was Sie über "kleine Jobs" wissen sollten!

Mini-Jobs - Steuern und Sozialversicherung

Beschäftigung von Schülern, Studenten und Praktikanten

Wolfgang Pfeffer. Ehrenamts- und Übungsleiterfreibetrag

Mini-Jobs - Steuern und Sozialversicherung

Minijobs richtig besteuern (Gewerblicher Bereich)

Beckmann. Minijobs I. Mandanten-Info überreicht durch. Das müssen Sie bei geringfügigen Beschäftigungen ab beachten

Thüringer Präventionstage 27./

Auswirkungen der Neuregelung der geringfügigen Beschäftigung

Geringfügige Beschäftigung

DeLuTA 2016 am Donnerstag, den 07. Dezember 2016 in Bremen

Beschäftigte der Teilnehmergemeinschaften

Beurteilungshilfe von Studenten und Praktikanten. 1. Abgrenzung zwischen Student und Arbeitnehmer

Der Arbeitnehmer hat keine Abgaben zur Sozialversicherung zu entrichten. Den Arbeitgeber treffen dagegen Melde- und Beitragspflichten.

Was Sie über "kleine Jobs" wissen sollten!

GUT BERATEN. Studium & Job

Personengruppenschlüssel

Informationen für Arbeitnehmer Wissenswertes über Minijobs

MERKBLATT. Minijobs richtig besteuern (Gewerblicher Bereich) I. Anmeldung eines Minijobbers. Inhalt

MINIJOBS (GERINGFÜGIGE BESCHÄFTIGUNGEN)

INFO POST zur Kindertagespflege Dezember 2008 Seite 1-5. Steuerrecht

Steuertipps für Schülerinnen, Schüler und Studierende. Juli 2018

Minijobs geringfügige Beschäftigungen. Nr. 140/15

Geringfügige Beschäftigung und Teilzeitbeschäftigung

Aushilfstätigkeiten von Schülern und Studenten

Kurzfristige Beschäftigung

IHK-Merkblatt Stand:

Teilzeitbeschäftigung und geringfügige Beschäftigung

MERKBLATT GESETZLICHE KÜNDIGUNGSFRISTEN 1. ALLGEMEINE FRISTEN ( 622 ABS. 1 BIS 3 BGB) Recht und Steuern

Minijobs nach Hartz II. Minijobs Gesetzliche Neuregelung zum 01. April 2003

Aushilfen: Darauf achten bei Schülern und Studenten

Minijob - Chance oder Sackgasse? Tipps und Informationen. Was Sie über "kleine Jobs" wissen sollten!

Die gängigsten Fallgestaltungen von Arbeitsverhältnissen 1.1

Minijobs richtig besteuern (Gewerblicher Bereich)

Informationen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber Arbeitszeitkonten bei geringfügiger Beschäftigung

Minijobs und kurzfristige Beschäftigung

Geringfügige Beschäftigung, Eintritt der Versicherungspflicht Geringfügige Beschäftigung, Eintritt der Versicherungspflicht

Beschäftigung von Studenten und Praktikanten

Bestellnummer:

Umlageverfahren U1 und U2 Insolvenzgeldumlage

Minderjährige Arbeitnehmer

Arbeitsrecht Teilzeitbeschäftigung

Beitragsrechtliche Ausnahmen vom Normalarbeitsverhältnis für Miniund Midijobs in der Sozialversicherung

Minijobs richtig besteuern (gewerblicher Bereich)

Jahrestagung 2018 Forum Recht und Steuern Fallstricke bei kurzfristigen Beschäftigungsverhältnissen

Seminar Werkstudenten und Praktikanten. SBK für Arbeitgeber. Stark fürs Leben.

1. WANN DARF EIN ARBEITNEHMER BEFRISTET EINGESTELLT WERDEN?

Teilzeitbeschäftigung

Informationen zur Besteuerung von Entschädigungen nach dem Bayerischen Feuerwehrgesetz. Pauschale Entschädigungen

Ferienarbeit von Schülern und Studenten im Maler- und Lackiererhandwerk

450 Euro Mini-Jobs. Harald Janas Uwe Thiemann. 4. Auflage

Ihr Ansprechpartner Tel. Assessor Stefan Cordes

Studenten. KKF-Verlag. Studium & Job Auch während des Studiums gut versichert einschl. Jobben, Praktikum, Duales Studium.

Arbeitgeber. persönliche Daten Arbeitnehmer. Einstellung STAMMDATENBLATT AUSHILFE S.1. Name, Vorname. Geburtsname. Geburtsdatum und -ort

Welche Abgaben entfallen auf geringfügig Beschäftigte? Im Bereich der sog. Grundzone, also bei Arbeitsverdiensten bis zu EUR 400,-, sind die Beschäfti

Geringfügige Beschäftigungen

Wie flexibel ist die Flexi-Rente. und welche arbeitsrechtlichen Gestaltungsspielräume gibt es

Leseprobe zum Download

Checkliste für geringfügig entlohnte oder kurzfristig Beschäftigte

Steuertipp bei Aushilfsarbeit

Fachtag Jugendbegleiter.Schule.Ehrenamt am 03.Juli 2018

Schülerbeschäftigungen und befristete Jobs von Schulabgängern

Betriebspraktika. für Schüler der Berufsfachschule Bautechnik

Minijobs und Beschäftigungen in der Gleitzone

3. BESTEUERUNG. Hierzu zählen insbesondere der Arbeitslohn aus einem anderen Dienstverhältnis, der Ertragsanteil einer Rente, Zins-

Aushilfslohn - Geringfügige Beschäftigung

Anstots. Personalfragebogen für Aushilfen

Betriebspraktika. für Schüler. der Berufsfachschulen

IHK-Merkblatt Stand:

Richtlinien für die versicherungsrechtliche Beurteilung von geringfügigen Beschäftigungen (Geringfügigkeits-Richtlinien)

Checkliste für geringfügig entlohnt oder kurzfristig Beschäftigte

Steuertipps bei Aushilfsarbeiten

Transkript:

Ferienjobs von Schülern / Studenten Hinweise für Arbeitgeber Nr. 186/16

Ansprechpartner: Frank Wildner Geschäftsbereich Recht Steuern der IHK Nürnberg für Mittelfranken Ulmenstraße 52, 90443 Nürnberg Tel.: 0911/13 35-428 Fax: 0911/13 35-150463 E-Mail: frank.wildner@nuernberg.ihk.de Internet: www.ihk-nuernberg.de Mit freundlicher Genehmigung der IHK Berlin Stand: August 2016 Hinweis: Die Veröffentlichung von Merkblättern ist ein Service der IHK Nürnberg für ihre Mitgliedsunternehmen. Dabei handelt es sich um eine zusammenfassende Darstellung der rechtlichen Grundlagen, die nur erste Hinweise enthält und keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit erhebt. Obwohl es mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt wurde, kann eine Haftung für die inhaltliche Richtigkeit nicht übernommen werden, es sei denn, der IHK wird vorsätzliche oder grob fahrlässige Pflichtverletzung nachgewiesen. Die Merkblätter können eine anwaltliche Beratung im Einzelfall nicht ersetzen.

Ferienjobs von Schülern/Studenten Hinweise für Arbeitgeber 1 Spätestens zu Beginn der Ferien stellt sich in vielen Unternehmen wieder die Frage, was bei der Beschäftigung von Schülern und Studenten als Aushilfen im Betrieb zu beachten oder zu veranlassen ist. In diesem Merkblatt werden Möglichkeit und Grenzen der Beschäftigung von Schülern und Studenten dargestellt. Dabei werden insbesondere sozialversicherungsrechtliche und lohnsteuerliche Aspekte erläutert. Inhalt: Beschäftigung von Schülern... 2 arbeitsrechtliche Aspekte... 2 sozialversicherungs- und steuerrechtliche Aspekte... 3 Regelmäßige stundenweise Tätigkeit... 3 echter Ferienjob... 3 Beschäftigung von Studenten... 4 Beschäftigung während des laufenden Studiums... 4 Semesterferien... 5

2 Beschäftigung von Schülern arbeitsrechtliche Aspekte Grundsätzlich ist die Beschäftigung von Schülern, die noch nicht 15 Jahre alt und daher noch Kinder im Sinne des Jugendarbeitsschutzgesetzes (JArbSchG) sind, verboten. Dieses Verbot umfasst auch die Beschäftigung von Jugendlichen, die noch der Vollzeitschulpflicht unterliegen (d.h. in Bayern: die noch nicht 9 Jahre zur Schule gegangen sind). Jugendlicher im Sinne des JArbSchG ist, wer 15, aber noch nicht 18 Jahre alt ist. Von diesem Beschäftigungsverbot gibt es Ausnahmen, die eine Beschäftigung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen von Ferien- und Aushilfsjobs ermöglichen: Kinder, die das 13. Lebensjahr vollendet haben, und Jugendliche, die noch der Vollzeitschulpflicht unterliegen, dürfen mit Einwilligung des Personensorgeberechtigten bis zu zwei Stunden, in landwirtschaftlichen Familienbetrieben bis zu drei Stunden täglich, nicht vor dem Schulunterricht oder während des Schulunterrichts und nicht zwischen 18.00 und 8.00 Uhr beschäftigt werden. Voraussetzung ist, dass die Arbeit leicht und für Kinder geeignet ist. Auf Grundlage der KindArbSchV sind zulässig: Das Austragen von Zeitungen; Handreichungen beim Sport; Tätigkeiten im Haushalt wie Botengänge, Kinderbetreuung, Nachhilfeunterricht, Einkaufstätigkeit (außer Alkohol- und Tabakwaren), Haustierversorgung; in landwirtschaftlichen Betrieben Ernte und Feldbestellung, Selbstvermarktung von Erzeugnissen und Tierversorgung; Tätigkeiten bei nicht gewerblichen Veranstaltungen von Kirchen, Vereinen, Verbänden und Parteien. Ausgeschlossen sind Tätigkeiten in Betrieben der gewerblichen Wirtschaft. Jugendliche ab 15 Jahren dürfen unter bestimmten Rahmenbedingungen mit Erlaubnis der Eltern in den Schulferien für höchstens vier Wochen (20 Arbeitstage im Kalenderjahr) beschäftigt werden, 5 Abs. 4 JArbSchG. Die Arbeit darf dabei nicht unter die Aufzählung der verbotenen gefährlichen und schweren Arbeiten des 22 JArbSchG fallen. So sind das Bewegen schwerer Lasten, unfallgefährdete Tätigkeiten, Arbeit in außergewöhnlicher Hitze- oder Kälteeinflüssen, bei starker Nässe oder Staub sowie der Umgang mit schädlichen Stoffen, Chemikalien etc. für Jugendliche untersagt. Nicht gestattet ist der Einsatz in Akkordarbeit, 23 Abs. 1 JArbSchG. Die tägliche und wöchentliche Arbeitszeit Jugendlicher ist, von Ausnahmen abgesehen, von Montag - Freitag zwischen 6.00 20.00 Uhr, für max. 8 Std/Tag und 40 Std./Woche erlaubt, 8 JArbSchG. Verboten sind Wochenend-, Feiertags- und Nachtarbeit sowie Überstunden. In zahlreichen, besonders geregelten Fällen sind bei Jugendlichen ab 16 bzw. 17 Jahren Ausnahmen statthaft. So können Jugendliche ab 16 Jahren in Gaststätten bis 22.00 Uhr, in mehrschichtigen Betrieben und bei Musikaufführungen u.ä. bis 23.00 Uhr und in Bäckereien ab 4.00 Uhr beschäftigt werden. Von der Samstagsruhe sind in 16 Abs. 2 JArbSchG Ausnahmen für Krankenhäuser, Bäckereien, Gaststätten, Theater

3 etc. geregelt. Gleiches gilt für die Sonntagsruhe in 17 Abs. 2 JArbSchG. Allerdings ist in den vorgenannten Sonderfällen durch Freistellung an den Wochentagen bei Wochenendarbeit immer eine Fünf-Tage-Woche einzuhalten, 15, 16 Abs. 3 und 17 Abs. 3 JArbSchG. Tipp: Vor Einstellung für die Ferienarbeit sollte unbedingt eine schriftliche Erlaubnis der Eltern, eine Ausweiskopie des Jugendlichen sowie ggf. die Lohnsteuerkarte vorliegen Dauer und Art der Tätigkeit sowie die Höhe der Vergütung schriftlich festgehalten und die Tätigkeit bei der Berufsgenossenschaft angezeigt werden. sozialversicherungs- und steuerrechtliche Aspekte Schüler, die ein Arbeitsentgelt erhalten, sind ebenso wie andere Arbeitnehmer grundsätzlich sozialversicherungs- und steuerpflichtig. Regelmäßige stundenweise Tätigkeit Die Schüler, die regelmäßig stundenweise im oben vorgestellten zulässigen Rahmen beschäftigt werden, werden in aller Regel als Minijobber (geringfügig Beschäftigte im Niedriglohnbereich) zu behandeln sein. Voraussetzung: das Entgelt darf pro Monat 450 nicht übersteigen. Folge: Arbeitgeber zahlen für den Schüler eine Abgabenpauschale von maximal 31,09% (15% Rentenversicherung mit Aufstockungsoption, 13% Krankenversicherung, 2% Steuern mit Abgeltungswirkung inklusive Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag, 0,3% Umlage U2 (Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen für Mutterschaftsleistungen), ggf. 1 % Umlage U1 (Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen für die Entgeltfortzahlung bei Arbeitsunfähigkeit), 0,12 % Insolvenzgeldumlage) an die Minijobzentrale www.minijob-zentrale.de Telefon: 0355 2902-70799 Diese zentrale Stelle leitet die Teilbeträge an die Renten- und Krankenversicherungsträger sowie den Fiskus und die Kirchen weiter. echter Ferienjob Die Schüler, die einen echten Ferienjob (nur während der Ferien) ausüben, sind sog. kurzfristig Beschäftigte, wenn die Tätigkeit im Voraus vertraglich oder nach ihrer Eigenart zeitlich auf nicht mehr als drei Monate oder insgesamt 70 Arbeitstage innerhalb eines Kalenderjahres angelegt ist. Von dem Drei-Monats-Zeitraum ist nur dann auszugehen, wenn der Minijob an mindestens fünf Tagen in der Woche ausgeübt wird. Bei Beschäftigungen von regelmäßig weniger als fünf Tagen in der Woche ist auf den Zeitraum von 70 Arbeitstagen abzustellen.

4 Auf die Höhe des Einkommens aus einer solchen Beschäftigung kommt es anders als bei den 450 Euro-Minijobs nicht an. Folge: Diese kurzfristigen Beschäftigungsverhältnisse sind sozialversicherungsfrei. Es besteht nur die Pflicht, den Schüler bei der Minijobzentrale an- und abzumelden (Angabe der Personengruppe 110 ). Pauschalbeiträge sind für kurzfristige Beschäftigungsverhältnisse in der Sozialversicherung vom Arbeitgeber nicht zu bezahlen. Die kurzfristige Beschäftigung ist aber steuerpflichtig (formal steuerpflichtig, tatsächlich erfolgt i. d. R. kein Steuerabzug). Der Arbeitgeber muss die Einkünfte des Schülers entweder mit der Lohnsteuerkarte (Lohnsteuerabzug gemäß Lohnsteuerkarte = i. d. R. günstiger) oder pauschal mit 25% Lohnsteuer (ohne Vorlage der Lohnsteuerkarte) versteuern. Voraussetzung für die pauschale Besteuerung ist, dass der Schüler nicht mehr als 18 Arbeitstage zusammenhängend beschäftigt ist und sein Arbeitslohn während der Beschäftigungsdauer durchschnittlich 12 pro Stunde und 68 pro Tag nicht überschreitet. Tipp: Die Versteuerung nach der Lohnsteuerkarte ist im Regelfall günstiger, da bei den Lohnsteuerklassen I, II, III und IV keine Lohnsteuer anfällt. Es erfolgt nur eine Eintragung auf der Lohnsteuerkarte, aber kein Steuerabzug. BESCHÄFTIGUNG VON STUDENTEN Die Beschäftigung von Studenten als Aushilfen und insbesondere in den Semesterferien ist in vielen Branchen üblich und für die Arbeitgeber weniger problematisch, weil Studenten regelmäßig volljährig sind. Beschäftigung während des laufenden Semesters Während des laufenden Semesters sind Studenten als Beschäftigte von der Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung befreit, wenn die wöchentliche Arbeitszeit 20 Stunden pro Woche nicht überschreitet. Von der Rentenversicherungspflicht sind Studenten dagegen nur dann befreit, wenn die Beschäftigung als kurzfristige Beschäftigung oder als Minijob einzustufen ist. Sind Studenten regelmäßig mit einem Arbeitsentgelt bis zu 450 tätig, handelt es sich in der Regel um einen Minijob. Die Tätigkeit unterliegt damit den Sonderregeln für Minijobs, d. h. der Arbeitgeber hat eine Abgabenpauschale von maximal 31,09% (15% Rentenversicherung mit Aufstockungsoption, 13% Krankenversicherung, 2% Steuern mit Abgeltungswirkung inklusive Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag, 0,3 % Umlage U2, ggf. 1 % Umlage U1, 0,12 % Insolvenzgeldumlage) an die Minijobzentrale www.minijob-zentrale.de Telefon : 0355 2902-70799

5 zu zahlen. Diese zentrale Stelle leitet die Teilbeträge an die Renten- und Krankenversicherungsträger sowie den Fiskus und die Kirchen weiter. Semesterferien In der von Studienanforderungen freien Zeit (Semesterferien) sind Studenten als Beschäftigte von der Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung komplett befreit, und zwar unabhängig von der wöchentlichen Arbeitszeit oder der Höhe des Entgelts. Von der Rentenversicherungspflicht sind sie dagegen nur dann befreit, wenn es sich um eine kurzfristige Beschäftigung oder einen Minijob handelt. In den Semesterferien dürften die kurzfristigen Beschäftigungsverhältnisse die größere Rolle spielen. Eine kurzfristige Beschäftigung liegt vor, wenn die Tätigkeit im Voraus vertraglich oder nach ihrer Eigenart zeitlich auf nicht mehr als drei Monate oder insgesamt 70 Arbeitstage innerhalb eines Kalenderjahres angelegt ist. Von dem Drei-Monats-Zeitraum ist nur dann auszugehen, wenn der Minijob an mindestens fünf Tagen in der Woche ausgeübt wird. Bei Beschäftigungen von regelmäßig weniger als fünf Tagen in der Woche ist auf den Zeitraum von 70 Arbeitstagen abzustellen. Auf die Höhe des Einkommens aus einer solchen Beschäftigung kommt es anders als bei den 450 Euro-Minijobs nicht an. Folge: Diese kurzfristigen Beschäftigungsverhältnisse sind sozialversicherungsfrei. Es besteht nur die Pflicht, den Studenten bei der Minijobzentrale an- und abzumelden (Angabe der Personengruppe 110 ). Pauschalbeiträge sind für kurzfristige Beschäftigungsverhältnisse in der Sozialversicherung vom Arbeitgeber nicht zu bezahlen. Die kurzfristige Beschäftigung ist aber steuerpflichtig (formal steuerpflichtig, tatsächlich erfolgt i. d. R. kein Steuerabzug,) Der Arbeitgeber muss die Einkünfte des Studenten entweder mit der Lohnsteuerkarte (Lohnsteuerabzug gemäß Lohnsteuerkarte = i. d. R. günstiger) oder pauschal mit 25% Lohnsteuer (ohne Vorlage der Lohnsteuerkarte) versteuern. Voraussetzung für die pauschale Besteuerung ist, dass der Student nicht mehr als 18 Arbeitstage zusammenhängend beschäftigt ist und sein Arbeitslohn während der Beschäftigungsdauer durchschnittlich 12 pro Stunde und 68 pro Tag nicht überschreitet. Tipp: Die Versteuerung nach Lohnsteuerkarte ist im Regelfall günstiger, da bei den Lohnsteuerklassen I, II, III und IV keine Lohnsteuer anfällt. Es erfolgt nur eine Eintragung auf der Lohnsteuerkarte, aber kein Steuerabzug.